A N Z E I G E

Schlecht gealterte Wrestling-Klassiker!

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    Original geschrieben von P3RSB:
    Bei Gresham vs Draper am Wochenende war es echt auffällig, wie Gresham das Bein von Dak Draper bearbeitet hat. Auffällig, weil man sowas nur noch so selten sieht.


    Ich hatte das auch das Gefuehl, dass man sich vorher hingesetzt und gefragt hat: was macht hier Sinn? A la Bret Hart: wie wuerde dieses Match ablaufen, wenn es echt waere? Gresham als deutlich kleinerer mat technician muss logischerweise versuchen, Draper auf den Boden zu bringen, um den Kraft- und Groessennachteil auszugleichen. Gleichzeitig war das Match fuer mich zu keinem Zeitpunkt langweilig und die Story einfach nachzuvollziehen.


    Bei Austin vs Rock sticht fuer mich immer noch die Matchstory raus: es ging hin und her, tit for tat. Blut vs. Blut, Million Dollar Dream vs. Sharpshooter, Stunner vs. Rock Bottom. Hin und her, hin und her. Was du kannst, kann ich besser. Die zwei Mega-Babyfaces versuchen sich gegenseitig zu ueberbieten, wobei Austin es immer ein bisschen zu uebetreiben scheint (weil er spaeter Heel turnt). Simpel und trotzdem effektiv. Das Ende mag ein kalter Furz gewesen sein, aber bis zu Vinces Involvierung liebe ich dieses Match auch heute noch.

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  • Zitat

    Original geschrieben von FL81:
    Das liegt auch daran, dass hier eine Geschichte erzählt wurde. Ramon als der Big Man und HBK als körperllich unterlegener der die Leiter zu seinem Vorteil nutzt. Bei 2 teilnehmern ist es auch einfacher sinnvolle Spots zu bauen. Heute weiß man doch schon: Oh, da stehen mehrere Leute zusammen, da kommt gleich einer geflogen. Mir ist ein Flying Axhandle vom Macho Man immer noch lieber als ein überdrehter Flip der niemanden voll trifft.


    Das sowieso, aber es gibt auch noch einen anderen Grund, warum ich die früheren Ladder Matches auch mit mehreren Leuten bevorzuge: Sie flowen besser. heute wirkt viel wie eine Aneinanderreihung von Spots, die städnig durch irgendwelche Umbaupausen unterbrochen werden. Worker A springt von der Leiter auf Worker B. Worker C kommt rein und bastelt erstmal die Leiter um, damit Worker D ihn dann in diese Leiter kloppen kann und anschließend wieder irgendwas umbaut um den nächsten Spot vorzubereiten. Und so zieht sich das dann durch, damit jeder mal seinen Finisher oder anderen Move von/auf/mit Leiter zeigen kann und irgendwann kommt ein einfallsloses Finish und das wars dann.


    Die ersten Ladder Matches der Hardy/E&C/Dudleys bspw. funktionieren da eher mit Foreshadowing und durchgehender Action. Da kloppen sich alle und zwischendurch baut mal jemand nen Tisch auf, der dann erst 5 Minuten später überhaupt ne Rolle spielt und es wird nicht ständig an allem rumgebastelt, damit jede Leiter richtig steht für den nächsten Spot. Das fing mit TLC II dann langsam an und deshalb mag ich es auch nicht so sehr wie das erste oder das Ladder Match 1 Jahr zuvor. Die hatten einfach einen besseren Fluss und wirkten dadurch spontaner und auch ein Stück weit realistischer, wenn man das überhaupt von so einem Match behaupten kann.

  • Wrestling Klassiker bleibt Wrestling Klassiker.....und ist meiner Meinung auch nicht abhängig vom schnelleren Tempo und neuen athletischen Moves.


    Ein schwarz weiß Film Klassiker wird auch nicht automatisch schlecht, weil die Filme in Farbe gibt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Cymaen:
    Ich hatte das auch das Gefuehl, dass man sich vorher hingesetzt und gefragt hat: was macht hier Sinn? A la Bret Hart: wie wuerde dieses Match ablaufen, wenn es echt waere? Gresham als deutlich kleinerer mat technician muss logischerweise versuchen, Draper auf den Boden zu bringen, um den Kraft- und Groessennachteil auszugleichen. Gleichzeitig war das Match fuer mich zu keinem Zeitpunkt langweilig und die Story einfach nachzuvollziehen.
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    WORD. Und man hat gesehen, das man auch glaubhaft mit einem Sleeperhold gewinnen kann.

  • Ich finde Ausgangsthese und Threadtitel behandeln zweierlei Paar Schuhe.


    Matches bei denen man als Jugendlicher begeistert mitgefiebert hat und die mit dem kritischeren Blick der gereiften Zuschauerin gar nicht so gut sind, waren üblicherweise auch damals schon keine Klassiker. Nur fällt einem dies halt heute auf, weil die eigenen Ansprüche gestiegen sind (nicht unbedingt, weil das athletischere Wrestling besser ist, sondern eher, weil man einfach mehr Klassiker kennt).


    Klassiker, die schlecht gealtert sind, gibt es auch. Und zwar dort, wo Matches dadurch zu Klassikern wurden, weil sie neu und spektakulär waren. Als Beispiel fällt mir hier ein Tag-Team-Match zwischen Tsuyoshi Kikuchi und Joe Malenko gegen die Fantastics ein (All Japan, 1. September 1990). Damals hinterließ es offene Münder, aus heutiger Sicht ist die Matchstory schon etwas schlicht (weil es auch zu kurz war, um sie besser zu erzählen) und konsistent war es auch nicht an jeder Stelle. Natürlich ist es immer noch ein Klassiker, aber halt ein nicht ganz so gut gealterter.


    Ohne ein Kenner der ECW zu sein, vermute ich auch mal, dass es dort auch einiges “Klassiker” gab, die heute auch nicht mehr so gut wegkämen.


  • Und dann sind wir bei der Frage, was ein "Klassiker" ist. Fuer mich ist das ein Match, dass eben nicht schlecht altert bzw. das fuer mich seinen Reiz nicht verliert. Ich kann mir z.B. Flair vs. Steamboat, Bret vs. Austin oder eben Roode vs. Nakamura immer wieder ansehen. Ob 1989, 1997 oder 2020.


    Ein Match kann ja der Zeit voraus sein, aber ist es deshalb ein Klassiker? Fuer mich nicht. Fuer dich vielleicht schon. Beides okay. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von Ho Lee Fuk:
    Ich sag's mal so: Einige Lieblingsmatches beinhalten Chris Benoit.


    stimmt. in dem Zusammenhang würde ich dann auch tatsächlich sagen, daß bestimmte Aktionen für mich schlecht gealtert sind. also gerade exzessive ungeschützte (Stuhl)Schläge gegen den Kopf.


    vieles davon ist für mich aus späterer Sicht teilweise nur noch sehr schwer anzusehen.



    Zitat

    Original geschrieben von H2SO4:
    Ohne ein Kenner der ECW zu sein, vermute ich auch mal, dass es dort auch einiges “Klassiker” gab, die heute auch nicht mehr so gut wegkämen.


    ich bin mir sicher, daß meine Sichtweise auf die promotion zu 100% davon beeinflusst ist, damals hellauf begeistert gewesen zu sein - und halte es für sehr wahrscheinlich, dass ich, würde ich das meiste davon 2021 zum ersten Mal sehen, kaum nachvollziehen könnte, was daran denn bitte jetzt so toll sein soll (tendeziell vermutlich sogar die matches weniger als die gimmicks und angles).



    edit: das paßt dann auch gewissermaßen zur aktuellen Diskussion um das WWE Network und die Ankündigung von NBC, die Inhalte zu überprüfen (und ggf. Inhalte zu entfernen) um sicherzustellen, daß sie den momentanen "standards and practices" gerecht werden.

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  • Gehöre auch zu denen die mit dem aktuellen Wrestling nichts mehr anfangen kann. Muss immmer schmunzeln wenn man die heutige Generation als die Talentiertere sieht.
    Wrestling ist schliesslich mehr als nur eine Aktion nach der anderen rauszuhauen. Wrestling besteht nicht nur aus krassen Moves.
    Wobei krass ist übertrieben. Gibt js nicht mal mehr Piledrivers bei den verweichlichten Wrestler. ^^


    Und soooo die riesen Spotfests gibt es jetzt auch nicht mehr.
    Ich bin mit der WCW Cruiserweights aufgewachsen, da ist das von Heute nix dagegen, sry.

  • Zitat

    Original geschrieben von San_Chrisinho:
    Gehöre auch zu denen die mit dem aktuellen Wrestling nichts mehr anfangen kann. Muss immmer schmunzeln wenn man die heutige Generation als die Talentiertere sieht.
    Wrestling ist schliesslich mehr als nur eine Aktion nach der anderen rauszuhauen. Wrestling besteht nicht nur aus krassen Moves.
    Wobei krass ist übertrieben. Gibt js nicht mal mehr Piledrivers bei den verweichlichten Wrestler. ^^


    Und soooo die riesen Spotfests gibt es jetzt auch nicht mehr.
    Ich bin mit der WCW Cruiserweights aufgewachsen, da ist das von Heute nix dagegen, sry.


    Erstens gibt es noch Piledriver und zweitens liegt es nicht an den Workern, wenn es die nicht gibt.


    Talent ist ohne Ende vorhanden. Es wurde früher nur besser genutzt. Die Wrestler können kaum was dafür, wenn sie nicht ihr volles Potential entfalten dürfen, weil das Booking gequirlte Scheiße ist. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht auch welche gibt, die ihre Chancen nicht genutzt haben.

  • A N Z E I G E
  • Zitat

    Original geschrieben von Catchpool:
    Ich glaube Bret Hart hatte es mal treffen formuliert. Er sagte mal, dass es heute das bessere Wrestling gäbe, früher aber die Storylines und Charaktere besser waren.


    Das Zitat kenne ich noch gar nicht.


    So sehr ich auch Fan des Hitmans bin (seine Matches stecken heute noch fast alles heutige locker in die Tasche, von Ausläufern wie Walter/Ilja mal abgesehen), aber das sehe ich dann anders.


    Das Wrestling heute ist nicht besser; In Ring-Psychologie ist oft fast völlig tot & wird mit faulem Booking wie dem x-ten Aufguss von "No DQ" kaschiert, vom fehlendem Selling ganz zu schweigen.


    Die Worker sind häufig bessere Athleten, oft besser trainiert, aber auch fast alle sehr austauschbar, nicht nur optisch.
    Überspitzes Beispiel: Bret Hart/Mr. Perfect ist zeitlos, die Young Bucks-Matches sind alle irgendwie gleich, egal unter welchem Banner & gg. wen.
    Da bleibt nix hängen.



    Zum eigentlichen Thema:
    ECW ab 1996/1997, nicht komplett, aber doch viel davon.
    Als Teenager (ich bin sooo alt...) war das cool, aber wenn ich mir das heute angucke, dann rolle ich oft nur noch mit den Augen.
    Allerdings denkt man, wenn man ehrlich ist, bei ECW auch nicht unbedingt an Klassiker à la Hart/Perfect, Flair/Steamboat, usw..

  • Also ich finde jedes Bret Hart Match langweilig und ich würde mir heute glaube ich auch keines nochmals anschauen. Kenne aber tatsächlich wirklich sehr viele seiner Kämpfe, sodass ich mir diese Meinung auch erlaube. Für mich einer der überbewertesten Wrestler überhaupt, gefühlt jedes Match war gleich.


    Denke die Aussage von Hart würde ich aber dennoch teilweise als richtig bezeichnen, denn besonders gut war das Wrestling Anfang der 90er wirklich nicht. Allerdings weiß ich natürlich nicht, welchen genauen Zeitabschnitt Hart meint. Finde die heutigen Wrestler technisch im Ring schon besser, show-technisch allerdings nicht. Abgesehen davon sind aber z.B. Shows der WWE für mich nicht mehr anschaubar durch diese ganzen Cuts..da könnten die Wrestler im Ring noch so gut und die Stories noch so spannend sein. Also meiner Meinung nach gibt es heute zwar bessere Wrestler, aber das Wrestling an sich ist nicht besser.


    Aber frühere Wrestling-Klassiker, die für mich heute keine mehr sind..da würden mir erstmal alle herausragenden Matchs von Chris Benoit gegen Kurt Angle, Chris Jericho usw. einfallen. Habe ich früher gerne gesehen, aber nachdem was der Mann damals getan hat kann ich mir das heute nicht mehr geben.

  • Zitat

    Original geschrieben von Heintje:
    Also ich finde jedes Bret Hart Match langweilig und ich würde mir heute glaube ich auch keines nochmals anschauen. Kenne aber tatsächlich wirklich sehr viele seiner Kämpfe, sodass ich mir diese Meinung auch erlaube. Für mich einer der überbewertesten Wrestler überhaupt, gefühlt jedes Match war gleich.


    Denke die Aussage von Hart würde ich aber dennoch teilweise als richtig bezeichnen, denn besonders gut war das Wrestling Anfang der 90er wirklich nicht. Allerdings weiß ich natürlich nicht, welchen genauen Zeitabschnitt Hart meint. Finde die heutigen Wrestler technisch im Ring schon besser, show-technisch allerdings nicht. Abgesehen davon sind aber z.B. Shows der WWE für mich nicht mehr anschaubar durch diese ganzen Cuts..da könnten die Wrestler im Ring noch so gut und die Stories noch so spannend sein. Also meiner Meinung nach gibt es heute zwar bessere Wrestler, aber das Wrestling an sich ist nicht besser.


    Tausend mal lieber ein reales Hitman-Match mit guter Ring-Psychologie, gutem Selling und gut ausgeführten Piledriver als ein Match von diesen aktuellen Zirkusaffen die 10 Meter daneben hauen damit auch jeder sieht das Wrestling Fake ist.

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