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Nachrichten und Diskussionen zum Thema Medien

  • Zitat

    Original geschrieben von Saft in Dosen:
    Und grundsätzlich: Wenn ich etwas nicht nutze, zahle ich nicht dafür. Punkt.


    Dann verweigern kinderlose Paare bald Steuern, weil mit ihren Geldern Kitas gebaut werden, die sie nicht nutzen? ;)


    Generell geht es doch darum, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk dafür da sein soll, ein alternatives Angebot zu den privaten Sendern zu bieten. Wo man größtenteils unabhängig vom Quotendruck agieren kann. Der Staat muss auch eine Grundversorgung für Leute sichern, die sich Pay-TV nicht leisten können. Man kann (und muss!) natürlich darüber streiten, inwiefern der ZDF Fernsehgarten, 5 gleiche Talkshows oder Sendungen wie "Hund, Stirnlappenbasilisk und co" wirklich eine solche Gebühr rechtfertigen. Eine Reform des öffentlichen Rundfunks ist daher bitter nötig, aber solange man von Seiten der großen Anstalten da ungewillt ist und versucht, mit dümmlichen Imagekampangen alles rechtfertigen zu wollen, während das Programm oftmals nicht von RTL und co zu unterscheiden ist, muss man sich über den wachsenden Widerstand nicht wundern. Ein öffentlich-rechtlicher Sender würde heutzutage sicherlich reichen und auch bei den Radionangeboten kann man radikal kürzen.

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  • Wobei man da schon die Gegenwart betrachten muss. "Kostenloses" TV bieten ja nicht mehr nur die ÖR, sondern auch die vielen unzähligen Privatsender (HD+ mal ausgenommen). Eine Versorgung, gerade was das Thema Unterhaltung angeht, existiert in doch recht vielfältiger Varianz. Natürlich nicht zwingend mit Anspruch...aber Kerner-Quizshows sind da jetzt auch nicht die Krönung. Auch in Sachen Information ist man in manchen Bereichen aus Quotensucht nicht besser als das, womit RTL & Co versorgen. Der Wert einer Primetime-Informationssendung, in der es quasi darum geht ob Aldi- oder Lidl-Produkte besser schmecken, hält sich extremst in Grenzen (und fällt teils schon fast in den Bereich der Schleichwerbung...)
    Der Versorgungsmangel ist dann noch eher in dem Bereich zu suchen, der keine nennenswerten Quoten einfährt, aber damit werden fast ausschließlich Arte & 3Sat befüttert, deren Betriebskosten auch nur ein Bruchteil der Gebühr veranschlagt

  • Ich glaube das Thema wär gar nicht so heiß, wenn das Ganze nicht gesondert erhoben werden würde. So hat man das Gefühl zusätzlich zu normalen Steuern und Abgaben noch eine Sache zu zahlen - die Dank der Arbeitsweise der alten GEZ auch noch negativ konnotiert ist. Wäre das irgendwo in anderen Zahlungen mit drin, dann würde es - von der Qualitätsfrage mal abgesehen - nur die wenigsten kümmern.

  • Das Problem der öffentlich-rechtlichen ist doch ganz einfach: Außendarstellung


    Wenn man versuchen würde ein Monetarisierungsmodell zu entwickeln, das wenig Akzeptanz in der Bevölkerung findet wie möglich, hätte man keinen besseren Job machen können.


    Würden die Programme einfach über Steuergelder finanziert werden, würde sich kein Mensch darüber aufregen. Es beschwert sich ja auch z.B. kaum jemand über die bundesdeutsche Filmförderung mit dem Argument "Ich schaue nie deutsche Filme". Das zahlt man mit seinen Steuern und fertig. Dabei weiß man, das damit vieles finanziert wird, was man selber nicht fördern würde, aber das Geld im Großen sinnvoll verwendet wird. Als normaler Angestellter bekommt man praktischerweise im Alltag ja noch nicht mal wirklich mit, das man Steuern zahlt. Das wird direkt vom Bruttolohn abgezogen und an der Supermarktkasse draufgerechnet und damit hat man seine Pflicht getan und kann sich wieder seinem Privatleben widmen.


    Ganz anders die GEZ-Gebühr. Das ist eine konstante Erinnerung alle drei Monate, das man wieder aktiv etwas von seine ohnehin schon besteuertem Nettoeinkommen überweisen muss, für ein Programm, das man ohnehin nicht nutzt. Natürlich hat das psychologisch eine ganz andere Wirkung. Ich kann auch beim besten Willen nicht verstehen, warum man ein solch "ungeschicktes" Modell nutzt. Es würde wahrscheinlich jeder Partei einen Boost für die Bundestagswahl bringen, wenn sie die GEZ durch ein steuerfinanziertes Modell ersetzen würden, obwohl das in der Praxis nicht viel ändert.

  • Zitat

    Original geschrieben von RatedRKO:
    Ich glaube das Thema wär gar nicht so heiß, wenn das Ganze nicht gesondert erhoben werden würde. So hat man das Gefühl zusätzlich zu normalen Steuern und Abgaben noch eine Sache zu zahlen - die Dank der Arbeitsweise der alten GEZ auch noch negativ konnotiert ist. Wäre das irgendwo in anderen Zahlungen mit drin, dann würde es - von der Qualitätsfrage mal abgesehen - nur die wenigsten kümmern.


    Die Arbeitsweise der GEZ ist/war ja eh ein Kapitel für sich. Wie oft ich damals im Studentenwohnheim irgendwelche angeblichen Monteure gesehen habe, die angeblich von Bewohner XY herbstellt wurden oder im dunkeln auf dem Parkplatz standen und dokumentiert haben, wo irgendwelche Monitore in den Zimmern erkennbar waren... Irgendwann wurde dann selbst vom Studentenwerk aus ausdrücklich vor denen gewarnt, der Hausmeister hat sich gar ein "Notfall"-Handy zulegt, dessen Nummer man wählen sollte, wenn ein GEZ-Mensch im Gebäude war.

  • Die ganze Problematik ist doch, dass wir bis 2013 die GEZ nicht bezahlen mussten (wenn man - über Kontrollen - auch keinen Fernseher angeschlossen hatte) und das von allen Parteien großzügig geändert wurde. Das ist doch das Problem.


    Eine "Medien-Steuer" gab es weder in der DDR, noch im dritten Reich. Warum wollt ihr denn alle eine Medien-Steuer haben?
    Bei uns gibt es quasi eine Mediensteuer, aber trotzdem wird der ZDF-Heute-Journal-Sprecher mal Regierungssprecher oder der Regeirungssprecher Intendant des BR. Da wird auch munter durchgetauscht mit "gut bezahlten Posten", wenn man ein paar Jährchen fragwürdige Entscheidungen der Regeierung medial verkauft hat. Warum der BR-Intendant mehr verdient als der Bundeskanzler, weiß dann auch niemand ... Am BR-Programm - bei uns in Bayern auch CSU-Rundfunk genannt - kann es nicht liegen ;)


    Was wäre denn, wenn mal wirklich 50% der Leute streiken würden bei der GEZ? Ins Gefängnis kann der Staat die vielen Verweigerer nicht stecken. Das schafft er nichtmal bei 10% ... Er kommt ja jetzt schon mit den Mahnbescheiden nicht mehr hinterher ...


    Und bei der Problematik wird einem auch klar, warum der Staat von uns Arbeitnehmern die Lohnsteuer gleich abzieht. Nicht, dass mal alle Steuerzahler ein paar Monate streiken, weil ihnen die Arbeit der Regierung nicht gefällt ... Insgesamt wird es interessant werden, ob die Anzahl der GEZ-Verweigerer größer oder kleiner wird.


    Aber man muss das ganze auch positiv sehen und die ökonomischen Vorteile herausheben: Sparen sie sich heute die GEZ-Gebühr und schaffen sie aktiv Arbeitsplätze im Mahnwesen- und Vollstreckungsbereich ...

  • Zitat

    Original geschrieben von bdbjorn:
    Dann verweigern kinderlose Paare bald Steuern, weil mit ihren Geldern Kitas gebaut werden, die sie nicht nutzen? ;)


    Nein. ;)


    Ich hab doch schon geschrieben, dass ich grundsätzlich kein Problem mit einem Solidaritätsprinzip habe. Vielleicht werde ich irgendwann selbst Kinder haben und bin dann froh, dass es flächendeckend Kitas gibt. Und selbst wenn nicht, es ist doch auch in meinem Interesse, dass Kinder (die später einmal unsere Rente sichern) eine gute Förderung und Ausbildung bekommen.


    Ich wäre im übrigen bereit, die komplette GEZ Gebühr ohne murren zu zahlen, wenn sie vollständig an Schulen und Kindergärten gehen würde. ;)

  • Also hast du kein Problem mit dem Solidaritätsprinzip speziell, sondern nur im Rundfunkbereich ;)


    Habe mir auch mal so Gedanken zu den GEZ gedacht und kam zum Schluss: Jap, ist mittlerweile überholt, vor allem in der Höhe der Gebühr völlig überzogen. Das kommt halt irgendwo auch aus einer Zeit, wo das öffentlich-rechtliche Fernsehen alternativlos war. In Zeiten von kostenfreien Privatsendern wie Pro7 und RTL hat das natürlich schon in weiten Teilen seine Berechtigung verloren. Kann da schon verstehen, wenn sich viele Leute daran stoßen, Gebühren für "Sturm der Liebe" und Co. zu bezahlen.


    Grundsätzlich bin ich nicht mal gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Tagesschau, Politiksendungen und die Sportausstrahlungen haben halt schon auch ihre Berechtigung, staatlich gefördert zu werden. Die Radiosender genauso. Das Problem ist eher, dass darunter eben auch Telenovelas und mittelmäßige Spielfilme in Eigenproduktion fallen.

  • Naja, interessant wird es, wenn man die Gebühren mal aufschlüsselt ...


    Von den 17,50 Euro gehen 4,32 Euro ans ZDF, die ARD kostet stolze 12,73 Euro ... Also kostet die ARD schonmal das dreichfache wie das ZDF. Deutschlandradio kostet 0,48 Cent, die ARD-Radiossender (sind in den 12,73 Euro enthalten) kosten 2,16 Euro ...


    http://www.ard.de/home/intern/…beitrag/309602/index.html


    Also für 4,80 Euro im Monat würde man das komplette ZDF-Angebot (ZDF, ZDFinfo, ZDFneo, ZDFkultur, 3Sat, 50% Arte, 50% Phoenix, 50% Kika) bekommen sowie die drei Sender von Deutschlandradio ... Sogar die Champions League und das aktuelle Sportstudio mit wirklich teueren Lizenzen ... Und der Bildungssender "ARD Alpha" kostet im Monat 0,04 Euro und wird nur von den bayrischen GEZ-Zahler finanziert.


    Also wenn man ehrlich ist, würde man auch mit 5 bis 6 Euro im Monat ein wunderbares TV-Programm hinbekommen. Teurer ist die ARD aufgrund ihrer Struktur und fragwürdigen Ausgaben. So gibt man genausoviel für "Musik-Musikensembles" aus, wie für die "Technik" ...


    Fazit: Man muss nun nicht zwangsläufig die ARD abschaffen, aber Sparpotential ist wirklich vorhanden, wenn man alles doppelt und dreifach produziert und ausstrahlt.

  • Danke dafür, das ist von der Zusammensetzung recht interessant :)


    Also fast wie gedacht: Das Beispiel ZDF zeigt, dass mit mehr als dreimal so wenig Geld eine ordentliche Sparte an Sendern abdecken kann, inklusive Nachrichten, Kultur, Musik, Kinderprogramm und Sport. Eigentlich genau das, was für mich GEZ berechtigt. Die Frage ist, was die ARD so teuer macht. Ich vermute mal, das ist die Menge an regionalen Sendern (SWR, MDR, NDR, WDR etc.). Dennoch dann irgendwo nicht mehr nachvollziehbar, wenn es das ZDF schafft, die Lizenzen für die teuren Dinge mit weniger Geld zu bekommen.


    Die ARD teurer als das WWE Network. Hat was ^^

  • A N Z E I G E
  • Zitat

    Original geschrieben von Saft in Dosen:
    Ich hab doch schon geschrieben, dass ich grundsätzlich kein Problem mit einem Solidaritätsprinzip habe. Vielleicht werde ich irgendwann selbst Kinder haben und bin dann froh, dass es flächendeckend Kitas gibt.

    Und vielleicht willst Du später einmal nicht privat finanzierte Nachrichten sehen? Die Grenze ist nicht so einfach, wie Du sie ziehst.


    Du machst es Dir jedenfalls zu leicht, wenn Du sagst, dass Du nicht für etwas bezahlen möchtest, was Du nicht nutzt. Das tust Du an vielen Stellen und die Untescheidung "das ist aber etwas, was ich vielleicht mal nutzen möchte" ist schon etwas vage. Ebenso wie Du Unterscheidung "das ist ja letztlich auch in meinem Interesse". Das könnte die öffentlich finanzierte Rundfunkversorgung ja auch sein.


    Das heißt ja alles nicht, dass man für die Rundfunkgebühren sein muss. Man kann sehr wohl argumentieren, dass diese nicht ins Solidarsystem gehören. Aber dann muss man das schon am Einzelfall ansich dokumentieren und eben nicht mit Grundsatzaussagen kommen, die man so selbst auch nicht konsequenz befolgt.


    Das ist sonst so, als sagst Du.


    "Ich mag keine Birnen, denn ich lehne Obst ab."
    "Was ist mit Äpfeln?"
    "Ja gut, Äpfel sind aber auch lecker."
    "Und Bananen?"
    "Die auch, aber die sind ja auch toll und was anderes als Birnen."


    Da wäre es halt zielführender, zu argumentieren, warum man Birnen/Rundfunkgebühren speziell ablehnt, anstatt das ganze erst in Grundsatz-Manier auszuweiten, nur um es dann wieder einschränken zu müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von Stingray ()

  • Zitat

    Original geschrieben von Glorious Bobby:
    Die Frage ist, was die ARD so teuer macht. Ich vermute mal, das ist die Menge an regionalen Sendern (SWR, MDR, NDR, WDR etc.)


    Alleine der WDR bekommt 1,237 Milliarden, NDR 1,028 Mrd, SWR 1,072 Mrd, BR 962 Mio, MDR 623, HR 442, RBB 426, Deutschland Radio 218 Mio, SR 70,4, RB 46Mio und die Landesmedienanstalten auch noch 154Mio. Das ZDF bekommt 2,001 Milliarden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Saft in Dosen:
    Die ZAPP Episode kannte ich nicht, danke für den Hinweis.


    Dann nutzst du es also doch? ;)


    Zitat

    Nichtsdestotrotz sehen wir das wohl unterschiedlich: Du sieht es rein juristisch (was ich nachvollziehen kann), ich sehe es eher politisch. Es kann nicht sein, dass es im Rahmen der GEZ Gebühr überhaupt zu einem Vollstreckungsverfahren kommt, dass ist ja gerade das, was mich aufregt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk dürfte erst gar keinen rechtsgültigen Anspruch erhalten.


    Das ist ja ein ganz anderes Thema. Man kann ja die Meinung vertreten, dass man den Rundfunkbeitrag abschaffen sollte. Aber es gibt ihn nun mal und es gibt diesen Anspruch. Also muss er auch durchgesetzt. Das erfolgt im letzten Mittel über die Zwangsvollstreckung. Ganz genau so, macht das jedes große Unternehmen und selbst jeder Handwerker. Ich sehe keine Grundlage, genau das dann speziell zu kritisieren. Ich möchte auch nicht, dass die Bild-Zeitung Geld kriegt. Dennoch kritisiere ich es nicht, wenn sie Zwangsvollstreckung betreibt, wenn einer sein Abo nicht bezahlt. Das muss man schon insoweit trennen. Und du hast im Speziellen kritisiert, dass sie Zwangsvollstreckung betreiben und dafür sehe ich keine Berechtigung.


    Zitat

    Original geschrieben von Saft in Dosen:
    Ich hab doch schon geschrieben, dass ich grundsätzlich kein Problem mit einem Solidaritätsprinzip habe. Vielleicht werde ich irgendwann selbst Kinder haben und bin dann froh, dass es flächendeckend Kitas gibt. Und selbst wenn nicht, es ist doch auch in meinem Interesse, dass Kinder (die später einmal unsere Rente sichern) eine gute Förderung und Ausbildung bekommen.


    Du bist aber doch nicht ernsthaft der Meinung, dass du von allen steuerfinanzierten Ausgaben des Staates irgendwann einmal unmittelbar oder mittelbar selbst profitieren wirst. Da sind doch nun wirklich zigtausende Ausgaben dabei, bei denen es deutlich unwahrscheinlicher ist, dass du irgendwann mal einen Nutzen hast, im Vergleich dazu, dass du mal ein Angebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nutzen wirst. Wenn irgendwo am anderen Ende der Republik ein Schwimmbad saniert wird oder in der Pampa eine Fußgängerampel gebaut wird, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dort mal schwimmen gehen bzw. die Straße überqueren wirst? Wieso ist es für dich im Rahmen des Solidariätsprinzips in Ordnung, für ein Schwimmbad zu bezahlen, das du nie benutzen wirst, für 20 Leute, die dort täglich hingehen (die genau so gut in private Schwimmbäder gehen könnten), aber nicht für einen Rundfunk, den täglich 20 Millionen nutzen? Das ergibt doch mit der Argumentation keinen Sinn.



    Zitat

    Original geschrieben von Glorious Bobby:
    Also fast wie gedacht: Das Beispiel ZDF zeigt, dass mit mehr als dreimal so wenig Geld eine ordentliche Sparte an Sendern abdecken kann, inklusive Nachrichten, Kultur, Musik, Kinderprogramm und Sport. Eigentlich genau das, was für mich GEZ berechtigt. Die Frage ist, was die ARD so teuer macht. Ich vermute mal, das ist die Menge an regionalen Sendern (SWR, MDR, NDR, WDR etc.).


    Das korrespondierende ARD-Programm mit dem Ersten, Digitalsendern, etc. wird ja mit in etwa dem gleichen Betrag angegeben wie das ZDF (sogar weniger). Der Großteil entfällt auf die Landesanstalten. Und das sind ja dann nochmal doppelt so viele TV-Sender und dazu noch geschätzt über 50 Radiosender. Da macht es einfach die Masse.


    Zitat

    Original geschrieben von Glorious Bobby:
    Dennoch dann irgendwo nicht mehr nachvollziehbar, wenn es das ZDF schafft, die Lizenzen für die teuren Dinge mit weniger Geld zu bekommen.


    Welche Lizenzen kriegen sie denn billiger?


    Zitat

    Original geschrieben von Glorious Bobby:
    Die ARD teurer als das WWE Network. Hat was ^^


    Wie kommst du auf nen Vergleich mit dem WWE Network? ^^ Wenn man die Inhalte von ARD mit denen vom WWE Network vergleicht, dann müsste die ARD ja für jeden im Monat mindestens 4-stellig kosten.


    Zitat

    Original geschrieben von Kir Royal:
    Also wenn man ehrlich ist, würde man auch mit 5 bis 6 Euro im Monat ein wunderbares TV-Programm hinbekommen. Teurer ist die ARD aufgrund ihrer Struktur und fragwürdigen Ausgaben. So gibt man genausoviel für "Musik-Musikensembles" aus, wie für die "Technik" ...


    Die Frage ist halt schon mal, was ein ordentliches TV-Programm ist? Wenn man die jeweils 4 Euro nimmt, die Das Erste und ZDF mit den jeweiligen Spartenkanälen kosten, dann ist da ja schon sehr viel abdeckt. Problematisch wirds ja u.a. durch die Regionalität. Ein Vielzahl der Regionalbeiträge in den dritten Programmen sind bundesweit von kaum Interesse und würden es nicht mal in die Spartenkanäle schaffen und mit Sicherheit nicht ins Privatfernsehen. Dann noch der große Radio-Bereich, der schon technisch regional begrenzt ist. Das Problem ist, dass man tendenziell je regionaler es wird und generell je uninteressanter für die breite Masse desto mehr an den Kernauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kommt. Das Haupt-Fernsehprogramm könnte weitgehend auch privat mit Werbung finanziert werden. Die Regionalbeiträge in den Dritten nicht. Es wird also genau das gezeigt, was auch einer tatsächlichen öffentlichen Finanzierung bedarf, damit es überhaupt existieren kann. Fußball, Olympia und der Tatort würden so oder so übertragen. Die Musikensembles, die du nennst, haben Kooperationen mit Schulen und machen teilweise ganz klassische Bildung, mehr als jede Rundfunksendung. Dazu kommt, dass die Rundfunkorchester einen Teil der Versorgung abdecken. Würden sie wegfallen, würde das bedeuten, dass der Staat mehr Geld ausgeben müsste/würde für die Subventionen von Orchestern, womit das am Ende für den einzelnen Steuerzahler ein Stück weit zum Nullsummenspiel wird.


    Natürlich kann man grundsätzlich einsparen. Aber es ist sehr schwierig auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Die einen werden sagen, es braucht keine Regionalbeiträge, die nur ein paar hundert Leute aus dem jeweiligen Ort interessieren. Andererseits sind das genau die Inhalte, die nur im öffentlich-rechtlichen Rundfunk möglich sind und tatsächlich - wenn man sie will - einer Gebührenfinanzierung bedürfen. Streicht man all das, bleibt am Ende nur Programm für die Masse, das sich in der Ausrichtung nur noch wenig von Privaten unterscheidet. Andere sagen vielleicht eher, der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte nur Sachen wie Bildung und Regionales machen und dafür das ganze Massenunterhaltungsprogramm, Sport, etc. streichen. Das sind schon mal zwei Ansichten, die sich diametral gegenüber stehen. Und beide Modelle bringen wiederum neue Akzeptanzprobleme mit sich. Im Modell mit der Streichung von allen Regional- und Randsendern, bleibt ein Mainstream-Unterhaltungs-Programm übrig und es heißt: Das können die Privaten auch, der Unterschied ist zu gering, um eine öffentliche Finanzierung zu rechtfertigen. Im zweiten Modell, wo nur noch das gemacht wird, was tatsächlich öffentliche Subvention braucht, um überhaupt ausgestrahlt zu werden, zahlt man plötzlich für etwas, was tatsächlich dann viele überhaupt nicht nutzen. Aktuell schaut man zumindest Sportschau und Tatort und hat dadurch eher das Gefühl, einen Nutzen davon zu haben. Das ist ein schwieriger Spagat, den man niemals zur Zufriedenheit aller lösen können wird. Das aktuelle Modell hat den Vorteil, dass beide Seiten einen Teil haben, den sie (mindestens eher) akzeptieren und nutzen, sei es der Bildungs- und Spartenbereich oder der Massenbereich. Der Nachteil ist, dass beide Seiten auch einen Teil haben, den sie entsprechend ablehnen. Es gibt da einfach weder im Großen noch im Detail einen gemeinsamen Nenner.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jesse:
    Das korrespondierende ARD-Programm mit dem Ersten, Digitalsendern, etc. wird ja mit in etwa dem gleichen Betrag angegeben wie das ZDF (sogar weniger). Der Großteil entfällt auf die Landesanstalten. Und das sind ja dann nochmal doppelt so viele TV-Sender und dazu noch geschätzt über 50 Radiosender. Da macht es einfach die Masse.


    Genau das hab ich ja auch gemeint. Dass die Menge an Regionalsendern den Unterschied macht. Dass die regionalen Radiosender pro Zahler 2,13 € monatlich kosten, hat Kir Royal ja bereits erwähnt und ist meiner Meinung nach auch nach Preis/Leistung sinnvoll.

    Zitat

    Original geschrieben von Jesse:
    Welche Lizenzen kriegen sie denn billiger?


    Da hast du mich falsch verstanden. Ich wollte damit nicht sagen, dass ZDF die Lizenzen billiger bekommen, sondern meiner Meinung nach die austrahlenswerten Veranstaltungen (Sport-, Kultur- und Musikveranstaltungen), bei denen man hohe Preise für die Lizenzen erwartet, für den GEZ-Zahler kostengünstig bekommen.

    Zitat

    Original geschrieben von Jesse:
    Wie kommst du auf nen Vergleich mit dem WWE Network? ^^ Wenn man die Inhalte von ARD mit denen vom WWE Network vergleicht, dann müsste die ARD ja für jeden im Monat mindestens 4-stellig kosten.


    Der Vergleich kam mir so in den Sinn, weil das eine ein profitorientiertes Unternehmen ist, welches mit größeren Umsätzen kalkuliert und dementsprechend den Preis anpasst, während die ARD letztendlich "nur" die Produktionskosten verlangen sollte. Sinn der GEZ ist es ja eigentlich nicht, den Staat zu bereichern, sondern von den gezahlten Gebühren den staatlichen Rundfunk zu finanzieren.


    Dazu müsste die ARD im Vergleich zum Network eigentlich ein größeres Zahlerspektrum haben. Wenn man mal hochrechnet auf die Zahl der Haushalte, dann sind das 2015 44,7 Mio. Haushalte gewesen, die bezahlt haben. Die WWE hat glaube ich knapp 2 Millionen Abonnenten. Ebenfalls ein Vorteil der ARD. Dennoch schafft die WWE es, das Network günstiger anzubieten.


    Mir ist schon klar, dass die WWE durch Werbeverträge, Houseshows, Merchandise etc. noch genug andere Verdienstmöglichkeiten hat. Bleibt für mich trotzdem eine Überraschung ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Glorious Bobby:
    Da hast du mich falsch verstanden. Ich wollte damit nicht sagen, dass ZDF die Lizenzen billiger bekommen, sondern meiner Meinung nach die austrahlenswerten Veranstaltungen (Sport-, Kultur- und Musikveranstaltungen), bei denen man hohe Preise für die Lizenzen erwartet, für den GEZ-Zahler kostengünstig bekommen.


    Verstehe ich immer noch nicht. Wieso bekommen sie für den GEZ-Zahler irgendetwas kostengünstiger?


    Zitat

    Der Vergleich kam mir so in den Sinn, weil das eine ein profitorientiertes Unternehmen ist, welches mit größeren Umsätzen kalkuliert und dementsprechend den Preis anpasst, während die ARD letztendlich "nur" die Produktionskosten verlangen sollte. Sinn der GEZ ist es ja eigentlich nicht, den Staat zu bereichern, sondern von den gezahlten Gebühren den staatlichen Rundfunk zu finanzieren.


    Dazu müsste die ARD im Vergleich zum Network eigentlich ein größeres Zahlerspektrum haben. Wenn man mal hochrechnet auf die Zahl der Haushalte, dann sind das 2015 44,7 Mio. Haushalte gewesen, die bezahlt haben. Die WWE hat glaube ich knapp 2 Millionen Abonnenten. Ebenfalls ein Vorteil der ARD. Dennoch schafft die WWE es, das Network günstiger anzubieten.


    Mir ist schon klar, dass die WWE durch Werbeverträge, Houseshows, Merchandise etc. noch genug andere Verdienstmöglichkeiten hat. Bleibt für mich trotzdem eine Überraschung ;)


    Der Punkt ist doch, dass die ARD das zigtausendfache an Inhalten hat im Vergleich zum WWE Network. 2 Live-Übertragungen und aufgezeichnete 10 Sendungen im Monat könnte dir die ARD deutlich günstiger anbieten. Das ist doch kein Vergleich, ob ich jeden Monat 10 Sendungen produziere oder 50000. Nur die Produktionskosten verlangen, okay, aber wenn die Produktionskosten eben tausend mal so hoch sind. Wie gesagt, im Verhältnis müsste die ARD mindestens 1000 mal so viel kosten wie das WWE-Network, eher mehr und andersrum wäre der Preis der ARD für die 10-20 Sendungen pro Monat, die WWE macht im Centbereich. Ein ziemlicher absurder Vergleich, finde ich. ^^ Und wenn man ihn doch zieht, dann ist das WWE Network heillos überteuert und sollte eher 9 Cent im Monat kosten statt 999.

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