ZitatOriginal geschrieben von Tom Mickel:
Also bitte. Wenn eine solche Aussage als Ankündigung gewertet wird, sprechen wir wohl unterschiedliche Sprachen, in denen „Ankündigung“ jeweils eine völlig andere Bedeutung hat.
Da äußert sich ein (!) Ministerpräsident mit verdammt viel Konjunktiv und schließt eine Debatte über das Thema nicht aus...wenn man sich über dieses Interview und eine zeitnah abgehaltene PK mit Söder informiert, bekommt man die in dem Zusammenhang nicht unwichtige Information, dass Söder eine allgemeine Impfpflicht ausschließt und Kretschmann betont, dass er von keiner gesellschaftlichen Mehrheit für eine solche ausgeht.
Aus sowas strickst du allen Ernstes eine Ankündigung?
Meine Güte, es wird echt immer abenteuerlicher.
Es ist einfach das, was ich noch in Erinnerung habe - ich habe btw. auch nicht behauptet, es hätte eine Ankündigung gegeben.
Zu deiner Frage: ich bin mir ziemlich sicher, dass es einige Politikergibt, die mit dem Gedanken einer Impfpflicht spielen und sie gerne erlassen würden. Es gibt meines Erachtens zeitgleich rechtliche Hürden, die es nahezu ausschließen, dass dies erfolgreich geschehen könnte. Speziell im Hinblick auf Kretschmer fällt schon auf, dass eine erheblich andere Rhetorik im Vergleich zum Sommer vorlag - im Sommer schloss er die Impfpflicht noch konsequent aus, nun will er die Debatte - momentan - nicht führen, um kein "Protest" zu verursachen. (An der Stelle: momentan gibt es nicht genügend Impfstoff, um eine Pflicht sinnvoll umzusetzen.) Das ist eine, mE auch intensive, Änderung, die einem schon auffallen kann/sollte, wenn ein wenig medienkompetent durch die Welt geht.
Auf die Aussagen des Berufsopportunisten Söder, der seine Meinung im 2-Wochenformat nach dem aktuellen Stimmungstrend neu ausrichtet, setze ich nicht einen Groschen. Im Herbst hat er dann wieder gebetet und plötzlich kam es ihm, er muss sich leider für eine Pflicht einsetzen, weil ihm sein Pony beim knien ins Gesicht fiel.
Wenn du mich fragst gab es keine Ankündigung, aber wir erleben momentan exakt die Kommunikationsstrategie, die wir bereits mit "es gibt keinen zweiten Lockdown", der gesamten Maskenschose: "Masken helfen nicht", "medizinische Masken sind nicht nötig", "Wer keine Maske trägt, nutzt seine Freiheit in einer sehr egoistischen Weise", "wer keine Masken trägt, begeht eine OWI", "wer keine medizinische Masken trägt, begeht eine OWI, FFP II-Maskenpflichten wird es nicht geben", "FFP II Maskenpflicht ab 1.4.", und anderen Volten, wie "wenn ihr artig seid, dürft ihr Weihnachten feiern" etc. bewundern durften. Ich halte es daher für deutlich naiver, nicht von etwaigen Überlegungen auszugehen, als davon auszugehen, dass ernsthaft über eine Pflicht nachgedacht wird.
PS.: die Aufzählung adressiert nur die Kommunikation und den Entscheidungsverlauf, nicht die Frage, ob ich etwaige Eingriffe als sinnvoll erachte oder nicht.