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Ray Alcove
MoonSurfer 100

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Mit Andys Ausbruch hab ich kein Problem, mehr mit dem Umgang der Gefangenen untereinander. Für mich ist der Film mehr eine Art geistiges Experiment, wie im Idealfall ein Zusammenleben zwischen Gefangenen aussehen sollte, was sich wiederum beisst mit den Vergewaltigungsversuchen und den überzogenen bösen Widersachern (Clancy Brown, Bob Gunton), was sich wiederum beisst mit dem lockeren Ton und der Messiasfigur Andy. Ich habe einfach das Problem, dass ich zu keiner Sekunde vergesse, dass die Geschichte auf Papier entstand und mir weiss machen will, dass es Shawshank auf ich unserer Realität geben kann.
Dann kommt noch eine zu positive Zuschauerresonanz hinzu (IMDB #1 oder auch hier) und ich habe das Gefühl zeitlich und räumlich versetzt worden zu sein, nach Guyana und man will mir die Kool Aid verkaufen.
Aber das klingt hier schlimmer als es ist (die Szenen mit James Whitmore, der mit dem Leben ausserhalb des Knastes nicht klar kommt, gehören zu den besten, die ich kenne). Ich habe nur etliche Filme gesehen, die ich besser finde. Am Wochenende z.B. den Originalen "The Beguiled", der ein kleines Meisterwerk darstellt und über den kein Mensch redet. Oder im Bereich der Gefängnisfluchtfilme mit Sträflingen, die grossen gegenseitigen Respekt vor sich haben: Die Regeln des Spiels, A Man Escaped (zugegeben, viel schlechter gespielt).
100 % Zustimmung zu Green Mile, bei dem ich die Figurenzeichnung und das Miteinander (sowohl Wärter/Wärter, Wärter/Gefangene, Gefangene/Gefangene) trotz übernatürlichem Element viel glaubwürdiger finde und bei dem mich das Geschehene somit viel mehr zerstört.
P.S. Stand by Me würde ich defnitiv noch auf dem Level sehen und zumindest was das Inszenatorische anbelangt, Shining.
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Posted: 24.11.2020, 01:39 Uhr |
Beiträge: 464 | Wohnort: | Registriert seit: 03.01.2009
| Info | Posting ID: 9793870 |
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CaptnSpaulding
MoonSurfer 500

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Zitat: Original geschrieben von Ray Alcove:
Mit Andys Ausbruch hab ich kein Problem, mehr mit dem Umgang der Gefangenen untereinander. Für mich ist der Film mehr eine Art geistiges Experiment, wie im Idealfall ein Zusammenleben zwischen Gefangenen aussehen sollte, was sich wiederum beisst mit den Vergewaltigungsversuchen und den überzogenen bösen Widersachern (Clancy Brown, Bob Gunton), was sich wiederum beisst mit dem lockeren Ton und der Messiasfigur Andy. Ich habe einfach das Problem, dass ich zu keiner Sekunde vergesse, dass die Geschichte auf Papier entstand und mir weiss machen will, dass es Shawshank auf ich unserer Realität geben kann.
Dann kommt noch eine zu positive Zuschauerresonanz hinzu (IMDB #1 oder auch hier) und ich habe das Gefühl zeitlich und räumlich versetzt worden zu sein, nach Guyana und man will mir die Kool Aid verkaufen.
Aber das klingt hier schlimmer als es ist (die Szenen mit James Whitmore, der mit dem Leben ausserhalb des Knastes nicht klar kommt, gehören zu den besten, die ich kenne). Ich habe nur etliche Filme gesehen, die ich besser finde. Am Wochenende z.B. den Originalen "The Beguiled", der ein kleines Meisterwerk darstellt und über den kein Mensch redet. Oder im Bereich der Gefängnisfluchtfilme mit Sträflingen, die grossen gegenseitigen Respekt vor sich haben: Die Regeln des Spiels, A Man Escaped (zugegeben, viel schlechter gespielt).
100 % Zustimmung zu Green Mile, bei dem ich die Figurenzeichnung und das Miteinander (sowohl Wärter/Wärter, Wärter/Gefangene, Gefangene/Gefangene) trotz übernatürlichem Element viel glaubwürdiger finde und bei dem mich das Geschehene somit viel mehr zerstört.
P.S. Stand by Me würde ich defnitiv noch auf dem Level sehen und zumindest was das Inszenatorische anbelangt, Shining.
Also du findest "Die Verurteilten" ist mehr Fabelfilm als Star Wars. Aber gleichzeitigt findest du "The Green Mile" glaubwürdiger , trotz der übernatürlichen Elemente.
Ich verstehe das irgendwie nicht xD aber natürlich akzeptiere ich deine Meinung.
Warum sollen die bösen Charaktere (Gefängniswärter, der Vergewaltiger) unglaubwürdig sein? Das war / ist leider in vielen Gefängnissen gang und gebe, vor allem früher. Wo man die Gefangenen nicht so streng bewacht hat. Oder war es nie so gewesen?
Also ich finde, der Aufbau der Figuren, wie gezeigt wird, wie das Gefängnis funktioniert und was dort zum Alltag gehört, finde ich sehr sehr gut gemacht. Und ich finde es wurde ein sehr treffender Bezug zur Realität hergestellt. Mir leuchtet nicht ein, warum ein solcher Film mehr "Fabel" sein soll als z.B. Star Wars. (viellieicht einfach ein sehr schlechtes Beispiel?)
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Posted: 24.11.2020, 10:37 Uhr |
Beiträge: 956 | Wohnort: Sachsen | Registriert seit: 26.02.2015
| Info | Posting ID: 9794056 |
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Ray Alcove
MoonSurfer 100

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Der Vergleich zu Star Wars war natürlich provokant, obwohl ich innerhalb der Regeln seines Universums den Film für stimmiger halte. Zu den bösen Figuren: Natürlich gibt es solche "bösen" Figuren, allerdings nicht ohne Grauschattierungen. In die Verurteilten sind die Bösewichte Karikaturen, Comic Book Villains, und selbst da gibt es viele die Schattierungen aufweisen, Gründe warum sie so abartig handeln wie sie eben tun (z.B. Two Face) - hier: Gibt es kaum so etwas wie Stufen. Auf einer Farbpalette nur weisse Lichtblitze (Andy) und finstere, tiefschwarze Töne (wie Bob Guntons chief warden). Figuren, die ich wiedererkenne wie Morgan Freemans oder James Whitmores gibt es nur selten. Der Film ist zu 100 % für das Herz gemacht, sehr manipulativ, was nicht zwingend negativ sein muss, aber besser kaschiert werden kann mit Subtilitäten.
Ich erkenne einfach nur wenige dynamische Figuren, sondern vor allem Typen, was mir weniger zusagt.
Ich muss übrigens den Vergleich zu die Regeln des Spiels revidieren, ich meinte die grosse Illusion, auch von Renoir, ich verwechsle die beiden Ttitel und deren Handlung oft . In la grande illusion wird das Leben von Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges in deutscher Haft gezeigt. Erich von Stroheim als Vorsteher des Lagers hat einige grauenhafte Charakterschwächen, aber auch gute und es wird gezeigt, wie schwierig die Position ist, in der er persönlich steckt. Er ist eher eine Pontius Pilatus Figur als ein Herodes. Für mich ist das viel interessanter, weil realistischer und gerade in der Zeit (1937) in der, der Film gedreht wurde, hätte er leicht ein bitterer, propagandistischer Anti-Nazi-Film werden können, versucht aber genauso eine humanistische Botschaft zu präsentieren wie Shawshank, ist aber viel nachvollziehbarer, weil einfach die Figurenzeichnung nicht eindimensional ist.
Aber ich bin mir sicher, es gibt auch für euch Filme, die in den Himmel gelobt werden, mit denen ihr aber weniger anfangen könnt. Ist ja nicht so, dass ich Shawshank nicht auch in meiner Top of 1994 Liste hätte (d.h. ich muss ihm mindestens mit 8 auf IMDB bewerten), einfache lange nicht zu oberst.
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Posted: 24.11.2020, 15:09 Uhr |
Beiträge: 464 | Wohnort: | Registriert seit: 03.01.2009
| Info | Posting ID: 9794215 |
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