Seit einigen Wochen wird die Flaggschiff Sendung der WWE, Monday Night RAW wöchentlich um eine Stunde verlängert und drei Stunden lang ausgestrahlt. Durch die fehlende Rostertiefe müsste diese Umstellung eigentlich Midcardern die Türen öffnen, die zuletzt kaum im WWE TV eingesetzt wurden. Doch in den letzten 4. Wochen setzte die WWE weiterhin lieber auf etablierte Gesichter, die zudem auch wöchentlich bei SmackDown zu sehen waren. Auch wurden einige Special Attractions wie z.B. Triple H, Shawn Michaels, Brock Lesnar oder Paul Heyman, die u.a. den SummerSlam aufbauten, eingesetzt. Der SummerSlam ist nun Geschichte und die soeben genannten Personen sind auch wieder von der Bildfläche verschwunden. Sogar Chris Jericho hat die WWE wieder verlassen. Dementsprechend stellt man sich als Beobachter die Frage, wie man diese drei wertvollen Stunden nutzen könnte, um andere WWE Superstars sinnvoll einzusetzen.
Im Folgenden möchte ich fünf WWE Superstars auflisten, die momentan total unter Wert verkauft werden und nicht einmal das Minimum von ihrem Potenzial ausschöpfen dürfen.
1. Drew McIntyre
Der Schotte debütierte 2009 als SmackDown Wrestler, nachdem er schon einige Jahre davor an der Seite von Dave Taylor eingesetzt wurde. Drew McIntyre wurde sofort von Vince McMahon als „The Chosen One“ bezeichnet und durfte bei SmackDown den Intercontinental Title gewinnen und mit dem SmackDown General Manager Teddy Long fehden. Doch nach dem Verlust des Tag Team Titles und einem kurzen Tag Team mit Cody Rhodes wurde McIntyre wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen und musste in den RAW-Kader wechseln. Seitdem ist Drew McIntyre lediglich bei WWE Superstars zu sehen und darf meistens für andere Superstars jobben. Zwar wechselte Drew letztes Jahr wieder zurück in den blauen Brand und bekam erneut eine kleine Story mit Teddy Long, doch kurze Zeit später war er wieder ein fester Bestandteil der WWE Superstars Ausgaben. Es ist verdammt schade, dass Drew McIntyre keine größeren Rollen mehr im WWE TV spielen darf. Egal was privat vorgefallen ist (Eheprobleme mit der ehemaligen WWE Diva Tiffany), McIntyre ist jemand, der sich in den letzten Jahren im Ring extrem verbessern konnte und auch den passenden Look und die Größe für wichtigere Rollen hätte. Auch wenn es zuletzt wieder Gerüchte gab, dass sein früher Befürworter Triple H wieder einen Push für den Schotten plant, hat man als Fan die Befürchtung, dass der Zug schon längst für McIntyre abgefahren ist. Dies wäre verdammt schade, denn mit 27 Jahren und 5. Jahren WWE-TV Erfahrung ist der ehemalige „Chosen One“ ein Rohdiamant.
2. Tyson Kidd
Ganz so tragisch wie bei Drew McIntyre schaut es bei Tyson Kidd nicht aus. Der Grund dafür ist, dass der Kanadier im Gegensatz zu McIntyre nie eine wichtige Rolle im TV bekam und durchgehend schlecht eingesetzt wurde. Nach seinem Debüt bei ECW verbündete er sich mit David Hart Smith und Natalya und gründete die Hart Dynasty. Von der Rückkehr von Bret Hart profitierten sie erst nach Wrestlemania und konnten sich den Tag Team Gürtel holen. Nach dem unspektakulären Verlust der Gürtel kam dann der Split der Dynasty und Tyson Kidd turnte zum Bösewicht. Es folgte der Wechsel zu SmackDown und der Einsatz bei NXT. In der Internetshow der WWE stellte Tyson wöchentlich interessante Matches auf die Beine und änderte in der Fehde mit dem Japaner Yoshi Tatsu seine Frisur und wurde ernster dargestellt. Durch seinen Stil konnte er den Respekt der Fans gewinnen und turnte wieder zum Publikumsliebling. Doch ein Einsatz bei SmackDown folgte nur in Squash-Matches. Erst kurz vor dem diesjährigen Money In The Bank PPV wurde Tyson Kidd ein heißes Gesprächsthema im Internet, als er sich für das MITB-Ladder Match qualifizieren konnte und eine kleine Fehde mit Tensai startete, wo er den Hünen sogar besiegen konnte. Trotzdem wurde das Potenzial von Tyson Kidd nicht ansatzweise ausgeschöpft. Tyson Kidd wäre jemand, den man bei SmackDown in einem Programm mit Daniel Bryan einsetzen könnte.
3. The Usos
Die Usos debütierten bei Monday Night RAW, nachdem Carlito entlassen wurde und man Gegner für die Hart Dynasty brauchte. Nach wenigen Wochen verschwanden die Zwillinge wieder von der Bildfläche und wurden durchgehend bei WWE Superstars eingesetzt. Sogar Tamina trennte sich von den Söhnen von Rikishi. Erst als ein Wechsel zu SmackDown und ein Babyface-Turn folgte, bekamen die Usos die Gelegenheit sich erneut zu beweisen. Der Entrance wurde mit einem Kriegstanz ergänzt und die Musik geändert. Auch durch den kleinen Push der Tag Team Division mit neuen frischen Teams hatte man den Eindruck, dass die Usos früher oder später den Tag Team Gürtel gewinnen würden. Doch trotzdem wurden Jimmy und Jey aus dem Titlepicture gehalten und höchstens bei WWE Superstars eingesetzt. Dies ist verdammt schade, da die Zwillinge immer sehr gute Matches auf die Beine stellen und einen sehr einzigartigen Wrestlingstil haben. Die Brüder haben auch an ihrem Micwork gearbeitet und könnten problemlos mit Teams wie den Prime Time Players, Reks/Hawkins oder gar Truth/Kingston fehden.
4. Matt Striker
Hö? Was macht denn Striker in der Liste? Diese Frage werden sich sicherlich viele Fans stellen. Es dürfte kein Geheimnis sein, dass Matt Striker der beste Kommentator in der WWE ist und trotzdem nur bei Superstars eingesetzt wird. Obwohl das Duo mit Todd Grisham vor einigen Jahren das Highlight von jeder SmackDown Ausgabe darstellte. Ich habe selten einen Kommentator erlebt, der mit so viel Herzblut arbeitet und jeden Move als potenzielle Gefahr over bringt. Jedoch setzt die WWE lieber auf einen gewissen Jerry Lawler, der lediglich im Team mit Jim Ross funktionierte und mittlerweile das Lowlight bei allen RAW und PPV Ausstrahlungen ist. Es ist natürlich ein Fakt, dass der King früher zu den besten Heels und Rednern im Business gehörte, jedoch muss man zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart differenzieren. Man kann Jerry Lawler sehr gerne bei Backstage-Interviews oder DVDs einsetzen oder ihm eine kleine Rolle im WWE Network geben. Am Pult sollte er jedoch Platz für andere Kommentatoren machen.
5. Layla
Nein ihr habt euch nicht verlesen, in meinen Augen wäre Layla eine absolute Bereicherung für die WWE-Shows, da sie spätestens in LayCool bewiesen hat, dass sie ein Comedygott ist. Die beste Wrestlerin im Roster ist sie definitiv nicht, doch darauf schaut ja die WWE nicht. Die Engländerin repräsentiert eigentlich genau das, was sich die WWE unter einer WWE Diva vorstellt, doch trotzdem wurde sie seit ihrer Rückkehr beim Extreme Rulez PPV sehr selten im Spotlight eingesetzt.
Verschenktes Potenzial – TOP 5
Jedoch gibt es auch Namen, die momentan zwar im WWE-TV eingesetzt werden, aber trotzdem nur einen Bruchteil von ihrem Talent zeigen dürfen:
1. Antonio Cesaro
Es ist ja wirklich schön, dass Cesaro fünf Sprachen beherrscht und Aksana als Freundin hat, jedoch bekam er im WWE-TV noch nie die Gelegenheit eine wirkliche Promo zu halten. In WWE-Interviews auf Youtube hat er zwar bewiesen, dass er mehr als 5 Wörter aufzählen kann, doch von diesen Promos muss im WWE TV (!) mehr folgen. Cesaro = Money
2.David Otunga
Zuletzt ging Otunga wieder leicht unter (wegen seinem Filmdreh) und wurde auch an der Seite von Laurinaitis nur als Sidekick eingesetzt. Jedoch ist Otunga jemand, der schon zu Nexus-Zeiten gut mit dem Mic umgehen konnte und sich auch im Ring weiterentwickelt hat. Vor allem in Houseshows zeigt Otunga Matches, die man im WWE-TV von ihm sehr selten zu sehen bekommt. Ein exzellentes Heel-Gimmick hat er auch schon.
3.Kofi Kingston
Ist in meinen Augen als Tag Team Wrestler an der Seite von R-Truth total verschenkt. Kofi Kingston ist ein genialer Wrestler, der spätestens nach der Fehde mit Randy Orton einen Platz im Main Event verdient hatte. In den letzten Jahren wurde er nur als Midcarder eingesetzt, der ab und zu mal ein Moneymatch zeigen durfte. Kingston ist zwar ein beliebtes Babyface, jedoch ist er kein John Cena oder Rey Mysterio, der nur Merchandises verkauft. Wenn man sogar CM Punk wieder zum Heel turnt, sollte man auch Kingston endlich die Möglichkeit geben, seinen Charakter zu entwickeln. Als Babyface endet er sonst so wie Shelton Benjamin. Als beliebte Babyfaces können weiterhin Leute wie Sin Cara oder Brodus Clay eingesetzt werden. Kingston muss Heel turnen, um später als Babyface noch effektiver zu werden (siehe Punk)
4. Hunico
Der Mexikaner wird zu selten bei SmackDown eingesetzt und wäre der perfekte Gegner für Rey Mysterio in einer Midcard-Fehde. Hunico zeigte zuletzt richtig gute Matches gegen Leute wie Tyson Kidd oder Justin Gabriel und hätte einen kleinen Push verdient. Vor allem für den spanischen Markt wäre er jemand, auf den man auch in Zukunft setzen könnte. Auch als Sin Cara Negro konnte er sogar besser überzeugen als das Original.
5.Wade Barrett
Zwar ist er weiterhin auf der Verletztenliste, doch vor seiner Verletzung wurde der Engländer nicht mehr so effektiv eingesetzt, wie nach seinem WWE-Debüt. Mit einem Brawler-Gimmick (wie in den Vignetten), könnte Barrett wieder ein wichtiger Superstar im Roster werden, der in Main Event Fehden eingesetzt wird.
Fazit:
Natürlich ist es nicht einfach alle WWE Superstars richtig einzusetzen und 5 Stunden in der Woche exzellente Shows auf die Beine zu stellen. Jedoch setzt man schon seit Monaten bei RAW & SmackDown immer auf die gleichen Gesichter (z.B. Sheamus, Daniel Bryan, Alberto Del Rio, Randy Orton), wodurch die Gefahr besteht, dass die Fans schneller gelangweilt werden, da sie immer die gleichen Stars sehen. Auf der anderen Seite müssen viele Superstars zweimal in der Woche in längeren Matches und Promos in den Ring steigen und könnten sich schneller verletzen oder ein „Burnout“ Gefühl haben. Es wäre von Vorteil, wenn man die oben aufgelisteten Superstars explizit bei SmackDown mit Leuten wie Rey Mysterio, Alberto Del Rio oder Randy Orton einsetzen würde und bei RAW dann den Fokus auf etablierte Superstars lenkt, die bei SmackDown „aufgebaut“ werden.
The Gentleman
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