A N Z E I G E

Der Wolf und seine Rückkehr nach Deutschland

  • Hallo,


    mittlerweile beschäftigt mich dieses Thema immer mehr, da unsere Zeitungen vollstehen mit irgendwelchen Sichtungen von Wölfen in unserer Gegend, aufgebrachte Schäfer die mittlerweile herbe Verluste haben und der ewige Streit zwischen Tier- und Natürschützern mit den örtlichen Politikern oder Jägern.


    Was haltet ihr von diesem Thema? Gehört der Wolf nach Deutschland? Stellt er eine Bedrohung für Existenzen und schlussendlich dem Menschen dar? Oder ist das im Endeffekt alles nur Panikmache und das Spiel mit dem großen Umwissen vieler Menschen, um vielleicht politische und unternehmerische Interessen durchzubringen?

  • A N Z E I G E
  • Zitat

    Original geschrieben von Joe Enochs:
    Was haltet ihr von diesem Thema? Gehört der Wolf nach Deutschland? Stellt er eine Bedrohung für Existenzen und schlussendlich dem Menschen dar? Oder ist das im Endeffekt alles nur Panikmache und das Spiel mit dem großen Umwissen vieler Menschen, um vielleicht politische und unternehmerische Interessen durchzubringen? [/B]


    Hallo,


    da erwischst du grad mein Lieblingsthema, eben weil ich mich seit dem er nach Sachsen/Brandenburg zurückkehrte, beschäftige.


    Zu der Frage "Gehört der Wolf nach D?":
    Gegenfrage: Gehört der Mensch allein der Planet um festlegen zu dürfen wo wer hingehört? Ich denk nein. Der Wolf hat genauso ein Recht hier zu leben wie wir es tun. Und von Natur aus passt er exakt in unsere Kulturlandschaft. Nicht wie oft angenommen ist er in Wäldern heimisch, sondern eben in urbanen Landschaften. Der Wolf gehört dahin, wo er sich eben aussucht zu leben....


    Frage zur Bedrohung:
    In der Wolfs-Szene nennen wir es, das typische Rotkäppchen-Syndrom. In Europa gab es in den letzten 60 Jahren knapp 8 tödliche Angriffe (Ursachen: Tollwut, in die Enge treiben, Anfüttern usw.). Hierzu gab es auch eine Studie: http://www.nina.no/archive/nin…f/oppdragsmelding/731.pdf


    Vor einigen Tagen gab es eine politische Landtags-Debatte in Niedersachsen, wo ein gewisse Herr Hocker u.a. meinte das sich was ändern müsse. Kinder könnten ja nun gefressen werden. Ich allerdings, konnte es nicht auf mich sitzen lassen. Die Hetzerei aus Niedersachen- sowohl von Schäfern, wie auch Medien, verfolge ich auch schon die letzten 2 Jahre massiv. Und es stößt einem immer wieder mit Wut auf wenn man sowas liest. Aber bei dem Theater musste ich ihm schreiben:
    http://docdroid.net/t9g8
    Seine Antwort darauf:
    http://docdroid.net/t9gb


    Auf FB erntete ich eigentlich recht viel Lob, bedenkt man das ich eine Grippe auskurieren musste und einzelne Wörter usw. vergessen hab.
    :nene:


    Auch hab ich für private Zwecke mir mal ne Linkliste zusammengestellt, wo man sich eben mit Wölfe und auch dem Thema Herdenschutz befassen kann:



    -> Noch was zu Herdenschutz. Hunde sind nicht zwingend notwendig. Erfolgreich wird auch mit Lamas, Alpakas und Esel Herdenschutz betrieben:
    http://chwolf.org/assets/docum…ikationen/HS-Lama_V53.pdf
    http://www.magix-website.com/m…111DF912555AC3EA709E7.pdf
    http://www.weser-kurier.de/reg…oelfen-_arid,1038687.html
    Darüberhinaus empfehle ich die eine oder andere Gruppe auf FB wo auch Experten wie Markus Bathen usw. aktiv Fragen beantworten.


    Natürlich beantworte ich hier auch gern Fragen. IDas Thema ist spannend und toll zu gleich- in der Oberlausitz sogar zu einem richtigen Tourismus-Magnet geworden.:thumbup:

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  • ich finds gut und würde mich freuen wenn die sich hier gut einleben und geduldet werden :)


    aber es läuft doch leider immer auf das selbe hinaus
    1. Tier/Natur Schützer freuen sich (zurecht)
    2. Bauern haben Angst um ihre Tiere
    3. Jäger haben Angst das es bald kein wild für sie zum jagen gibt.
    4. irgendein besorgter Bürger hat die Wölfe aus 487373639km gesehen hat fühlt sich bedroht weil ein Wolf ihn böse angesehen hat.


    und im nu haben wir problemwölfe und die jagerschaft macht schon mal nen platz überm kamin frei


  • Ich find das ein bissel zu einfach....


    1. Die sogenannten Tierschützer wie du sie nennst beschäftigen sich massiv mit Herdenschutz und diversen anderen Dingen, eben um denen Leuten Ängste zu rauben welche völlig irrsinnig sind.
    2. Die Bauern müssen nun mal lernen umzudenken. Standards erfüllen um ihre Tier zu schützen. Das Bundesland greift denen dabei finanziell unter der Tasche.
    3. Diese Jäger die das behaupten, sorry aber die spinnen einfach.... Fakt ist jedoch das wir extrem viel Wild haben, am meisten besorgt uns das Schalenwild. Nun ist ein natürlicher Beutegreifer wieder zurück, und es gibt die Chance dem Einhalt zu gebieten. Zumal das Damwild aktuell unseren Wäldern nicht besonders gut tut. Sicher, die Jäger werden merken dass das Wild ihr Verhalten verändert. Aber da muss sich eben der Jäger anpassen. So einfach ist das. Hinzufügen möchte ich auch den Fakt, das eben ein Rudel nur so groß wird wie es Beute machen kann. Der Wolf rottet kein Wild aus.
    4. Darum ist Aufklärung wichtig! Hierfür bietet JEDES Bundesland, unterstützt durch den Nabu, sogenannte Vorträge, die abends stattfinden und gratis zugänglich sind. Neben dem Vortrag kann man dann auch seine Ängste loswerden und diese abbauen. Nächste mir bekannten Termin ist am 8. März in Bleckede: http://www.lausitz-wolf.de/fil…staltung_20150308_End.pdf


    Ansonsten kann ich hier eine sehr schöne Dokumentation anbieten. Dauer: 45 Minuten. Diese räumt auch mit diversen Vorurteilen der Jägerschaft auf: https://www.youtube.com/watch?v=gOc48srLKC0

    Zitat

    Original geschrieben von Schwarzwälderle:
    Erinnert mich an den gleichen Bullshit mit den Haien.


    Wir haben keine Haie in Deutschland. Und ich wüsste auch nicht wo das "Bullshit" ist. Wenn du kein Interesse am Thema hast, so lass es doch bitte einfach.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Wolfsblut:
    Wir haben keine Haie in Deutschland. Und ich wüsste auch nicht wo das "Bullshit" ist. Wenn du kein Interesse am Thema hast, so lass es doch bitte einfach.


    Völlig falsch verstanden, was? ;) Die Diskussion um die Wölfe erinnert mich an die völlig verzerrte öffentliche Wahrnehmung gegenüber Haie und die Folgen dadurch.

  • Zitat

    Original geschrieben von Schwarzwälderle:
    Völlig falsch verstanden, was? ;) Die Diskussion um die Wölfe erinnert mich an die völlig verzerrte öffentliche Wahrnehmung gegenüber Haie und die Folgen dadurch.


    Einzeiler birken halt die Gefahr des Missverständnisses.

  • A N Z E I G E


  • das ist mir alles bewusst ;)


    nur so überspitzt ausgedrückt war es ja schon bei "problem" Bär bruno(?)
    die tierschutzer waren happy das ein Bär nach xxxjahren wieder hier gelebt hat und wollten ja auch alles tun um ihn zu erforschen/schützen.



    Bauern, Jäger und dumme Menschen suchen sich halt immer denn einfachsten weg.
    und der ist "weg mit dem tier"
    das ist billiger und einfacher als sich anzupassen und dafür auch noch geld ausgeben.


    der Bauer sagt die fressen mein schafe ect.
    der Jäger hat angst das nun weniger gejagt werden darf weil die Wölfe ja auch was futtern müssen.
    und der Bürger schreit gleich " der Wolf hat mene Katze, Hund, Kaninchen ect. gefressen. wenn die mal augebüxt sind.



    wie du schon sagst es mangelt an der Aufklärung.


    und solange sich die Menchen lieber geschichten vom großen bösen Wolf erzählen, wird es früher oder später wieder heißen "Problem Wölfe"
    so traurig das auch ist

  • Von Seiten der Bauern, Schäfer, Hirten sollte es mal überhaupt keine Bedenken geben. PUNKT. Für jedes gerissene Tier bekommen sie eine sehr großzügige finanzielle Entschädigung, in den letzten Jahren musste die nichtmal oft gezahlt werden.. Von der Seite einfach nur eine Scheindiskussion, der Wofl ist ihnen fremd also weg damit.

  • Ich bin durchaus dafür Wölfe wieder in Deutschland zu dulden und auch dafür, dass sich der Mensch anpassen sollte. Immerhin verlangen wir im Sinne des Artenschutzes von Afrikanern mit wesentlich gefährlicheren Tieren Tür an Tür zu leben und sie nicht auszurotten.
    Dennoch muss man natürlich auch Rücksicht auf die Bedürfnisse des Menschen nehmen und dazu gehört sowohl das nach Schutz des Eigentums (Herdenbesitzer) als auch das nach Sicherheit. Ich habe vor kurzem noch gelesen, dass die Wölfe die nun in Deutschland leben z.T. sehr neugierig sind und kaum Scheu vor dem Menschen haben. So lies sich ein Wolf auch von 2 Menschen kaum von einer Herde vertreiben, ein Rudel verfolgte (allerdings nicht aggressiv) eine Joggerin solang bis sie auf einen Hochstand flüchtete und sich dort von Ihrem Freund abholen lies und ein Wolf kam immer wieder sehr nah an einen Kindergarten bzw. deren Zaun.
    Ich bin ausdrücklich nicht für den Abschuss von Wölfen, aber man sollte, falls sich der Eindruck festigt, dass diese nach Jahren des Artenschutzes die Angst vor dem Menschen z.T. verloren haben in der Tat dazu übergehen sie Ihnen wieder zu geben (ich rede hier nicht über lethale Gewalt). Natürlich darf ein Abschuss, bei besonders auffälligen Tieren auch kein Tabu sein. Das schlimmste was dem Wolf passieren kann, und das kommt nicht von mir, aber ich empfinde es genauso, ist nämlich nicht ein erschossener Wolf, sondern, dass sie den durchaus vorhandenen Rückhalt in der Bevölkerung verlieren.

  • Ich kann viele Punkte beider Parteien verstehen. Trotzdem finde ich es nicht schlimm, wenn der Wolf wieder ansässig wird. In Niedersachsen ist es nun mal so, dass wir das Bundesland mit der größten Landwirtschaft sind. Was bei uns auf einem Raum an Tier steht, ist wahnsinn - für die Wölfe also eigentlich perfekte Bedingungen.


    Trotzdem liegt hier das Problem nicht beim Wolf, sondern beim Menschen. Er muss seine Tier schützen, entsprechende Maßnahmen treffen und dann sollte das doch wohl alles klappen dürfen.


    Wobei, die mir bekannten Jäger laufen schon seit zig Monaten mit einer Latte in der Hose rum, weil sie so geil darauf sind, den ersten Wolf erschießen zu dürfen :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von DummerZufall:
    Ich bin durchaus dafür Wölfe wieder in Deutschland zu dulden und auch dafür, dass sich der Mensch anpassen sollte. Immerhin verlangen wir im Sinne des Artenschutzes von Afrikanern mit wesentlich gefährlicheren Tieren Tür an Tür zu leben und sie nicht auszurotten.


    Ich sag, nach der massenhaften gezielten Ausrottung haben wir sogar eine Verantwortung gegenüber Wolf & Bär (letzterer wird definitiv wieder in den nächsten Jahren in D heimisch werden). Es ist auch irrwitzig: Wir setzen uns dafür ein das in anderen Ländern Tiger, Löwe, Bären usw. geschützt werden. Aber in unserem eigene Wohnzimmer ist ein Großraubtier ein Problem. Da frag man sich, wie das die ganzen Afrikaner da drüben machen.

    Zitat

    Original geschrieben von DummerZufall:

    Dennoch muss man natürlich auch Rücksicht auf die Bedürfnisse des Menschen nehmen und dazu gehört sowohl das nach Schutz des Eigentums (Herdenbesitzer) als auch das nach Sicherheit. Ich habe vor kurzem noch gelesen, dass die Wölfe die nun in Deutschland leben z.T. sehr neugierig sind und kaum Scheu vor dem Menschen haben. So lies sich ein Wolf auch von 2 Menschen kaum von einer Herde vertreiben, ein Rudel verfolgte (allerdings nicht aggressiv) eine Joggerin solang bis sie auf einen Hochstand flüchtete und sich dort von Ihrem Freund abholen lies und ein Wolf kam immer wieder sehr nah an einen Kindergarten bzw. deren Zaun.
    Ich bin ausdrücklich nicht für den Abschuss von Wölfen, aber man sollte, falls sich der Eindruck festigt, dass diese nach Jahren des Artenschutzes die Angst vor dem Menschen z.T. verloren haben in der Tat dazu übergehen sie Ihnen wieder zu geben (ich rede hier nicht über lethale Gewalt). Natürlich darf ein Abschuss, bei besonders auffälligen Tieren auch kein Tabu sein. Das schlimmste was dem Wolf passieren kann, und das kommt nicht von mir, aber ich empfinde es genauso, ist nämlich nicht ein erschossener Wolf, sondern, dass sie den durchaus vorhandenen Rückhalt in der Bevölkerung verlieren.


    Du hast Unsinn gelesen. Nichts weiter. Der Begriff Scheu wird gleich mit Angst verwechselt. Der Wolf hat Scheu, ja. Aber er nimmt auch seine Umwelt war. Eine Wolfsbegegnung läuft im Grunde so ab, das der Wolf eine gewisse Distanz wahrt, aber dich durchaus mehrere Minuten aus verschiedenen Positionen beobachtet. Eben um abzuschätzen, bist du eine Gefahr oder bist du keine. Oder um was handelt es sich da eigentlich für eine Spezies? Gerade Jungwölfe sind natürlich neugierisch, und erforschen ihre Umwelt viel naiver als ein erwachsenes Paar. Da kann es durchaus mal passieren das dir so einer hinterher läuft. Das hat mitnichten damit zu tun das er keine Scheu hätte. Völliger Unfug.


    Zu der anderen Geschichte das sich der Wolf nicht vertrieben lies. Wenn der gute Mann nur reagiert sobald der Wolf kurz mal den Rückwärtsgang einschlägt, dann ist es logisch das er sich nicht vertreiben lässt. Der ist doch nicht doof. Vertreiben bedeutet, verkrämen in dem man kontinuerlierlich dabei bleibt bis er tatsächlich weg ist. Es handelte sich im übrigen auch nicht um ein Rudel. Auf die Jagd gehen prinzipiell nur die Eltern. Jungwölfe und Welpen werden in Sicherheit zurückgelassen. So gehen maximal 2 Tiere jagen.


    Joggerin. Das klingt nach dem Fall mit den Hunden, der sich dann auch ganz anders dargestellt hat: Vieles in den Medien wird falsch wiedergeben, oder aber von Zeugen auch falsch empfunden.


    Thema Kindergarten: Ein Wolf weiß nicht was ein Kindergarten ist. Und die Dörfer liegen zumeist logischerweise im Wolfsrevier. Der wird da auch nicht 1-2km umherlaufen um das Dorf zu umgehen. Ein Wolf lebt Ressourcenschonend, demzufolge geht er auch mit sein Energiehaushalt um. Wölfe jagen zudem Nachts bzw. in der Morgendämmerung. Wenn die Kleinen in die Kita geschafft werden, sind meist die Messen gelesen. Zudem es für den Canis Lupus es auch viel zu laut wäre....


    Es muss noch sehr sehr viel Wissen in die Bevölkerung getankt werden....
    ^^

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