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Trainer Thread #3

  • Zitat

    Original geschrieben von Jesse:
    Er hatte aber keine schlechten Spieler. Mit schlechten Spielern steigt kein Trainer in die erste Liga auf. Und die Mannschaft hat auch mit der Mannschaft, die sportlich aus der dritten Liga abgestiegen ist, nicht mehr das geringste zu tun. Ich habe oben die Aufstellung aus dem ersten Spiel zitiert. Von den 14 Spielern war mit Sulu nur ein einziger im Kader der Drittligamannschaft 12/13. Das ist eine komplett andere Mannschaft mit einer ganz anderen Qualität. Mit dieser Mannschaft hätte Schuster nicht einmal den Aufstieg in die zweite Liga geschafft, unabhängig von der Taktik. Da kam sehr viel Qualität dazu und man sollte nicht so tun, als hätte Schuster aus Drittligaabsteigern Erstligaspieler gemacht.


    Es geht um das generelle. Der Aufstieg in Liga 2 gelang mit einem Großteil von Spielern, mit denen der Verein in der Vorsaison abgestiegen war. Dazu kamen dann "verbrannte" Spieler, was Schusters Leistung ist, diese wieder hinbekommen zu haben. Das war bei Wagner in Liga 1 später dann ja auch der Fall. Auch eine Saison später waren noch viele der Drittligaspieler dabei und Darmstadt schaffte trotz des verhältnismäßig sehr geringen Etats den Durchmarsch. Zu Bundesligazeiten sah der Kader sicherlich anders aus, als zu Drittligazeiten, da will ich dir nicht widersprechen, aber auch dort waren Spieler wie Heller, Gondorf, Sulu, Sirigu, Stroh-Engel oder Sailer noch mit dabei. Und der Rest waren größtenteils Spieler, die bei ihren Vereinen aussortiert wurden oder keine Rolle mehr gespielt haben (Caldirola, Rajkovic, Niemeyer, Rausch, Wagner).


    Ich will nicht sagen, dass dies schlechte Spieler gewesen wären, aber im Vergleich zu den anderen 17 Bundesligisten, fiel Darmstadt von der Qualität her schon sehr ab. Genauso wie in den beiden Aufstiegssaisons zuvor, wo niemand vor der Saison Darmstadt als Aufsteiger auf dem Zettel hatte. Schuster hat es hinbekommen, aus diesen eigentlich verhältnismäßige unterlegenen Mannschaft 3 Saision hintereinander konkurrenzfähige Teams zu bauen und das sicherlich nicht, weil "die Qualität doch da war". Eine große Rolle gehört da auch zu seiner Trainerperson und da teile ich deine Meinung zu seiner Zeit in Darmstadt überhaupt nicht. Er mag bei euch gescheitert sein und möglichweise zeigt das, dass er nur diese Art von Fußball spielen lassen kann, aber das wird seine erfolgreiche Zeit in Darmstadt nicht relativieren.

  • A N Z E I G E
  • Vor allem ist es doch auch auffallend das so gut wie keiner von den Leuten die in Darmstadt Leistungsträger waren nach ihrem Abgang im neuen Verein noch sonderlich gut war. Wagner ist da eine der wenigen Ausnahmen und der galt vor gut einem Jahr auch als vollkommen gescheitert und eher sogar als Witzfigur und ist erst jetzt auf einem ganz anderen Status


    Das er unglaublich viel aus solchen Spielern rausgeholt hat kann man nun wirklich nicht leugnen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jesse:


    ...



    Halte Schuster jetzt sicher auch nicht für einen Wundertrainer, aber deine Darstellung seiner Fähigkeiten und des Werdegangs in Darmstadt ist schon sehr, sehr, sehr einseitig, deine Meinung dürftest du exklusiv haben und sie ist offensichtlich von tiefer Abneigung gegen Schuster bzw. seinen Spielstil geprägt, aber mit der Realität schwer in Einklang zu bringen.


    Ein Durchmarsch von Liga 3 in die Bundesliga ist und bleibt eine sehr seltene und herausragende Leistung - selbst RB mit um ein Vielfaches besseren Mitteln als Darmstadt hat dies nicht geschafft. Nimmt man dann noch dazu, dass Darmstadt in der dritten Liga zuvor sogar praktisch abgestiegen war, ist der Erfolg wohl einmalig in der Bundesliga-Historie und schon daher auch mit vielen Worten nicht klein zu reden.


    Den Anteil von Schuster jetzt damit relativieren zu wollen, er habe ja so eine tolle Truppe zur Verfügung gehabt, ist der blanke Hohn. In der zweiten Liga hatte Schuster tatsächlich noch zu großen Teilen die Drittligatruppe, man lag in der Marktwerttabelle auf den hintersten Rängen. Warum konnte also ein objektiv zu den schwächsten zählender Zweitliga-Kader völlig überraschend aufsteigen? Weil Schuster doch etwas von seinem Handwerk versteht oder weil ausnahmslos alle Experten, Trainer konkurrierender Mannschaft, etc. den Kader sowie offensichtlich die Fähigkeiten jedes einzelnen Spielers schlichtweg katastrophal falsch eingeschätzt hatten und man eigentlich mit einem Witz-Etat über eine Spitzentruppe verfügte, die aus purer Liebe zum Fußball für einen Apfel und ein Ei an Gehalt bei Darmstadt spielte, dabei aber locker Erstligapotential hatte und von jeder Luftpumpe zum Aufstieg hätte gecoacht werden können?


    Ähnlich dann in der ersten Liga. Die Neuzugänge waren quasi ein Worst-of der Tribünenhocker anderer Vereine und kamen allesamt für minimalstes Geld nach Darmstadt. Haben da alle gepennt und das wahre Potential der Bombenspieler verkannt? Warum hat kein Einziger z.B. bei Sulu in seiner Zeit im besten Fußballalter bei Aalen, Genclerbirlig oder dem SCR Altach gesehen, dass er einer der besten Bundesligaverteidiger ist?


    Sicher war die Taktik jedenfalls in Liga 1 kein modernes Hexenwerk, sondern ein gezieltes Setzen auf absolute Basics. Aber die Leistung eines Trainers bemisst sich doch nicht allein an der taktischen Raffinesse. Mindestens ebenso wichtig ist, dass er die Stärken eines Kaders und einzelner Spieler herauskitzeln (das hat Schuster offensichtlich geschafft, fast jeder Stammpspieler bei 98 hatte in der letzten Saison das beste Jahr seiner Karriere) und eine Mannschaft richtig führen und motivieren kann. Dass Schuster das konnte, belegen nicht nur die Ergebnisse, sondern auch z.B. die Statements nach der Entlassung von Meier, in denen gerade kritisiert wird, dass man anders als unter Schuster keine Einheit mehr war und die Einstellung hat vermissen lassen.


    Warum es jetzt in Augsburg nicht geklappt hat, entzieht sich meiner Kenntnis, ich habe in dieser Saison auch insgesamt wenig von der Liga mitbekommen. An dem Argument, dass man hätte wissen können, dass man mit Schuster keinen Tiki-Taka-Ästheten bekommt und er andere Qualitäten als taktische Raffinessen hat (egal was er selbst in Gesprächen ankündigt), ist aber sicherlich etwas dran. Einen Schuster wird man ebenso wenig zum Guardiola machen wie ein Tuchel plötzlich Darmstädter Kick and rush wird spielen lassen. Und mit Verlaub, als taktisch und technisch sonderlich anspruchsvoll ist mir der Augsburger Fußball auch in den letzten Jahren nicht aufgefallen, so richtig weit vom Darmstädter Stil (+ deutlich bessere Einzelspieler) war man da in meinen Augen nicht weg bzw. diesem jedenfalls näher als dem Ballbesitzfußball oder Tuchel'schen Rochaden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jesse:


    Ich glaube nicht, dass es niemand erkannt hat. Sulu war in der dritten und der zweiten Liga einer der Top-Verteidiger. Warum ihn kein Bundesligist geholt hat, hängt denke ich hauptsächlich mit dem Alter zusammen. Wir hatten mit Ragnar Klavan auch einen überragenden Innenverteidiger. Rein von der Qualität her, hätte Klavan niemals so lange bei uns spielen dürfen. Aber durch sein Alter war er eben, bis jetzt Jürgen Klopp kam, für die meisten uninteressant. Für Verhaegh gilt im Prinzip das gleiche.


    Aber wer hat ihn zu dem Topverteidiger gemacht? Sulu war qualitativ zwischen Regionalliga und 3. Liga fest verankert, hatte vor seinem Wechsel nach Darmstadt in der 2. österreichischen Liga rumgurken müssen, bis Schuster ihn nach Darmstadt holte und er plötzlich weit über dem Niveau seiner bisherigen Karriere spielte. Im Januar 2012 wollte ihn kein Erst- und kein Zweitligist. Keiner in Fußballdeutschland hätte ihm damals Erstligatauglichkeit attestiert.



    Zitat

    Original geschrieben von Jesse:

    Ich finde nicht, dass Mathenia ein wesentlich schlechterer Keeper ist, als es Jentzsch zu dem Zeitpunkt war. Zumal Jentzsch davor auch in der ersten Liga gescheitert war und erst später bei uns nochmal zu guter Form kam.


    Sorry, aber "gescheitert" klingt doch etwas absurd, für jemanden mit derartig vielen Erstligaspielen und kurzzeitiger Nationalmannschaftsnähe. Jentzsch war 7 Jahre lang Erstliga-Stammtorwart, den halt irgendwann das Schicksal so manchen Keepers, die Ersatzbank, traf. Selbst wenn Jentzsch über dem Zenit war, ist das noch ein horrender Unterschied zu einem Spieler der eine einzige Zweitligasaison auf dem Buckel hatte und davor in der vierten Liga keinen echten Stammplatz hatte.




    Zitat

    Original geschrieben von Jesse:

    Möhlre hat nie in der ersten Liga überzeugt und war auch nicht mehr als ein durchschnittlicher Zweitligaverteidiger. Rafael konnte sich nicht mal in Augsburg durchsetzen. Ndjeng hatte auch nur in der zweiten Liga zuvor überzeugt, Mölders selbst dort nur sehr sporadisch. Baier war kein guter Zweitligaspieler und ich habe ihm damals auch die erste Liga nicht zugetraut. Er hat sich erst im Laufe der ersten Liga positiv entwickelt, v.a. später als er dann defensiver eingesetzt wurde.


    Ich sagte ja, die waren teils über ihrem Zenit. Aber solche Leute helfen schon alleine durch Erfahrung. Das ist nunmal ein deutlicher Unterschied zu Spielern, die hauptsächlich die baden-württembergische/hessische Provinz kannten. Die Augsburger wussten zumindestens aus langjähriger Erfahrung wie es ist Stammspieler einer Profiliga zu sein und nicht zuletzt war es ein gefestigter Kader, der sich Stück für Stück zusammengesetzt hatte. Den Augsburger Kader der ersten Saison würde ich zum Saisonstart deutlich über dem Mainzer Kader 04/05 stellen...
    Darmstadts Kader war ein Flickwerk, bei dem sich die Stammspieler Brégerie und Behrens sogar für den Zweitligaverbleib entschieden anstatt sich in der 1. Liga auszuprobieren. Aufgefüllt wurde das dann eben mit Leuten die zwar Erstliga-Erfahrung hatten, bei denen aber auch fast niemand mehr einen Pfifferling gewettet hätte.





    Ich zähle bei Augsburg neben ein paar Talenten sehr viele etablierte Zweitligaspieler (teils mit größeren oder kleineren Erstligaerfahrungen) und Spieler, die Jahre in den 1. Ligen der Niederlande und Belgiens als Stammkräfte gespielt haben. Auf der anderen Seite viele gescheiterte, von denen nur Rausch, Niemeyer, Rosenthal und Carldirola mal Stammspieler in der ersten Liga waren, dazu einige, die bis auf die Darmstädter Vorsaison keine oder kaum nennenswerten Erfahrungen im Bereich der beiden Bundesliga hatten (Sulu, Gondorf, Mathenia, Sailer, Stroh-Engel)



    Zitat

    Original geschrieben von Jesse:

    Ich glaube auch nicht, dass es grundsätzlich ein erfolgsversprechender taktischer Ansatz ist heute eine Taktik aus den 60er Jahren zu spielen. Das war ein Einzelfall, bei dem auch viel Glück dabei war. Ich halte das nicht für nachahmenswert. Und am Ende liegt der Erfolg eben auch v.a. daran, dass die Spieler eben nicht so schlecht sind. Im Gegenteil glaube ich nicht, dass diese Taktik mit der Innenverteidigung von 1860 hätte funktionieren können.


    Schuster müsste schon irgendwelche direkten Verwandtschaftsbeziehungen zu Gustav Gans haben, wenn es zum großen Teil nur dem Glück zu verdanken ist, dass man in wenigen Monaten aus einem (sportlichen) Drittligaabsteiger einen Zweitligaaufsteiger macht und daraus einen Erstligaaufsteiger, der entgegen jeder Erwartung die Klasse hält. Bei dem Glück hätte Schuster vielleicht eher Lotto spielen sollen.
    Wenn die Spieler nicht schlecht sind, dann wäre es für finanzstärkere Vereine ein leichtes gewesen, die Darmstädter Spieler abzuwerben und für ihre Aufstiegsambitionen zu nutzen.



    Zitat

    Original geschrieben von Jesse:
    Das würde ich auch nicht behaupten. Aber ich behaupte, dass ein guter Trainer mit den gleichen Mitteln und einer anderen Taktik ebenso viel hätte erreichen können. Und man sieht ja auch, dass Darmstadt jetzt vor Problemen steht. Die Spieler haben verlernt richtigen Fußball zu spielen und Schuster war dabei es unseren Spielern ebenfalls zu verlernen.


    Und warum schaffen es andere Trainer dann nicht? Es gibt diverse Vereine, die über wesentlich größere Mittel verfügen und es nicht auf die Reihe bekommen. Darmstadt war beim Erstligaaufstieg finanziell extrem weit hinter diversen Mitkonkurrenten, alleine schon weil Darmstadt mangels langer Zweitligaphase in Sachen Fernsehgeldern sehr weit hinten stand. Die Spieler die nach Darmstadt kamen wurden sicherlich nicht geholt, in dem man andere Zweitligateams finanziell ausstach. Die kamen mehr oder weniger weil kein gleichwertiger Verein sie wollte und sie kein interesse hatten in eine niedrigere Liga zu wechseln.


    Zitat

    Original geschrieben von Raul Bobadilla:
    Und mit Verlaub, als taktisch und technisch sonderlich anspruchsvoll ist mir der Augsburger Fußball auch in den letzten Jahren nicht aufgefallen, so richtig weit vom Darmstädter Stil (+ deutlich bessere Einzelspieler) war man da in meinen Augen nicht weg bzw. diesem jedenfalls näher als dem Ballbesitzfußball oder Tuchel'schen Rochaden.


    Tuchelscher Fußball dürfte Jesse auch ähnlich viel unbehagen bringen. Mainz wurde immerhin damals, als man Tuchel zum Trainer machte, ausgelacht, da dieser Jahre zuvor im Augsburger Nachwuchsbereich wenig erfolgreich war. ;)

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  • Es ist für mich als Außenstehenden nur schwer zu verstehen, warum man Schuster insbesondere zu diesem Zeitpunkt entlässt. Noch unverständlich aber, wie man ihm jedwege Fähigkeit absprechen kann.


    Naja, dann ist der Weg zu technischem Offensivfeuerwerk des FCA in der Rückrunde ja garantiert und die Bayern und Leipzig können sich warm anziehen. ^^

  • Bin mal gespannt was wirklich vorgefallen ist. Kurz nach einer Behandlung am Kopf und einem blauen Auge entlassen zu werden, kann wohl kein Zufall sein. Auch wie kritisch sich der Kapitän äußert das innerhalb der Mannschaft die Überzeugung von Schuster nicht vorhanden war, wirkt etwas komisch.

  • Zitat

    Zeller zu BILD: „Dirk kam Samstagnacht mit ziemlichen Magen-Darm-Problemen vom Spiel zurück. In seiner Wohnung ist er im Bad ausgerutscht, mit dem Kopf gegen ein Regal gestoßen und hat sich dabei einen Cut über dem linken Auge zugezogen. Den ließ er am Sonntagmorgen vom Vereinsarzt versorgen.“


    Quelle: Bild.de


    ^^

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  • Zitat

    Original geschrieben von ThorstenLegHart:
    Clarence Seedorf war heute beim Löwenspiel auf der Tribüne. Hst sich angeregt mit Ismaik unterhalten. Seedorg wurde vor 12 Tagen in China als Coach entlassen.


    1860-Präsident Peter Cassalette (Foto) hat am Freitagabend im Rahmen des Zweitliga-Duells der Löwen mit dem 1.FC Heidenheim angekündigt, dass „Sechzig“ am kommenden Montag offiziell einen neuen Cheftrainer präsentieren werde. Die Spekulationen um die Personalie Clarence Seedorf, der während der Partie neben Investor Hasan Ismaik auf der Tribüne saß, dementierte der 64-Jährige deutlich.


    Mal gespannt, was dieses Dementi wert ist ^^

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