Das Bundesverdienstkreuz ist die wohl bedeutendste Auszeichnung Deutschlands. Und normalerweise ist die Verleihung ein Ereignis für jeden Geehrten. Auch Ex-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann freut sich über die Anerkennung - zur Verleihung kommen wird der Wahl-Kalifornier aber nicht.
Hamburg - "Ich fühle mich geehrt, aber ich werde es nicht persönlich entgegennehmen", sagte der Ex-Bundestrainer der "Bild"-Zeitung. Er brauche noch etwas Abstand. Zudem liege der Termin, 14. August, zwei Tage vor dem ersten Länderspiel gegen Schweden nach der WM. "Da sollen andere im Mittelpunkt stehen", so Klinsmann.
Seinen Rücktritt als Bundestrainer bereue er nicht. "Gerade jetzt spüre ich, wie mich meine Kleinen brauchen", sagte Klinsmann. Mit seinen Kindern habe er in den vergangenen Tagen viel Zeit verbracht. So habe er mit dem neunjährigen Jonathan Fußball gespielt und mit der vierjährigen Leila gemalt - "wie ein normaler Vater", sagte Klinsmann. Fünf Tage lang habe die Familie außerdem Freunde in Mailand besucht.
Klinsmann bekräftigte in dem Interview, dass er im nächsten halben Jahr sicher kein Amt annehmen werde. "Die Betonung liegt auf mindestens einem halben Jahr Pause. Ich muss erst einmal die WM verarbeiten, auswerten."
Zugleich erklärte er, dass die Bundesliga-Trainer "viel von unserem Wissen", das er und sein Stab sich angeeignet hätten, nutzen könnten. "Wenn mich jemand anruft, helfe ich gerne", erklärte Klinsmann, betonte aber: "Für den Kontakt zwischen Liga und Nationalelf ist allein Jogi Löw zuständig."
spiegel.de
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Irgendwie doch gut, dass er hingeschmissen hat. Manchmal hat(te) man doch den Eindruck, sein Familienleben in den USA sei ihm vielfach wichtiger als die Verantwortung als Teamchef im alten Europa. Dass letzteres aber unabdingbare Präsenz erfordert, ist ihm doch eingeleuchtet.