Beyond: Two Souls (PS3)
Ich bin zufrieden. Das ist genau das Gefühl, was herrscht als die Credits über den Bildschirm laufen. Über einen Zeitraum von 15 Jahren begleitet man Jodie Holmes auf einer Reise mit Höhen und Tiefen, sowohl emotional als auch spielerisch.
Die Geschichte wird dabei nicht chronologisch erzählt, sondern macht wilde Sprünge vor und zurück. Einerseits werden so ganz geschickt einige Elemente erklärt und für weitere Episoden vorbereitet, andererseits nimmt diese Art aber etwas Spannung aus der Erzählung und Gewicht aus möglichen Entscheidungen. Immerhin weiß man ja in etwa wie es in der Zukunft aussieht. Dennoch bleibt die Inszenierung des Ganzen auf einem stets gutem bis teilweise wirklich sehr gutem Niveau. Ellen Page bietet hier eine wirklich gute Darbietung, was dank der nahezu fotorealistischen Umsetzung der Gesichter, zumindest derer der Hauptfiguren, auch erst so richtig herüber gebracht wird.
Das Gameplay hat hat sich im Vergleich zu seinem geistigen Vorgänger Heavy Rain auch weiterentwickelt. Es gibt nach wie vor QTE, welche in Kampf- und Actionszenen aber nicht mehr per Anzeige des richtigen Buttons angegeben werden. Viel mehr muss auf die Bewegung Jodies geachtet werden und entsprechend der rechte Stick in die Richtung gedrückt werden. Es ist sehr simpel und dennoch eine gute Entwicklung in der Spielmechanik. Dazu gibt es einige Passagen in denen Schleichen angesagt ist, die aber ebenso einfach umgesetzt wurden. Für ein wenig Abwechslung aber ganz nett.
Technisch hat das Spiel auch einen sauberen Eindruck gemacht. Die Kamera zickt hin und wieder mal und die Tonspur der Stimmen ist manchmal etwas leise. Ansonsten läuft die Reise aber sauber, schön und passend musikalisch untermalt ab. Vom eigentlichen Soundtrack bin ich aber etwas enttäuscht. Das liegt aber wirklich nur an meiner persönlichen Abneigung gegen Hans Zimmer, der bei mir seit Jahren einfach gar nichts mehr auslöst. Dafür ist der von Ellen Page gesungene Song „Lost Cause“ wirklich wunderschön. Die deutsche Synchronisation ist ebenfalls sehr gelungen.
Als Gesamteindruck wurde ich das Spiel schon gut nennen, wobei es doch aber deutlich hinter Heavy Rain zurücksteckt. Bei Spielen dieser Art will ich auf eine emotionale Weise mitgenommen und eingebunden werden, was Beyond: Two Souls in wichtigen Momenten auch schafft, aber leider nicht so gut wie es die Geschichte um Ethan Mars getan hat. Da ich aber auch erst eines von vielen Enden gesehen habe ist da vielleicht noch Luft nach oben.