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René M. Jerzy (VDB) verstorben

  • Bereits am 17. November verstarb der ehemalige Geschäftsführer des VDB, René Jerzy während eines Krankenhausaufenthaltes.
    Der Verband der Berufsringer e.V. war über Jahrzehnte prägend für den Catchsport in Deutschland. Gegründet wurde er im Jahr 1912 als Internationaler Ringer Verband in Berlin, um das in Verruf geratene Ansehen der Berufsringer durch klare Regeln zu reformieren. Vorher traten die Ringer überwiegend auf Jahrmärkten an, dabei häufig gegen Zuschauer aus dem Publikum. Dabei ging es rauh zu, es kam vereinzelt zu Todesfällen. Heinrich Weber und Karl Jänicke gründeten daraufhin den IRV, dem sich zahlreiche Ringer anschlossen. Es wurde eine Satzung geschrieben und ein Verhaltenskodex festgelegt, wie sich Berufsringer zu verhalten hatten, und wer sich überhaupt so nennen durfte. Es gab weitere Ringervereine, aber der IRV veranstaltete alle wichtigen Turniere.
    Im Jahr 1933 wurde der Verein mit den anderen beiden Ringervereinen zusammengelegt, ("gleichgeschaltet") und in "Verband Deutscher Berufsringer" umbenannt, 1935 in "Deutscher Ringkämpfer Verband (DRV). Nach dem Krieg im Jahr 1945 wurde der DRV aufgelöst, es fand eine Neuorganisation statt, in Norddeutschland wurde der Internationale Berufsringkämpfer Verband neu gegründet, der die Tradition des IRV fortsetzte. Eine Gruppe von Veranstaltern in Berlin sah den IRV jedoch weiterhin existent an, was zu Meinungsverschiedenheiten führte. 1951 gründete sich dort der "Verband Deutscher Berufsringer (VDB)", der die Tradition des DRV fortsetzte. Es bildeten in der Folge sich zwei Lager heraus, zum einen die Freistil-Ringer, zum anderen die Catcher, von denen sich erstere distanzierten. Doch das Freistilringen unterlag in der Gunst des Publikums, und so traten fortan Catcher in "internationalen Berufsringskampf-Turnieren" an. Der VDB übernahm dabei die Rolle der "Überwachung" von Profi-Veranstaltungen, vergab "Lizenzen" für Europa- und Weltmeistertitel und übernahm auch die Durchführung von Veranstaltungen, unter anderem 1999 die Nachfolge des CWA-Turniers in Hannover als "CCC" mit 59 Tagen. 2005 gab es die letzte Show in Berlin. Die Einflüsse des VDB waren bis Ende der 90er Jahre deutlich spürbar, eine Mitgliedschaft im VDB entschied häufig darüber, ob ein Catcher an einem Turnier teilnehmen durfte oder nicht. Mit dem Wandel der deutschen Wrestlingszene wurden die sehr traditionellen Ansichten als nicht mehr zeitgemäß angesehen, der VDB verlor an Bedeutung.


    Mit dem Tod René Jerzys als langjährigem Geschäftsführer ist anzunehmen, dass der VDB seine Tätigkeit einstellt. Jerzy war neben seiner Geschäftsführertätigkeit beim VDB fast 50 Jahre lang Vorstandsmitglied und Trainer im Berliner Judo-Club, der seinen Tod nun öffentlich machte.
    Wir möchten den Angehörigen unser herzlichstes Beileid aussprechen.

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