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Corona-Virus #4 - Schrittweise Lockerung der Maßnahme

  • Zitat

    Original geschrieben von Jenser81:
    So sehe ich das auch für meine Stadt Chemnitz.


    https://www.tag24.de/thema/cor…l-muellentsorgung-1458904


    Chemnitz ist wirklich, im Vergleich zu Dresden, Leipzig und die Region um Zwickau kaum betroffen. Seit etlichen Tagen kommt mal eine neue bestätigte Infektion pro Tag hinzu, zwischendrin auch immer wieder Tage ohne Neuinfektion. Chemnitz hat über 240.000 Einwohner und nicht mal 200 Fälle, wovon ja der Großteil auch wieder genesen sein sollte. Ja, ich verstehe da die "Fragezeichen" in den Gesichtern der Menschen, wenn es um das Thema geht und ob dies wirklich alles so notwendig ist. Deswegen ist man nicht dumm, glaubt automatisch an Verschwörungen oder sonst was, man sieht diese Zahlen und kommt ins Grübeln!

    Ich verstehe, was Du sagst und warum mancher so denkt, aber die Frage ist doch, wie man das praktisch hanhaben soll. Zum einen sehe ich da eine ganz massive Problematik in der Dunkelziffer, da sicherlich auch nicht in jeder Gemeinde gleich viel gestestet wird. Dazu kommt noch der Zeitverzug in den Messungen (positive Tests entstehen ja nicht am Tag der Ansteckung). Allein das macht es schon schwierig, jeweils recht kleinteilig entscheiden zu können, wie groß die Gefahr zu einem bestimmten Zeitpunkt genau ist.


    (im Übrigen ist das ein generelles Problem, weil wir ja immer von Woche zu Woche Zahlen bewerten wollen, die Zylken der Ansteckung bis hin zur Messung aber nicht mit dieser Zeitspanne überein stimmen).


    Dazu kommt, dass es extrem schwierig wird, unterschiedliche Regeln von Gemeinde zu Gemeinde durchzuführen. Von der Logistik des ganzen mal ganz zu schweigen: In Chemnitz dürfen Lokale aufmachen und in Dresden gilt Ausgangssperre? Dass das bei der Bevölkerung sehr auf Verständnis stoßen würde kann ich mir auch nicht vorstellen. Da sehe ich noch viel mehr Konfliktpotential.


    Generell bin ich übrigens bei Dir, dass man nicht jeden, der die Maßnahmen hinterfragen möchte, auf eine Stufe mit den Xavier Naidoo und anderen Verschwörungsspinnern stellen muss. Da gibt es natürlich ganz viele Abstufungen. Bei mir fehlt das Verständnis ab der Stelle, bei der man von einer medialen Gleichschaltung und Meinungsunterdrückung spricht oder wenn man die aktuellen Zahlen für gefälscht hält. An dieser Stelle sehe ich auch leider keinen Sinn mehr in einer Diskussion oder möchte diese zumindest nicht führen.


    Aber wenn einer - salopp gesagt - nur fragt, ob das denn alles wirklich genau so sein muss und es nicht auch ein bisschen weniger streng okay gewesen wäre - das finde ich komplett in Ordnung. Das alles ist eine Abwägung zwischen Gesundheit und anderen Interessen. Und nur zu sagen: "Außer Gesundheit ist alles egal" ist meiner Meinung nach auch falsch. Wo die Abwägung genau ist - das kann man gerne diskutieren.


    Ich persönlich finde das, was wir in Deutschland machen, sehr gut. Aber ich verstehe auch, dass Leute das nicht für genau den richtigen Punkt halten und sich mglw. strengere oder weniger strenge Maßnahmen wünschen.

    Einmal editiert, zuletzt von Stingray ()

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  • Wenn... Wenn, wenn, wenn. Immer nur wenn.
    Wenn... vielleicht... eventuell... könnte sein.
    Unsere Wirtschaft leidet, Existenzen gehen kaputt, Menschen gehen kaputt usw. Das sind keine Wenns, das ist Fakt. Das gilt es in den zu bekommen. Und kein andauerndes Wenn.

  • Ich arbeite im Einzelhandel. Wir sollen den Kunden nichts zum Thema Mundschutz sagen bzw. Sie darauf ansprechen, falls diese keinen tragen. Wenn jemand was machen kann, dann das Ordnungsamt (oder die Polizei?). Heißt, wir werden jeden Kunden reinlassen.


    Zitat

    Für Beschäftigte im Einzelhandel gilt Nr. 15 der durch den Bund am 20.04. festgelegten Arbeitsschutzstandard:


    "15.Mund-Nase-Schutz und Persönliche Schutzausrüstung (PSA)Bei unvermeidbarem Kontakt zu anderen Personen bzw. nicht einhaltbaren Schutzabständen sollten Mund-Nase-Bedeckungen in besonders gefährdeten Arbeits-bereichen als PSA zur Verfügung gestellt und getragen werden"


    Es ist als völlig in Ordnung, wenn die Beschäftigten im Einzelhandel durch andere Maßnahmen wie Spuckschutz keine Masken tragen sollten. Es ist ja auch ein Unterschied, ob man die zeitweise beim Einkaufen trägt oder während der gesamten täglichen Arbeitszeit. Insoweit finde ich das mit der Beschränkung auf die Besucherinnen und Besucher gut geregelt in Niedersachsen.


    Mir wurde heute zugetragen, wir müssen ab Montag keinen tragen aber es wird uns aus Unternehmenssicht sehr stark empfohlen. Unsere Mitarbeiter im frische Bereich (Fleisch/Käse) sollen oder müssen allerdings einen tragen, da diese mit offenen Lebensmittel arbeiten. Ich werde einen tragen, für ein bisschen Schutz und um keine diskussion mit Kunden führen zu müssen, wieso ich denn keine trage. Habe einen probeweise heute für 11 stunden getragen auf der Arbeit. War aufgrund des arbeitstempo schon nach 30 Minuten eine Qual..

  • Zitat

    Original geschrieben von Fuzzy Dunlop:
    Wenn... Wenn, wenn, wenn. Immer nur wenn.
    Wenn... vielleicht... eventuell... könnte sein.
    Unsere Wirtschaft leidet, Existenzen gehen kaputt, Menschen gehen kaputt usw. Das sind keine Wenns, das ist Fakt. Das gilt es in den zu bekommen. Und kein andauerndes Wenn.


    Na ja...die Ansicht ist dann auch naiv, wenn du mir das bei meinem Denken vorwirfst.


    Das Virus interessiert es nicht was wir für Probleme haben. Und Wirtschaft, Existenzen und Menschen retten wir nur, wenn wir die Lage im Griff haben. Was willst du denn machen, wenn uns die Infektionen um die Ohren fliegen sollten, weil wir zu vorschnell gehandelt haben? :/


    Und ja, da ist ein WENN drin.

  • Zitat

    Original geschrieben von Fuzzy Dunlop:
    Wenn... Wenn, wenn, wenn. Immer nur wenn.
    Wenn... vielleicht... eventuell... könnte sein.
    Unsere Wirtschaft leidet, Existenzen gehen kaputt, Menschen gehen kaputt usw. Das sind keine Wenns, das ist Fakt. Das gilt es in den zu bekommen. Und kein andauerndes Wenn.

    Es ist aber auch Fakt, dass mehr Leute sterben, wenn die Infektionen sich schneller verbreiten. Und jetzt?


    Es ist eine schwierige Abwägung, was sinnvoll ist. Aber so zu tun als würden die Maßnahmen nicht durchaus ihren Zweck erfüllen und wir hier gerade alle nur Zeit vertrödeln - das ist doch einfach auch nicht richtig. Man sieht in vielen Regeionen, was passieren kann, wenn man nicht schnell genug auf diese Situation reagiert. Dass man das in Deutschland abgwendet hat, ist ein Erfolg. Das heißt nicht automatisch, dass jede Nuance der Maßnahmen richtig war oder richtig bleibt. Aber wenn wir so tun als hätten wir ohne triftigen Grund mal eben die Wirtschaft beschädigt - da fehlt mir das Verständnis.


    Und das sage ich als jemand, dessen Branche davon auch ziemlich betroffen ist (auch wenn es mir persönlich damit weitestgehend gut geht).

  • Zitat

    Original geschrieben von AEWconic:
    Die Wirtschaft überlebt es aber doch noch weniger, wenn wir uns in einen viel längeren Lockdown katapultieren sollten.


    Da hast du Recht, und ich verstehe deine Intention Leben zu schützen. Das ist auch nichts Schlechtes. Wir werden aber nicht drumherumkommen Risiken in Kauf zu nehmen. Und das wird auch Menschenleben kosten.

  • Zitat

    Original geschrieben von Indy26:
    Da hast du Recht, und ich verstehe deine Intention Leben zu schützen. Das ist auch nichts Schlechtes. Wir werden aber nicht drumherumkommen Risiken in Kauf zu nehmen. Und das wird auch Menschenleben kosten.

    Risiken nehmen wir immer in Kauf. Übrigens auch jetzt. Die Frage ist nur, wie groß das Risiko sein darf. Und man kann durchaus - wie z.B. das RKI - der Meinung nach, dass eine schnelle Öffnung ein zu hohes Risiko ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von Leipziger:
    Unser örtliches Unternehmen macht genau gar nix und auch Fahrgäste sagen da nichts. Es sind zwar nur wenig, aber gerade Abends sind es dann doch ein paar.


    Auch beim einkaufen, unser Geschäftsführer hat gebeten, das man Menschen ohne Maske nicht komplett ausschließt oder rauswirft. Nur bitte drauf hinweisen, das er vllt das Shirt hochmachen soll oder so. Auch sie würden nicht durchgreifen, die Geschäfte müssten auch keine Strafe zahlen, wenn sie Personen ohne Maske reinlassen. Das hat nur das Ordnungsamt und wenn das dich nicht erwischt, dann ist es halt so..
    Dazu kommt natürlich noch die unterschiedlichen Gesetze in den einzelnen Regionen. Sachsen sagt Personal und Kunden müssten eine Maske tragen. Thüringen sagt nur Kunden, dafür darf in Erfurt an Menschen ohne Maske gar nicht erst verkauft werden, aber Bußgelder wolle man erstmal nicht verteilen, das würde wohl auch gar nicht so einfach gehen...bla bla bla und am Ende blickt keiner mehr durch....


    Ist wohl wirklich sehr unterschiedlich. Hier soll es erstmal keine Bußgelder für Personen geben aber die Geschäfte etc. sind verpflichtet nur Leute reinzulassen die auch Masken haben.


    Finde ich soweit auch richtig und Vorgehensweise wie bei euch ziemlich dämlich (sorry, aber kam ja nicjt von dir sondern vom Chef ), wenn man will das die Leute Masken anziehen wird man das nicht hinbekommen wenn die ohne Maske doch eh alles genau so haben wie die mit. Solche Sachen führen nur immer dazu das es nach wenigen Tagen doch absolute Pflicht ist und jenen denen man jetzt nich alles erlaubt hat schieben dann noch mehr Stress


    Da bin ich mir sicher das es Stress vor Läden geben wird, und glaube auch das es zu Streitereien in Bahnen kommen kann.

  • Die selben Leute haben vor ein paar Wochen eine Maskenpflicht für nicht nötig befunden,ganz ehrlich da blickt kein Mensch mehr durch und für viele ist das alles nicht mehr nachvollziehbar.


    In nen Supermarkt darf man sich massig begegnen,Gastronomen dürfen keinen Aussengastronomie mit Abstand machen----und jeder Experte hat ne andere Meinung.


    Ich glaub in den nächsten Wochen wird sich einiges entscheiden,mal angenommen die Zahlen bleiben so "gut",wer hatte dann recht und wem kann man dann noch glauben bzw. vertrauen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Stingray:
    Risiken nehmen wir immer in Kauf. Übrigens auch jetzt. Die Frage ist nur, wie groß das Risiko sein darf. Und man kann durchaus - wie z.B. das RKI - der Meinung nach, dass eine schnelle Öffnung ein zu hohes Risiko ist.


    Aber wenn eine schnelle Öffnung Menschenleben in der Zukunft retten kann? Es wird trotzdem immer eine Abwägungssache bleiben

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  • Zitat

    Original geschrieben von Indy26:
    Aber wenn eine schnelle Öffnung Menschenleben in der Zukunft retten kann?

    Möglich, aber unwahrscheinlich.


    Außerdem muss man solch eine Krise auch als Chance sehen. Endlich tut sich was im Bereich der Digitalisierung. Alte Wirtschaftsstrukturen werden aufgebrochen und Innovationen kehren ein.

  • Zitat

    Original geschrieben von Stingray:
    Es ist aber auch Fakt, dass mehr Leute sterben, wenn die Infektionen sich schneller verbreiten. Und jetzt?


    Es ist eine schwierige Abwägung, was sinnvoll ist. Aber so zu tun als würden die Maßnahmen nicht durchaus ihren Zweck erfüllen und wir hier gerade alle nur Zeit vertrödeln - das ist doch einfach auch nicht richtig. Man sieht in vielen Regeionen, was passieren kann, wenn man nicht schnell genug auf diese Situation reagiert. Dass man das in Deutschland abgwendet hat, ist ein Erfolg. Das heißt nicht automatisch, dass jede Nuance der Maßnahmen richtig war oder richtig bleibt. Aber wenn wir so tun als hätten wir ohne triftigen Grund mal eben die Wirtschaft beschädigt - da fehlt mir das Verständnis.


    Und das sage ich als jemand, dessen Branche davon auch ziemlich betroffen ist (auch wenn es mir persönlich damit weitestgehend gut geht).


    Und jetzt bin ich immer noch der Meinung, dass mehr gelockert werden muss.


    Ich fordere keine Aufhebung aller Einschränkungen, aber definitiv mehr Lockerungen. Dass ich dieses Jahr kein Fußballspiel mehr im Stadion sehen kann, damit habe ich mich abgefunden - auch wenn ich es das morgen machen würde, falls ich die Möglichkeit hätte.


    Teile der Maßnahmen verstehe ich, in Gänze kann ich das allerdings nicht nachvollziehen. Ich setze meine Prioritäten vielleicht einfach anders, mag sein.


    Ich möchte auch gerade wirklich nicht ins Detail gehen.
    Mir geht der Einschnitt hier einfach viel zu weit, ohne erkennbare Ziele (beziehungsweise werden die irgendwie immer verändert) und ohne Fahrplan. Es ist doch wirklich kein Wunder, dass immer größere Teile der Bevölkerung keine Lust mehr haben.
    Ursprünglich wollte ich auch nur auf das Posting von AEWconic eingehen. Morgen gerne mehr.

  • Zitat

    Original geschrieben von Indy26:
    Aber wenn eine schnelle Öffnung Menschenleben in der Zukunft retten kann? Es wird trotzdem immer eine Abwägungssache bleiben

    Fangen wir mal mit dem an, dem ich zustimmen kann: Ja, es ist eine Abwägung - das sage ich ja auch die ganze Zeit. Es ist eine Abwägung zwischen vielen Dingen: Dem Schutz der besonders gefährdeten Bevölkerungen auf der einen Seite und die Freiheit sowie persönliche und wirtschaftliche Interessen auf der anderen Seite. Da genau das richtige Maß zu finden, ist nicht einfach und kann an vielen Stellen diskutiert werden.


    Aber ich habe bisher noch von keinem anerkannten Virologen die Mienung gehört, dass wir mit einer früheren Öffnung weniger Todesfälle zu beklagen hätten. Ich kann nicht ausschließen, dass es irgendwo jemand gibt, der diese Meinung vertritt, aber es scheint zumindest die absolute Minderheit zu sein. Und wenn nahezu alle, die zu dem Thema ausgewiesene Experten sind, klar in eine Richtung tendieren, dann halte ich es als Laie für vernünftig, dem auch zu glauben und nicht zu denken, ich wüsste es irgendwie trotzdem besser, weil mir meine Intuition das vielleicht sagt (was sie in diesem Fall übrigens auch nicht tut).

  • Zitat

    Original geschrieben von Stingray:
    Fangen wir mal mit dem an, dem ich zustimmen kann: Ja, es ist eine Abwägung - das sage ich ja auch die ganze Zeit. Es ist eine Abwägung zwischen vielen Dingen: Dem Schutz der besonders gefährdeten Bevölkerungen auf der einen Seite und die Freiheit sowie persönliche und wirtschaftliche Interessen auf der anderen Seite. Da genau das richtige Maß zu finden, ist nicht einfach und kann an vielen Stellen diskutiert werden.


    Aber ich habe bisher noch von keinem anerkannten Virologen die Mienung gehört, dass wir mit einer früheren Öffnung weniger Todesfälle zu beklagen hätten. Ich kann nicht ausschließen, dass es irgendwo jemand gibt, der diese Meinung vertritt, aber es scheint zumindest die absolute Minderheit zu sein. Und wenn nahezu alle, die zu dem Thema ausgewiesene Experten sind, klar in eine Richtung tendieren, dann halte ich es als Laie für vernünftig, dem auch zu glauben und nicht zu denken, ich wüsste es irgendwie trotzdem besser, weil mir meine Intuition das vielleicht sagt (was sie in diesem Fall übrigens auch nicht tut).


    Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. Es geht nicht um Todesfälle im Zusammenhang mit Corona sondern um Langzeitfolgen der Maßnahmen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Indy26:
    Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. Es geht nicht um Todesfälle im Zusammenhang mit Corona sondern um Langzeitfolgen der Maßnahmen.

    Wenn Du von "Leben retten" sprichst, denke ich natürlich an "Tod verhindern". Redest Du allgemein davon, welcher Schaden für Menschen insgesamt (inklusive finanzieller und mentaler Einwirkung) entsteht, kann ich Dir sogar zustimmen (bzw. tue das hier ja schon die ganze Zeit), dass es eine Abwägung dieser Dinge ist.

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