Dust - An Elysian Tail
Eines haben wirklich alle diese Metroidvania-Spiele gemeinsam: Ein verdammt cooles Setting. Ob das nun das Alien-Feeling auf verlassenen Planeten ist (Metroid), Horrorklischees im Dracula-Schloss (Castlevania), Verschwörungen in einer unterirdischen Militäranlage (Shadow Complex) oder Licht gegen Dunkel in einer Scherenschnittwelt (Outland). Dust bietet hingegen Katzenmenschen in kunterbunter Umgebung - naja.
Abgesehen vom beschissenen Charakterdesign stimmt aber alles. Das grosse Highlight ist das Kampfsystem. Dust kann mit seinem Schwert angreifen, Magie benutzen und das ganze mit einem Windangriff kombinieren und im wahrsten Sinne des Wortes aufblasen. Hört sich nach einem Standard-System an, aber das ganze ist so Smooth umgesetzt und vor allem dieser Zyklonen-Angriff ermöglicht einem das sekundenschnelle und spektakuläre Durchqueren bereits besuchter Billdschirme. Bei dem doch erheblichen Backtracking, die für das vollständige Untersuchen der Levels nötig ist, kommt das sehr gelegen.
Das zweite Highlight ist natürlich - wie es sich für ein Spiel dieses Genres gehört - das Erkunden der Welt. Neue Fertigkeiten schalten neue Wege frei. Garniert wird das ganze aber - wie man es auch von den Castlevanias kennt - mit leichten RPG-Elementen. Das Besiegen von Gegnern bringt Erfahrungspunkte (für Level Ups, die man in 4 Fertigkeiten investiert), Gold und Materialien um neue Waffen und Ausrüstung zu schmieden. Abgerundet wird das mit einem hohen Anreiz, alles zu erkunden (Secrets, Time Trials), coolen Gags und Cameos aus anderen Spielen, einem schönen Soundtrack und eigentlich auch super animierter Zeichentrickgrafik. Wenn nur das Charakterdesign nicht wäre.
Umso beeindrukender, wenn man bedenkt, dass das abgesehen vom Sound ein Ein-Mann-Projekt war.