Assassin's Creed 3 (PS3)
Ich war richtig heiß auf das Spiel, nachdem ich Brotherhood und Revelations durchgespielt hatte. Eine neue, frische Welt, ein neuer Assassine, eine überarbeitete Steuerung und eine weitläufige Wildnis luden ein.
Es hat aber eine ganze Zeit gedauert bis ich wirklich angekommen war, genauer gesagt bis zum Ende der fünften Sequenz. Vorher hatte ich wirklich mit der Steuerung zu kämpfen. Vor allem in den Kämpfen ist man hier ohne richtigen Fokus auf die Gegner unterwegs, was mich doch öfter unkontrolliert durch die gegnerischen Reihen rennen lies. Auch das Freerunning ging ungewohnt von der Hand. Wo man mit Ezio noch mit zwei Tasten so etwas wie die Geschwindigkeit regulieren konnte, flitzt Connor mit einer Taste über die Dächer bzw. durch die Bäume. Da haben Automatismen mir öfter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Hatte ich mich aber erst mal an die neuen Umstände gewöhnt, ging alles wieder flott von der Hand und dank der neuen Animationen konnte ich nun schöner denn je kämpfen oder über dir Dächer rennen.
Von den viel erwähnten Bugs blieb ich so gut wie komplett verschont. Lediglich in der dritten Sequenz war meine Figur kurz handlungsunfähig, bis ein Gegner mich geschlagen hatte. Danach lief alles problemlos weiter. Keine fliegenden Pferde oder kaputte Missionen. Patch 1.02 wohl sei Dank.
Spielerisch bietet auch der dritte Teil das, was man aus den Vorgängern gewohnt ist. Connor und seine Gegenspieler wissen mit zunehmender Spielzeit immer mehr zu gefallen. Und auch in der Gegenwart macht Desmond eine gute Figur, viel besser als ich erwartet hatte. Eine noch bessere Figur machen aber die Nebenmissionen. Sei es nun der Ausbau der Siedlung, die Aufgaben der Abenteurer oder die sehr gut umgesetzten maritimen Missionen (Wenn ich da an Risen 2 denke und was dort an Potential verschenkt wurde, puh). Oder einfach auf die Jagd in der riesigen Wildnis zu gehen – alles hat mir viel Spaß gemacht.
Allerdings ist mein Lieblingsfeature seit Brotherhood ziemlich schwach umgesetzt worden. Die Assassinenrekruten und deren Missionen kommen nicht mal ansatzweise an die aus Revelations ran. Auch das neue Handelssystem, an sich eine wirklich tolle Idee, ist nicht gut umgesetzt worden. Die Menüführung ist viel zu umständlich, als das man das System länger nutzen möchte. Ein wenig mehr Bedienkomfort und mehr Nutzen und das System wäre perfekt.
Technisch macht das Spiel einen sehr guten Eindruck. Die Grafik und die Animationen sind spitze, auch der Sound macht was her, ist aber nicht so eingängig wie in Assassin's Creed 2. Lediglich die Lippensynchonisation ist deutlich ausbaufähig.
8/10