Verbotene Bluttransfusion?
Mailand - Die Anti-Doping-Ermittler des Nationalen Olympischen Komitees von Italien (CONI) haben den dreimaligen brasilianischen Weltfußballer Ronaldo vom AC Mailand ins Visier genommen.
Es geht um eine Bluttransfusion, die der 30 Jahre alte Stürmer in Brasilien vorgenommen haben soll, um eine Verletzung im linken Oberschenkel schneller auszukurieren.
Das entnommene Blut soll behandelt und dann neu injiziert worden sein, um die Genesung des Starspielers zu beschleunigen.
Diese Behandlung ist in Italien und in anderen Ländern seit Dezember 2004 verboten. Die italienischen Antidoping-Vorschriften verbieten Blutbehandlungen.
Das Thema ist heikel. Und der AC und Ronaldo reagierten umgehend, nachdem Meldungen über eine Bluttransfusion die Runde machten. Sowohl der Champions-League-Sieger als auch der Ex-Weltmeister bestreiten, dass der Brasilianer die umstrittene Kur gemacht habe. Man wäge aber noch ab, ob Ronaldo diese oder eine andere Behandlung erhalte.
In Brasilien allerdings hat sich bereits Jose Luiz Runco zu Wort gemeldet, der Arzt, bei dem sich Ronaldo derzeit in Rio de Janeiro behandeln lässt.
Der Mediziner behauptet das Gegenteil. Die Behandlung hätte gut angeschlagen, soll er geäußert haben.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat zu diesem Fall noch keine Stellungnahme abgegeben.
"Ich will den Fall genauer untersuchen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine Ermittlung in die Wege geleitet wird. Ich will begreifen, ob es sich nur um eine medizinische Behandlung handelte, und ob eine Genehmigung notwendig war, die nicht beantragt worden ist", sagte der CONI-Chefermittler Ettore Torri.
Er warte auf eine Antwort des italienischen Fußballverbandes und auf eine Meinung des Ärzte des CONI.
Torri hatte in den vergangenen Wochen auch die Anti-Doping-Ermittlungen gegen bekannte italienische Radprofis geführt.
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