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bdbjorn
MoonSurfer 20000

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Die AfD ist eigentlich nur eine konsequente Folge der schlechten Europapolitik in den letzten Jahren und der schlechten Migrationspolitik in den 70ern. Diese Themen "Europa kritischer Denken" und "Selektive Migration" sind andere Lösungswege, als es die etablierten Parteien bieten. Als die FDP auch ihre kurze europakritische Phase hatte, hat man ja gesehen, dass durchaus Potenzial für eine Partei, die europa sehr kritisch gegenüber steht, vorhanden ist. Genauso sind ja auch der "Regulierungswahn", den auch die CSU kritisiert, oder die Hinterzimmerpolitik bei der Wahl von Amtsbesetzungen andere Themen, die den Nährboden für eine kritische Haltung zu Europa geben. Und aus diese freie Stelle hat sich die AfD nun gesetzt. Ähnlich sieht es bei der Migrationspolitik aus, hier hat niemand aus den etablierten Parteien mögliche Begrenzungen für Migration klar gefordert (außer die CSU, die aber alleine wenig machen kann). Heutzutage weiß man, dass dies neben der fehlenden Integrationsangebote der Regierung einer der Gründe für die Probleme sind, die sich in den 70ern gebildet haben. Und die AfD greift das eben auf und sagt, dass man aus der Vergangenheit lernen müsse und fordert daher ein Ende der ihrer Meinung nach zu freien Zuwanderung. Dieser Punkt ist natürlich politisch gesehen relativ heikel, aber eben auch ein Alleinstellungsmerkmal und schafft ein weiteres Wählerpotenzial.
Auch ansonsten übernimmt sie klare Positionen (Kein Mindestlohn, Direkte Demokratie, differenziertes Schulsystem usw.), die andere Parteien entweder nicht bieten oder von der FDP stammen, die ja durch die katastrophale Regierungsbeteiligung erstmal weg vom Fenster ist. Von daher glaube ich nicht, dass sie relativ schnell verschwindet. Denn sie bearbeitet Fragen, die auch in Zukunft noch gestellt werden und die Menschen in Deutschland interessieren. Das war ja das Problem mit den Piraten, sie waren im Prinzip Die Grünen in Orange und inhaltlich nur eine weitere Partei im linken Spektrum. Das rechte Spektrum ist dagegen sehr frei und bietet für konservative und elitäre Politik viel Platz und Wählerpotenzial, den man seitens der AfD wohl auch einzusetzen versteht. Zumal dort ja auch sehr viele intelligente Leute am Steuer sitzen, die etwas von Organisation und Planung verstehen.
Und auch wenn ich sie wahrscheinlich nicht wählen würde, bin ich eigentlich recht froh darüber, dass es so eine Partei nun im Spektrum gibt. Wie die Linke kann sie sich zu einer guten Oppositionspartei entwickeln und den Finger in Wunden legen, die vorher nicht angefasst wurden, weil man Angst hatte, als rechtsextrem zu gelten.
Zur Frage der Koalition: Der Vergleich mit der Linkspartei passt eigentlich ganz gut, ich vermute mal, dass es hier aber noch ein wenig dauern wird. Die CDU wird immer mit der SPD regieren können, sodass eine AfD für die CDU eigentlich nich von Nöten ist. Die einzigen Fälle, wo ich mir so etwas vorstellen könnte, wäre die Abwahl einer SPD-geführten Regierung, was nur mit der AfD gehen würde.
-------------------- Mein erster Blog: Videospielhistoriker - Geschichte in Videospielen. // CyBull TV - Der Darts-Channel
The Signature of bdbjorn: Drechslerrr (4.4.2017), Selfmade (19.4.2017), Skyclad (22.05.2017), J-Man (21.08.2017), ...
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Posted: 02.09.2014, 11:00 Uhr |
Beiträge: 40799 | Wohnort: | Registriert seit: 30.12.2008
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Daniel.
MoonSurfer 20000

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Das Problem der Piraten war, dass sie einfach sehr viele Menschen angezogen haben, die Politik mal anders machen wollten.
Das hat bei den Grünen zwar damals funktioniert, aber bei den Piraten hat man das Internetproblem. Jeder kann zu jedem immer was sagen/schreiben, man kann alles direkt nachsuchen und festhalten. Dazu wollte man viele komplizierte Dinge durchsetzen, die man nicht einfach erklären kann (das Prinzip von LiquidDemocracy ist zwar, auf den Kern heruntergebrochen, wirklich gut, aber eine praktische Umetzung nicht gegeben).
Und natürlich die innerparteilichen Strömungen und Streitereien (Internet, Shitstorm etc) waren dem ganzen nicht ganz förderlich.
Ich gehe daher davon aus, dass die Partei in Zukunft auf Landesebene lediglich in Berlin noch eine Rolle spielen wird.
Bei der AfD gibt es aber auch sehr nette Menschen. Das sieht man immer wieder an den wirklich katastrophalen Ausschweifungen in den Ortsparteien. Seien es "Davidsterne" für AfDler, das Zielen mit Schusswaffen auf politische Gegner oder das Ortsvorsitzende bei Neonazi Demos vorne wegmarschieren.
Das die Anhänger sich dann noch über ihren Ruf wundern, lässt einen dann selber nur noch verwundern..
-------------------- Und wenn im Puff von Barcelona heut die Wasserzähler abgelesen werden, spricht die ganze Stadt, die ganze Stadt noch tagelang davon.
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Posted: 02.09.2014, 11:37 Uhr |
Beiträge: 34805 | Wohnort: Dortmund, Europa | Registriert seit: 01.04.2000
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Andy Stinson
MoonSurfer 1000

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Zitat: Original geschrieben von bdbjorn:
Die AfD ist eigentlich nur eine konsequente Folge der schlechten Europapolitik in den letzten Jahren und der schlechten Migrationspolitik in den 70ern. Diese Themen "Europa kritischer Denken" und "Selektive Migration" sind andere Lösungswege, als es die etablierten Parteien bieten. Als die FDP auch ihre kurze europakritische Phase hatte, hat man ja gesehen, dass durchaus Potenzial für eine Partei, die europa sehr kritisch gegenüber steht, vorhanden ist. Genauso sind ja auch der "Regulierungswahn", den auch die CSU kritisiert, oder die Hinterzimmerpolitik bei der Wahl von Amtsbesetzungen andere Themen, die den Nährboden für eine kritische Haltung zu Europa geben. Und aus diese freie Stelle hat sich die AfD nun gesetzt. Ähnlich sieht es bei der Migrationspolitik aus, hier hat niemand aus den etablierten Parteien mögliche Begrenzungen für Migration klar gefordert (außer die CSU, die aber alleine wenig machen kann). Heutzutage weiß man, dass dies neben der fehlenden Integrationsangebote der Regierung einer der Gründe für die Probleme sind, die sich in den 70ern gebildet haben. Und die AfD greift das eben auf und sagt, dass man aus der Vergangenheit lernen müsse und fordert daher ein Ende der ihrer Meinung nach zu freien Zuwanderung. Dieser Punkt ist natürlich politisch gesehen relativ heikel, aber eben auch ein Alleinstellungsmerkmal und schafft ein weiteres Wählerpotenzial.
Auch ansonsten übernimmt sie klare Positionen (Kein Mindestlohn, Direkte Demokratie, differenziertes Schulsystem usw.), die andere Parteien entweder nicht bieten oder von der FDP stammen, die ja durch die katastrophale Regierungsbeteiligung erstmal weg vom Fenster ist. Von daher glaube ich nicht, dass sie relativ schnell verschwindet. Denn sie bearbeitet Fragen, die auch in Zukunft noch gestellt werden und die Menschen in Deutschland interessieren. Das war ja das Problem mit den Piraten, sie waren im Prinzip Die Grünen in Orange und inhaltlich nur eine weitere Partei im linken Spektrum. Das rechte Spektrum ist dagegen sehr frei und bietet für konservative und elitäre Politik viel Platz und Wählerpotenzial, den man seitens der AfD wohl auch einzusetzen versteht. Zumal dort ja auch sehr viele intelligente Leute am Steuer sitzen, die etwas von Organisation und Planung verstehen.
Und auch wenn ich sie wahrscheinlich nicht wählen würde, bin ich eigentlich recht froh darüber, dass es so eine Partei nun im Spektrum gibt. Wie die Linke kann sie sich zu einer guten Oppositionspartei entwickeln und den Finger in Wunden legen, die vorher nicht angefasst wurden, weil man Angst hatte, als rechtsextrem zu gelten.
Zur Frage der Koalition: Der Vergleich mit der Linkspartei passt eigentlich ganz gut, ich vermute mal, dass es hier aber noch ein wenig dauern wird. Die CDU wird immer mit der SPD regieren können, sodass eine AfD für die CDU eigentlich nich von Nöten ist. Die einzigen Fälle, wo ich mir so etwas vorstellen könnte, wäre die Abwahl einer SPD-geführten Regierung, was nur mit der AfD gehen würde.
Ein wirklich sehr guter Beitrag, besser hätte ich das nicht schreiben können. Die AfD legt den Finger da in die Wunde, wo sich die anderen Parteien nicht trauen. Dass es in der AfD ein paar Idioten gibt, das mag durchaus sein. Aber die die ich bisher kennengelernt habe, waren allesamt nicht rechts. Sie waren konservativ und liberal, aber nicht rechts. Ich denke auch, dass die AfD rechts von der CDU ist. Da die CDU allerdings inzwischen soweit links hausiert ist das eigentlich nur die Mitte.
Ich fühle mich erstmals sein ich wählen darf, von einer Partei entsprechend repräsentiert.
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Posted: 02.09.2014, 12:06 Uhr |
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Kir Royal
MoonSurfer 10000

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Ich bin auch grundsätzlich froh, dass es die AfD gibt, obwohl ich sie als links-liberaler Wähler natürlich nicht wählen würde, weil sie viel zu konservativ ist. Aber ich finde es gut, dass die Union auch mal konservative Konkurrenz bekommt und mich würde es freuen, wenn es die Union mal unter 35% drücken würde.
Grundsätzlich freut mich jede Partei, die es dauerhaft über 5% schafft und den etablierten Volksparteinen ein paar Martanteile klaut. Die SPD ist eh keine Volkspartei mehr und es kann ja auch nicht sein, dass wir - wie in den letzten zwei Bundestagswahlen - nur noch zum wählen gehen, um den Vinzekanzler und den Juniorpartner der Union zu wählen.
Ich würde mir auch ein Comeback der Pirtaten und der FDP wünschen. Auch würde ich mir wünschen, dass diese geplante links-liberale Partei von ehemaligen FDP-Mitgliedern aus Hamburg ein Erfolg werden würde, denn eine links-liberale Partei haben wir seit Mitte der 80er Jahre nicht mehr in Deutschland.
Noch zum Erfolg der AfD: Mich wundert dieser garnicht, wenn wir an den Erfolg von rechten Parteien bei der letzten Europawahl denken. Man sollte jetzt die AfD nicht in die rechtsradikale Ecke stellen, aber in "schlechteren Zeiten" haben es konservative Parteien auch leichter.
Noch ein letzter Gedanke: Natürlich ist es immer leicht auf andere Staaten oder auf Ausländer zu schimpfen. Kleines Beispiel: Mobbing entsteht in einer Schulklasse, wenn die Mehrheit der Schüler überfordert ist. Das gleiche Problem haben wir jetzt in Europa. Die Menschen der meisten EU-Ländern wünschen sich die Zeiten der letzten Jahrzehnte zurück, als es die Mittelschicht noch leichter hatte. Und ich bin ehrlich: Das wünsche ich mir auch zurück.
Nur ob wir das mit einer "Renationalisierung von EuroW zurückbekommen, halte ich für ziemlich fragwürdig. Der Euro in seiner heutigen Form ist sicher ein Problem. Das ohne den Euro aber alles besser ist, halte ich für sehr einfälltig gedacht.
-------------------- "I'm telling an old myth in a new way, that's how you pass down the meat and potatoes of your society to the next generation."
George Lucas 1999 über seine sechsteilige Star Wars Saga.
Mark Hamill über die neuen STAR WARS Filme: "Ich bin mir aber sicher, dass es sehr schwer für George Lucas war, seine Schöpfung loszulassen, genau wie es für mich schwer ist, Teil von etwas zu sein, seit er nicht mehr unser Anführer ist. Ohne ihn wird STAR WARS nie wieder dasselbe sein!!!"
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Posted: 02.09.2014, 13:15 Uhr |
Beiträge: 12705 | Wohnort: | Registriert seit: 10.07.2007
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Van Kuchen
MoonSurfer 1000

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Zitat: Original geschrieben von J.R. Ewing:
Ich bin auch grundsätzlich froh, dass es die AfD gibt, obwohl ich sie als links-liberaler Wähler natürlich nicht wählen würde, weil sie viel zu konservativ ist. Aber ich finde es gut, dass die Union auch mal konservative Konkurrenz bekommt und mich würde es freuen, wenn es die Union mal unter 35% drücken würde.
Grundsätzlich freut mich jede Partei, die es dauerhaft über 5% schafft und den etablierten Volksparteinen ein paar Martanteile klaut. Die SPD ist eh keine Volkspartei mehr und es kann ja auch nicht sein, dass wir - wie in den letzten zwei Bundestagswahlen - nur noch zum wählen gehen, um den Vinzekanzler und den Juniorpartner der Union zu wählen.
Ich würde mir auch ein Comeback der Pirtaten und der FDP wünschen. Auch würde ich mir wünschen, dass diese geplante links-liberale Partei von ehemaligen FDP-Mitgliedern aus Hamburg ein Erfolg werden würde, denn eine links-liberale Partei haben wir seit Mitte der 80er Jahre nicht mehr in Deutschland.
Noch zum Erfolg der AfD: Mich wundert dieser garnicht, wenn wir an den Erfolg von rechten Parteien bei der letzten Europawahl denken. Man sollte jetzt die AfD nicht in die rechtsradikale Ecke stellen, aber in "schlechteren Zeiten" haben es konservative Parteien auch leichter.
Noch ein letzter Gedanke: Natürlich ist es immer leicht auf andere Staaten oder auf Ausländer zu schimpfen. Kleines Beispiel: Mobbing entsteht in einer Schulklasse, wenn die Mehrheit der Schüler überfordert ist. Das gleiche Problem haben wir jetzt in Europa. Die Menschen der meisten EU-Ländern wünschen sich die Zeiten der letzten Jahrzehnte zurück, als es die Mittelschicht noch leichter hatte. Und ich bin ehrlich: Das wünsche ich mir auch zurück.
Nur ob wir das mit einer "Renationalisierung von EuroW zurückbekommen, halte ich für ziemlich fragwürdig. Der Euro in seiner heutigen Form ist sicher ein Problem. Das ohne den Euro aber alles besser ist, halte ich für sehr einfälltig gedacht.
Von der FDP würde ich mir das auch wünschen, aber nur wenn sie sich erneuert. Alle Liberalen die die FDP gewählt haben wie ich waren einfach furchtbar enttäuscht wie wenig die FDP von ihrem liberalen Geist noch hat. Volkasabstimmung, Eu-Kritik usw. ist alles verpufft damals. Deswegen bin ich sehr froh gewesen über die AFD. Die FDP war politsch für ihre Wählerschaft in den letzten Jahren ein sehr große Enttäuschung.
-------------------- #CyboardCrimsonArmy
watching wwe for the storyline is like watching porn for the acting game
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Posted: 02.09.2014, 13:25 Uhr |
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