A N Z E I G E

Eure kleinen Ideen zur Verbesserung des Landes

  • Eigentlich hatte ja jeder schon mal Ideen, die klein waren aber in einzelnen Bereichen das politisch/behördliche/sonstige Leben deutlich vereinfachen oder einfach verbessern würden. Hier ist der Thread dafür. :) Ich will explizit erwähnen, dass es nicht um große Systemveränderungen oder ähnliches geht, sondern explizit um die kleinen Dinge in der großen Maschinerie unserer Gesellschaft.


    Ich selbst habe kürzlich zwei solcher Ideen gehabt:


    Berechtigterweise ist unser Gesundheitssystem momentan in aller Munde und wie es da mit dem Geld aussieht. Ich glaube, viele Menschen haben keine Ahnung, was ein Arztbesuch so eigentlich kostet und dementsprechend wie viel die KV zahlen muss. Eine Konsequenz darauf könnte in meinen Augen durchaus das viel zu schnelle zum Arzt gehen sein. Oft rennen Leute wegen nichts und wieder nichts zum Arzt. Wenn sie mal sehen würden, was die Krankenkasse da jedesmal bezahlt, könnte sich das Bewusstsein hier verändern und die Krankenkassen werden entlastet und können das Geld anders verwenden. Parallel dazu könnte es auch bei den Unternehmen was ändern, da es ja doch einige gibt, die direkt am ersten Tag eine Krankschreibung wollen. Kostentransparenz also zur Selbstregulierung.


    Eine andere Idee, die es in Ungarn so gibt und die ich einfach cool finde ist die 1% Regel bei der Einkommensteuer: Der Steuerzahler kann 1% seiner gezahlten ESt einer gemeinnützigen Organisation/Verein seiner Wahl zukommen lassen. Er hat also selbst die Transparenz, was damit passiert und gleichzeitig profitieren gemeinnützige Organisationen unglaublich daraus, weil sie nicht nur auf Spenden angewiesen sind.


    Das mal so zwei kleine Ideen von mir, bin gespannt, was bei euch noch so im Kopf ist.

  • A N Z E I G E
  • Cooler Thread.


    Zu deiner Idee mit den Kosten: das hat die Techniker Krankenkasse schon eingeführt. Über die App und den TK Safe kann ich quartalsweise einsehen was ich die Krankenkasse gekostet habe. Kann auch gleichzeitig sehen, welche Leistungen der Arzt abgerechnet hat (um mich dann zu fragen ob die Patientendaten verwechselt wurden ;) ). Also grundsätzlich gibt es das tatsächlich schon.

  • Zitat

    Original geschrieben von Heisenberg:
    Cooler Thread.


    Zu deiner Idee mit den Kosten: das hat die Techniker Krankenkasse schon eingeführt. Über die App und den TK Safe kann ich quartalsweise einsehen was ich die Krankenkasse gekostet habe. Kann auch gleichzeitig sehen, welche Leistungen der Arzt abgerechnet hat (um mich dann zu fragen ob die Patientendaten verwechselt wurden ;) ). Also grundsätzlich gibt es das tatsächlich schon.


    Das ist cool, dann habe ich Hoffnung, dass es mal flächendeckend wird. Ein Schmankerl dazu aus der Vergangenheit: Eine Bekannte hat sich über sie hohen Kosten der gesetzlichen Krankenkasse aufgeregt, während sie parallel MRTs und sonst was hat machen lassen, weil sie irgendwas für Beschwerden hatte...

  • Zitat

    Original geschrieben von Sonnenwirt:
    Berechtigterweise ist unser Gesundheitssystem momentan in aller Munde und wie es da mit dem Geld aussieht. Ich glaube, viele Menschen haben keine Ahnung, was ein Arztbesuch so eigentlich kostet und dementsprechend wie viel die KV zahlen muss. Eine Konsequenz darauf könnte in meinen Augen durchaus das viel zu schnelle zum Arzt gehen sein. Oft rennen Leute wegen nichts und wieder nichts zum Arzt. Wenn sie mal sehen würden, was die Krankenkasse da jedesmal bezahlt, könnte sich das Bewusstsein hier verändern und die Krankenkassen werden entlastet und können das Geld anders verwenden. Parallel dazu könnte es auch bei den Unternehmen was ändern, da es ja doch einige gibt, die direkt am ersten Tag eine Krankschreibung wollen. Kostentransparenz also zur Selbstregulierung.


    Die Idee kam mir schon damals in der Schule im Französisch-Unterricht, weil es in Frankreich damals so war, dass die Arztrechnung zunächst selbst gezahlt wurde und es im Nachgang dann eine Erstattung durch die Kasse gab. Eine gerade durchgeführte Google-Recherche meinerseits hat ergeben, dass das jetzt anscheinend nicht mehr so ist und das es in Frankreich jetzt auch so läuft wir bei uns.


    Aber ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nicht was ein Kassenarzt so bekommt wenn er tätig wird.


    Eine gute Idee :thumbup: Aber ich denke da werden sich die Ärzte-Lobbyisten dagegen wehren wie der Teufel gegen das Weihwasser...

  • Das System kennt man ja im Prinzip schon als Privatversicherter. Finde die Idee generell nicht schlecht, allgemein auch, da vielen Menschen einfach nicht bewusst ist, was etwas kostet, egal in welchen Bereichen.
    Ich befürchte aber leider, das es doch den ein oder anderen geben wird, der so ein System zum Anlass nehmen würde, das abgeführte Geld im Jahr noch ausgeben zu müssen, weil noch 3000 EUR "übrig" sind.
    Aber damit müsste man dann wahrscheinlich leben.

  • Zitat

    Original geschrieben von Sladdy:
    Das System kennt man ja im Prinzip schon als Privatversicherter. Finde die Idee generell nicht schlecht, allgemein auch, da vielen Menschen einfach nicht bewusst ist, was etwas kostet, egal in welchen Bereichen.
    Ich befürchte aber leider, das es doch den ein oder anderen geben wird, der so ein System zum Anlass nehmen würde, das abgeführte Geld im Jahr noch ausgeben zu müssen, weil noch 3000 EUR "übrig" sind.
    Aber damit müsste man dann wahrscheinlich leben.

    Generell ist es mit Sicherheit so, dass "erst vorstrecken müssen" ein viel höheres Bewusstsein für die Kosten schafft. Neben dem "free Cash" Faktor ist das auch eine der Gründe, warum viele Firmen manche Reisekosten erst einmal vom Arbeinehmer vorstrecken lassen, selbst wenn es technisch möglich wäre, das direkt über die Firma zu rechnen (bei uns werden z.B. Flüge direkt von der Firma bezahlt, Hotel- oder Taxikosten strecke ich aber selbst vor).


    Allerdings: Im Gesundheitssystem wäre der Nachteil, dass nicht jeder das Geld hat, das man vorstrecken muss. Wenn jemand da ein paar hundert Euro abdrücken müssen, stellt denjendigen das eventuell auch dann vor Probleme, wenn sie das Geld 1-2 Wochen später wiederkriegen.


    Was den Thread angeht fände ich es toll, wenn es viel mehr für den Verbracher transparente Kennzeichnungen geben würde. Bei Eiern finde ich das gut. Da gibt es klare Klassen und der Verbraucher kann sich zwischen Öko-, Freiland-, Boden- und Käfighaltung entscheidung. Er weiß direkt, was er kauft. Warum das nicht auch bei Fleischprodukten machen, wo man anhand der Haltungsbedingungen ebenfalls Kriterien ansetzen könnte. Eine Art Tierwohl-Kennzeichnung. War ja auch immer wieder mal im Gespräch, wurde aber - welche Überraschung - von den meisten Konzern nicht gut gefunden.

  • Zitat

    Berechtigterweise ist unser Gesundheitssystem momentan in aller Munde und wie es da mit dem Geld aussieht. Ich glaube, viele Menschen haben keine Ahnung, was ein Arztbesuch so eigentlich kostet und dementsprechend wie viel die KV zahlen muss. Eine Konsequenz darauf könnte in meinen Augen durchaus das viel zu schnelle zum Arzt gehen sein. Oft rennen Leute wegen nichts und wieder nichts zum Arzt. Wenn sie mal sehen würden, was die Krankenkasse da jedesmal bezahlt, könnte sich das Bewusstsein hier verändern und die Krankenkassen werden entlastet und können das Geld anders verwenden. Parallel dazu könnte es auch bei den Unternehmen was ändern, da es ja doch einige gibt, die direkt am ersten Tag eine Krankschreibung wollen. Kostentransparenz also zur Selbstregulierung.


    ich finde das ehr kontraproduktiv
    wenn die Leute nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen, führt das in meinem Augen auch dazu das viele Leute sich (wenn alles irgendwann wieder normal läuft) krank zur Arbeit schleppen und ggf andere Anstecken oder einfach nicht produktiv und leistungsfähig sind.


    und noch ein Aspekt
    das könnte auch dazu führen das viele eben nicht mehr zu den reinen Kontrolluntersuchungen gehen


    dazu kommt das schon derzeit viele Leute sich scheuen ins Krankenhaus zu gehen oder in die Notaufnahme
    alleine bei mir im Krankenhaus platzte die Notaufnahme vor Corona aus allen Nähten.
    da werden ca 40.000 Menschen pro Jahr versorgt.


    da gibt es häufig lange Wartezeiten weil es auch einige Leute gibt die nur kleine Sachen haben,


    aber ehrlich gesagt, niemand setzt sich 4 oder 5 Stunden in ne Notaufnahme wenn man nichts hat


    und aktuell meiden vor allem Menschen mit leichten Symptomen oder kleineren Verletzungen die Notaufnahme.


    klar gibt es auch Leute die wegen nichts und wieder nichts zum Arzt rennen.
    aber von wie vielen Leuten sprechen wir da aktuell? das dürfte doch wirklich die wenigsten sein

  • Zitat

    Original geschrieben von seidi:
    ich finde das ehr kontraproduktiv
    wenn die Leute nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen, führt das in meinem Augen auch dazu das viele Leute sich (wenn alles irgendwann wieder normal läuft) krank zur Arbeit schleppen und ggf andere Anstecken oder einfach nicht produktiv und leistungsfähig sind.


    Eben nicht. Wenn bei den Unternehmen ebenfalls ein umgedacht wird und grundsätzlich nur noch ab dem 3. Tag die Krankschreibung gefordert wird, ist es viel einfacher mal zuhause zu bleiben und sich auszukurieren, weil ich nicht immer noch zum Arzt rennen muss. Also gerade das Gegenteil.


    Zitat


    und noch ein Aspekt
    das könnte auch dazu führen das viele eben nicht mehr zu den reinen Kontrolluntersuchungen gehen


    Glaube ich nicht. Die Kontrolluntersuchung wird ja sogar von den Krankenkassen unterstützt und das bleibt auch weiterhin so. Wer vorher schon nicht hin ist, hat zwar ein Argument mehr, nicht hinzugehen, ich glaube aber nicht, dass Leute explizit deswegen nicht gehen.



    Das ist reine Mutmaßung von Dir. Außerdem schrieb ich ja auch nichts von Notaufnahmen, sondern generell von Arztbesuchen. Außerdem ist es ja, wie manche bereits schrieben, bei der privaten Krankenversicherung nichts anderes. Grundsätzlich versteh ich nicht, wie deiner Meinung nach eine Kostentransparenz etwas negatives sein kann - wir leben nun mal nicht im Milch-und-Honigland und jede Leistung die von jemandem erbracht wird, muss nun mal bezahlt werden. Warum sollen diejenigen, die die Leistung beanspruchen, die Summen nicht kennen?

  • A N Z E I G E
  • Zitat

    Original geschrieben von Sonnenwirt:


    Eben nicht. Wenn bei den Unternehmen ebenfalls ein umgedacht wird und grundsätzlich nur noch ab dem 3. Tag die Krankschreibung gefordert wird, ist es viel einfacher mal zuhause zu bleiben und sich auszukurieren, weil ich nicht immer noch zum Arzt rennen muss. Also gerade das Gegenteil.


    Ich arbeite seit einiger Zeit in einem Unternehmen, dass das trotz meiner eher hektischen Branche so handhabt, und es ist einfach so eine gottverdammte Wohltat. Leute kommen nicht mit Rotznase auf die Arbeit sondern kurieren sich einfach mal 1-2 Tage aus, wenn's in der Grauzone ist, ist Home Office ohne Anmeldung oder irgendetwas vergleichbares möglich. Ich finde die Effekte davon so beeindruckend - die Leute sind weniger krank, es ist einfach unfassbar viel entspannter und wenn ich wirklich mal etwas habe, fällt der Struggle weg gleich an Tag 1 zum Arzt zu wackeln. Ich will darauf wirklich nie wieder verzichten.


    Sehr guter Thread im Allgemeinen übrigens.

  • Eine andere Idee wäre noch, wenn möglich, die Cent-Beträge der Steuerrückerstattung zu spenden. Der Steuerzahler setzt ein Kreuz und ähnlich zur Kirchensteuer verwaltet das FA die Summe. Dem einzelnen Zahler tut das nicht weh und durch die Menge an Steuerzahlern kommt auf alle Fälle was zusammen, dass Tierheimen etc schon viel helfen kann. Quasi analog zur Aktion „Aufrunden bitte“. Nur halt andersrum.

  • Zitat

    Original geschrieben von Daniel Stendel:
    Ich arbeite seit einiger Zeit in einem Unternehmen, dass das trotz meiner eher hektischen Branche so handhabt, und es ist einfach so eine gottverdammte Wohltat. Leute kommen nicht mit Rotznase auf die Arbeit sondern kurieren sich einfach mal 1-2 Tage aus, wenn's in der Grauzone ist, ist Home Office ohne Anmeldung oder irgendetwas vergleichbares möglich. Ich finde die Effekte davon so beeindruckend - die Leute sind weniger krank, es ist einfach unfassbar viel entspannter und wenn ich wirklich mal etwas habe, fällt der Struggle weg gleich an Tag 1 zum Arzt zu wackeln. Ich will darauf wirklich nie wieder verzichten.


    Sehr guter Thread im Allgemeinen übrigens.


    Meine letzten beiden Arbeitgeber hatten das auch so, 3 Tage ohne, aktuell sind es 2 Tage aber mit 5 Tage die Woche Homeoffice...da müsste es schon eine Grippe sein das man wirklich noch zum Arzt geht. Für eine normale Erkältung setzt man sich da sicher nicht 1-2 Stunden beim Arzt hin um auf den Schein zu warten.


    Klar gibt es da auch mal den ein oder anderen der dies auch etwas ausnutzt, gerade vor Urlauben oder so aber das ist auch die absolute Ausnahme und fällt natürlich auch auf. Man wird deswegen natürlich nicht entlassen, weil man es nicht beweisen kann, aber mit Gehaltserhöhungen etc. wird es damit natürlich nicht unbedingt einfacher.
    Und sind wir mal ehrlich, wenn man sich den richtigen Hausarzt aussucht, ist es da auch kein Problem mal einfach so ne Woche zu bekommen.


    Würde das auch nicht mehr missen wollen, zumal ich den sinn sowieso nie verstanden habe, sich zum Arzt zu schleppen wenn man eh schon krank ist.


    Insgesamt wäre es zu begrüßen das man für unnötige Sachen wie Rezeptverlängern etc. extra zum Arzt muss, da dann lieber die Zeit sparen und für die richtigen Fälle verwenden.

  • SamoaTom:
    Das ist hier nicht der Thread dafür. Wenn du deine Aussagen belegen kannst und darüber diskutieren willst, kannst du das entweder im Kontext Corona hier oder in generellerer Art und Weise hier machen. Reine Behauptungen wie "falsche Statistiken" und "bald wird man vom Staat überwacht" gehören da ohne gute Argumente aber generell nicht rein.

  • Zitat

    Original geschrieben von Sladdy:
    Meine letzten beiden Arbeitgeber hatten das auch so, 3 Tage ohne, aktuell sind es 2 Tage aber mit 5 Tage die Woche Homeoffice...da müsste es schon eine Grippe sein das man wirklich noch zum Arzt geht. Für eine normale Erkältung setzt man sich da sicher nicht 1-2 Stunden beim Arzt hin um auf den Schein zu warten.

    Ich habe da sicher auch Glück, aber ich hatte bisher nur Arbeitgeber, die das mit Krankmeldungen erstmal auf Vertrauensbasis geregelt haben. Ich sehe ein, dass das bei manchen Jobs so nicht geht (vor allem bei eher unpersönlichen Arbeitsbeziehungen), aber für die Art von Arbeit die ich bestreite würde ich das schon als Vertrauensbruch seitens meines Arbeitgebers sehen, wenn der für eine eintägige Krankmeldung von mir ersthaft eine Krankschreibung wollen würde. Ich würde da nicht rebellieren oder einen Aufstand machen - aber es würde mich ärgern.

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