A N Z E I G E

Corona-Virus #9

  • Das Problem ist doch, egal ob RKi, Dorsten oder Politik: niemand hat mit sowas Erfahrungswerte. Dorsten ist Wissenschaftler und kein kleiner, sollte also etwas Ahnung haben. Er wird aber gleich von vielen Seiten angegriffen - von Leuten, die weit weniger Plan haben.
    Merkel & Co sind eh immer das erste Bashing Opfer, so auch hier.
    Natürlich fällt die miserable Schulpolitik jetzt wieder auf, was natürlich andere schon seit Jahren sehen. Aber es gibt halt keinen komplett richtigen Weg. Dafür fehlen auch Erfahrungswerte - als Vater eines Kita Kindes weiß ich, dass sich dort sämtliche Seuchen schnell verbreiten - aber Corona anscheinend nicht. Viele Fall zahlen an Schulen kommen von Lehrern oder weiterführenden Schulen - deutlich weniger von Grundschulen.
    Drosten wurde ja von Streeck angegangen, als er vor Monate seine Kita Studie präsentiert hat - Gegenstudien sowie widerlegende Fall zählen gibt es bis heute nicht.
    Das rki ist da halt auch mit im Boot. Auch die sind halt nicht perfekt - aber auch dort hat niemand so einen Pandemie Fall im Erfahrungswertschatz.
    Die Lage gefällt wohl den wenigsten Menschen - aber wenn die Strategie "jeder macht, wie er es für richtig hält" ist, dann sollte man den Staat wohl umbauen. Keine Solidarität bei Corona? Dann bitte auch kein Hartz IV, keine Rentenaufstockung, kein Bafög etc.
    Bei manchen schlägt die soziale Ader halt nur, wenn es ihnen selbst nützt. Und natürlich wissen die auch besser, wie man mit einer Pandemie umgeht - kennen dafür vermutlich weder den Begriff noch den Hintergrund des Präventionsparadoxon.
    Aber gut, mit überfüllten Krankenhäusern, mehr Toten und überarbeiteten Ärzten und Pflegern würde es unserer Wirtschaft selbstverständlich viel besser gehen.


    Ps: Ein Hoch auf die Worterkennung von modernen smartphones

  • A N Z E I G E
  • Zitat

    Original geschrieben von Cyberwarrior:
    Gerichtsurteil – Erste Fitnessstudios vor der Öffnung


    Der Corona-Lockdown betrifft deutschlandweit auch die Fitnessbranche. Eine große Kette hat nun erfolgreich gegen die Schließung ihrer Studios geklagt. Entscheidend war offenbar auch eine europaweite Studie.


    https://amp.welt.de/sport/arti…ios-vor-der-Oeffnung.html


    Naja am Ende wird dann jeder Klage einreichen (Restaurants e.t.c) und es wird wieder alles geöffnet wie vorher. Ob das dann viel Sinn macht, weiss ich nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von TheQuietOne:
    Naja am Ende wird dann jeder Klage einreichen (Restaurants e.t.c) und es wird wieder alles geöffnet wie vorher. Ob das dann viel Sinn macht, weiss ich nicht.


    Nein, erst heute wurden Klagen bezüglich Kosmetikstudios und Spielhallen abgewiesen. Und auch sonst sind bis auf Ausnahmefälle alle Klagen abgewiesen worden. Oft ging es auch nur um die Formulierung und Form der Verordnung, nicht um den Inhalt.

  • Zitat

    Original geschrieben von al_sb_683:
    Ich verstehe nicht, was du jetzt wirklich willst.


    Das RKI kann weder etwas dafür, dass sich einzelne Bildungsministerien wie in NRW in der Hand inkompetenter Selbstdarsteller befinden, noch etwas dafür, dass diese und die örtlichen Gesundheitsämter die Schutzmaßnahmen mittlerweile komplett willkürlich auslegen.
    In Herne geht man jetzt trotz riesiger Infektionszahlen dazu über, nur direkte Sitznachbarn in Quarantäne zu schicken.
    Das Schulen dazu noch für innovative Konzepte bestraft werden, weil eine Rechtsanwaltsfachangestellte aus einer Spaßpartei einen Gottkomplex entwickelt hat und der demente Gesundheitsminister , setzt dem Ganzen dann halt die Krone auf.


    Darauf hat das RKI aber überhaupt keinen Einfluss und auch keine Weisungsbefugnis. Ebenso wenig wie auf evtl. Infektionszahlen aus dem ÖPNV. Da wird halt nichts nachgehalten oder dokumentiert, woher soll man also Daten erheben und Rückschlüsse ziehen?


    Richtig, für Bildungsministerien und die örtlichen Gesundheitsämter kann das RKI nichts, dass man jedoch überhaupt keinen Einfluss auf diese hat, sehe ich so nicht.


    Gerade Bildungsministerien werden häufig erst dann aktiv, wenn sie sich immensem öffentlichen Druck ausgesetzt sehen und nicht vorher. Wenn nun das RKI, dessen wissenschaftliche Analyse des Pandemieverlaufs entscheidend für eine Vielzahl öffentlicher Entscheidungen ist, in einer Pressekonferenz, die von sämtlichen Leitmedien des Landes aufmerksam begleitet wird, dazu beitragen würde eben diesen Druck weiter aufzubauen, indem man namentlich einen deutlichen Appell an die jeweiligen Bildungsministerien richtet, hat das meiner Meinung nach schon einen entscheidenden Einfluss.


    Die Tatsache, dass man dies nicht tut, obwohl man weiß, dass die eigenen Hygienerichtlinien vielfach nur unzureichend von den jeweiligen Bildungsministerien umgesetzt werden, ist dann eben für mich ein eindeutiges Indiz für eine politisch motivierte Nicht-Kritik, insbesondere wenn man gleichzeitig an alle Schulen appelliert, die entsprechenden Maßnahmen doch umzusetzen, obwohl man genau weiß, dass diese darüber gar nicht entscheiden dürfen. So etwas spricht dann für mich in dem Statement für die Umsetzung der gegenwärtigen bundespolitischen Leitlinie, nach der die Schulen um jeden Preis komplett offengehalten werden sollen.


    Das manifestiert sich ja nicht nur in dem Thema Schulen, sondern ebenso in der allgemeinen Deutung von Daten. Mit Blick auf die Pandemieentwicklung im Frühjahr nach dem Lockdown, die Inkubationszeit, den Zeitraum von Infektion bis zur Verlegung auf Intensivstation bei schweren Krankheitsverläufen sowie der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer auf Intensivstationen war bereits mit Beginn des sogenannten "Lockdown light" am 02.11. klar, dass man Mitte November (unabhängig davon, ob die Maßnahmen wirken oder nicht) nach immer weiter steigenden Infektionszahlen maximal auf einem hohen Niveau stagniert und die Anzahl der Intensivpatienten weiter steigen würde. Aus epidemiologischer Sicht war es daher auch relativ klar, dass der politisch anvisierte Zeitraum von vier Wochen mit dem "Leckerli Weihnachten" mit Sicherheit nicht ausreichend sein würde.
    Dass man politisch versucht, die Menschen zum Einhalten der Maßnahmen zu motivieren, indem man die Aussicht auf ein halbwegs "normales Weihnachten" in Aussicht stellt, kann ich ja sogar gut nachvollziehen.


    Da ich die Mitarbeiter des RKI jedoch für überaus kompetente Wissenschaftler halte und ausschließe, dass man die Erkenntnisse aus dem Frühjahr nicht deuten kann, bleibt da eben nur der Schluss, dass man sich politischen Entschlüssen nicht entgegen stellen möchte. Wäre dies nicht der Fall, hätte man auch bereits Anfang November klar sagen können, dass der gewählte Zeitraum von vier Wochen viel zu kurz ist, um nach zwei Wochen über die Wirksamkeit der Maßnahmen zu entscheiden und diese gar Ende November zu beenden. Das hat man allerdings nicht getan, weil man die bundespolitische Direktive nicht unterwandern wollte/durfte.


    Und um einmal deutlich zu machen, was ich mir von einer unabhängigen, wissenschaftlich evidenzbasierten Institution wünschen würde hier noch einmal der Rückbezug zu Schulen sowie dem ÖPNV. Ein entsprechendes Statement hätte dann in etwa wie folgt aussehen müssen:


    "Wir können nur noch einmal an die politischen Entscheidungsträger auf Landesebene appellieren, die im Leitfaden für Schulen veröffentlichten Empfehlungen umzusetzen. Dies beinhaltet grundsätzlich auch den ÖPNV, bei dem Bildungsministerien und Schulträger gemeinsam dafür sorgen müssen, dass diese möglichst nicht überfüllt bzw. voll ausgelastet sind. Auch wenn uns derzeit keine verlässlichen Daten zum ÖPNV vorliegen, ist gerade zu Ballungszeiten, selbst beim Gebrauch von Alltagsmasken eine Aerosol-Infektion möglich."


    Das wäre ein wissenschaftlich korrektes und zugleich politisches Statement, das man so aber natürlich vom RKI niemals hören wird, weil es die politische Direktive "Schulen offenhalten" unterwandern würde.


    Mich stört dabei vor allem, dass beim RKI der Eindruck einer neutralen wissenschaftlichen Perspektive erzeugt wird, der so aber de facto nicht besteht. In Bezug auf öffentliche Verkehrsmittel heißt es dann beim RKI simpel "keine Anzeichen für erhöhte Übertragungen" wohingegen beispielsweise renommierte Professoren (Ich weiß, das bekommt ohne namentliche Nennung jetzt einen verschwörungstheoretischen Touch, aber beruht leider auf Interna) davon abraten den ÖPNV zu nutzen, und falls unumgänglich nur mit Nutzung einer FFP2-Maske.


    Summa summarum stört mich also am RKI einfach, dass man zwar wissenschaftlich fundiert, aber eben nicht politisch neutral berichtet und durch die Wortwahl und Äußerungen eben fast ausschließlich politische Leitlinien wissenschaftlich unterstützt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Downey Jr:
    Nein, erst heute wurden Klagen bezüglich Kosmetikstudios und Spielhallen abgewiesen. Und auch sonst sind bis auf Ausnahmefälle alle Klagen abgewiesen worden. Oft ging es auch nur um die Formulierung und Form der Verordnung, nicht um den Inhalt.


    Richtig, Fitnessstudios haben hier im Saarland zum Beispiel die Klage verloren


    Und ich bleibe dabei, wenn zu viele Klagen würden und wieder aufmachen würde machen sie halt alles zu, dann kann keiner mehr kommen wie unfair es ist das andere auf haben und sie nicht


    Dann sind sie die groben Sieger ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Count Dackula:
    Wenn ich mir so die Zahlen ansehe rechne ich ohnehin damit das bald alles (außer Supermärkte) dichtgemacht wird.


    ist auch so ..


    am allermeisten bin ich wirklich mal auf silvester gespannt.. das wird mit sicherheit so böse krawalle geben :-|

  • Durchaus.
    Viele werden feiern wollen.
    Dann haben wir Leute die draußen feiern und da wird es schwierig sowas aufzulösen, vor allem aber wird es dann viele Partys im privaten Bereich geben.
    So oder so wird es sicher danach einen Anstieg geben der sich gewaschen hat


    Unser Plan war Silvester in Mainz. Ganz gechillt im Hotel mit Menü. Ohne tanzen, mit Abstand, habe aber wenig Hoffnung das dies so wird stattfinden können.


    Dort gibt es dann immer viele Menschen am Rhein die dort zusammenstehen. Bin gespannt wie man das verhindern will...

  • A N Z E I G E
  • Hier wurde ja schon die Querdenker-Demo inkl. der Gerichtsentscheidung vom OVG in Sachsen diskutiert; anbei ein relativ gelungener Beitrag, der die Rolle des Gerichtes rel. gut skizziert:


    Verfassungsblog: Justiz-Bankrott?


    Zu kritisieren ist mE zurecht eher die Versammlungsbehörde, denn die Gerichtsbarkeit.


    Unsere demokratische Gesellschaft wird gleichwohl gerade erheblich unter Druck gesetzt. Umso erheblicher ist es, tats. vorhandene Fehlerquellen zu identifizieren und daraus zu lernen.

  • Laut der Twitter Seite Risklayer knacken wir heute wieder einen neuen Rekord mit > 23.000 Fällen. Wenn man dann die jeweiligen Wochentage gegenüber stellt, steigen die Zahlen weiterhin recht schnell. Zwar nicht prozentual, aber absolut.


    Und wenn man sich anschaut, wie schnell man den Peak im Frühjahr hinter sich gelassen hat, scheint es diesmal deutlich länger zu dauern.


    Ich war mir eigentlich sicher, dass am 16.11. (nächste MPK) der Lockdown verlängert wird. Mittlerweile glaube ich, dass eher noch verschärft wird.

  • Zitat

    Original geschrieben von Timeus:
    Richtig, Fitnessstudios haben hier im Saarland zum Beispiel die Klage verloren


    Und ich bleibe dabei, wenn zu viele Klagen würden und wieder aufmachen würde machen sie halt alles zu, dann kann keiner mehr kommen wie unfair es ist das andere auf haben und sie nicht


    Dann sind sie die groben Sieger ;)


    Der bayr. VerwGH hat genau anders entschieden - da sind Fitnessstudios grds. nicht zu. Im Ergebnis teile ich auch deine Schlussfolgerung nicht - soweit nicht belegt werden kann, dass der Eingriff geeignet, erforderlich und angemessen ist, ist jedwede Beschränkung zu unterlassen.


    Zuletzt muss angefügt werden, dass momentan Entscheidungen zu Eilanträgen verhandelt werden - eine vollständige Rechtsprüfung wird dabei stehts nicht vorgenommen. Die Entscheidungen beschränken sich demgegenüber (entscheidungsstiftend) auf eine Folgenabwägung, in der die Folge des pot. Rechtsverstoßes mit den Folgen einer fälschlichen Rücknahme der Regelung (jeweils bis zum Ende des Hauptsacheverfahrens) abgewogen wird.

  • Naja wenn man die Begründung liest liest sich das aber etwas anders, auch da war es wieder das Thema „andere Sachen sind erlaubt also muss das auch erlaubt sein“-


    Anscheinend aber auch nur mit starken Einschränkungen so das es nicht wieklch wirtschaftlich ist wieder zu öffnen


    Und genau darum geht es mir, wenn man Zuviel erklärt und erstreitet wird halt irgendwann der Vergleich auch geschlossen und dann ist man keinen einzigen Schritt weiter hat anderen aber auch noch ans Bein gepisst

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