A N Z E I G E

Corona-Virus #8

  • Zitat

    Original geschrieben von Ernesto1986:
    Aber dafür gibt es doch Gesundheitsämter, die in Absprache mit anderen Institutionen und dem Veranstalter Hygienekonzepte erarbeiten und überwachen. Dann werden Vereinen, die sich bewusst nicht daran halten, eben die Genehmigungen entzogen.


    Die Gesundheitsämter, die bereits jetzt hoffnungslos überfordert sind sollen also, um mal beim Beispiel Fußball hier in meinem Kreis zu bleiben, jeden Sonntag zeitgleich ~40 Sportplätze abfahren und überprüfen ob die Regeln eingehalten werden? Na viel Spaß hierbei...


    Zitat

    Original geschrieben von Ernesto1986:
    Aber nur weil öffentlichkeitswirksam dargestellt wird, dass es in einigen Branchen schwarze Schafe gibt, kann man nicht die ganzen Branchen killen sondern muss viel eher all jene, die sich für die Konzepte engagieren, honorieren und sie mit weiterem Vertrauen belohnen.


    Dagegen sagt doch niemand etwas. Ich habe doch selbst gesagt, dass ich Restaurant-Schließungen nicht für zielführend halte sondern die wirklich nur ein Placebo wären, welches eben "gut" aussieht aber wenig bringt.
    Und das obwohl ich der Meinung bin, dass auch ein echter Lockdown die Branche nicht dauerhaft "killen" würde, aber das ist ein anderes Thema welches wir hier ja schon öfter hatten.

  • A N Z E I G E
  • Zitat

    Original geschrieben von Josey:
    Die Gesundheitsämter, die bereits jetzt hoffnungslos überfordert sind sollen also, um mal beim Beispiel Fußball hier in meinem Kreis zu bleiben, jeden Sonntag zeitgleich ~40 Sportplätze abfahren und überprüfen ob die Regeln eingehalten werden? Na viel Spaß hierbei...


    Bei kleinen Vereinen kann ich das nicht beurteilen. Ich hatte den Kontext der Diskussion so verstanden, dass es um Bundesliga-Fußball geht.
    Und dort gibt es eben diese komplexen Hygienekonzepte, welche an jedem Spieltag von Vertretern des Gesundheitsamts überwacht werden.
    Nur darum geht es mir. Wie es im Amateurfußball ausschaut, entzieht sich in Gänze meiner Kenntnis.

  • Zitat

    Original geschrieben von Ernesto1986:
    Bei kleinen Vereinen kann ich das nicht beurteilen. Ich hatte den Kontext der Diskussion so verstanden, dass es um Bundesliga-Fußball geht.
    Und dort gibt es eben diese komplexen Hygienekonzepte, welche an jedem Spieltag von Vertretern des Gesundheitsamts überwacht werden.
    Nur darum geht es mir. Wie es im Amateurfußball ausschaut, entzieht sich in Gänze meiner Kenntnis.


    Beides. Bundesliga wegen der Vorbildfunktion bzw. dem vorspielen von Normalität und Amateurfußball, weil dort einfach trotz aller Konzepte nicht das geleistet werden kann, was die großen Vereine tun.

  • Zitat

    Original geschrieben von Josey:
    Beides. Bundesliga wegen der Vorbildfunktion bzw. dem vorspielen von Normalität und Amateurfußball, weil dort einfach trotz aller Konzepte nicht das geleistet werden kann, was die großen Vereine tun.


    Wie gesagt, meine Ausführungen bezogen sich nur auf den höherklassigen Fußball.
    Einer Vorbildfuntkion kommt man übrigens nicht (nur) durch Verzicht nach sondern (auch) durch Ausarbeitung und Umsetzung vorbildlicher Konzepte. Die Situation in deutschen Stadien hat ja auch absolut nichts mit der von dir beschriebenen Normalität zu tun.
    Lediglich Vereine, welche dieser Vorbildfunktion nicht nachkommen, sollten bestraft werden, in dem ihnen das vom Gesundheitsamt genehmigte Konzept entzogen wird.


    Wie gesagt, in meinem Verein wird es vorbildlich gelebt und fühlt sich nahezu unendlich harmloser an als der Alltag im Zentrum Hamburgs. Da wir in unserem Rechtsstatt bekanntlich immer noch das Prinzip der Einzelfallentscheidung verfolgen und Kollektivstrafen lange hinter und gelassen haben, erachte ich entsprechende Forderungen als gefährlich und fragwürdig.


    Ich frage mich ohnehin, was Usern im Internet die Fachkompetenz gibt, Dinge zu verurteilen, die sie noch nie gesehen haben und sich aus dieser Position über die Fachkompetenz von Gesundheitsämtern stellen.

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    Original geschrieben von LordGangrel:
    Und die Aussage in Deutschland ist ja klar, Wirtschaft und Schule hat Priorität. Unter Wirtschaft fällt da aber weder eine Kneipe, noch ein Restaurant.


    Die Gastro Szene gehört also nicht zur Wirtschaft, ja? Und wie kommst du zu dieser Annahme?

  • Zitat

    Original geschrieben von Christian Vander:
    Die Gastro Szene gehört also nicht zur Wirtschaft, ja? Und wie kommst du zu dieser Annahme?


    Ich glaube nicht das das seine Meinung ist sondern eher von weiter oben. Blöd gesagt (nicht meine Meinung) wird man eher einen Kollateralschaden mit vielen kleinen Firmen mit größtenteils Teilzeitkräften etc. riskieren als Firmen mit 10+ Mitarbeitern. Vor allem mal rein nüchtern betrachtet, wenn denn irgendwann mal alles wieder normal ist werden die Kneipen und Restaurants wieder wie nichts aus dem Boden schießen weil dann ein richtiger run anstehen dürfte. Das wird bei anderen Bereichen und Zweigen deutlich schwerer

  • Mal eine interessante Grafik vom "Anstieg der Todeszahlen": https://public.flourish.studio…a7Mq6d9g20874pUClnesvxjAg


    Der Vergleich zur Grippe ist ja recht eindeutig.


    ChristianVander: Natürlich gehört sie zur Wirtschaft - aber die Aussagen "Platz 1 Wirtschaft, Platz 2 Schulen und Kitas" gab es ja. Und da werden vermutlich Abstriche gemacht und Kneipen werden eher nicht in die wichtigen Wirtschaftszweige einberechnet. Bei Restaurants müsste es da schon anders aussehen, daher bin ich gespannt, was sie da machen. Mit einer zeitlich begrenzten "Nur Liefer- und Abholservice" kommt man aber auch nicht weit.
    Aber wie Timeus schon geschrieben hat: Kneipen, Clubs und Restaurants kommen eher wieder als ein Betrieb mit 1000 Mitarbeitern. Natürlich hängen da Existenzen dran, aber man versucht halt den Weg des kleineren Übels zu gehen.

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  • Zitat

    Original geschrieben von LordGangrel:
    .
    Aber wie Timeus schon geschrieben hat: Kneipen, Clubs und Restaurants kommen eher wieder als ein Betrieb mit 1000 Mitarbeitern. Natürlich hängen da Existenzen dran, aber man versucht halt den Weg des kleineren Übels zu gehen.


    Bei Clubs wäre ich mir da gar nicht so sicher, gerade in Großstädten. Wenn man schon immer gesehen hat wie schwierig es für das altehrwürdige Molotow immer ist ein Exil zu finden in Hamburg, glaube ich, dass sich viele Vermieter eher die Taschen mit Wohnräumen voll machen würden, wenn die alten Mietverträge erstmal weg wären.


    Und ich gebe Vander ja ungern Recht, aber auch die Veranstaltungsbranche ist ein riesiger Industriezweig, in dem auch viele Selbstständige tätig sind, ich weiß nicht, ob man den einfach aufgeben kann.

  • Zitat

    Original geschrieben von Don R. Wetter:
    Die Frage ist ja nicht, ob es schlimmer ist die Gastronomie zu schließen oder große Betriebe. Die spannendere Frage ist, ob es wirklich den gewünschten Effekt erzielt - und da habe ich auch sehr große Zweifel.


    Wie schon geschrieben, treffen sich jetzt schon die Jugendlichen zu Privatbesäufnissen und da unter denen, wahrscheinlich mehr asymptomatisch Infizierte anzutreffen ist, ist das viel gefährlicher als in Restaurants oder Kneipen. Und das wird man ausser mit Ausgangssperren nicht in den Griff bekommen, wenn überhaupt.

  • A N Z E I G E
  • Die Politik droht hier wirklich immer mehr Verständnis bei der Bevölkerung zu verlieren. Es gibt keinerlei Hinweise, dass die Gastro das Infektionsgeschehen massiv beeinflusst.
    Das allermeiste ist auf private Veranstaltungen zurückzuführen und genau dazu zwingt man die Leute jetzt noch mehr als vorher.


    Am Wochenende war ich in Köln. Dutzende male habe ich Gespräche der Sorte "ok, zu wem gehen wir jetzt" gehört. Die Leute werden sich weiterhin treffen.


    Man wird, sofern man nicht mit der Polizei in Wohnungen einmarschiert, die Leute nicht vom feiern, sich treffen usw abhalten. Sie machen es halt jetzt nichtmehr draußen, mit Abstand und in Restaurants, sondern zuhause im kleinen Wohnzimmer.


    Eine Freundin arbeitet lange in der Gastro und Clubszene in Frankfurt. "Intern" geht man davon aus, das es 70-80% der Clubs und Bars nicht überleben werden, wenn jetzt ein Lockdown kommt. Sehr viele sind jetzt schon an der absoluten Grenze.

  • Die Frage ist halt, was soll man machen? Also wirklich ernst gemeint. Egal worum es geht, man hört es bringt nichts, es wird sich eh nichts ändern, das kann man nicht machen, die Leute machen es dann halt daheim usw.


    Die einzige Option die eigentlich bei allen Einwänden noch bleibt ist gar nichts machen, das das nicht funktioniert sieht man aber ja auch aktuell


    Klar kommen gleich die Einwände mehr kontrollieren, mehr bestrafen, mehr auf die Selbstdisziplin bauen, aber sind wir mal realistisch, dafür hat man bei weitem nicht das Personal und egal was man macht, die Selbstdisziplin zerfällt immer mehr.


    Daher weiß ich wirklich nicht was man machen soll und wir laufen geradeaus darauf zu das irgendwann das System zusammenbricht in den Krankenhäusern und wenn dann irgendwelche Schockbilder und Erlebnisse im direkten Umfeld dazu führen das die Disziplin kommt. Will nur leider keiner sehen weil jeder nur an seine eigenen kleine Welt denkt


    Und dann werden wirklich harte Einschnitte kommen zu deren viel kleineren Variante aktuell absolut niemand bereit ist, da sollen die anderen herhalten, man selber will aber so weitermachen wie bisher

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  • Zitat

    Original geschrieben von Don R. Wetter:
    Die Frage ist ja nicht, ob es schlimmer ist die Gastronomie zu schließen oder große Betriebe. Die spannendere Frage ist, ob es wirklich den gewünschten Effekt erzielt - und da habe ich auch sehr große Zweifel.


    Bin mir auch nicht so sicher. Bisher fand ichs in allen Restaurants sehr angenehm. Viel Abstand, alles sauber. Kneipe wird natürlich schwerer regulierbar sein - aber da muss dann einfach vielleicht die Mitarbeiter penetrant durchgreifen, wenn sie geöffnet haben wollen. Man wird die Leute ja nicht vom saufen abhalten. Dann passierts halt daheim, ohne Konzept, ohne Abstand bis fünf uhr Morgens.

  • Zitat

    Original geschrieben von Griese:
    Man wird die Leute ja nicht vom saufen abhalten.


    Bei einem großen Teil glaube ich das schon. Ich denke ein signifikanter Teil der Bevölkerung richtet ihr Leben vor allem danach aus, was erlaubt ist und was nicht. Ich habe z.B. Arbeitskollegen die diesen Sommer in den Urlaub geflogen sind, sich aber furchtbar aufregen, wenn jemand eine Maske falsch trägt.
    Ich glaube nicht, das der Großteil der Menschen, die heute legal in Bars trinken, bei einer Schließung zu illegalen Privatparties wechseln wird. Auch wenn man das nicht wirklich kontrollieren kann. Der grundsätzliche Wille sich gesetzestreu zu Verhalten ist bei einer Mehrheit in der Bevölkerung vorhanden.
    Eine Minderheit wird sich natürlich über jede Regel hinwegsetzen, aber damit muss man irgendwie auch leben. Mit der Argumentation kann man nicht auf eine sinnvolle Regel verzichten.


    Ich bin trotzdem sehr kritisch, weil ich sehe das sich so ein "halber Lockdown" ewig hinziehen wird. Dann lieber ein solidarischer, voller Lockdown, der möglichst kurz ist. Damit hat man meiner Ansicht nach die besten Chancen, das möglichst viele Unternehmen überleben.

  • Zitat

    Original geschrieben von Wir Hyperboreer:
    Bei einem großen Teil glaube ich das schon. Ich denke ein signifikanter Teil der Bevölkerung richtet ihr Leben vor allem danach aus, was erlaubt ist und was nicht. Ich habe z.B. Arbeitskollegen die diesen Sommer in den Urlaub geflogen sind, sich aber furchtbar aufregen, wenn jemand eine Maske falsch trägt.
    Ich glaube nicht, das der Großteil der Menschen, die heute legal in Bars trinken, bei einer Schließung zu illegalen Privatparties wechseln wird. Auch wenn man das nicht wirklich kontrollieren kann. Der grundsätzliche Wille sich gesetzestreu zu Verhalten ist bei einer Mehrheit in der Bevölkerung vorhanden.
    Eine Minderheit wird sich natürlich über jede Regel hinwegsetzen, aber damit muss man irgendwie auch leben. Mit der Argumentation kann man nicht auf eine sinnvolle Regel verzichten.


    Ich bin trotzdem sehr kritisch, weil ich sehe das sich so ein "halber Lockdown" ewig hinziehen wird. Dann lieber ein solidarischer, voller Lockdown, der möglichst kurz ist. Damit hat man meiner Ansicht nach die besten Chancen, das möglichst viele Unternehmen überleben.


    Ich denke, dass du im Kern richtig liegst. Nur, wenn man gewissenhafte Menschen die sich scheinbar bisher auch in der Gastronomie nicht im großen Stil infiziert haben nun gewissenhaft daheim sitzen hat, hat man unterm Strich trotzdem nichts gegen die steigenden Zahlen getan. ^^


    Ich würde den solidarischen, vollen Lockdown dementsprechend auch einem "wir machen Gastronomie und Fitnessstudios (oder was weiß ich sonst noch) dicht"-Lockdown vorziehen.

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