WEGEN DES CORONA-VIRUS
Formel-1-Rennen in
China vor der Absage
Jetzt erreicht das gefährliche Corona-Virus auch die Formel 1.
Nach BILD-Informationen steht die Absage des Grand Prix von China am 19. April in Schanghai kurz bevor. Eine Entscheidung soll zeitnah fallen.
Hintergrund: Noch immer kämpft China unverändert gegen die Ausbreitung des Corona-Virus, die 24-Mio-Metropole Schanghai im Osten des Landes ist zwar noch nicht unter Quarantäne gestellt, erste Verdachtsfälle und Sicherheitsmaßnahmen gibt es aber auch schon dort. Unter anderem ist die Bevölkerung angewiesen worden, möglichst zuhause zu bleiben.
Eine Reaktion der örtlichen Behörden: Die Absage aller Sportveranstaltungen für den Monat März, um das Ansteckungsrisiko zu verringern. Die Formel 1 fährt zwar erst Mitte April in Schanghai, die Vorbereitungen für das Rennen beginnen aber weitaus früher.
Formel-1-Sportchef Ross Brawn (65) auf BILD-Nachfrage zum China-Rennen: „Da sieht es momentan schwierig aus. China hat alle öffentlichen Veranstaltungen im März abgesagt. Wir fahren im April. Am Ende ist es eine Entscheidung der lokalen Veranstalter.“
Zum Verständnis: Durch geltende Verträge zwischen Formel 1 und China kann die Königsklasse nicht einfach den Grand Prix von sich aus absagen und auf die Reise nach China verzichten. Nur die lokalen Ausrichter vor Ort können das Rennen in Abstimmung mit dem Automobilweltverband Fia absagen.
Diese Entscheidung dafür muss zeitnah fallen. Denn: Die aufwändige Logistik der Formel 1 für den Grand Prix von China läuft bereits an.
Ross Brawn: „Die Seefracht soll in der nächsten Woche auf die Reise gehen. Das wäre jetzt noch kein Desaster, wenn das Schiff letztlich umkehren müsste. Aber in knapp drei Wochen gehen die ersten Mitarbeiter rüber und bereiten die Rennstrecke vor. Das ist für uns das kritische Datum, bei dem wir eine Rückmeldung brauchen.“
Im Gespräch wäre aber ein Nachholtermin, wie der Formel-1-Sportchef verrät: „Wir hätten gerne ein Rennen in China, das für uns ein wichtiger Wachstumsmarkt ist. Vielleicht würden wir versuchen, einen Termin später im Jahr zu finden.“
Offen ist, wie das im schon jetzt gewaltigen Rennkalender mit jetzt geplanten 22 Rennen bis zum Finale am 29. November in Abu Dhabi gelingen soll.
Ein Tausch mit Russland (27. September) ist vom Tisch. Auch wilde Gerüchte über den Hockenheimring als möglichen Ersatz-Standort für das Rennen sind Unfug. Die Vorbereitungszeit für den Traditionskurs wäre viel zu kurz – dazu käme eine völlig offene Kostenfrage.
Übrigens: Auch bei den meisten Formel-1-Teams geht man mittlerweile von einer Absage des China-Rennens aus. Die Reisevorbereitungen sind nach BILD-Informationen derzeit weitgehend ausgesetzt.
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