Gibbous - A Cthulhu Adventure
Ein klassisches Point&Click-Adventure, das an die späten Lucas Arts-Spiele erinnert. Gegenstände sammeln, wild kombinieren und sich so durch die Geschichte rätseln. Dabei gibts noch eine nette Geschichte, und fertig sind 8 Stunden Spielspaß.
Das Gameplay ist nun bei Leibe nichts besonderes. Man versucht diverse Kombinationsrätsel zu lösen. Sehr freundlich ist dabei, dass das Spiel in Kapitel unterteilt ist, und sich jedes Kapitel mit genau einer rätseltechnischen Problemstellung befasst, die man dann zielstrebig abarbeiten kann. Die Rätsel sind auch alle fair gestellt, bis weilen sogar eher zu einfach. Man merkt hier deutlich, dass es ein Erstlingswerk ist, und man ja niemanden frustrieren wollte. Auch wichtig, ist zu erwähnen, dass es kein Game Over oder unfaire Passagen gibt.
Die Charaktere, die uns auch an die Geschichte binden sollen, sind ok gestaltet. Natürlich sehr klischeehaft, aber das macht nichts. Was mehr stört, ist das sie während dem ganzen Spiel furchtbar flach bleiben. Buzz (die Hauptfigur) ist grundsätzlich immer planlos, seine sprechende Katze Kitteh ist immer zynisch und genervt, und Privatdetektive Don Ketype immer irgendwie verschroben. Leider findet keine Charakterentwicklung statt, was in dem Fall einfach schadet.
Die Story ist die große Stärke, als auch die größte Schwäche des Spiels. Es gibt viele gute Ansatzpunkte. Kultisten wollen mit Hilfe des Necronomicons, welches Ketype besorgen soll, Cthulu in die Welt zurück rufen. Irgendwie gerät alle durcheinander, und Buzzs Katze kann auf einmal sprechen. Irgendwie versuchen Ketype und Buzz dann das Chaos in den Griff zu bekommen, und verfolgen den mysteriösen Bob Olmstein, der mehr über die ganze Sache zu wissen scheint. Nebenbei versucht "der Metzger", sozusagen der Oberkultist, eben das Ende der Welt herauf zu beschwören. Was sehr viele gute Ansätze sind, scheitert dann aber kläglich im Finale. Die letzten 5-10 Minuten hätte man anders auflösen müssen, denn hier enttäuschen die ganzen guten Ansätze.
Die Inszenierung ist auf comichaft und lustig getrimmt. Das passt auch. Zwar sind die meisten Gags eher oberflächlich und bis auf ein oder zwei Stellen auch nicht wirklich Schenkelklopfer, aber insgesamt ist die Grundstimmung ok und es macht Spaß. Was man aber an allen Ecken und Enden merkt, ist das wohl das Geld am Ende der Produktion ausgegangen ist. So gibt es Stellen, an denen einfach Zwischensequenzen fehlen, und man sich aus dem Kontext einiges erschließen muss. Es ist wirklich so, dass man sich vorkommt, als hätte man eben gerade eine Zwischensequenz verpasst. Das ist Schade.
Ich kann das Adventure grundsätzlich für Adventurefans empfehlen. Für 10-15 Euro ist es sicherlich ok. Ich hab jetzt etwa 7 Stunden gebraucht, ohne einmal an einem Rätsel hängen zu bleiben. Durchschnittlich braucht man wohl grob 10 Stunden. Es geht problemlos ohne Lösungsbuch, nur wenn man in einem Durchlauf alle Achievments aufsammeln will, sollte man einen Guide bemühen, da die oftmals dann doch fies versteckt sind.