A N Z E I G E

Jigsaw's Puzzle - Nummer 22

  • (Tonband an)
    Hallo liebes Cyboard,
    ihr fragt euch bestimmt, wo ihr hier gelandet seid, warum ihr hier gelandet seid, oder was das alles soll. Ich verrate euch, wo ihr euch vielleicht eingefunden habt: An einem entscheidenden Wendepunkt in eurem Leben. Jeden Tag dieses apathischen Lebens durchforstet ihr das Cyboard, versteckt euch hinter eurem Pseudonym und lästert zynisch über die letzte RAW Ausgabe, die schwache Darstellung von Wrestler XY und den wirtschaftlichen Auswirkungen von Push und De-Push eines Wrestlers. In gewisser Weise könnte man sagen, dass ihr eine todesgleiche Existenz führt, deren Bedeutung sich auf anonyme Kommentare auf einer Internet Plattform beschränkt.
    Obwohl ihr voll des Lebens seid, gesund seid, keinerlei schwerwiegende Erkrankungen habt, führt ihr ein Leben, das dem Tod gleicht. Ihr nehmt das Leben als eine Selbstverständlichkeit hin. Darum ist jetzt die Zeit gekommen, eine Entscheidung zu treffen.
    Werdet ihr an dieser erbärmlichen Existenz festhalten, oder werdet ihr euch dieser Lektüre zuwenden, und euch symbolisch dem Leben zuwenden? In 22 Schritten wird diese Kolumne euer Leben verändern und euch lehren, das Leben schätzen zu können. Ihr habt bis in die Nacht von Freitag auf Samstag um 02:00 Uhr Zeit eure Entscheidung zu treffen. Die meisten Menschen sind so undankbar dafür, dass sie noch leben, aber nicht jene, die hier und jetzt weiterlesen. Was darf es sein? Leben oder sterben?
    (Tonband aus)


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    Danke, dass du dich für das metaphorische Leben entschieden hast. Falls du dich instinktiv vergewissert hast, dass du nicht in einem versifften Badezimmer bist und dein Bein an einer Kette befestigt ist, so ist das nur der Beweis dafür, wie wirksam das Medium Film für unsere heutige Kultur und Gesellschaft ist. Ob sich euer Leben drastisch verändern wird mit dem Fortsetzen dieser Lektüre werdet ihr wohl erst herausfinden, wenn ihr weiterlest. So viel sei zumindest verraten, es wird vermutlich nicht damit enden, dass ihr euren Fuß mit einer rostigen Säge abtrennen müsst. Für einen weiteren Mann, ich nenne ihn an dieser Stelle Nummer 22, wird die Nacht von Freitag auf Samstag eine richtungsweisende Nacht werden, die sein Leben nachhaltig beeinflussen könnte. Wer meine Tätigkeiten hier auf dem Cyboard etwas verfolgt, hat womöglich schon eine Ahnung von wem die Rede ist. Ein kleiner Hinweis: Er ist der greatest first generation wrestler aller Zeiten, er trägt aktuell zwei Gürtel, kommt aus New Jersey und ist der shooting star 2015 am Firmament des Wrestlinghimmels.


    Jay Lethal ist seit „Best in the World 2015“ der undisputed ROH World Champion und weiterhin (seit fast 1 ½ Jahren) ROH World TV Champion. Er ist die Nummer 22 in einer Reihe von einigen der besten Wrestlern unserer Generation und wird am Freitag zum ersten Mal den World Title verteidigen. Seit 13 ½ Jahren existiert die ehemalige Independant Promotion Ring of Honor nun bereits. In diesem Zeitraum gab es ganz genau 20 verschiedene World Champions aufgeteilt auf 22 Championship runs. Die einzigen zwei Männer, die den Titel zwei Mal erringen konnten sind ROH Urgestein Jay Briscoe und der jüngst zurückgekehrte Austin Aries.
    Die durchschnittliche Dauer eines ROH title runs dauert demnach ungefähr 230 Tage. Die Tatsache, wie schwierig es ist sich diesen Titel mit herausragenden Leistungen zu erarbeiten, geschweige denn zwei Mal dieses Kunststück zu schaffen, und die Tatsache, dass der Durchschnitts- ROH Champion weit über 200 Tage den Titel hält, spricht Bände über das Prestige und die Ehre, die mit diesem Titel einhergehen. In anderen Ligen kann man die Anzahl der world title runs mit über 200 Tagen an einer Hand abzählen. Worauf will ich nun hinaus?


    Als kleiner Vorgeschmack auf den kommenden iPPV „Death before Dishonor XIII“ (plus dazu gehörigem Roundtable , der wieder Donnerstag und Freitag erscheinen wird) kommt hier die erste Ausgabe von Jigsaw’s Puzzle, eine Kolumne die eine Retrospektive durch die Geschichte des ROH World Championships bieten wird. In Form eines subjektiven Rankings der bislang 21 Titelregentschaften, werde ich die vergangenen 21 Championship runs von Ring of Honor Revue passieren lassen, bevor ich mein geschultes Auge auf die Nummer 22 richten werde und meine Einschätzungen und Prognosen hinsichtlich der kommenden Regentschaft des frischen ROH World & ROH World TV Champions abgeben werde. Dabei werde ich zunächst beim meiner Meinung nach schlechtesten World Title run beginnen und mit dem bislang besten ROH World Champion enden.


    Insgesamt konnte ich vier schlechte Regentschaften ausmachen (Platz 21-18), fünf solide bis schwache (Platz 17-13), sieben sehr gute bis gute (Platz 12-6) und fünf großartige (Platz 5-1). Holt euren DeLorean und folgt mir auf eine Reise in die Vergangeneheit des ROH World Championships, und bei Gott, vergesst das Plutonium nicht!!!
    Den Anfang macht ein Mann, der bereits bei der ersten ROH Show überhaupt, „The Era of Honor Begins“, dabei war.

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  • Platz 21) HOMICIDE (Nummer 8)


    Titelgewinn gegen Bryan Danielson (Final Battle 2006, New York, NY, 23/12/06)

    Titelverteidigungen (3):
    -Homicide besiegt Chris Hero in Braintree, MA, 26/1/07
    -Homicide besiegt Samoa Joe in Edison, NJ, 27/1/07
    -Homicide besiegt Jimmy Rave in New York, NY, 16/2/07



    ROH Kultwrestler „The Notorious 187“ Homicide gelang es bei der größten ROH Show des Jahres sein fulminantes Jahr 2006, in welchem er nicht nur die legendäre Grudge Fehde gegen Colt Cabana beenden konnte, sondern auch in weiterer Folge im Laufe des großen CZW vs ROH Kriegs zum absoluten Publikumsliebling wurde und in Sachen Popularität durchaus als das legitime Indy Äquivalent zu einem gewissen Stone Cold Steve Austin beschrieben werden kann. Der damalige Headbooker Gabe Sapolsky verriet damals, dass er gar keine andere Wahl hatte, als Homicide zum Fokus der company und zum neuen Champion zu krönen, angesichts der überdimensionalen Reaktionen, die er generieren konnte und als zentrale Figur inmitten jenes berüchtigten Krieges der beiden Promotions fungierte. Dass diese Einschätzung des Herrn Sapolsky 100% richtig war, kann man bereits an den frenetischen Reaktionen hören, als es ihm gelang Bryan Danielson zu pinnen und sich zum Champion zu machen, das war in der Tat einer oder sogar der größte Pop der ROH Historie.


    Und dennoch für mich der schwächste Champion der 13 ½ jährigen Geschichte von Ring of Honor. Das liegt vor allem daran, dass zwar der Moment seiner erfolgreich beendeten Jagd auf den World Championship ein Moment für die Ewigkeit war, der darauf folgende run war jedoch eine einzige Enttäuschung. Grund dafür ist unter anderem, dass er jener Wrestler war (neben Samoa Joe oder Christopher Daniels), die TNA verbot für ROH aufzutreten, als Anfangs des Jahres 2007 bekannt wurde, dass ROH sein TV PPV Debüt mit „Respect is Earned“ feiern würde. Das war sicherlich ein Grund, weshalb sein run leider viel zu kurz ausfiel und bereits vorbei war, als er gerade erst begonnen hat. Zudem hat er aus den wenigen Titelverteidigungen auch zu wenig gemacht. Es bleibt der Gänsehaut Moment seines Titelgewinns, mehr jedoch nicht, und darum nur Platz 21 auf dieser Liste.


    Must-see Matches:
    vs Bryan Danielson (Final Battle 2006)



    Platz 20) JAY BRISCOE (Nummer 18)
    Titelgewinn gegen Kevin Steen (Supercard of Honor VII, Manhattan, NYC, 05/04/13)

    Titelverteidigungen (6):
    -Jay Briscoe besiegt Adam Cole in Toronto, ON, Canada, 04/05/13
    -Jay Briscoe besiegt BJ Whitmer in Richmond, VA, 18/05/13
    -Jay Briscoe besiegt Davey Richards in San Antonio, TX, 01/06/13
    -Jay Briscoe besiegt Eddie Edwards in Columbus, OH, 08/06/13
    -Jay Briscoe besiegt Mark Briscoe in Baltimore, MD, 22/06/13
    -Jay Briscoe besiegt Matt Hardy in Baltimore, MD, 23/06/13



    Ich muss gestehen es war schon ein magischer Moment, den man am Wrestlemania Weekend 2013 kreierte, als man jenen Wrestler zum World Champion machte, der seit der allerersten Show dabei war und gemeinsam mit seinem Bruder ROH verkörpert wie kein anderer. Wenn man an ROH denkt, denkt man zwangsläufig an die Briscoes, die sich im Laufe der Jahre einen Namen als wohl eines der besten tag Teams aller Zeiten gemacht haben. Dass er es war, der die Schreckensherrschaft von Kevin Steen beendet und vor allem wie man das Ganze bookte war schon großartig und einer der ganz großen feel good moments der Ligageschichte. Ich denke nicht, dass es damals einen gegeben hätte, der sich nicht für den Redneck aus Sandy Fork, Delaware gefreut hätte. Zwar war das Match wrestlerisch nicht so hochwertig, wie der Titelgewinn Homicides, dennoch lassen sich da einige Parallelen ziehen. Vergleichbar dann leider auch die Qualität ihrer runs. Auch Briscoe konnte nach deinem sehr emotionalen Gewinn so gut wie nichts mehr Relevantes zeigen.
    Damals dachte man noch, dass dies auf eine schwere Schulterverletzung zurückzuführen sei, welche er bereits beim Titelgewinn hatte. Sein zweiter run sollte jedoch zeigen, dass es wohl nicht nur an der Schulter gelegen hat, dass er als Champion zumindest im Ring nicht überzeugen konnte. Sein run wird wohl leider hauptsächlich darum im Gedächtnis der ROH Fans bleiben, da er der einzige ROH World Champion ist, der seinen Titel vakantieren musste, und somit die bis dato ungebrochene Linie des ROH World Championship brechen musste. Man muss auch sagen, dass er während seines ersten runs keine nennenswerten Fehden hatte und somit auch seine herausragenden Mic Skills nicht zum Einsatz kamen.
    Einziger kleiner Lichtpunkt war sein Match gegen Davey Richards, das man wohl als Höhepunkt seiner Regentschaft bezeichnen muss. Deswegen auch knapp vor Homicide, aber ein alles in allem schwacher erster run mit dem World Championship.


    Must-see Matches:
    Vs Kevin Steen (Supercard of Honor VII)
    Vs Davey Richards (Honor in the Heart of Texas)



    Platz 19) XAVIER (Nummer 2)
    Titelgewinn gegen Low Ki (Unscripted, Philadelphia, PA, 21/09/02)

    Titelverteidigungen (4):
    -Xavier besiegt Jay Briscoe in Philadelphia, PA, 09/11/02
    -Xavier besiegt AJ Styles in Philadelphia, PA, 07/12/02
    -Xavier besiegt Paul London in Philadelphia, PA, 28/12/02
    -Xavier besiegt Paul London in Queens, NY, 08/02/03



    Für mich persönlich einer der größten (und Gott sei Dank wenigen) Bookingfehler von Gabe Sapolsky während seiner Zeit als ROH Head Booker. Anstelle des Anführers des ersten Heel stables in der Geschichte der Liga, der Prophecy, zum Champion zu machen und damit Christopher Daniels als absoluten Monster Heel zu etablieren, entschied man sich Daniels als teuflischer Faustus agieren zu lassen und den schwankenden Xavier auf die dunkle Seite der Prophecy zu ziehen. Meiner Meinung ein Riesenfehler, wie man an der Qualität von Xaviers Championship runs auch deutlich sehen konnte. Wie man später erfuhr, wollte Daniels zu diesem Zeitpunkt den ROH World Title nicht und jenes Szenario als Teufel auf der rechten Schulter des Xaviers soll seine eigene Idee gewesen sein. Macht den run nicht besser, erklärt aber zumindest die Beweggründe. Warum war der run von Xavier, grundsätzlich ein guter Wrestler, so schlecht?
    Ganz einfach, stellt euch vor ROH hätte einen Michael Bennett oder einen Matt Hardy zum Champion gemacht anno 2013. Denn so innovativ es damals auch war, Heel Heat zu erzeugen, indem man in Sachen workrate und wrestlerischer Qualität gezielt nach unten fährt und damit das ausschließlich aus smarks bestehende ROH Publikum in Philadelphia zu erzürnen, so musste man feststellen, dass Heat nicht gleich Heat ist. Ebenso wenig wie in späteren Jahren Matt Hardy oder Michael Bennett, bekam Xavier keine richtige Heat, aufgrund seiner Darstellung als Heel. Anstelle dessen brachten ihm die Fans die sogenannte „Go-Away-Heat“ entgegen, ein Begriff der negative Reaktionen bezeichnen, die daraus resultieren, dass der jeweilige Wrestler so schlecht ist, dass ihn niemand mehr sehen will und nicht auf emotionales Investment seitens der Fans in Bezug auf Heelverhalten beruht.


    Kurz und knapp: Seine Matches waren intendiert schlechter, als die Fans das gewohnt waren, auch in Sachen Promos stand Xavier immer hinter dem eigentlichen Leader Christopher Daniels und dementsprechend muss man seinen run als Flop bezeichnen. Der sehr effektiv umgesetzte Heelturn im Match gegen Low Ki und die folgenden schön inszenierten Segmente, in denen man an Xaviers Verhalten die negativen, diabolischen Einflüsse von Daniels sehen konnte, waren schon toll gemacht und ein sehr, sehr gutes Match sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Dabei handelte es sich um das Titelmatch bei der ersten Geburtstagsshow gegen Paul London, in welchem ROH der WWE zeigte, wie man ein Sports Entertainment Match mit Dramatik und Emotionen macht.


    Must-see Matches:
    Vs Paul London (First Anniversary Show)



    Platz 18) JERRY LYNN (Nummer 11)
    Titelgewinn gegen Nigel McGuinness (Supercard of Honor IV, Houston, TX, 03/04/09)

    Titelverteidigungen (6):
    -Jerry Lynn besiegt Bryan Danielson, D-Lo Brown, & Erick Stevens in Houston, TX, 04/04/09
    -Jerry Lynn besiegt Tyler Black, Bryan Danielson, & Austin Aries in Philadelphia, PA, 10/04/09
    -Jerry Lynn besiegt Roderick Strong in Dayton, OH, 24/04/09
    -Jerry Lynn besiegt Colt Cabana in Chicago Ridge, IL, 25/04/09
    -Jerry Lynn besiegt Chris Hero in Boston, MA, 08/05/09
    -Jerry Lynn besiegt Jay Briscoe in Edison, NJ, 09/05/09


    ECW Urgestein Ram Jam…ähm Jerry Lynn rangiert hier ebenfalls noch bei den schlechten title runs in der ROH Geschichte aus einem einfachen Grund: Vollkommen unnötig und einzig aus Publicity Gründen gebookter title run von Lynn und für mich der erste wirklich dumme Titelwechsel der ROH Geschichte. Bei Xavier verfolgte man immerhin noch ein Ziel und skizzierte eine nette Story rund um Daniels und den Turn von Xavier. In diesem Fall jedoch eine nicht nachvollziehbare Entscheidung. Wie bereits angeschnitten war hierfür Lynns Ähnlichkeit mit dem von Mickey Rourke dargestellten Randy „The Ram“ Robinson im bekannten Film „The Wrestler“ von Darren Aronofsky ausschlaggebend (für jenen Film wurden ja Ausschnitte von ROH verwendet), was von den Fans alles andere als gut aufgenommen wurde.
    Ganz besonders fatal war diese nahezu fahrlässige Bookingentscheidung von Adam Pearce, da die Fans bereits Mitte 2008 nach Tyler Black als neuen ROH Champion verlangten. Auch retrospektiv betrachtet hätte Black einen wesentlich besseren und würdigeren Nachfolger zu Nigel McGuinness abgegeben und man hätte dabei das Fiasko rund um Tyler Black vermeiden können, dazu an späterer Stelle mehr.


    Was auffällig ist, dass man auch hier bei diesem schwachen run einen sehr emotionalen Titelgewinn inszenieren konnte. Damals rechnete keiner damit, dass gerade Lynn, der erst seit ein paar Monaten in regelmäßigen Abständen für ROH performte, den fast 2 Jahre lang andauernden title run von Nigel McGuinness beenden zu lassen.
    Ich war damals in Houston live vor Ort bei meiner allerersten ROH Show und kann mich noch sehr gut an das surreale Gefühl erinnern, als Lynn plötzlich als großer Triumphator gefeiert wurde. Sicherlich war Nigel zu der Zeit gesundheitlich schon so angeschlagen, dass etwas unternommen werden musste. Dass Pearce auf Publicity setzte und Lynn zum Champ machte für mich heute noch eine katastrophale Entscheidung, nicht die letzte von Pearce, der Gabes Erbe wirklich grauenhaft fortsetzte. Dennoch muss ich zugeben, dass der Titelwechsel sehr denkwürdig und emotional inszeniert wurde, definitiv ein Match, das man sich nicht entgehen lassen sollte.


    Der Unmut wurde jedoch bald sehr groß, denn ein alternder Lynn konnte nicht ansatzweise an die in-ring Leistungen von Danielson, Morishima oder Nigel McGuinness anknüpfen. Wäre interessant, ob sein run besser aufgenommen geworden wäre, wenn man davor einen schwächeren Champion wie Jay Briscoe gehabt hat. Die Tatsache, dass man ihn teilweise schon hämisch mit „Ram Jam“ – Rufen anfeuerte ist wohl Indiz genug dafür, dass Pearce hier einen folgeschweren Fehler gemacht hat. Nicht umsonst gilt jene Phase als jene in der ROH Geschichte, in welcher die meisten Fans von Board gingen und sich anderen Ligen widmeten.
    Ironisch dabei ist jedoch, dass Lynns Leistungen im Ring als Champion gar nicht so schlecht waren, es waren eher die offensichtlichen Beweggründe von Pearce für diese Entscheidung ein bekanntes Gesicht zu wählen, das noch dazu Ähnlichkeit zu einer populären Filmfigur aufwies, anstelle eines jungen, hungrigen Tyler Blacks, der von den meisten als würdiger Champion angesehen wurde,, die kritisiert wurden. Es sei dazu erwähnt, dass Gabe Sapolskys Plan nach eigenen Aussagen war, eben jenen bei Final Battle 2008 zum Champion zu machen.


    Aufgrund des tollen Matches beim Titelwechsel und einem sehr starken Match gegen Roderick Strong sticht sein run jedoch die drei davor platzierten knapp aus, zählt für mich jedoch dennoch zu den schlechten title runs. Kommen wir nun zu jenen fünf Champions, die ich als solide bis schwach einstufen würde.


    Must-see Matches:
    Vs Nigel McGuinness (Supercard of Honor IV)
    Vs Roderick Strong (A Cut Above)

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  • Platz 17) MICHAEL ELGIN (Nummer 20)
    Titelgewinn gegen Adam Cole (Best in the World 2014, Nashville, TN, 22/06/14

    Titelverteidigungen (7):
    - Michael Elgin besiegt Matt Hardy in Hopkins, MN, 12/07/14
    - Michael Elgin besiegt Roderick Strong in Cincinnati, Oh, 18/07/14
    - Michael Elgin besiegt Kyle O'Reilly in Dearborn, Mi, 19/07/14
    - Michael Elgin besiegt Cedric Alexander in Philadelphia, Pa, 09/08/14
    - Michael Elgin besiegt Adam Cole, Jay Briscoe & AJ Styles in Brooklyn, NY, 15/08/14
    - Michael Elgin besiegt Silas Young in Milwaukee, Wi , 22/08/14
    - Michael Elgin besiegt Tommaso Ciampa in Chicago Ridge, Il, 23/08/15



    Die Story des Michael Elgin ist eine sowohl tragische, als auch traurige Story. Denn rein von den Leistungen im Ring machte Elgin eine wirklich gute Figur als ROH World Champion. Seine Matches gegen Cole, Strong, O’Reilly und ein 4-Way gegen Styles, Cole und Briscoe waren allesamt sehr gut und sein Match gegen Tomasso Ciampa war ein regelrechter Klassiker. Sein run als Nummer 1 der company nahm gerade richtig Fahrt auf, als jene schicksalsträchtige Nacht in Toronto kam, in welcher Elgin nach nur drei Monaten den Titel, den er über 2 Jahre lang gejagt hatte, verlor und zudem an der kanadisch/amerikanischen Grenze festgehalten wurde. Sein Visum war nicht rechtzeitig verlängert worden und so hatte Delirious keine andere Wahl als seinen Championship run sehr frühzeitig zu beenden, um nicht ohne Champion bei den nächsten TV Tapings da zu stehen. Ihr denkt jetzt, dass man das als professioneller und gewissenhafter Champion mehr als nur rechtzeitig erledigen hätte sollen? Seit mal nicht so vorlaut, von eurer Couch aus kann man das leicht sagen. Man muss doch auch verstehen, dass Elgin viele andere Prioritäten hatte. Wie Elgin bereits während eines denkwürdigen Auftritt als colour commentator sagte: „Well, ya gotta sleep“ .


    Dies war jedoch nur der letzte Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte und Michael Elgins Karriere gehörig aus der Bahn brachte, sowohl im, als auch außerhalb des Rings (Elgin gab ein höchst kontroverses Interview, in welchem er nach diesen Ereignissen den ROH Offiziellen den schwarzen Peter zuschob). Denn die ROH Offiziellen waren ganz und gar nicht zufrieden mit den sinkenden Reaktionen, die Elgin als Champion von den Fans bekam, sowie mit seiner Darstellung als ROH Champion in der Öffentlichkeit (unter anderem legte er sich als solcher für einen Rookie bei PWG hin) und planten bereits vor dem Visum-Debakel einen recht frühen Titelwechsel bei „Final Battle 2014“. Und das ist auch der Grund warum Elgins run so weit unten rangiert, da gute bis sehr gute Matches nicht alles sind.
    Als face Champion hat er schlichtweg keine gute Arbeit geleistet, auch wenn er zugegebener Maßen recht wenig Gelegenheit bekam sich in dieser Hinsicht noch zu steigern. Auch wenn er einige tolle Matches liefern konnte, so konnte er sich nicht als würdiger ROH Champion in seiner Außendarstellung, sowie der Gunst der Fans beweisen. Ich hätte ihm zugetraut das Blatt noch zu wenden, doch das fehlende Visum war dann ein Hindernis zu viel, und so bleibt Elgins Championship run einer jener, die nicht über den Durchschnitt hinauskamen.


    Must-see Matches:
    Vs Adam Cole (Best in the World 2014)
    Vs Roderick Strong (Summer Heat Tour: Cincinnati)
    Vs Kyle O’Reilly (TV Tapings, Dearborne)
    Vs AJ Styles, Jay Briscoe, Adam Cole (Field of Honor)
    Vs Tommaso Ciampa (Death before Dishonor XII Night 2)



    Platz 16) JAY BRISCOE (Nummer 21)
    Titelgewinn gegen Michael Elgin (All Star Extravaganza VI, Toronto, Ontario, 06/09/14)

    Titelverteidigungen (8)
    - Jay Briscoe besiegt Michael Bennett By DQ in Wheeling, WV, 27/09/14
    - Jay Briscoe besiegt ACH in San Antonio, Texas, 15/11/14
    - Jay Briscoe besiegt Tommaso Ciampa in Preston City England, 30/11/14
    - Jay Briscoe besiegt Adam Cole in New York City, 7/12/14
    - Jay Briscoe besiegt Michael Bennett in Dearborn, MI, 30/01/15
    - Jay Briscoe besiegt Hanson, Tommaso Ciampa & Michael Elgin in Las Vegas, 01/03/15
    - Jay Briscoe besiegt Samoa Joe in Redwood City, Ca, 27/03/15
    - Jay Briscoe besiegt Bobby Fish in Philadelphia, Pa, 13/5/15



    Der letzte Champion, zu welchem ich mich bereits mehrfach im Rahmen von diversen Roundtables geäußert habe. In diesem Fall schwanke ich wirklich zwischen den Prädikaten „solide“ und „schwach“. Zum einen waren seine in-ring Leistungen schlichtweg schwach für den Champion einer Liga, die sich Woche für Woche damit preist, das beste Wrestling des Planeten zu zeigen. Ob das der Fall ist sei dahin gestellt, festhalten kann man, dass das gezeigte Wrestling des World Champions zwischen September 2014 und Juni 2015 alles andere als nicht von diesem Planeten war.


    Wie bei keinem Champion zuvor wurde bei ihm ersichtlich, dass sogar Head-Booker Delirious sich über dessen Schwächen im Ring bewusst war, nicht umsonst stand der ROH World Champion auffällig oft in Tag Team Matches und Gimmick Matches, die jene Defizite etwas kaschierten. Man braucht sich da auch gar nichts schön reden, das war richtig lausig, was Jay Briscoe teilweise im Ring zeigte. Absoluter Tiefpunkt wohl das Match gegen Bobby Fish bei „War oft he Worlds 2015 Night 2“, als das Publikum sowas von heiß auf Fish und das Match war, und innerhalb von wenigen Minuten während Jays Offense in Grabesstille verfiel.


    Auf der anderen Seite muss man jedoch hervorheben, wie herausragend Jay Briscoe am Mic während seines zweiten runs agierte. Im Gegensatz zu seiner ersten Titelregentschaft hatte Briscoe hier auch wesentlich bessere Bookingvorraussetzungen. Seine Fehden gegen Adam Cole Ende des Jahres 2014, die bereits im Mai 2013 begann, sowie der jüngst grandios inszenierte Showdown zwischen Jay Briscoe und Jay Lethal gaben ihm die Möglichkeit seine Brillanz am Mic zur Schau zu stellen, sowie die fast schon beängstigend authentische Darstellung seines Psycho-Gimmicks zu mimen. Das muss man ihm lassen, der man konnte trotz seiner schwächelnden Leistungen im Ring jedes Mal Hype für seine Titelmatches kreieren, schlichtweg durch phänomenale Promos und die vielleicht glaubhafteste Darstellung des „Bad Ass“ seit Steve Austin.
    Auch nicht vergessen sollte man das überragende Match gegen Adam Cole bei „Final Battle 2014“, das für mich immer noch das beste Gimmickmatch der letzten 5 Jahre des Wrestlingbusiness ist. Alles in allem bin ich froh, dass wir sein unglaubwürdiges Brawling nicht mehr im Main Event erdulden müssen und er sich wieder auf seine Stärke, das Tag Team Wrestling, fokussieren kann. Dennoch ist er mit seinem Gimmick, den Mic Skills und zwei sehr guten Matches nicht ganz bei den hintersten, ganz schwachen Champions der ROH Geschichte dabei.


    Must-See Matches:
    Vs. Adam Cole – Fight without Honor (Final Battle 2014)
    Vs ACH (Glory by Honor XIII)



    Platz 15) JAMES GIBSON (Nummer 6)
    Titelgewinn gegen CM Punk, Samoa Joe, & Christopher Daniels (Redemption, Dayton, OH, 12/08/05)

    Titelverteidigungen (4):
    -James Gibson vs. Spanky vs. Homicide endet mit keinem Sieger in Morristown, NJ, 20/08/05
    -James Gibson besiegt Spanky in Morristown, NJ, 20/08/05
    -James Gibson besiegt Colt Cabana in Buffalo, NY, 27/08/05
    -James Gibson besiegt Roderick Strong in Arcadia, FL, 02/09/05



    James Gibson dürfte vielen WWE Fans besser bekannt sein als Jamie Noble. Da staunt ihr, was? Der Mann der eine Redneck Braut in einem Blindfold Match durch den Ring gejagt hat, war tatsächlich mal ROH World Champion. Nicht nur das, er war 2005 einer der besten Wrestler des Landes, nur ein gewisser Roderick Strong konnte ihn in besagtem Jahr noch übertreffen in Sachen in-ring performances.


    Ich habe bereits einiges zu emotionalen Titelgewinnen, Monster Pops bei denen die Halle Kopf stand geschrieben. Der Titelgewinn Gibsons ist womöglich der größte Pop der ROH Geschichte. Ohne Gibson zu nahe treten zu wollen, war das jedoch nicht wirklich sein Verdienst, oder zumindest nicht primär. Gibson war es der den vielleicht besten angle in der Geschichte von ROH, dem berühmt berüchtigten Summer of Punk, zu Ende brachte und somit für einen Gänsehaut Moment der Superlative sorgte. Nicht nur dem ganzen angle, sondern auch dem sensationellen, perfekten Booking des 4-Ways bei „Redemption“ waren diese Reaktionen geschuldet, besser kann man ein 4-Way eigentlich nicht booken. Lassen wir die Frage nach den ausschlaggebenden Gründen unbeantwortet, denn im Endeffekt ist es unwichtig, warum und wieso, es bleibt einer der wichtigsten und emotionalsten Momente in den Annalen der Liga.
    Schon alleine darum ist sein run ein enorm wichtiger. Aufgrund seines darauf folgenden Abgangs zur WWE beschränkte sich sein run auf ein knappes Monat, in jenem Monat zeigte er aber ordentlich Leistungen, darunter ein Klassiker gegen Roderick Strong bei FIP. Auch aufgrund der beeindruckenden Leistungen vor dem Titelgewinn denke ich, dass Gibson noch Einiges hätte zeigen können und viel weiter vorne auf dieser Liste sein hätte können. Da aber mögliche Szenarien nicht berücksichtigt werden, muss man seinen run als solide einstufen, für die kurze Zeit hat er schon sehr viel rausgeholt, das haben nur drei ebenfalls sehr kurz regierende Champions besser gemacht, einer davon ist auf Platz 14 platziert.


    Must-see Matches:
    Vs CM Punk vs Samoa Joe vs Christopher Daniels - 4-Way Elimination (Redemption)
    Vs Roderick Strong ( FIP - Big Year One Bash Night 1)



    Platz 14) LOW KI (Nummer 1)
    Titelgewinn gegen Spanky/Christopher Daniels/Doug Williams (Crowning a Champion, Philadelphia, PA, 27/07/02)

    Titelverteidigungen (1):
    -Low Ki besiegt AJ Styles in Wakefield, MA, 24/08/02


    Der allererste ROH World Champion Low Ki reiht sich ebenfalls unter jene Title runs ein, die zwar solide waren, jedoch aus unterschiedlichen Gründen unter ihrem Potenzial blieben. Bei Low Ki war es die Kürze des title runs und die limiterten Gelegenheiten sich als Champion zu beweisen. Man könnte nun zwar argumentieren, dass er sich nach dem überragenden Jahr 2002, in welchem man ihn ohne Frage als den ROH MVP des Jahres bezeichnen muss, nicht mehr beweisen musste. Allerdings wäre hier ein wesentlich bedeutsamer run drinnen gewesen. Das was er jedoch zeigte war sehr beeindruckend.


    Generell passte Low Ki wie die Faust aufs Auge für eine Liga, die sich in den Anfangsjahren als innovative Hybridform von Wrestling und MMA verkaufte. Mit seiner Athletik, stiffness und MMA basierten Offense war er das sehr gut gewählte Aushängeschild des ersten Jahres von ROH und auch die perfekte Wahl für den ersten Champion. Aufgrund der eben beschriebenen Attribute war Low Ki extrem over bei der Smark Gemeinde der ROH Fans. Aufbauend darauf sicher ein cleverer Schachzug sich diese Popularität für den darauf folgenden Prophecy/Xavier angle zunutze zu machen, auch wenn dadurch Low Kis Titelregentschaft etwas eingeschränkt wurde.


    Nicht ganz zwei Monate war er Champion und verteidigte den Titel genau einmal, da jedoch in einem überragenden Match gegen AJ Styles. Auch der Titelgewinn in einem 4-Way 60-Minute Ironman Match war absolut überragend und ein würdiges, denkwürdiges Match, um den ersten Champion der Liga zu küren. Darum muss man ihn auch mit nur einer title defense und nur knapp zwei Monaten Dauer als einen sehr soliden ROH Champion deklarieren.


    Must-See Matches:
    Vs Christopher Daniels vs Spanky vs Doug Williams – 4-Way 60 Minutes Ironman (Crowning a Champion)
    Vs AJ Styles (Honor Invades Boston)



    Platz 13) AUSTIN ARIES (Nummer 12)
    Titelgewinn gegen Jerry Lynn und Tyler Black in einem Three-Way Elimination Match (Manhattan Mayhem III, New York, NY, 13/06/09)

    Titelverteidigungen (13):
    -Austin Aries besiegt Nigel McGuinness in Chicago Ridge, IL, 27/06/09
    -Austin Aries besiegt Tyler Black, Jerry Lynn, & Nigel McGuinness in Toronto, Ontario, 24/07/09
    -Austin Aries besiegt Grizzly Redwood in Philadelphia, PA, 14/08/09
    -Austin Aries besiegt Alex Payne in Philadelphia, PA, 15/08/09
    -Austin Aries besiegt Bryan Danielson in Philadelphia, PA, 15/08/09
    -Austin Aries besiegt Bryan Danielson in Chicago Ridge, IL, 19/09/09
    -Austin Aries besiegt Petey Williams per countout in New York, NY, 26/09/09
    -Austin Aries besiegt Delirious in Collinsville, IL, 09/10/09
    -Austin Aries besiegt Davey Richards, Kenny Omega, & Roderick Strong in Philadelphia, PA, 05/11/09
    -Austin Aries besiegt Davey Richards in Novi, MI, 13/11/09
    -Austin Aries besiegt Kenny Omega in Mississauga, Ontario, 14/11/09
    -Austin Aries besiegt Colt Cabana in einem Steel Cage Match in Chicago Ridge, IL, 05/12/09
    -Austin Aries vs. Tyler Black endet in einem 60 minute time limit draw in New York, NY on 19/12/09



    Massive Bookingfehlentscheidung Nummer 2 von Adam Pearce als Head-Booker von ROH und der zweite von zwei fatalen bei der Auswahl des Champions, so viel zum negativen Einfluss eines schwachen Bookers.
    Adam Pearce verlängert die Wartezeit auf den ohnehin überfälligen Titelgewinn von Tyler Black weiter und gibt den Belt seinem Buddy Austin Aries, der vollkommen unnötiger Weise zum ersten zweifachen ROH World Champion wird. Meines Erachtens nach ein massiver Einschnitt in das Prestige des ROH World Championship Belts. Doch nicht nur die Entscheidung an sich machte null Sinn, auch der run selbst war eine einzige Katastrophe vom in-ring Wrestling her.


    Aries kreierte hier jedoch den legendären „Greatest Man that ever lived“ Charakter, A Double, den er nochmal aufwärmte für seinen späteren TNA run. Ich muss gestehen, dass ich das Original, die ROH Version des Gimmicks, höchst unterhaltsam fand. In gewisser Weise war sein Gimmick und dessen Darstellung das Highlight von vielen suboptimal gebookten Shows und somit kann man hier nicht von einem schwachen run sprechen. Denn die Unterhaltung war Gold pur.


    Doch das Wrestling kam vor allem zu Beginn seines runs zu kurz. Von fighting Champion wie während seines ersten runs keine Spur, stattdessen ließ er sich in Matches gegen Jobber booken und mimte den feigen chicken heel. Wie gesagt unterhaltsam, wrestlerisch wertlos. Gegen Ende seines runs wurde wohl auch der inkompetente Pearce darauf aufmerksam und so zeigte Aries noch gegen Ende einige sehr ansprechende Leistungen, mit Klassikern gegen Danielson, Omega und Richards.


    Wie vorhin bei Elgin erwähnt, in-ring skills alleine reichen nicht für einen starken Championship run, umgekehrt gilt jedoch auch, nur gutes Gimmick und mic skills funktionieren ebenfalls nicht. Und auch wenn Aries mit den letzten Monaten noch Vieles gutmachen konnte, reicht es nicht ganz die anfänglich schwachen Leistungen zu überdecken, weshalb man hier nicht ganz von einem guten run sprechen kann. Die folgenden sieben Champions machten sich jedoch gut bis sehr gut in ihrer Rolle als Fokus der Liga.


    Must-see Matches:
    Vs Tyler Black vs Nigel McGuinness vs Jerry Lynn (Death before Dishonor VII Night 1)
    Vs Bryan Danielson (The Final Countdown Tour: Chicago)
    Vs Davey Richards (Aries vs Richards)
    Vs Kenny Omega (The Omega Effect)

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Platz 12) ADAM COLE (Nummer 19)
    Titelgewinn gegen Michael Elgin* (Death before Dishonor XI, Philadelphia, PA, 20/09/13)
    * Finale des World Championship Turniers, nachdem Jay Briscoe den Titel vakantierte.

    Titelverteidigungen (13):
    - Adam Cole besiegt Mark Briscoe in Hopkins, MN, 28/09/13
    - Adam Cole besiegt Roderick Strong in Baltimore, MD, 05/10/13
    - Adam Cole besiegt Jimmy Jacobs in Dearborn, Mi, 15/11/13
    - Adam Cole besiegt Michael Elgin & Jay Briscoe in New York City, 14/12/13
    - Adam Cole besiegt Chris Hero in Philadelphia, Pa, 21/02/14
    - Adam Cole besiegt Matt Taven in Milwaukee, Wi, 07/03/14
    - Adam Cole besiegt Chris Hero in Chicago Ridge, Il, 08/03/14
    - Adam Cole besiegt Jay Briscoe in einem Ladder War, 04/04/14 in New Orleans, La
    - Adam Cole besiegt Delirious in Newville, Pa, 18/04/14
    - Adam Cole besiegt Kevin Steen in Toronto, On, 10/05/14
    - Adam Cole besiegt Jushin "Thunder" Liger in Manhattan, NY,17/05/14
    - Adam Cole besiegt ACH in Carbondale, IL, 06/06/14
    - Adam Cole besiegt Tommaso Ciampa in Collinsville, IL, 07/06/14



    Adam Cole BAYBAY!!! Musste mal gesagt werden ^^


    Adam Cole ist ohne wenn und aber einer der talentiertesten und charismatischsten Wrestler unserer Generation und das was man wohl als das total package bezeichnen kann. Sowohl am Mic, in Auftritten in der Öffentlichkeit, im Ring oder aber auch bei subtileren Aspekten, wie Körpersprache und Mimik, ist der Mann beneidenswert gut. Dazu kommt dass der Mann scheinbar aus jeder Pore seines Körpers Charisma verströmt.


    Das Schöne an kleineren Ligen wie ROH ist es, dass man jungen Wrestler in regelmäßigen Intervallen dabei zusehen kann, wie sie sich zu absoluten Stars entwickeln, aktuell trifft das auf keinen so gut zu, wie auf Adam Cole.
    Als vielversprechendes Talent bei CZW begonnen, den Sprung zu ROH als junges Tag Team mit Kyle O’Reilly geschafft, sich dann in der singles Division als face einen Namen gemacht und dann mit zwei fast schon konträren Heel Figuren in PWG, respektive ROH, zwei der unterhaltsamsten Gimmicks der letzten Jahre entworfen.
    Besagter Heelrun bei ROH begann nach dem Gewinn des Titels in einem hochklassigen Finale gegen Michael Elgin und dauerte bis vor ein paar Wochen an. Was mich so beeindruckt ist die Flexibilität des Adam Cole, der es fast schon spielerisch schaffte zwei deutlich verschiedene Alter Egos zu erschaffen, die so gut wie Nichts gemeinsam haben, aber beide in ihrer jeweiligen Form grandios waren. Auch wenn ich den PWG Heel gerne bei ROH gesehen hätte, war es nachträglich eine sehr gute Entscheidung etwas Neues zu schaffen, was diesem Title run seinen Stempel aufrückte. Der kalkulierende, berechnende, ruhige, fast schon eiskalte Heel, der sich mit Flüstern Gehör und Bewunderung verschaffte beeindruckte mich wahnsinnig.
    Auch im Ring lieferte er durchaus gute Leistungen ab, wenn auch nicht ganz so konstant hochwertige, wie das andere davor gemacht haben. Egal, ob mit seinen hypnotischen Promos, seine, öffentlichen Auftritte als Repräsentant von Ring of Honor oder aber auch im Ring, hier stimmte wirklich sehr Vieles und somit der erste wirklich rundum gute run auf dieser Liste der ROH World Champions.


    Für einen Platz bei den ganz großen Champions hätte man ihn wohl noch in mehr persönliche Fehden stecken müssen und generell etwas mehr Zeit mit dem Titel geben sollen. Ich hatte immer das Gefühl, dass er gerade nach den NJPW Shows erst richtig warm gelaufen ist als Champion und dann jedoch relativ abrupt des Titels beraubt wurde. Er wäre wohl einer der wenigen Kandidaten, die einen zweiten Title run bekommen könnten, wer weiß, ob er in naher Zukunft dann sein volles Potenzial ausschöpft.


    Must-See Matches:
    Vs Michael Elgin (Death before Dishonor XI)
    Vs Roderick Strong (Charm City Challenge)
    Vs Michael Elgin vs Jay Briscoe (Final Battle 2013)
    Vs Chris Hero (12th Anniversary Show)
    Vs Jay Briscoe – Ladder War (Supercard of Honor VIII)
    Vs Kevin Steen (Global Wars 2014)
    Vs Tommaso Ciampa (Road to Best in the World 2014 – Night 2



    Platz 11) RODERICK STRONG (Nummer 14)
    Titelgewinn gegen Tyler Black (Glory by Honor IX, New York, NY, 11/9/10)

    Titelverteidigungen (5):
    -Roderick Strong besiegt Christopher Daniels in Mississauga, Ontario, 13/11/10
    -Roderick Strong besiegt Davey Richards in New York, NY, 18/12/10
    -Roderick Strong besiegt Jay Briscoe in Charlotte, NC, 15/01/11
    -Roderick Strong besiegt El Generico in Los Angeles, CA, 28/01/11
    -Roderick Strong besiegt Homicide in einem No DQ Barrio Street Fight in Chicago Ridge, IL, 26/02/11


    Roderick Strong ist bis heute einer der unbestritten besten Performer im Ring, seit seinen Anfängen bei Generation Next konnte Strong sich als einer der besten worker des ROH rosters etablieren und ist 11 Jahre später im Jahr 2015 vermutlich der aktuelle Wrestler des Jahres mit einem Sammelzeugnis an herausragenden Matches, wie es in diesem Jahr kein anderer vorweisen kann.
    Wie man auch erst kürzlich wieder beobachten konnte im Verlauf des Aufbaus zum großen ROH World Championship zwischen Lethal und Strong am Freitag, ist er vollkommen hilflos, wenn es darum geht Promos zu halten, weswegen er lange, lange auf seinen längst überfälligen run mit dem großen Gold warten musste. Bevor er dies schaffte, war er jener Wrestler mit den meisten verlorenen Titelmatches in der ROH Geschichte und führt diese Statistik immer noch an. Ein Indiz dafür, dass er zwar immer im Ring abliefert wie eine Maschine, jedoch in den anderen wichtigen (wenn auch nicht so wichtig, wie bei anderen Ligen) Belangen nicht hinreichend überzeugen konnte.
    Böse Zungen behaupten zudem, dass sogar dieser run nicht geplant war und nur daraus resultierte, dass Tyler Black so freundlich war sich als ROH Champion bei der WWE zu bewerben, und Kandidat Nummer 1 auf dessen Nachfolge, Davey Richards, zu jenem letzten Auftritt von Black für ROH in Japan für Pro Wrestling NOAH performte. Um seine Defizite am Mic zu kaschieren stellte man ihm den meiner Meinung nach besten Manager des Business an die Seite: Truth Martini, der in als Leader des House of Truth bis ganz nach oben brachte.


    Indem man ihm durch Truth von jeglichen Promotätigkeiten befreite, konnte Strong so richtig aufzeigen mit einigen Weltklasse Matches, darunter eines der besten ROH World Titelmatches aller Zeiten bei Final Battle 2010 gegen Richards und einem absoluten Blutbad gegen Jay Briscoe. Einzig die Tatsache, dass sein run nicht wirklich intendiert war und man eigentlich schon alles vorbereitete für Richards, verhinderte einen wirklich herausragenden run von ihm als Champion.
    Die Ansätze waren definitiv da und mit einer etwas längeren Zeit als Champion hätte er sich noch weiter vorne platzieren können. So kurz der run auch war, Strong hat sich hier von seiner Schokoladenseite zeigen können, indem er sich in erster Linie auf das in-ring Geschehen konzentrieren und dabei einige Klassiker produzieren konnte. Hätte Pearce nicht seine zwei vollkommen unnötigen title runs gebookt, hätte Strong diese Zeit wohl auch gehabt. Weiter geht es mit den Top 10.

    Must-see Matches:
    Vs Davey Richards (Final Battle 2010)
    Vs Jay Briscoe (Only the Strong Survive)
    Vs El Generico (So Cal Showdown II)



    Platz 10) EDDIE EDWARDS (Nummer 15)
    Titelgewinn gegen Roderick Strong (Manhattan Mayhem IV, New York, NY, 19/03/11)

    Titelverteidigungen (3):
    -Eddie Edwards besiegt Christopher Daniels in Atlanta, GA, 01/04/11
    -Eddie Edwards besiegt Chris Hero in Toronto, ON, 07/05/11
    -Eddie Edwards besiegt Roderick Strong in Chicago Ridge, IL, 21/05/11



    Hier haben wir jenen Champ, der am meisten darunter leiden musste, dass Pearce sich mit Lynn und Aries verzettelte, anstatt dem besten jungen Wrestler den Belt zu geben. Durch jene zwei überflüssigen und dummen Championship runs mussten viele überfällige runs nach hinten verschoben werden und so geschah es, dass Eddie Edwards wohl der beste Champion ist, dessen run kriminell kurz ausfiel und ihn und die Fans eines würdigen, längeren runs beraubte.


    Eddie Edwards ist vermutlich der unwahrscheinlichste und unvorhersehbarste ROH World Champion überhaupt. Dies liegt primär daran, dass Davey Richards das ganze Jahr 2010 in einer eigenen Liga spielte und schon längst überfällig als World Champion war. Als Strong dann vermutlich notgedrungen zum Champion wurde, war es eigentlich in Stein gemeißelt, dass der nächste Champion Davey Richards heißen würde. Dann kam jene Nacht in New York und vielleicht der größte Mark-Out meiner Zeit als Wrestlingfan. Denn was als eine Standard Houseshow Defense aussah wurde zum Schocker des Jahres.
    ROH ist bekannt dafür ihre Champions mit Bedacht zu wählen und einen zukünftigen Champion sehr gewissenhaft aufzubauen. Folglich ist oft schon früh ersichtlich, wer wohl als nächster Champion geplant ist. In diesem Fall hat Delirious einen absoluten Geniestreich vollbracht. Nicht nur zeigte er, dass es auch sinnvolle überraschende Titelgewinne geben kann, sondern er baute damit auch jenes Match auf, das bis heute für die größte Buyrate an iPPVs und für die größte Zuschaueranzahl live vor Ort sorgte: Richards vs Edwards.


    Doch wir wollen uns nicht auf Nebenschauplätzen aufhalten, zurück zu Eddies Championship run. Dieser ist für mich das absolute Maximum was in einer Welt der Sterblichen in so kurzer Zeit machbar ist. Ein Mann mit außerirdischem Talent hat in weniger Zeit sogar noch mehr vollbracht, doch dazu kommen wir noch. Die Reaktionen der New Yorker crowd sind absolut göttlich, da wohl nicht eine Menschenseel mit so etwas gerechnet hat und zudem nicht eine Menschenseele in attendance es dem natürlichen Fan Favorit Eddie Edwards nicht gegönnt hat. Gerade ROH Fans sind berüchtigt dafür gegen ihre Face Champions sehr schnell zu turnen, sobald ein gewisser Sättigungsgrad erreicht ist.
    Eddies Beziehung zu den Fans hätte wohl auch bei einem längeren run dafür gesorgt, dass er weiterhin die volle Unterstützung der Fans gehabt hätte. Seitdem er trotz gebrochenen Ellbogen, nur einen Tag später nach der Verletzung, in einem Ladder War, der wohl härtesten Stipulation, die es bei ROH gibt, Ende 2009 antrat, hat ihn für alle Zeit als Fan Favorit etabliert, und ich bin sicher würde er morgen zurückkommen, würden ihn die Fans genauso feiern, wie an jenem Abend in New York.


    Neben jenem Gänsehaut Moment des Titelwechsels lieferte Eddie einen beinahe perfekten run ab, gemessen an der kurzen Zeit, die ihm zur Verfügung stand. Großartige drei Titelverteidigungen folgten gegen Daniels, Hero und Strong und somit gibt es eigentlich nichts an seinem run auszusetzen. Für eine höhere Positionierung hätte er wohl ein paar Monate länger Champ bleiben müssen, aber alles in allem ein sehr guter World championship run.


    Must-see Matches:
    Vs Roderick Strong (Manhattan Mayhem IV)
    Vs Christopher Daniels (Honor takes Center Stage: Chapter 1
    Vs Chris Hero (Revolution:Canada)
    Vs Roderick Strong (Supercard of Honor V)



    Platz 9) KEVIN STEEN (Nummer 17)
    Titelgewinn gegen Davey Richards (Border Wars 2012, Toronto, Ontario, Canada, 12/05/12)

    Titelverteidigungen (18):
    -Kevin Steen besiegt Eddie Edwards in Charleston, WV, 15/06/12
    -Kevin Steen besiegt Davey Richards in New York, NY, 24/06/12
    -Kevin Steen besiegt Mike Mondo in Baltimore, MD, 29/06/12
    -Kevin Steen besiegt Roderick Strong in Belle Vernon, PA, 30/06/12
    -Kevin Steen besiegt Homicide in Baltimore, MD, 03/08/12
    -Kevin Steen besiegt Eddie Kingston in Providence, RI, 11/08/12
    -Kevin Steen besiegt Cedric Alexander in Charlotte, NC, 18/08/12
    -Kevin Steen besiegt Rhino in Chicago Ridge, IL, 15/09/12
    -Kevin Steen besiegt Rhett Titus in Baltimore, MD, 22/09/12
    -Kevin Steen vs Jay Lethal endet im No Contest in Rahway, NJ, 06/10/12
    -Kevin Steen besiegt Michael Elgin in Mississauga, ON, Canada, 13/10/12
    -Kevin Steen besiegt Mike Bennett in Belle Vernon, PA, 03/11/12
    -Kevin Steen besiegt Mike Bennett in Fall River, Ma, 08/12/12
    -Kevin Steen besiegt El Generico in New York City, 16/12/12
    -Kevin Steen besiegt Tadarius Thomas in Dearborn, Michigan, 18/01/13
    -Kevin Steen besiegt Grizzly Redwood in Baltimore, MD, 02/02/13
    -Kevin Steen besiegt Jay Lethal in Chicago Ridge, IL, 02/03/13
    -Kevin Steen besiegt Mark Briscoe in Asheville, NC, 30/03/13



    „Kill Steen Kill! Kill Steen Kill!“ Monate lang hallten diese Chants durch die Arenen in welchen ROH ihre Shows zeigte und das Beachtliche dabei: Kevin Steen war nicht einmal auf der Card, geschweige denn am Roster. Nachdem er den legendären Fight without Honor bei „Final Battle 2010“ gegen seinen Erzfeind und ehemaligen Tag Team Partner El Generico verloren hatte, war Steen eigentlich von ROH verbannt. Im Laufe der Monate wurden die Chants um seine Person jedoch immer lauter und schon bald tauchte er in den Zuschauerrängen während der Shows, im Parking Lot nach den Shows und schlussendlich auch im Ring wieder auf und startete seinen Rachefeldzug gegen eine gesamte Liga. Nachdem er sich gegen Steve Corino das Recht bei „Final Battle 2011“ erkämpfte wieder für ROH auftreten zu dürfen schoss seine Popularität bei den Fans in den Himmel. Sein Ziel war es jedoch nicht die Fans zu begeistern, sondern die gesamte Liga in ihren Grundfesten zu erschüttern, was kurz nach seinem Titelgewinn in der Formierung des Heelstables S.C.U.M, bestehend aus ihm, Corino und Jimmy Jacobs, mündete.


    In einer Phase über die man als ROH Fans besser den Mantel des Schweigens breitet mit der Aufschrift Smokey Mountain of Honor, war es Steen der zumindest den Kern der Fanbase an der Stange hielt. Auch das funktionierte jedoch bis zum Abgang von Jim Cornette als Head-Booker nur mäßig, ich kann mich noch gut erinnern, dass ich ROH bereits als weitere Mainstream Liga abgetan hatte, die mich nicht mehr interessierte. Besonders „Death Before Dishonor X“ mit dem Main Event Steen vs Rhino, das in vergangenen Tagen wohl irgendwo in der Midcard zu finden gewesen wäre, statt als Main Event einer der big 5 von ROH, liegt mir noch übel im Magen.


    Über Kevin Steen als Champion muss man nicht viele Worte verlieren, selten gab es einen Wrestler in der Geschichte von ROH, der trotz diverser Heel Aktionen und Promos so uneingeschränkt bejubelt und gefeiert wurde, wie er. Was für großes Talent der Mann ,vor allem am Mikrophon, hat zeigt der Gute ja mittlerweile auch in der großen Mainstream Liga. In dieser Hinsicht war auch sein ROH title run grandios, da er es verstand aus noch so unbedeutenden Matches das Maximum an Hype zu generieren, alleine durch seine rhetorischen Fähigkeiten. Einziges Manko seines runs war die Person Jim Cornette. Dass er mit Abstand das schlechteste Booking in der Geschichte der Liga fabrizierte und die Schuld bis heute auf andere Faktoren abschiebt, ist hinlänglich bekannt. Seine verkorkste Vorstellung vom Charakter Kevin Steen sorgte dann für Slapstick Segments wie das Lawyer Segment gegen Davey Richards, oder unter anderem für eine nicht nachvollziehbare Anzahl an Hardcore Brawls in Titelmatches, da Steen ja kein Wrestler war, laut Cornette. Das zerstörte seinen run gerade in der Anfangszeit doch sehr.
    Erst als Delirious im Oktober 2012 das Zepter übernahm kamen die ersten wirklich sehenswerten Matches seiner Regentschaft ans Licht, davor gab es mit Ausnahme eines starken „Best in the World 2012“ Main Events nicht viel, bezeichnend das selbiger ein No DQ Match war.
    Gleich bei der ersten Show unter der Regie von Delirious zeigten Steen und Jay Lethal ein hochklassiges Match, das den Grundstein für die kommende Fehde zwischen beiden legte. Kurz darauf dann der absolute Höhepunkt seines title runs: das überragende Titelmatch gegen Michael Elgin in Kanada nach welchem das Gänsehaut Segment folgte, in welchem ihm nach der erfolgreichen Verteidigung eine mysteriöse Box geliefert wurde. Inhalt: Die Maske des seit Monaten verschollenen El Genericos, der seinen großen Nemesis zu einem epischen Main Event bei der größten Show des Jahres herausforderte.


    Ein schwacher Beginn seines runs verhindert eine höhere Platzierung, alle Aspekte auf die der Kanadier Einfluss hatte waren genial umgesetzt und sorgten für einen sehr starken title run, der das Prestige trotz der dunklen Zeiten des Jim Cornettes am Leben hielt.


    Must-see Matches:
    Vs. Davey Richards (Border Wars 2012)
    Vs Davey Richards – No DQ (Best in the World 2012)
    Vs Jay Lethal (Killer Instinct)
    Vs Michael Elgin (Glory by Honor XII)
    Vs El Generico – Ladder War (Final Battle 2012)
    Vs Jay Lethal (11th Anniversary Show)



    Platz 8) AUSTIN ARIES (Nummer 4)
    Titelgewinn gegen Samoa Joe (Final Battle 2004, Philadelphia, PA, 26/1204)

    Titelverteidigungen (16):
    -Austin Aries besiegt Colt Cabana in Cambridge, MA, 15/01/05
    -Austin Aries besiegt Kevin Steen in Montreal, Quebec, Canada, 22/01/05
    -Austin Aries besiegt Vordell Walker in Sebring, FL, 12/02/05
    -Austin Aries besiegt Colt Cabana in a steel cage match in Elizabeth, NJ, 19/02/05
    -Austin Aries besiegt Samoa Joe in Chicago Ridge, IL, 26/02/05
    -Austin Aries besiegt Marc Roudin in Weesen, Switzerland, 12/03/05
    -Austin Aries besiegt Ares & Steve Douglas in Krems, Austria, 13/03/05
    -Austin Aries besiegt Insane Dragon in Lakeland, FL, 25/03/05
    -Austin Aries besiegt Roderick Strong in Sebring, FL, 26/03/05
    -Austin Aries besiegt Homicide in Asbury Park, NJ, 02/04/05
    -Austin Aries vs. James Gibson ended in einem draw Dorchester, MA, 16/04/05
    -Austin Aries besiegt Alex Shelley in New York, NY, 07/05/05
    -Austin Aries besiegt James Gibson in Dayton, OH, 13/05/05
    -Austin Aries besiegt Bryan Danielson in Chicago Ridge, IL, 14/05/05
    -Austin Aries besiegt Super Crazy & Ricky Marvin in Tulancingo, Mexico, 15/05/05
    -Austin Aries besiegt Spanky in Buffalo, NY, 04/06/05



    Austin Aries etablierte den ROH World Champion als einen wahren World Titel, verbrachte er doch einiges an Zeit damit den Titel international aufs Spiel zu setzen. Auch wenn sein direkter Vorgänger den Titel zu einem der wichtigsten des Wrestling Business machte und diesen ebenfalls international verteidigte, so war es das Gimmick von Aries' title run den Titel wann auch immer und wo auch immer aufs Spiel zu setzen. Ein wahrer fighting Champion, das krasse Gegenteil seines später folgenden zweiten title runs. So verteidigte Aries den ROH Titel unter anderem in der Schweiz, Österreich oder Mexiko, sowie auch in anderen Ligen, wie der Schwesterliga von ROH, FIP.


    Neben jener Auffälligkeit wird man den run von Aries jedoch in erster Linie mit dem denkwürdigen Titelgewinn bei „Final Battle 2004“ in Verbindung bringen. In Amerika hatte man zu diesem Zeitpunkt schon seit Ewigkeiten keinen title run mehr gesehen, wie ihn Samoa Joe hatte. Fast zwei Jahre konnte er den Titel halten und lieferte dabei ein starkes Match nach dem nächsten aus, gewann seine Matches dabei oft in dominanter Art und Weise.
    Es war damals fast nicht auszumalen, wer ihm den Titel auf glaubwürdige Art und Weise abnehmen sollte. Gerade der klare Underdog Austin Aries, der erst Monate davor sein Debüt gefeiert hatte, wurde nicht als ernst zu nehmende Gefahr für Joe angesehen. Doch wie schon Joe selber, so schaffte es auch Aries relativ kurz nach seinem Debüt für ROH sich zum World Champion zu küren, was unter anderem dazu führte, dass ROH zu jener Liga wurde, die man damit assoziierte die Talente von Morgen zu entdecken.
    Die tödliche Kombination seiner drei Finishern, die zum Sieg über den übermächtigen Giganten führen sollte, ist bis heute einer der denkwürdigsten Momente in der Geschichte von ROH, sowie in der Geschichte des ROH World Championships.


    Die Tatsache, dass Aries den Titel so oft wie kein anderer ROH World Champion international und außerhalb von ROH aufs Spiel setzte und dabei einen Klassiker nach dem anderen ablieferte sind ausschlaggebend für die hohe Platzierung eines sehr guten title runs.


    Must-see Matches:
    Vs Samoa Joe (Final Battle 2004)
    Vs. Colt Cabana – Steel Cage (Third Anniversary Celebration Part 1)
    Vs Samoa Joe (Third Anniversary Celebration Part 3)
    Vs James Gibson (Stalemate)
    Vs Alex Shelley (Manhattan Mayhem)
    Vs James Gibson (The Final Showdown)
    Vs Bryan Danielson (Nowhere to Run)



    Platz 7) TYLER BLACK (Nummer 13)
    Titelgewinn gegen Austin Aries (8th Anniversary Show, New York, NY, 13/02/10)

    Titelverteidigungen (7):
    -Tyler Black besiegt Austin Aries & Roderick Strong in a Triple Threat Match in Phoenix, AZ, 27/03/10
    -Tyler Black besiegt Austin Aries & Roderick Strong in a Three-Way Elimination Match in Charlotte, NC, 03/04/10
    -Tyler Black besiegt Kenny King in Dayton, OH, 23/04/10.
    -Tyler Black besiegt Chris Hero in Chicago Ridge, IL, 24/04/10
    -Tyler Black besiegt Roderick Strong in New York, NY, 08/05/10
    -Tyler Black besiegt Davey Richards in Toronto, Ontario, 19/06/10
    -Tyler Black besiegt Kevin Steen in Chicago Ridge, IL, 24/07/10



    Die Regentschaft von Tyler Black, vielen heute besser bekannt als Seth Rollins, ist in erster Linie gekennzeichnet von falschem Timing. Wie bereits im Verlauf dieser Kolumne geäußert, feuerten die ROH Fans ihn bereits Mitte 2008 mit „Next World Champ“ Chants an. Gedauert hat es aufgrund vom schlechtem Booking von Adam Pearce bis Anfang 2010 bis die große Stunde des Tyler Blacks schlug. Dass er die Wartezeit wert war, zeigte er dann in den Monaten seines title runs, in welchem er teilweise überragende Leistungen im Ring abrief und den Umstand, dass er schon viel, viel früher Champion hätte werden müssen, noch deutlicher spürbar machte.
    Beim zweiten iPPV der ROH Historie lieferten er, Austin Aries und Roderick Strong eines der besten Three-Way Matches aller Zeiten ab. Darauf folgten sehr starke Matches bei Live Events gegen Chris Hero und Roderick Strong, bevor er beim nächsten iPPV „Death before Dishonor VIII“ ein Match für die Ewigkeit gegen Davey Richards ablieferte, von dem man heute noch schwärmt. Zum Abschluss seines runs folgte eine brillante Grudge Fehde gegen Kevin Steen, in welcher dieser erstmalig psychopathische Tendenzen in sein Gimmick inkorporierte und damit den Weg für das spätere Gimmick seines Championship runs legte.


    Auch hier muss man jedoch wieder auf das schlechte Timing zurück kommen. Denn als amtierender ROH World Champion bei der WWE selbstständig anzufragen, ob sie ihn gebrauchen könnten war höchstgradig unprofessionell und führte dazu, dass ROH in sichtliche Schwierigkeiten kam, einen Nachfolger zu finden, da Richards zum letzten Termin von Black nicht verfügbar war. Der Versuch die Situation zu retten mit einer Kopie des Summer of Punks fand ich etwas billig und stieß auch auf wenig Resonanz bei den Fans, weshalb der run von Black oft nicht ganz so positiv in Erinnerung bleibt, als dies der Fall hätte sein können. Rein wrestlerisch gab es nur ganz wenige Champions, die Black das Wasser reichen konnten, äußere Umstände machten aus seinem title run einen „nur“ sehr guten.


    Must-See Matches;
    Vs Austin Aries vs Roderick Strong - Three Way Elimination (The Big Bang)
    Vs Chris Hero (Bitter Friends Stiffer Enemies II)
    Vs Roderick Strong (Supercard of Honor V)
    Vs Davey Richards (Death Before Dishonor VIII)
    Vs Kevin Steen (Salvation)


    Platz 6) DAVEY RICHARDS (Nummer 16)
    Titelgewinn gegen Eddie Edwards (Best in the World 2011,New York, NY, 26/06/11)

    Titelverteidigungen (10):
    -Davey Richards besiegt Tommy End in Barcelona, Spain, 04/07/11
    -Davey Richards besiegt Colt Cabana in Carrollton, GA, 06/08/11
    -Davey Richards besiegt Roderick Strong in Chicago Ridge, IL, 13/08/11
    -Davey Richards besiegt El Generico in Chicago Ridge, IL, 19/11/11
    -Davey Richards besiegt Eddie Edwards in New York, NY, 23/12/11
    -Davey Richards besiegt ROH World TV Champion Jay Lethal in Philadelphia, PA, 20/01/12
    -Davey Richards besiegt ROH World TV Champion Jay Lethal in Baltimore, MD, 04/02/12
    -Davey Richards besiegt Eddie Edwards und Roderick Strong in Ft Lauderdale, Florida, 30/03/12
    -Davey Richards besiegt Michael Elgin in Fort Lauderdale, Florida on 31/03/12
    -Davey Richards besiegt Adam Cole in Dayton, Ohio, 29/04/12



    Das zweite Opfer von Jim Cornettes grausamen Booking und darum nicht in der Creme de la Creme der ROH World Champions: American Wolf Davey Richards. Sein Titelgewinn ist bis heute noch einer der emotionalsten Momente der ROH Geschichte, was sich unter anderem in der höchsten iPPV Buyrate der ROH Geschichte und dem attendance Rekord von ROH manifestiert hat. Auch qualitativ ist jenes Match der beiden American Wolves eines der besten Titelmatches, die jemals in einem ROH Ring stattfanden, weswegen jener Moment bei „Best in the World 2011“ einer der zentralen der Liga ist.


    Ähnlich wie Tyler Black war Richards längst überfällig als Champion, nachdem er bereits 2009 mit regelmäßigen Match oft the Nights von Bryan Danielson höchstpersönlich als sein legitimer Nachfolger geadelt wurde, als der American Dragon Ende 2009 die Liga verließ. 2010 bestätigte er dieses große Lob von Danielson und produzierte 2010 Match of the Year Contender am laufenden Band. So war er auch ohne Titel das Highlight jeder ROH Show im Jahre 2010. Auch wenn man den idealen Zeitpunkt nicht vollkommen verpasste wie bei Tyler Black, so wäre ein Titelgewinn 2010 wohl vernünftiger gewesen und hätte ihm auch die Möglichkeit gegeben, mehr aus seinem run rauszuholen. Denn wie es das Schicksal so schön wollte übernahm Jim Cornette, der am Tag vor „Best in the World 2011“ den großen Deal mit der Sinclair Broadcasting Group, einer Milliardenschweren Firma, einfehdelte, und gleich nach dem iPPV das Booking selbst in die Hand.
    Direkte Konsequenz für Richards und seine Regentschaft: Cornette war der Meinung, dass ein fighting Champion wie es Richards sein wollte und wie es dessen Gimmick verlangte, den Titel nur alle paar Monate aufs Spiel setzten sollte, um den Titelmatches mehr Wichtigkeit zu verleihen. Jap, das hat genauso funktioniert, wie die anderen Geistesblitze des Bookers Jim Cornette. So kam es zur paradoxen Situation, dass Richards fast ein Jahr Champion war, den Titel jedoch nur 10 Mal verteidigte und damit auch wenig Material vorzuweisen hat, das ihn zu einem großartigen Champion machen würde. Wenn er jenen Titel verteidigte, konnte man jedoch sicher sein, dass man ein Must-see Match zu sehen bekam, schade, dass dies wegen schlechtem Booking so selten der Fall war.


    Mit einem von vielen als 5-Star Match gehandelten Titelgewinn gegen Eddie Edwards und dem berüchtigten Match gegen Michael Elgin am Wrestlemania Weekend 2012, das erste ROH Match, dem Wrestling-Guru Dave Meltzer die volle Punktezahl gab seit fast 7 Jahren, ist nicht von der Hand zu weisen, dass Richards wrestlerisch einen der besten runs hinlegte, die äußeren Umstände in der Form eines Tennisschläger schwingenden Verrückten mit tomatenrotem Gesicht verhinderten mehr.


    Must-See Matches:
    Vs Eddie Edwards (Best in the World 2011)
    Vs Tommy End (4/07/11)
    Vs Roderick Strong (TV Taping, 13/08/11)
    Vs El Generico (Glory by Honor X)
    Vs Eddie Edwards (Final Battle 2011)
    Vs Jay Lethal (The Homecoming 2012)
    Vs Eddie Edwards vs Roderick Strong (Showdown in the Sun Day 1)
    Vs Michael Elgin (Showdown in the Sun Day 2)
    Vs Adam Cole (Rising Above 2012)

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  • Platz 5) TAKESHI MORISHIMA (Nummer 9)
    Titelgewinn gegen Homicide (Fifth Year Festival: Philly, Philadelphia, PA, 17/02/07)

    Titelverteidigungen (20):
    -Morishima besiegt BJ Whitmer in Dayton, OH, 23/02/07
    -Morishima besiegt KENTA in Tokyo, Japan, 04/03/07
    -Morishima besiegt Nigel McGuinness in Edison, NJ, 14/04/07
    -Morishima besiegt Austin Aries in St. Paul, MN, 27/04/07
    -Morishima besiegt Shingo in Chicago Ridge, IL, 28/04/07
    -Morishima besiegt KAZMA in Tokyo, Japan, 06/0507
    -Morishima besiegt BJ Whitmer in New York, NY, 12/05/07
    -Morishima besiegt Jay Briscoe in Boston, MA, 08/06/07
    -Morishima besiegt Roderick Strong in Philadelphia, PA, 09/06/07
    -Morishima besiegt Jimmy Rave in Chicago Ridge, IL, 23/06/07
    -Morishima besiegt Adam Pearce in Chicago Ridge, IL, 23/06/07
    -Morishima besiegt Nigel McGuinness in Tokyo, Japan, 16/07/07
    -Morishima besiegt Claudio Castagnoli in Boston, MA, 10/08/07
    -Morishima besiegt Brent Albright in Philadelphia, PA, 11/08/07
    -Morishima besiegt Claudio Castagnoli & Brent Albright in Hartford, CT, 24/08/07
    -Morishima besiegt Bryan Danielson in New York, NY, 25/08/07
    -Morishima besiegt Katsuhiko Nakajima in Tokyo, Japan, 01/09/07
    -Morishima besiegt Erick Stevens in Detroit, MI, 14/09/07
    -Morishima besiegt Bryan Danielson in Chicago Ridge, IL, 15/09/07
    -Morishima besiegt Kevin Steen in Boston, MA, 05/10/07



    Ein weiterer Schocker der ROH Historie, den wohl so gut wie niemand auf der Rechnung hatte. Dennoch waren die Reaktionen seitens der Fans gegenüber diesem Koloss eines Champions anfangs verhaltend. Unter anderem wegen der vielen Squash Matches seines title runs, etwas das man bei ROH davor so gut wie gar nicht hatte.
    Bis heute das einzige Mal, dass ein Wrestler einer anderen Liga, in dem Fall auch der einzige Japaner, den ROH World Championship Gürtel halten durfte und nach anfänglichen Schwierigkeiten einen beeindruckenden run hinlegte, der erste wirklich herausragende Championship run eines ROH World Champions.
    So wie sein massiger Körper auch immer etwas Zeit braucht um Fahrt aufzunehmen, so dauerte es auch bei seiner Regentschaft ein Weilchen bis er ins Rollen kam. Einmal in Bewegung sind jedoch weder Morishimas Fettberg, noch sein run als ROH Champion zu stoppen gewesen. Mittlerweile musste der Gute wegen gesundheitlicher Beschwerden seine Karriere leider beenden, meiner Meinung nach hat er hier als ROH World Champion seine beste Arbeit geleistet, einschließlich seiner Arbeit in Japan bei Pro Wrestling NOAH.


    Morishima schaffte es nicht nur grandiose Arbeit im Ring zu leisten, er beeinflusste auch die ROH World Championship Szene oder generell die Main Event Szene von ROH nachhaltig. Erst durch ihn folgte in den Jahren darauf die langsame Progression hin zu einer Hybridform zwischen amerikanischem und japanischem Wrestling, der zum Teil heute noch immer praktiziert wird bei ROH.
    Neben einigen Einzelmatches, die man ohne schlechtes Gewissen als Klassiker bezeichnen darf, sticht vor allem die Fehde gegen Bryan Danielson hervor, als eine der intensivsten und am besten umgesetzten Grudge Fehden generell in der Wrestling Historie. Die Tatsache, dass die WWE kurz darauf sich ebenfalls der Thematik der gerissenen Netzhaut als Element einer Fehde bediente (Michaels vs Jericho, nur in stark unglaubwürdiger und überzeichneter Form) zeigt wohl am besten, wie herausragend diese Fehde war, basierend auf der Prämisse: Imitation ist die höchste Form der Bewunderung.


    Tolle Darstellung als unbezwingbarer Gigant, großartige Matches, mitreißende, dramatische Fehden, dieser Championship run war großartig und wurde nur von vier ausgestochen.


    Must-See Matches:
    Vs Nigel McGuinness (Fighting Spirit)
    Vs Austin Aries (The Battle of St. Paul)
    Vs Shingo (Good Times Great Memories)
    Vs Nigel McGuinness (Live in Tokyo)
    Vs Claudio Castagnoli (Death Before Dishonor V Night 1)
    Vs Brent Albright (Death Before Dishonor V Night 2)
    Vs Bryan Danielson (Manhattan Mayhem II)
    Vs Bryan Danielson (Man Up)



    Platz 4) CM PUNK (Nummer 5)
    Titelgewinn gegen Austin Aries (Death before Dishonor III, Morristown, NJ, 18/06/05)

    Titelverteidigungen (4):
    -CM Punk besiegt Jay Lethal in Long Island, NY, 08/07/05
    -CM Punk besiegt Roderick Strong in New York, NY, 09/07/05
    -CM Punk besiegt James Gibson in Woodbridge, CT, 16/07/05
    -CM Punk vs. Christopher Daniels endet in einem 60 minute time limit draw in Philadelphia, PA, 23/07/05


    Ladies and Gentelmen, darf ich vorstellen: Der beste Angle in der Geschichte des Pro Wrestlings, der legendäre Summer of Punk, der spätestens seit dem gefloppten Recycling des angles Jahre später in der WWE in aller Munde ist. Man kann halten was man will von der Privatperson CM Punk, aber dieser Mann ist zu großem Teil verantwortlich für den wohl besten kurzen Championship run aller Zeiten. Klar darf man nicht vergessen, dass auch Gabe Sapolsky einen großen Anteil hatte an diesem überragenden angle, denn dieser hätte auf verschiedene Art und Weise schief gehen können, hätte er nicht seine Fanbase in-und auswendig gekannt. Gerade ein bisschen mehr als ein Monat dauert der run des ROH Urgesteins, der eigentlich schon in der WWE hätte sein sollen, als er und Gabe einen noch nie dagewesenen, höchst innovativen angle inszenierten, der in Sachen Genialität nicht mehr erreicht werden wird, da leg ich mich fest.


    Für all jene, die mit den Hintergründen nicht vertraut sind, eine kurze Zusammenfassung. CM Punk hatte bereits bei der WWE unterschrieben und sollte bei „Death before Dishonor III“ sein großes Abschiedsmatch, ein Titelmatch gegen Austin Aries, haben. Gabe und Punk machten sich der Natur ihres Publikums zunutze, denn jeder in attendance oder der ROH auch nur ansatzweise verfolgte, wusste Bescheid darüber, dass Punk ROH nach diesem Match verlassen würde, ohne dass es dazu eine offizielle Aussage von ROH gab.

    Zutat Nummer 1 für den Summer of Punk: Der Überraschungseffekt.
    Understatement des Jahres, denn das war purer Schock und die Definition eines niemals für möglich gehaltenen Mark-outs. Ich beneide alle, die damals live vor Ort waren, so einen Moment wird es denke ich nicht mehr so schnell geben in der heutigen Welt des Wrestlings, in der so gut wie jeder angle bzw. alles backstage transparent und zugänglich ist für die Fans. Die Tatsache, dass unter anderem auch Paul London vor Jahren als Abschiedsgeschenk ein Titelmatch bekommen hatte, steigerte nur die Gewissheit bei allen Fans, dass Punk hier verlieren würde. Die Reaktionen nach dem Titelgewinn sprechen wohl Bände: die Fans sprangen durch die Luft, fielen sich in die Arme und waren vollkommen außer sich. Wenn es eine Liga gibt, die den denkwürdigen Titelwechsel perfektioniert hat, dann ist es Ring of Honor, keine Frage.


    Zutat Nummer 2: Die Umkehrung jener Ekstase ob des unerwarteten und unerhofften Ereignisses ins absolute Gegenteil.
    Spätestens hier hätte alles schief gehen können und niemand würde heute darüber reden. Denn die Fans in einem Moment der Ekstase, der puren Freude und Genugtuung, einem Moment den wohl keiner jemals vergessen hätte, dann direkt im Anschluss mit dem kompletten Gegenteil zu konfrontieren war mutig, das brauchte schon riesige Grapefruit Eier, und dank Punk und den Fans funktionierte es perfekt, auch wenn es ein Drahtseilakt war, den Punk hier vollzog. Aufgrund dieses genialen und fast schon hochmütigen Heelturns ist das für mich der beste Heelturn überhaupt. Sicher war Hogans Turn wichtiger für das Wrestling Business, sicher war Shawns Heelturn denkwürdiger und richtungsgebend für eines der Aushängeschilder des amerikanischen Wrestlings, aber kein Heelturn war so originell wie dieser.


    Das folgende Monat ist dann Anschauungsmaterial für jeden Booker dieser Welt, denn so sieht Booking Perfektion aus, jede einzelne Note wurde perfekt getroffen, jeder Schritt erfolgte zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Reihenfolge und das Resultat war einer der unterhaltsamsten angles aller Zeiten. Wer Punk nur aus seiner WWE Zeit kennt, hat zwar eine gute Vorstellung von seinen Fähigkeiten, das hier ist aber sein Meisterstück und übertrifft alles, was er in späteren Jahren gemacht hat. Für alle Punk Fans, ach streich das, für alle Wrestlingfans ist dieser run Pflicht, besser kann man einen 5 Wochen Championship run nicht booken. Punkt.


    Must-see Matches:
    Vs Austin Aries (Death before Dishonor III)
    Vs Roderick Strong (Escape from New York)
    Vs James Gibson (Fate of an Angel)



    Platz 3) SAMOA JOE (Nummer 3)
    Titelgewinn gegen Xavier (Night of Champions, Philadelphia, PA, 22/03/03)

    Titelverteidigungen (29):
    -Samoa Joe besiegt Doug Williams in West Mifflin, PA, 26/04/03
    -Samoa Joe besiegt Zebra Kid in London, England, 17/05/03
    -Samoa Joe besiegt Homicide in Philadelphia, PA, 31/05/03
    -Samoa Joe besiegt Danny Maff in Philadelphia, PA, 28/06/03
    -Samoa Joe besiegt Paul London in Elizabeth, NJ, 19/07/03
    -Samoa Joe besiegt BJ Whitmer in Dayton, OH, 09/08/03
    -Samoa Joe besiegt Christopher Daniels in Philadelphia, PA, 20/09/03
    -Samoa Joe besiegt Ares in Bad Schwalbach, Germany, 03/10/03
    -Samoa Joe besiegt Jay Briscoe in Glen Burnie, MD, 16/10/03
    -Samoa Joe besiegt AJ Styles in Framingham, MA, 29/11/03
    -Samoa Joe besiegt Mark Briscoe in Philadelphia, PA, 27/12/03
    -Samoa Joe besiegt Balls Mahoney in Woodbridge, NJ on 09/01/04
    -Samoa Joe besiegt BJ Whitmer, Low Ki & Dan Maff in Braintree, MA, 14/02/04
    -Samoa Joe besiegt Ahmed Chaer in Lennestadt, Germany, 05/03/04
    -Samoa Joe besiegt Jay Briscoe in Elizabeth, NJ, 13/103/04
    -Samoa Joe vs. Homicide endet in einem no-contest in St. Paul, MN, 23/04/04
    -Samoa Joe besiegt Matt Stryker in Chicago Ridge, IL, 24/04/04
    -Samoa Joe besiegt Homicide in Philadelphia, PA on 22/05/04
    -Samoa Joe vs. CM Punk endet in einem 60 minute draw in Dayton, OH, 12/06/04
    -Samoa Joe besiegt Shinya Makable in Los Angeles, CA, 26/06/04
    -Samoa Joe besiegt Homicide in Wauwatosa, WI, 23/07/04
    -Samoa Joe besiegt Colt Cabana in Chicago Ridge, IL, 24/07/04
    -Samoa Joe besiegt Trent Acid in Philadelphia, PA, 07/08/04
    -Samoa Joe besiegt Doug Williams in Elizabeth, NJ, 11/09/04
    -Samoa Joe besiegt Bryan Danielson in Philadelphia, PA ,02/10/04
    -Samoa Joe besiegt Rocky Romero in Dayton, OH, 15/10/04
    -Samoa Joe vs. CM Punk endet in einem 60 minute draw in Chicago Ridge, IL, 16/10/04
    -Samoa Joe besiegt Chris Hero in Wilmerding, PA, 13/11/04
    -Samoa Joe besiegt CM Punk in Elizabeth, NJ ,04/12/04



    Nach den all den Superlativen die ich bei Platz 4 verwendet habe, ist es beinahe paradox noch drei bessere Champions auf der List zu haben, aber es wird gleich offensichtlich werden, warum das so ist.


    Samoa Joe ist der Grund warum ROH heute noch existiert, er hat den ROH World Titel als einen der prestigeträchtigsten der Welt etabliert, er hat ihn zu einem echten World Titel gemacht durch Verteidigungen in internationalen Gefilden, er hat durch das erste von Meltzer titulierte 5 Star Match Amerikas seit den 90er Jahren die Augen der ganzen Wrestlingwelt auf Ring of Honor gerichtet, er hat ROH in Zeiten als der Feinstein Skandal die Existenz der Liga beträchtlich bedrohte über Wasser gehalten und sie zu dem gemacht, was sie heute ist und für was sie heute steht: Wrestling. Ohne Vorbehalt kann man sagen, dass niemand für die Liga ROH so wichtig und zentral war, wie es Samoa Joe war. Kurz: Samoa Joe ist eine Legende, sein Championship run ist bis heute der längste der ROH Geschichte und wohl einer der besten aller Zeiten.


    Seine Titelregentschaft ist gespickt voll mit Match oft he Year Contendern, grandiosen Fehden um den World Titel gegen Homicide, CM Punk oder Jay Briscoe, wichtiger ist jedoch die Aura die er schaffte zu erzeugen, sowie die Glaubwürdigkeit des ROH World Titles, von der die Liga bis heute noch zehrt. Einer, wenn nicht der beste, Big Man Championship run der letzten zehn Jahre, welcher ROH zu einer glaubwürdigen Größe in der Welt des Wrestlings machte und umgekehrt dafür sorgte, dass Samoa Joe Anerkennung als einer der besten und glaubwürdigsten Wrestler unser Generation bekam. Thank you Joe!


    Must-See Matches:
    Vs Homicide (Do or Die)
    Vs Paul London (Death before Dishonor)
    Vs Christopher Daniels (Glory by Honor II)
    Vs Jay Briscoe (Tradition Continues)
    Vs AJ Styles (War oft he Wire)
    Vs BJ Whitmer vs Dan Maff vs Low Ki (Second Anniversary Show)
    Vs Jay Briscoe – Steel Cage (At our Best)
    Vs Homicide (Generation Next)
    Vs CM Punk (World Title Classic)
    Vs Homicide (Death before Dishonor II Part 1)
    Vs CM Punk (Joe vs Punk II)
    Vs Bryan Danielson (Midnight Express Reunion)
    Vs CM Punk (All Star Extravaganza II)



    Platz 2) NIGEL MCGUINNESS (Nummer 10)
    Titelgewinn gegen Takeshi Morishima (Undeniable, Edison, NJ, 06/10/07)

    Titelverteidigungen (38):
    -Nigel McGuinness besiegt Jay Briscoe in San Francisco, CA, 21/10/07
    -Nigel McGuinness besiegt Chris Hero in Philadelphia, PA, 02/11/07
    -Nigel McGuinness besiegt Austin Aries in New York, NY, 29/12/07
    -Nigel McGuinness besiegt Go Shiozaki in Tokyo, Japan, 20/01/08
    -Nigel McGuinness besiegt Chris Hero in a Steel Cage Match in Dayton, OH, 25/01/08
    -Nigel McGuinness besiegt Roderick Strong in Chicago Ridge, IL, 26/01/08
    -Nigel McGuinnes besiegt Bryan Danielson in New York, NY 23/02/08
    -Nigel McGuinness besiegt Tyler Black in Philadelphia, PA, 16/03/08
    -Nigel McGuinness besiegt Larry Sweeney in Crystal River, FL, 22/03/08
    -Nigel McGuinness besiegt Austin Aries in Orlando, FL, 29/03/08
    -Nigel McGuinness besiegt Erick Stevens in Boston, MA, 11/04/08
    -Nigel McGuinness besiegt Kevin Steen in Edison, NJ, 12/04/08
    -Nigel McGuinness besiegt Kevin Steen in Chicago Ridge, IL, 19/04/08
    -Nigel McGuinness besiegt Claudio Castagnoli in New York, NY, 10/05/08
    -Nigel McGuinness besiegt KENTA & BJ Whitmer in a Three Way Dance in Tokyo, Japan, 15/05/08
    -Nigel McGuinness besiegt Go Shiozaki in Philadelphia, PA, 07/06/08
    -Nigel McGuinness besiegt Vic Viper in Dublin, Ireland, 14/06/08
    -Adam Pearce besiegt Nigel McGuinnes per DQ in einem ROH Title vs. NWA Title bout in Dayton, OH, 27/06/08
    -Nigel McGuinness besiegt Kevin Steen in Toronto, Ontario, 25/07/08
    -Nigel McGuinness besiegt Claudio Castagnoli in Detroit, MI, 26/07/08
    -Nigel McGuinness besiegt Ruckus in Manassas, VA, 01/08/08
    -Nigel McGuinness besiegt Tyler Black, Claudio Castagnoli, & Bryan Danielson in einem elimination match in New York, NY, 02/08/08
    -Nigel McGuinness besiegt El Generico in Cleveland, OH, 15/08/06
    -Nigel McGuinness besiegt Jimmy Jacobs in Tokyo, Japan, 14/09/06
    -Nigel McGuinness besiegt Roderick Strong in Boston, MA, 19/09/08
    -Nigel McGuinness besiegt El Generico in Philadelphia, PA, 20/09/08
    -Nigel McGuinness besiegt Kevin Steen, El Generico, & Go Shiozaki in einem Elimination Match in Montreal, Quebec, 07/11/08
    -Necro Butcher besiegt Nigel McGuinness by DQ in Markham, Ontario, 08/11/08
    -Nigel McGuinness besiegt Bryan Danielson in Chicago Ridge, IL ,22/11/08
    -Nigel McGuinness besiegt Jerry Lynn in Nashville, TN, 06/12/08
    -Nigel McGuinness besiegt Naomichi Marufuji in New York, NY, 27/12/08
    -Nigel McGuinness vs. Tyler Black endet in einem time limit draw in Edison, NJ, 17/01/09
    -Nigel McGuinness besiegt El Generico in Chicago Ridge, IL, 31/01/09
    -Nigel McGuinness besiegt D-Lo Brown in Orlando, FL, 07/02/09
    -Nigel McGuinness besiegt Tyler Black, Jerry Lynn, & Jimmy Jacobs in einem Elimination Match in Danbury, CT, 27/02/09
    -Nigel McGuinness besiegt Kaio in Monza, Italy, 08/03/09
    -Brent Albright besiegt Nigel McGuinness by DQ in Collinsville, IL, 13/03/09
    -Nigel McGuinness besiegt KENTA in New York, NY, 21/03/09


    Platz zwei auf meiner persönlichen ewigen Bestelniste der ROH world Champions befindet sich Nigel McGuinness, der sich mit Platz 1 die meisten Titelverteidigungen der ROH Geschichte teilt und für mich einen der besten Heel runs mit einem World Championship überhaupt darstellt. In gewisser Form war Nigels run das, was ein langer run von Punk hätte werden können, nur dass hinter Nigels Heelturn andere Beweggründe steckten. Denn gewonnen hat er den Titel als Face, konnte jedoch kurz darauf wegen eines gerissenen Bizeps selbigen eine Zeit nicht verteidigen, was ihm die verwöhnten ROH Fans übel nahmen. Schon bald war man gezwungen ihn Heel zu turnen, da die allgemeine Grundstimmung der Fans immer mehr gen Anti-McGuinness tendierte.


    Mit einer der Gründe warum Nigel zu den ganz großen ROH Champions zählt ist die Tatsache, dass er sich an diese Umstände perfekt anpasste und beinahe spielerisch von Face auf Heel wechselte. Genau wie Platz 1 war McGuinness in der Lage beliebig als Heel oder Face zu agieren, ohne merklichen Qualitätsverlust. Im Gegenteil, mit dem Heelturn folgten einige der besten Promos, die es in den 13 ½ Jahren Existenz von ROH jemals gegeben hat und Nigel schaffte es in fast allen Märkten, trotz wrestlerischer Topleistungen, konstant deutliche Heat zu ziehen, etwas das nicht einmal Platz 1 dieser Liste schaffte. Seine Bereitschaft den ROH World Titel auch mit teilweise schwerwiegenden Verletzungen aufs Spiel zu setzen war im Nachhinein sicher ein wesentlicher Faktor für sein verfrühtes Karriereende, trug jedoch maßgeblich zum legendären Status von seiner Person, als auch seinem run bei.


    Neben grandiosen performances als Heel im Ring und am Mikrophon lieferte er einige der besten Matches der ROH Geschichte ab, lieferte sich intensive Schlachten gegen Austin Aries, Bryan Danielson oder Tyler Black und verhalf dem ROH World Championship zu ungeahnten Höhen in Sachen Prestige und Standing. Absoluter Höhepunkt war für mich der Wechsel der Gezeiten in der ewigen Rivalität Bryan Danielson/Nigel McGuinness, wobei Nigel nun als der klare Heel agierte und damit ein Spiegelbild erzeugte zu den Duellen der beiden während der Titelregentschaft von Danielson. Besonders das Match bei der 6. Geburtstagsshow sticht als eine überragende Heelperformance von McGuinness hervor, welche der ganzen Rivalität frischen Wind verlieh.


    Eine der besten Heelregentschaften aller Zeiten und mit ein Grund für die enorme Qualität von ROH zwischen 2007 und 2008. Nur ein Mann konnte einen noch stärkeren run liefern.


    Must-See Matches:
    Vs Takeshi Morishima (Undeniable)
    Vs Austin Aries (Rising Above)
    Vs Roderick Strong (Without Remorse)
    Vs Bryan Danielson (6th Anniversary Show)
    Vs Tyler Black (Take no Prisoners 2008)
    Vs Austin Aries (Supercard of Honor III)
    Vs Kevin Steen (Injustice)
    Vs Claudi Castagnoli (A New Level)
    Vs Kevin Steen (Northern Navigation)
    Vs Claudio Castagnoli (New Horizons)
    Vs Tyler Black vs Claudio Castagnoli vs Bryan Danielson – Four Way Elimination (Death Before Dishonor VI)
    Vs El Generico (Age of Insanity)
    Vs Roderick Strong (Driven 2008)
    Vs El Generico (Glory by Honor VII)
    Vs Naomichi Marufuji (Final Battle 2008)
    Vs El Generico (Caged Collision)
    Vs KENTA (7th Anniversary Show)



    Platz 1) BRYAN DANIELSON (Nummer 7)
    Titelgewinn gegen James Gibson (Glory by Honor IV, Long Island, NY, 17/09/05)

    Titelverteidigungen (38):
    -Bryan Danielson besiegt Austin Aries in Cleveland, OH 14/10/05
    -Bryan Danielson besiegt Steve Corino in Buffalo, NY 15/10/05
    -Bryan Danielson besiegt Roderick Strong in Woodbridge, CT 29/10/05
    -Bryan Danielson besiegt Chris Sabin in Detroit, MI 04/11/05
    -Bryan Danielson besiegt Roderick Strong in Chicago Ridge, IL 05/11/05
    -Bryan Danielson besiegt Christopher Daniels in Long Island, NY 19/11/05
    -Bryan Danielson besiegt Rocky Romero in New York, NY 03/12/05
    -Bryan Danielson besiegt Naomichi Marufuji in Edison, NJ 17/12/05
    -Bryan Danielson besiegt Chris Hero in Philadelphia, PA 14/01/06
    -Bryan Danielson besiegt AJ Styles in Cleveland, OH 28/01/06
    -Bryan Danielson besiegt Xavier in Long Island, NY 11/02/06
    -Bryan Danielson besiegt Jimmy Rave in Edison, NJ 25/02/06
    -Bryan Danielson besiegt Alex Shelley in Philadelphia, PA 11/03/06
    -Bryan Danielson besiegt Roderick Strong in Chicago Ridge, IL 31/03/06
    -Bryan Danielson besiegt Lance Storm in Chicago Ridge, IL 01/04/06
    -Bryan Danielson besiegt Colt Cabana in Philadelphia, PA 22/04/06
    -Bryan Danielson besiegt Delirious in Philadelphia, PA 22/04/06
    -Bryan Danielson besiegt Jimmy Yang in Dayton, OH 28/04/06
    -Nigel McGuinness besiegt Bryan Danielson per countout in Cleveland, OH 29/04/06
    -Bryan Danielson besiegt Delirious in Edison, NJ 13/05/06
    -Bryan Danielson besiegt Homicide in East Windsor, CT 03/06/06
    -Bryan Danielson besiegt Colt Cabana in Orlando, FL 10/06/06
    -Bryan Danielson besiegt Christopher Daniels in San Antonio, TX 11/06/06
    -Bryan Danielson besiegt BJ Whitmer & Jimmy Jacobs in Detroit, MI 23/06/06
    -Bryan Danielson besiegt Colt Cabana in Chicago Ridge, IL 24/06/06
    -Bryan Danielson besiegt Sonjay Dutt in Philadelphia, PA 15/07/06
    -Bryan Danielson besiegt Nigel McGuinness in Cleveland, OH 29/07/06
    -Bryan Danielson vs. Samoa Joe endet in einem 60 minute time limit draw 05/08/06 in Edison, NJ
    -Bryan Danielson besiegt Nigel McGuinness und vereinigt den ROH World Title & Pure Title in Liverpool, UK 12/08/06
    -Bryan Danielson besiegt SUWA in Broxbourne, UK 13/08/06
    -Bryan Danielson besiegt Roderick Strong in Broxbourne, UK 13/08/06
    -Bryan Danielson vs. Nigel McGuinness endet in einem 60 minute time limit draw in einem two out of three falls match in St. Paul, MN 25/08/06
    -Bryan Danielson vs. Colt Cabana endet in einem 60 minute time limit draw in einem two out of three falls match in Chicago Ridge, IL 26/08/06
    -Bryan Danielson besiegt KENTA in New York, NY 16/09/06
    -Bryan Danielson vs. Kamala ended in einer double DQ in Bridgeport, CT 30/09/06
    -Bryan Danielson besiegt Austin Aries in Detroit, MI 06/10/06
    -Bryan Danielson besiegt Delirious in Braintree, MA 03/11/04
    -Bryan Danielson besiegt Samoa Joe in a steel cage match in Chicago Ridge, IL 08/12/06



    Dass ich ein riesiger Bryan Danielson Fan bin und ihn als den besten Wrestler des 21- Jahrhunderts ansehe sollte einigen hier am Cyboard bekannt sein. Deswegen befindet sich dieser Mann jedoch nicht auf Platz 1 dieser subjektiven Liste, sondern meine Bewunderung für diesen Mann resultiert umgekehrt aus diesem übermenschlich genialen Title run, der diese Meinung bei mir verankert hat. Was genau ist es aber, das Bryan Danielson zum großartigsten Champion in der ROH Geschichte macht?


    Nur um gleich mit einem Vorurteil aufzuräumen: Nicht nur weil er einer der besten Wrestler der Wrestlinggeschichte ist. Denn dass der Mann auch in Promos, in seiner Charakterdarstellung mittels Mimik und Gestik großartig ist und die Massen der Fans in seiner Hand hat und genau jene Reaktionen erzielen kann, die er bekommen möchte, sollte jedem Wrestlingfan seit dem Yes-Hype bekannt sein. Dieser ist nicht nur ein Resultat davon, dass die Leute solche chants gerne mitmachen. Bryan Danielson ist ein Mensch, der es wie kein zweiter schafft eine Verbindung zu den Fans aufzubauen und aufbauend darauf mit ihnen zu interagieren und somit die gewollten Reaktionen hervorzuholen. Das können nur ganz, ganz wenige in diesem Business, und wer sich ein altes Foto aus seiner ROH Zeit von ihm angesehen hat und ihn als charismalos bezeichnet hat, den kann man nur belächeln, dass dem nicht so ist hat er in der WWE bewiesen.


    Und dann kommt noch hinzu, dass er ein absoluter Gott im Ring war und dank der Freiheiten als ROH Champion, die er von Gabe damals bekam, dies mehr als nur unter Beweis stellen konnte. In 30-60 Minuten Matches tobte er sich regelmäßig aus und zelebrierte seine Klasse in jeder einzelnen Sekunde davon. So oft er dabei auch seine Gegner nach allen Regeln der Kunst in ihre Einzelteile zerlegte mit simplen und beeindruckendem Mattenwrestling, so war Bryan Danielson eines nicht: ein Ego-Wrestler, der nur sein Können unter Beweis stellen wollte.
    Egal gegen wen er in den Ring stieg, er schaffte es immer seinen Gegner wie One Million Bucks aussehen zu lassen. Bezeichnend dafür eine Anekdote eines 60-Minute Time Limit Draws gegen Colt Cabana. Danielson verletzte sich dabei bereits in den Anfangsminuten schwer an der Schulter und die Offiziellen, inklusive Head-Booker Gabe, versuchten ihn zu überzeugen das Match abzukürzen, da noch über 50 Minuten Matchzeit geplant waren. Bei besagter Show handelte es sich um die zweite Show eines Double Shot in Chicago. Sein Gegner Cabana hatte bei der letzten Show in Chicago, seiner Heimatstadt, ebenfalls ein Titelmatch gegen Danielson verloren, weswegen bei besagter Show ein Time Limit draw geplant war, um Cabana nicht zu schwach darzustellen. Die Antwort von Danielson auf die Aufforderungen der Offiziellen das Match abzubrechen: No way, losing two times in his home town will kill him. So viel zum Charakter des Bryan Danielson.


    Da wir gerade bei 60-Minute Time Limit Draws waren, kommen wir zu den innovativen Elementen des runs des American Dragons. Er war es nämlich der den sogenannten „Broadway“ wieder im modernen Wrestling als Fixgröße etablierte. Nicht weniger als drei Mal ging er Zeit seines runs über die volle Distanz. Zudem etablierte er MMA Elemente zum ersten Mal als Finisher, machte das Small Package zu einem tödlichen, glaubwürdigen Finish, stand im ersten Unification Match der ROH Geschichte, dem vielleicht größten Titelmatch der ROH Geschichte (nicht zuletzt auch eines der besten), schaffte es fließend von der ein zur anderen Show von Heel auf Face zu wechseln und produzierte so viele Wrestlingklassiker, wie 90% aller Wrestler nicht mal in ihrer ganzen Karriere erzeugen werden. Bryan Danielson ist und bleibt die Messlatte für Championship runs, ich wage zu behaupten, dass in naher Zukunft niemand an diesen run rankommt, vermutlich überhaupt nie.


    Must-See Matches:
    Vs James Gibson (Glory by Honor IV)
    Vs Austin Aries (Enter the Dragon)
    Vs Roderick Strong (This Means War)
    Vs Roderick Strong (Vendetta)
    Vs Naomichi Marufuji (Final Battle 2005)
    Vs AJ Styles (Dissension)
    Vs Jimmy Rave (4th Anniversary Show)
    Vs Alex Shelley (Arena Warfare)
    Vs Roderick Strong (Supercard of Honor)
    Vs Nigel McGuinness (Weekend of Champions Night 2)
    Vs Homicide (Destiny)
    Vs BJ Whitmer vs Jimmy Jacobs – Three Way Elimination (Throwdown)
    Vs Nigel McGuinness (Generation Now)
    Vs Samoe Joe (Fight of the Century)
    Vs Nigel McGuinness (Unified)
    Vs Roderick Strong (Anarchy in the UK)
    Vs Nigel McGuinness - 2 out of 3 Falls (Epic Encounter II)
    Vs KENTA (Glory by Honor V Night 2)



    Ausblick: Nummer 22: JAY LETHAL
    Titelgewinn gegen Jay Briscoe (Best in the World 2015, New York City, 06/19/15

    Titelverteidigungen (0):


    Ohne euch noch mehr Zeit stehlen zu wollen, die mit mir eine kleine Reise durch die Vergangenheit des ROH World Championships gemacht haben, jetzt noch ein kurzer und knapper Ausblick, was uns vom aktuellen ROH World Champion erwartet. Zum einen ist er der erst zweite ROH World Champion, der beide singles Titel in seinem Besitz bringen konnte. Dies gelang ihm in einem herausragenden Match gegen Jay Briscoe bei „Best in the World 2015“, an das man sich noch lange erinnern wird. Im Gegensatz zu Bryan Danielson wird Lethal jedoch beide Titel parallel verteidigen, was ein absolutes Novum in der ROH Geschichte darstellt. Ich bin darüber sehr glücklich, da ich mir dabei einige sehr frische, neue und spannende Szenarien erwarte, die man so noch nicht so oft gesehen hat.


    Dass man mit ihm wieder einen World Champion hat der sich hoch oben auf der Rangliste der ROH Champions platzieren wird, hat man bereits bei seiner Promo direkt nach seinem Titelgewinn gesehen beim TV Taping. Was er zur Zeit am Mikrophon abliefert und in welchem Ausmaß er sein enormes Charisma ausspielt ist schon eine Augenweide ansehen zu dürfen. Da erwarten uns nicht nur bombenstarke Matches von ihm, sondern auch großartige Promos, dessen bin ich mir sicher. Das erste wrestlerische Highlight dürfte gleich das Titelmatch gegen den MVP von 2015, Roderick Strong, werden, welcher in Überform agiert und für den ersten Meilenstein des runs von Jay Lethal sorgen sollte.


    Ich erwarte mir jedoch einen vergleichsweise kurzen run von Lethal, der bei Final Battle im Dezember dieses Jahres sein Ende finden wird. Das sollt jedoch mehr wie genug Zeit, um einen deutlich besseren run wie sein Vorgänger hinzulegen und zu zeigen, dass Delirious ihn zu Recht zum Gesicht der Liga gemacht hat. Wer das erste Auftreten von Nummer 22 als verteidigender Champion sehen möchte, sollte sich in der Nacht von Freitag auf Samstag „Death before Dishonor XIII“ ansehen, welcher über die offizielle Website ROHWrestling.com bestellt werden kann.
    Eine detallierte Analyse jenes Matches erfolgt im kommeden Roundtable zu jenem iPPV.


    An dieser Stelle vielen Dank fürs Lesen, ich hoffe ich konnte den ein oder anderen bei der Stange halten, bis zum Schluss zu lesen und einen kleinen Einblick in die Vergangenheit eines World Championships liefern. Jetzt könnt ihr euren DeLorean getrost wieder auf 2015 einstellen und euch auf den ersten Auftritt von Nummer 22 freuen.

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  • Vor allen Dingen würde ich die ersten beiden Plätze absolut unterschreiben, Danielson und Nigel sind für Ring of Honor wohl für alle Zeiten das Maß aller Dinge. Wen man hier vorne sieht dürfte denke ich Geschmackssache sein, denn die beiden Regentschaften nehmen sich in meinen Augen so gut wie kaum etwas, auch wenn mir Bryan noch einen Ticken besser gefallen hat. Vollkommen richtig erkannt, DIESER Title Run machte Danielson zum Best in the World!

  • Alles durch gelesen und ich fand es grandios. War ein schöner Einblick und hat mich dazu angeregt, mir einige Titelmatches noch mal anzusehen. Also alles richtig gemacht. ;) Starke Arbeit, Junge! :thumbup: 8)

  • ich kann zwar null mit RoH anfangen dennoch sieht das sehr interessant aus. Werde es bei Gelegenheit durchlesen aber schon mal im Vorab großes Lob an Jigsaw (allein für den Aufwand).

  • A N Z E I G E
  • Danke schon mal für die netten Worte :) Ich möchte gern anmerken, dass dies eigentlich als Prelude zum Roudntable gedacht war und nicht in diesem Umfang geplant war. Beim Vergegenwärtigen von vergangenen Titelregentschaften hat mich jedoch die Begeisterung gepackt und die Texte wurden wesentlich länger als geplant ^^

  • Zitat

    Original geschrieben von Jigsaw:
    Danke schon mal für die netten Worte :) Ich möchte gern anmerken, dass dies eigentlich als Prelude zum Roudntable gedacht war und nicht in diesem Umfang geplant war. Beim Vergegenwärtigen von vergangenen Titelregentschaften hat mich jedoch die Begeisterung gepackt und die Texte wurden wesentlich länger als geplant ^^


    So als nächstes schließt du dich für 6 Monate in einem Keller ein und machst das mit dem IWGP Heavyweight Title auch.;)


    Spaß beiseite, klasse was für eine Arbeit du da reingesteckt hast. Kann ich mir am Wochenende mal in Ruhe durchlesen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Dr. King Schultz:
    So als nächstes schließt du dich für 6 Monate in einem Keller ein und machst das mit dem IWGP Heavyweight Title auch.;)


    Spaß beiseite, klasse was für eine Arbeit du da reingesteckt hast. Kann ich mir am Wochenende mal in Ruhe durchlesen.


    Joa, 63 runs sind dann auch mir zu viel ^^ da würden 6 Monate wohl nicht ausreichen ^^

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