Life is strange
Vor knapp 2,5 Stunden die letzten Episode begonnen und gleich in einem Rutsch durchgespielt, weil ich unbedingt wissen wollte wie das Spiel ausgeht.
Die Lobpreisungen, die ich vor dem Kauf in Massen gelesen habe, staubt das Spiel allesamt zurecht ab. So emotional packend erzählt war bisher eigentlich nur die 1. Season von The Walking Dead, wo ich aufgrund der Charaktere eine noch bessere Bindung aufbauen konnte als zu zwei Teenie-Mädels, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt, den ich auch gar nicht überbewerten möchte.
Das Spiel ist vom Gameplay her am ehesten mit den Telltale-Titeln zu vergleichen, wenngleich es hier deutlich ruhiger zugeht und die Quicktime-Events von dort keine Rolle spielen. Dafür hat man eben das Zurückspulen der Zeit als zentrales Gameplay-Element.
Technisch ist es ganz in Ordnung. Es hat die üblichen Unreal-Engine-Schwächen der nach Ladezeiten zu spät aufpoppenden bzw. zu lange matschig bleibenden Texturen, aber bei einem Indie-Titel erwarte ich jetzt auch keine fotorealistische Optik, da hier eben wirklich die Story im Vordergrund steht, die eben das Prunkstück ist.
Sicherlich ist Life is strange kein Spiel für jedermann. Und ich kann auch verstehen, wenn jemand z.B. mit dem Hereinfühlen in das "normale" Leben eines Teenie-Mädels nicht klarkommt, aber wer Life is strange gar keine Chance gibt, verpasst möglicherweise eines der besten emotionalen Videospiel-Erlebnisse aller Zeiten.
10/10