Ex-Booker Andrew Goldstein im Interview: Wie man es zum Star schafft und über die Differenzen zwischen Vince McMahon und Paul Heyman
Am Freitag war bei Wade Keller vom Pro Wrestling Torch wieder "Interview Friday". Dazu begrüßte er u.a. den ehemaligen Booker Andrew Goldstein zu sich, der einige interessante Geschichten zum Ablauf, wie man zu einem großen Star in der WWE wird, erzählte.
So haben vor allem die "On The Road"-Agenten (Fit Finlay, Arn Anderson) ein Mitspracherecht. Vince McMahon erkundigt sich fast immer bei den "Production Meetings" nach den letzten Houseshows, wo er "Wie lief das und das ab?" fragt. Dabei spielt die Bewertung der Agenten eine sehr große Rolle. Doch es komme nicht nur auf die Performance bei der Show an. Die Einstellung außerhalb der WWE sei ebenfalls ein entscheidener Faktor. Wenn man bspw. Fit Finlay in einer Bar oder Arn Anderson verärgert, habe man schon schlechtere Karten.
Als Beispiel nennt Goldstein hier MVP. Ursprünglich sollte er bei No Mercy 2006 gegen den zurückkehrenden Chris Benoit antreten und auch die Halle als Sieger verlassen. Sie hatten schon die erste große Story für MVP ausgearbeitet, doch beim "Production Meeting" schoben die Agenten einen Riegel vor diesem Plan, da das "Kind aus dem Developmental-Bereich" noch nicht bereit für einen Sieg über Chris Benoit sei.
Ein ähnliches Problemkind war CM Punk! Goldstein meinte, dass CM Punk so tief im Doghouse war, als man sich je vorstellen kann. Bereits in der Vergangenheit bestätigten ehemalige Booker wie Dave Lagana die Geschichte. Aber CM Punk konnte seine Chance nutzen, wie nur wenige Superstars zuvor (John Cena oder Steve Austin). Optimal wäre es aber, wenn man ganz eng mit Vince McMahon oder Triple H befreundet ist (Batista oder Sheamus). Es gibt aber auch eine Reihe von Mitarbeitern, die Vince McMahon einen Floh ins Ohr setzen und ihn so manipulieren. Deshalb müssen auch sehr oft kurzfristig diverse Pläne geändert oder verworfen werden.
Neben dem Ablauf über die zukünftigen WWE-Stars war auch Paul Heyman ein Gesprächsthema. So könnten Vince McMahon, Triple H und Stephanie McMahon ihn einfach nicht ausstehen. Egal wo sie sind, sie machen sich über seine Schweißattacken, seine billigen Anzügen oder weil er sich ihrer Meinung nach als "Big Deal" sieht, lustig. Goldstein denkt aber, dass sie einfach nur eifersüchtig auf das Gehirn von Heyman sind.
Vince McMahon konzentriere sich immer nur auf einen Star und wenn die Sache läuft, dann wird die Kuh gemolken. Paul Heyman hingegen sei immer auf der Suche nach "The Next Big Thing". Den letzten großen Krach zwischen den beiden Parteien gab es 2006 vor December to Dismember. So sah der Plan des Booking Teams (u.a. mit Paul Heyman) so aus, dass CM Punk die Elimination Chamber als ECW Champion verlassen soll. Unabhängig davon, ob er die Idee gut oder schlecht fand, stimmte Vince McMahon dem nicht zu. Vince meinte nur 'Oh no. Big Show. Big Show. Big Show . . . Bobby Lashley [...] Paul, shut up.' und so verließ letztendlich Lashley die Chamber als ECW Champion.
(Quelle: Wade Keller, PWTorch Livecast)