A N Z E I G E

Euer zuletzt durchgespieltes Game + Bewertung

  • Ich finde übrigens auch, dass das Rollenspielmaterial (Short Guide, Karte, Quellenbuch) großartig sind. Ich hab die als Crowdfunding-Reward als Buch bekommen, in der Obsidian-Edition sind sie wohl als PDF drinnen. Die lohnen sich auf jeden Fall, insbesondere, wenn man weiß, was Rollenspielquellenbücher manchmal kosten.

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  • Mittelerde: Mordors Schatten


    Beim Gameplay bedient sich "Mordors Schatten" schamlos bei der Assassin's Creed Reihe für die Kletterpassagen und bei den Batman Arkham Spielen für die Kampfpassagen. Das ganze eben im Setting von Mittelerde, genauer gesagt Mordor. Ich hätte mir aufgrunddessen etwas mehr Geschichte gewünscht. Im Spiel an sich gibt es mir persönlich zu wenige Zwischenszenen. Die, die es gibt, sind stark gemacht, keine Frage. Aber letztlich spielt es sich an und für sich sehr abwechslungsarm und in einem sehr kargen Setting. Ob es nun passend in die Welt von Herr der Ringe eingefügt wurde, kann ich nicht beurteilen und hat mich auch nicht weiter gestört.


    Was das Spiel etwas von anderen Spielen abhebt, ist das Nemesis System. Saurons Armee von Orks hat Hauptmänner, die euch immer wieder das Leben schwer machen und deren Ränge sich verbessern, wenn sie euch töten. Innerhalb der Armee gibt es auch Hierarchien, ist mir jetzt zu müßig das komplett zu erklären, dürfte ja auch bekannt sein oder kann gegooglet werden. ^^ Anfangs können diese immer wieder auftauchenden Hauptmänner euch auch ziemlich nerven, da sie die Kampfschwierigkeit zu Beginn des Spiels dadurch ziemlich anheben. Wenn man Talion noch nicht aufgestuft hat, ist er ziemlich schwach und man muss schon gut kontern und aufpassen, nicht zu oft im Kampf getroffen zu werden, da man sonst doch schnell das Zeitliche segnet und dann eben für Level-Anstieg bei den Feinden sorgt. Das pendelt sich irgendwann ein, wenn man länger im Spiel ist, kann zu Beginn aber schon frustrieren.


    Ein richtiger Upfuck ist für mich nur der letzte Bossfight: ein ganz einfacher Quicktime-Event? Really? Das muss doch wirklich nicht sein, wenn Potential für viel mehr da ist und das Gameplay es auch hergegeben hätte, normal zu kämpfen. Schade.


    Nichtsdestotrotz hat mir das Spiel viel Spaß gemacht. Kritikpunkt ist eben das repetitive Gameplay und die dünne Geschichte. Lust auf den Nachfolger habe ich zur Zeit erstmal nicht, aber nachholen werde ich den sicherlich nochmal. Sinkt ja immer mehr im Preis.


    7/10

  • Shadow of War werde ich mir auch mal holen, aber wohl erst billig und wenn klar ist, wie die Änderungen am Gameplay nach baldigem Wegfall der Lootboxen aussehen.


    Shadow of Mordor habe ich auch immer nur an-, aber nie zu Ende gespielt. Mit den Orks und dem Nemesis-System zu spielen und das Gameplay an sich fand ich schon spaßig, die Kampagne hingegen todsterbenslangweilig.

  • Shadow of the Colossus PS4


    Ich schreib mein review wieder in einer Pro Contra Form:


    + geniale Atmosphäre
    + krachender Sound
    + majestätische Kolosse
    + tragisches, dramatisches Ende


    - hakelige Steuerung
    - störrische Kamera
    - zuweilen ungehorsames Pferd
    - umständliches speichersystem
    - irgendwie sehr leere spielwelt


    Trotz der einzigartigen, fast schon melancholischen Atmosphäre hab ich mich vor allem wegen der beschissenen Steuerung durch das Spiel gequält. Empfehlenswert, aber kein absoluter ausnahmetitel
    8/10

  • Horizon Zero Dawn (PS4)


    Zu Beginn des Spiels hatte ich Probleme mit einigen Elementen und deren Präsentation im Spiel. Das Dialog-Interface, die Dialoge an sich, das Fähigkeiten Menü und allgemein das Gameplay, egal ob Erkundung oder Kampf, wirkten wie lieblos zusammengeschustert. So als hätte sich der Entwickler eine Blaupause für "Triple A Open World Spiele" aus anderen Spielen erstellt, bis auf das innovative Setting aber nichts eigenes in den Topf geworfen. Im Laufe der gut und gerne 60 Spielstunden haben sich die negativen Eindrücke aber deutlich an Gewicht verloren. Die Kämpfe wurden kontinuierlich abwechslungsreicher bzw. sie luden dazu ein zu experimentieren. Durch die vielen verschiedenen Arten an Gegnern und Waffen gab es einige Situationen die fordernd aber auch spannend waren. Im Besonderen aber hat mich mit fortschreitender Spieldauer immer mehr die Geschichte gepackt, die zwar auch erst in Fahrt kommen muss, gegen Ende aber hochinteressant war. Alles in allem hatte ich doch eine Menge Spaß mit dem Spiel. Vor allem da 20 € für die Complete Edition nun wahrlich nicht viel ist. Den "Frozen Wildlands" habe ich noch nicht gespielt.

  • Batman: The Enemy within


    Gestern beendet. Ich bin ziemlich begeistert :) Hat verdammt viel Spaß gemacht.
    Teilweise wieder harte Entscheidungen die man treffen musste.


    Coole Neuinterpreation div. Charaktere, so dass man auch als Batman-Fan nie genau wusste "Was passiert als nächstes?"


    Das Finale war super in Szene gesetzt und war echt spannend.


    Gewaltgrad im Gegensatz zum ersten Teil wurde stark angezogen: Abgeschnittene Finger, zweigeteilte Körper aus denen noch die Innereien herausschauen, div. Stichwunden und nicht wenig Blut. Das war im ersten Teil noch nicht so. Aber mir hat's gefallen. Passte gut zur Geschichte.


    Ich kann den Teil jedenfalls nur jedem Batman-Fan empfehlen und vor allem denen die den ersten Teil schon gut fanden. Der hier ist noch besser!

  • Dex (PC)


    Dex ist ein 2D Rollenspiel im Cyberpunk Setting. Da mich Cyberpunk sowieso immer anspricht wurde das Spiel damals kurzerhand in einem Sale mit in den Einkaufskorb gepackt, aber wie das so mit den vielen Sale-Spielen ist, ist das Spiel lange Zeit nicht angerührt worden. Nun habe ich es vor ein paar Tagen begonnen und eben durchgespielt.


    In Dex spielt man die namensgebende Protagonistin, die eines Tages von einem Hacker gewarnt wird ihre Wohnung schnellstmöglich zu verlassen. Im Laufe der Geschichte hat man mit den typischen Themen im Cyberpunk zu tun. Verschwörungen, die Kluft zwischen arm und reich, Straßengangs und mechanisch verbesserte Menschen. Dabei kann Dex Kämpfen, Schießen, Schleichen, Hacken und in vielen Gesprächen das Schicksal von Anderen beeinflussen. In all den Disziplinen kann man auch mit neuen Levels Punkte investieren um seinen Spielstil zu fördern. Gegen Ende hatte ich aber genug Skillpunkte um die wichtigsten Kategorien vollständig zu erlernen.


    Die 16 Spielstunden die ich Dex durch die schön hässlich getrimmten Gebiete gesteuert habe vergingen wie im Flug. Die Musikuntermalung hätte aber etwas lebendiger sein können. Auf jeden Fall bekommt das Spiel von mir eine große Empfehlung. Cyberpunk 2077 kann nicht schnell genug kommen, Dex war der genau richtige Appetit-Macher.

  • Pillars of Eternity 2 (dritter Post)


    ich bin durch, hab die Story beendet und den Abspann gesehen und bin tatsächlich vollkommen begeistert. Ohne die Story zu sehr zu spoilern, liefert die Geschichte genau das, was ich mir von einer Fortsetzung von Fluch der Karibik nach dem dritten Teil gewünscht hätte. Absolut episch, und nichts triviales.


    Jetzt kann ich mich auch zum Balancing äußern. Ich hab das Spiel auf schwer durchgespielt, großteils auf extremes Micromanagment verzichtet, sprich ich hab die Waffen und Zauberbücher nicht vor jedem Kampf gewechselt, hab auf Buffs durch Essen und die Tavernen verzichtet, und auch meine Ausrüstung nicht konsequent auf "legendär" upgegradet, und meinen Charakter auch mehr nach Rollenspielgesichtspunkten, als nach "Min-Max-Optimierung" erstellt, und ich bin gefühlt locker durch den zweithöchsten Schwierigkeitsgrad marschiert. Tatsächlich bin ich 2x gestorben, allerdings mehr aus Eigendummheit (Siegel des Todes übersehen). Ansonsten kam ich mir eigentlich immer ziemlich mächtig vor, und hab alles ziemlich easy aus dem Weg geräumt. Tatsächlich sind mir nur zwei Bosskämpfe, einer mit einer Riesenmade und der finale Bosskampf (zu lange), im Gedächtnis geblieben. Aber richtig knapp, war eigentlich keiner.


    Der "Open World"-Ansatz und die Lösung mit den Creep Mobs fand ich für meinen Spielstil fantastisch. Man kann nur "20 Minuten" spielen und schnell ein Kopfgeld, was mehr oder minder ein "Instant-Bosskampf" ist, oder man kann größere Story-Quests erfüllen. Das fand ich sehr cool gelöst, da es gerade meinem "Kurz-Spiel" sehr entgegen kam. Zudem teilt sich eben die Open World auch schön auf. Man kann den verschiedenen Fraktionen durch den Archipel folgen, und lernt so die ganze Spielwelt kennen, und am Ende wird dann wieder alles schön zusammen geführt. Das st tatsächlich vom Timing her sehr gut gelungen, wie sich die Welt erst vor einem öffnet, und dann doch wieder auf ein Ziel zusteuert. Es wirkt nichts belanglos.


    Dazu entfaltet die Inselwelt auch einen ganz eigenen Charme, und man merkt, dass die Entwickler an vielen Stellen auch "WTF"-Momente eingebaut haben und man schon das Gefühl hat, dass es kein geordnetes klassisches Fantasy-Rollenspiel ist, sondern das die Entwickler auch ihre eigenen Ideen hatten. Exemplarisch stehen dafür die vorhin erwähnte Riesenmade, der "legendäre Besen" (so ziemlich der mächtigste Zweihänder im Spiel) und

    .


    Die Präsentation ist besser als erwartet, fast alle Texte sind dieses Mal auch vertont und auch die "Interaktionen", sprich die Buchpassagen sind großartig. Egal ob es um den sich streitenden Götterpantheon oder nur um einen Schwimmwettbewerb (kam beides vor) geht. Auch diese sind übrigens in der Zwischenzeit vertont und gibt den einzelnen Charaktertraits deutlich mehr Sinn, als noch im Vorgänger.


    Aber es gibt natürlich auch Kritik. 2 (!) Kämpfe an die man sich nach 80h erinnert, ist doch ein bisschen wenig. Sprich mir was das Spiel da doch zu einfach. Genauso hab ich selbst im ganzen Spiel nur einen richtigen Drachen, der jetzt nicht wirklich ein Prüfstein war, gefunden. Das war auch ein bisschen dürftig. Sprich ich habe die Hoffnung an die DLCs, dass da noch ein paar knackige Herausforderungen dazu kommen. Dazu kommt das Schiff fahren. Das ist zwar nett, aber mit der Zeit auch nervig, wenn man trotz Zeitkomprimierung fast eine ereignislose Minute über die Karte braucht. Da fehlt noch ein wenig Optimierung und Schlilf.


    Was meiner Meinung nach auch nicht mir machbar ist, ist das rudimentäre Beziehungssystem. Ich red meinem "Love Interest" ne zeit lang nach dem Mund, leg sie danach flach, und alles hat keine Bedeutung für den Rest vom Spiel. Das ist total oberflächlich und wird den NPC-Charakteren nicht gerecht. Praktisches Beispiel war bei mir die Priesterin, mit der ich dann irgendwann zusammen war. Ein kurzer Dialog, in dem kurz Sex angedeutet wurde, und das war es dann auch. Gegen Spielende versinkt sie dann immer mehr im Wahnsinn, ich bekomm' aber im Epilog erzählt, dass sie mit meinem lebensfrohen Dieb durchbrennt, dunkle Rituale an Tieren durchführt und mir von jenseits des Ozeans täglich Liebesbriefe sendet. (Da ist wohl auch was mit den Enden durcheinander gekommen). Da würde ich mir noch etwas mehr Tiefgang wünschen. Nicht nur ein bisschen Dialog geklicke, sondern ich fände es auch mal "cool", wenn ein NPC ein wenig Initiative zeigt, vielleicht auch mal die Beziehung selbst beendet oder einen Twist in die Geschichte rein bringt. Da wäre tatsächlich mehr gegangen, die NPCs sind interessant genug.


    Für mich persönlich war das bisher das beste isometrische Rollenspiel, welches ich gespielt habe, hauptsächlich weil es sich perfekt in die Welt einfügt und die Spielelemente und die Welt sehr organisch verbindet. Was mir fehlt ist der charismatische Schurke (Sarerok und Jon Irenicus aus Baldurs Gate) und man merkt auch, dass das finale Encounter aufgesetzt ist. Wäre mein Charakter jetzt nicht gerade der rechtschaffene Weltretter hätte es keinen Grund gegeben, sich dem letzten Drittel des Spieles zu stellen. Wobei es hier durchaus sein kann, dass es, sollte man einen verantwortungslosen Psychopathen spielen (ich werde dies auf jeden Fall probieren), andere Motivationspunkte gibt, als die, welche ich bisher erlebt habe. [Dies würde das Spiel auf jeden Fall nochmal deutlich aufwerten].


    Insgesamt war es für mich ein nahezu perfektes, manchmal zu leichtes Spielerlebnis mit viel erzählerischem Tiefgang. Ich freue mich auf jeden Fall auf die DLCs, die hoffentlich noch ein paar knackige Kämpfe mitbringen. Wenn man die Zeit (ich hab gut 50h gebraucht) hat, empfehle ich das Spiel uneingeschränkt, allerdings ist es doch hilfreich den ersten Teil zu kennen, da es 2 Konzepte in der Welt gibt, die man sonst nicht versteht.


    10/10 definitives Must play für jeden Rollenspielfan (und auch nicht ganz so cluncky wie der erste Teil)

  • Detroit: Become Human


    Das zweifellos ambitionierteste Projekt von David Cage und Quantic Dream ist auch das bisher umfangreichste des Entwicklers und überzeugt mit dem was andere gerne vorgaukeln, aber kaum halten: Nämlich einer kaum linearen, fast jederzeit beeinflussbaren Story, deren Verlauf sich schon durch kleinste Details ändern und völlig andere Wege einschlagen kann.
    Auch ist die Story selbst die beste, die Cage meiner Meinung nach bislang abgeliefert hat. Kein übersinnlicher Schmarn wie in Fahrenheit oder Beyond Two Souls und auch keine großen Logiklöcher wie in Heavy Rain. (Okay, wer welche sucht, wird sie auch finden, aber immerhin fallen sie nicht so offensichtlich auf.)


    Im Laufe des Spiels baut man wirklich starke emotionale Bindungen zu den Charakteren auf und obwohl ich bislang immer in vorherigen QD Spielen zu meinen Entscheidungen und Fehlern gestanden habe, hab ich mich diesmal einige wenige male dabei erwischt, wie ich vor dem nächsten Autosave doch nochmal schnell neu startete, da ich eben aufgrund dieser erwähnten emotionalen Bindung, manche Konsequenzen einfach nicht hinnehmen konnte.
    Und trotzdem war mein Ende nicht gerade perfekt, da wie gesagt schon kleinste Details wie ein verpennter Tastendruck oder eine zunächst banal wirkende Entscheidung, eine fatale Kettenreaktion zur Folge haben können, welche die Story in eine völlig andere Richtung lenkt.
    Der Wiederspielwert ist dadurch enorm hoch und um wirklich alles zu sehen, bräuchte man schon eine hohe zweistellige Zahl an Durchgängen. Es ist einfach der Wahnsinn wieviele Abzweigungen es gibt.


    Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die generelle Detailverliebtheit, die bereits im Hauptmenü anfängt. Wenn Android Chloe freitags ein schönes Wochenende wünscht, genau weiss wann wir zuletzt wie lang gespielt hatten, uns bittet an einer Umfrage zum Thema Androiden teilzunehmen, beim Drücken auf "Fortsetzen" nochmal besorgt nachfragt ob wir wirklich mit dem bisherigen Geschehen einverstanden sind, oder uns fragt, ob wir eigentlich Freunde sind und sich nach dem Durchspielen sogar mit einer großen Bitte an uns richtet, dann trägt das wunderbar zur allgemeinen Stimmungslage des Spiels bei.


    Fazit: Das umfangreichste Quantic Dream Spiel ist in meinen Augen auch eindeutig das beste. Ich werde es jedenfalls noch öfter durchspielen, jedesmal wenn es die Zeit zulässt. Atmosphärisch hat zwar Life Is Strange die Nase vorne, in Sachen Storytelling würde ich Detroit jedoch auf die gleiche Stufe stellen.


    10/10

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  • Wonder Boy - The Dragons Trap (Switch)


    Extrem cooles Remake mit liebevoller Grafik, einem eingängigen Soundtrack, hohem Spielspaß, durchaus sogar einem knackigen Schwierigkeitsgrad, aber leider relativ kurzer Spielzeit. Ich habs für 5 Euro geschossen und dafür lohnt es allemal, zumal die originale Segaversion auch enthalten ist.

  • Satellite Reign (Steam)


    Satellite Reign kann man am einfachsten beschreiben wenn man es mit einem alten Syndicate Spiel vergleicht. Im Grunde hat man hier sogar den spirituellen Nachfolger zu bspw. Syndicate Wars. In einer Stadt im Cyberpunk Setting erfüllt man diverse, sich aber leider kaum von einander unterscheidende Aufträge. Eine wirkliche Story ist leider nicht vorhanden. Es gibt zwar einige Textdokumente zum lesen, aber die sind kaum vergleichbar mit den Sachen aus Dex oder Deus Ex. Was motiviert ist die Entwicklung der eigenen Agenten hin zu richtigen Kampfmaschinen, die im Showdown aber dennoch nicht zu stark waren. Wer mal wieder Lust auf ein Spiel im alten Syndicate Stil hat, kann hier sicherlich zugreifen.

  • Vampyr (Steam)


    Soeben lief nach etwa 33 Stunden Spielzeit der Abspann über den Bildschirm. Die Wanderungen des gerade zum Vampir verwandelten Dr. Jonathan Reid durch das London des Jahres 1918 im von Dontnod entwickelten Rollenspiel waren ein Auf und Ab.


    Das Spiel fängt ziemlich unglücklich an und nach den ersten Minuten hatte ich schon mit einem Fehlkauf gerechnet, was bei Steam ja kein Beinbruch ist. Die ganze Anfangssequenz wirkt unrund, was aber auch daran liegt das man als Spieler ins kalte Wasser geworfen wird. Das passt zwar wieder insofern, weil ja auch der Charakter erst einmal mit der Situation überfordert ist, gefiel mir aber nicht. Sobald ich aber im Pembroke Hospital war blühte das Rollenspiel richtig auf. Die Dialoge mit den Patienten und dem Krankenhauspersonal saugten mich in die Welt wie einst der E-Mail Verkehr in einem Deus Ex. Gegen Ende geht dem Spiel aber etwas die Luft aus. Die Geschichte bleibt zwar bis zum Ende interessant, aber durch ein fehlendes Schnellreise-System läuft man sehr viel in der Stadt herum um die Questpunkte abzuklappern. Das Problem wird nochmal dadurch angefeuert, dass die NPCs krank werden können und man dann durch die Stadt latschen muss um diese zu heilen, sofern man das denn will. Man kann sie auch einfach sterben lassen.


    Beim Kampfsystem bietet Vampyr ein interessantes System. Durch das Erledigen von Quests und durch Kämpfe bekommt man zwar wie in einem Rollenspiel üblich auch Erfahrungspunkte, aber auch wenn diese allemal ausreichen um das Spiel durchzuspielen, allein damit kann man viele der coolen Fähigkeiten nicht (aus)skillen. Nun kann man sich aber auch dazu entscheiden die NPCs auszusaugen. Das bringt eine ordentliche Menge an Erfahrungspunkten und das macht die Kämpfe natürlich leichter. Im Gegenzug dazu drohen durch das Töten der NPCs die Viertel instabil zu werden. Übertreibt man es versinkt das Viertel im Chaos und Quests gehen mitunter verloren. Ich habe das Spiel beendet ohne einen NPC getötet zu haben. Dabei bot das Spiel eine angenehme Schwierigkeit. Wer mit Dark Souls und Co. keine größeren Probleme hat dürfte auch hier ohne das Töten von NPCs problemlos durchkommen.


    Vampyr hinterlässt ein letztlich doch positiven Eindruck. Es gibt zwar die ein oder andere Macke im Design und die Technik hatte auch nicht nur Glanzmomente, so hatte ich einen Absturz und nach längerer Spielzeit ging die FPS ein wenig in die Knie, aber dennoch kann ich das Spiel jedem Rollenspieler empfehlen.


  • Kann ich nur in allen Punkten zustimmen. Schon lange hat mich ein Spiel nicht mehr meine selbst auferlegten Zockzeiten überschreiten lassen. Hier habe ich sie jedoch konsequent um immer wieder gebrochen, weil ich wissen wollte wie es weiter geht.

  • The Crew (Xbox One)


    Ich mag ja wirklich gerne Rennspiele, egal ob Arcade oder Simulation, aber The Crew hat seit langem mal wieder den Vogel abgeschossen. Über die Story kann ich eigentlich noch hinweg sehen. Die Ansätze sind gar nicht so schlecht, die Umsetzung aber eher bescheiden bzw. oftmals komplett idiotisch. "Hinter dir ist ein Auftragskiller her." -> "Ok, gut, ich werde ihn in einem Rennen außer Gefecht setzen!". Bitte, was? Wie dem auch sei, es soll ja vor allem ums Fahren gehen, aber dazu müsste natürlich erst einmal die Steuerung mitmachen. Mit den Standard-Einstellungen kam zumindest ich nicht sonderlich weit, weil sich alles einfach unfassbar träge anfühlt. Mit ein paar Optimierungen geht es dann aber zumindest mit dem Straßenflitzer ganz gut. Wobei ich mich nach wie vor frage, warum er meine Fahrverhalten-Einstellungen speichert, ich nach jedem Neustart aber die Kamera neu einstellen muss.


    Das große Problem an individuellen Einstellungen: Mögen sie bei einem Wagen-Typ gut sein, können sie bei einem anderen katastrophal sein. Die Performance-Wagen sind quasi unlenkbar, da sie selbst bei 2° Neigung sofort die Kontrolle verlieren. Das schlimmste Rennen, was ich aber seit langer, langer Zeit gefahren bin, war in den Bergen bei Schnee mit einer Performance-Karre. Die Figur hat, zumindest laut Story, die freie Wahl bei seinen Autos. Da steht ein Wagen speziell für das Gelände und auch ein Rallye-Fahrzeug bereit, aber er entscheidet sich natürlich ausgerechnet für jenes Fahrzeug, was schon bei gutem Wetter auf Asphalt schwer zu kontrollieren ist. Um damit in vereiste Berglandschaften zu fahren. Was soll so ein Mist? Sobald man auch nur minimal von der Straße abkommt, bringt das Lenken einfach gar nichts mehr. Das Auto navigiert automatisch immer weiter neben die Strecke, egal wie viel man dagegen anlenkt.


    Sowas macht definitiv keinen Spaß. Dazu kommt, dass das Leistungsniveau der einzelnen Rennen einfach massiv auseinander liegt. Während ich das Einsammeln der Kisten oder das Eliminieren (Rammen, was auch so gar nicht funktioniert) von Gegnern meistens erst im fünften Anlauf geschafft habe, habe ich die normalen Rennen gerne mal mit 20-30 Sekunden Vorsprung gewonnen. Ein Mittelwert wäre schön.


    Am Ende muss ich sagen, dass ich das Spiel einfach nur noch durchspielen wollte und froh war, als es durch war. Die normalen Rennen machen durchaus Spaß, aber sobald die Performance-Kisten ins Spiel kamen, es ins Schnee-Gebiet ging oder man Kisten einsammeln bzw. Gegner eliminieren musste, wurde es nervig. Die Fahrphysik ist für heutige Verhältnisse grauenhaft, der Soundtrack (wenn man ihn wahrnimmt) eher unterer Durchschnitt. Nach der Story, wo eh nie mehr als maximal drei Quests parallel anstehen, gibt es gefühlt nichts mehr zu tun. Das Einsammeln der Ortschaften bringt überhaupt nichts, das Verbessern der Teile eigentlich auch nicht mehr, weil es nichts außer Online-Rennen mehr gibt.


    4/10

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