Resident Evil Zero oder "Wie lange kann man einen Greifhaken mit sich herumschleppen?"
"To uncover the truth, we must go deeper into the events which transpired in the beginning...before the mansion incident"
Wir machen einen Sprung zurück in die Vergangenheit zu dem Tag bevor die grausigen Ereignisse aus Resident Evil stattfanden. Das Bravo Team ist gerade auf dem Weg um die Morde in den Arklay Mountains aufzuklären. Der Hubschrauber hat einen Motorschaden und man muss in den Wäldern notlanden. Man übernimmt die Rolle der Rebecca Chambers, bekannt aus Resident Evil. Und schon am Anfang kommt einem die Story mehr gewollt als gekonnt vor. Rebecca setzt sich vom Bravo-Team ab und entdeckt einen stehengebliebenen Zug, den sie betritt und untersucht. Dabei sagt die Gute dem lieben Chris in Resident Evil doch, dass sich alle nach der Landung sofort zum Herrenhaus begeben hätten - Hä? Schnell stellt sich heraus, dass die Insassen des Zuges nicht nur dreckig schlafwandeln sondern Zombies sind...was man natürlich nie gedacht hätte. Recht früh trifft Becky auf Billy "Der-Preis- für-das-schabbigste-Tattoo-geht-an-Billy" Coen, der wie könnte es anders sein natürlich ein ehemaliger Soldat ist, welcher noch dazu von der Regierung für ein Verbrechen, dass er nicht begangen hat, gejagt wird. Ich habe diesen langen Satz über Billy geschrieben, weil dieser Satz auch schon alles über ihn sagt, da er ein total flacher Charakter ist, welcher noch dazu seltsamerweise die ganze Zeit im Unterhemd rumrennt. Zu allem Überfluss, fährt der Zug, indem die beiden sitzen, auch noch los und endet im Ausbildungszentrum von Umbrella - Hä? Nr.2 - im Intro saßen doch ganz viele normale Leute im Zug, der wie ein normaler Linienzug scheint, und alle wollten bis zu Endstation "Umbrella Center" fahren? Im Umbrella Ausbildungszentrum finden unsere beiden Spürnasen heraus, dass einer der Gründungsmitglieder Umbrellas, ein gewisser James Marcus, mit Egeln experimentiert hat, den Muttervirus des T-Virus erschaffen hat und von Wesker und William Birkin auf Befehl von Spencer, dem dritten Gründer neben Ashford, umgebracht wurde. Eigentlich tut mir Becky leid, denn Alzheimer ist ne schlimme Sache: So findet sie viel über Umbrella und dessen Sauereien heraus, kann sich in Residente Evil einen Tag später an nichts mehr erinnern ("Hey, Chris, I'm wondering why all this Umbrella products are here in this mansion"). Vielleicht hält sie es aber auch nur für total dämlich, anzunehmen, Umbrella würde zwei so nah beieinanderliegende Einrichtungen unterhalten. Deshalb muss auch Billy das Klavierspielen übernehmen, weil Becky dies erst einen Tag später kann, um Chris zu helfen. Auf jeden Fall lebt dieser Marcus noch, da ihn seine virusverseuchte Egelkönigin revitalisiert und verjüngt hat, so dass er nun fröhlich einem Eunuchen gleichend, seine Lieder trällern kann (No Joke!). Der Rest ist Resi-Kost: Die Egelkönigin übernimmt die Kontrolle über Marcus und mutiert zu einem Schleimmonster, die ganze Anlage explodiert und nur der männliche Charakter hat ein Feuerzeug. Dazu gibt es immer diverse Zäsuren, die Wesker und Birkin zeigen, welche über unwichtige Dinge labern; hauptsache Capcom hat wieder das Checkbuch gezückt und sich diese geldgeilen Resi-Größen wieder an Land gezogen. Billy und Rebecca verabschieden sich und Becky entscheidet sich, Billy tot zu melden, damit dieser untertauchen...und seine Tätowierung weglasern lassen kann. Rebecca nimmt sich vor, im Herrenhaus, was unter der Anhöhe liegt, zum restlichen Bravo Team zu stoßen, was sie ja angeblich schon direkt nach der Landung getan hat. Der Rest ist Resident Evil Geschichte. Ach ja, und immer einen Greifhaken dabeihaben, das erspart Kummer und Sorgen.
Das Spiel an sich ist gut, nur diese Logikfehler stoßen einem Resident Evil Fan doch schon sauer auf. Das Coop-System ist nett gemeint aber unnötig. Kann mit den anderen Teilen meiner Meinung nach nicht mithalten.
8/10