A N Z E I G E

Corona-Virus #8

  • Zitat

    Original geschrieben von Tom Mickel:

    Aber ja, ich bewerte die Forderung nach angemessener Wertschätzung höher als den temporären Wegfall einer Dienstleistung, die durch diesen Mangel an Werschätzung finanziert wird, ohne die unsere Gesellschaft aber nicht funktioniert.


    Dein vorheriger Beitrag suggeriert ja schon, dass du eher "die Kinder von Volltrotteln" in einer KiTa siehst und weniger die Alleinerziehender Mütter/Väter, welche sich durch Corona ohnehin schon in einem prekären Beschäftigungsverhältnis befindet.


    Aufgrund dieser unterschiedlichen Sicht auf die Notwendigkeit einer Einhaltung der vertraglichen Zusicherung ist es logisch, dass wir den gesamten Sachverhalt anders bewerten.


    Unterm Strich bleibe ich jedoch bei der Meinung, dass die zitierte Aussage des Präsidenten der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber zutrifft.


    Auch wenn es leichter wäre, aber die Opfer von Streiks sind selten die Bonzen sondern meist die, die man nicht treffen sollte. Und besonders in diesem Fall kann die individuelle Entscheidung für oder gegen den Streik andere Existenzen bedrohen.

  • A N Z E I G E
  • Mit dem, was man denkt, was ein anderer so suggeriert, vielleicht auch , weil sich einem etwas nicht sofort erschließ, sollte man vorsichtig sein.
    Ich denke, ich habe alles gesagt, was ich zu dem Thema zu sagen habe.

  • Zitat

    Original geschrieben von Tom Mickel:
    Mit dem, was man denkt, was ein anderer so suggeriert, vielleicht auch , weil sich einem etwas nicht sofort erschließ, sollte man vorsichtig sein.
    Ich denke, ich habe alles gesagt, was ich zu dem Thema zu sagen habe.


    Ok. Schade.


    Mich hätte tatsächlich interessiert, inwiefern sich deine sehr radikale Verurteilung einer zutreffenden Aussage nach Darlegung eines anderen Blickwinkels verändert hat.


    Zumal dein Beitrag, an dem du weiterhin festhältst, tatsächlich ausschließlich darauf eingeht, dass in KiTas (nur) Kinder von "Volltrotteln" und "Ignoranten" betreut werden und damit die Komplexität des Themas und den Kern der von dir zitierten Aussage (bewusst?) ausblendet.


    Leider lässt diese Herangehensweise an einen Meinungsaustausch für mich kaum einen anderen Schluss zu, als dass du ein verzerrtes Bild suggerieren wolltest.


    Ich bleibe dabei: Ok. Schade.

  • Ein große Problem ist glaub ich auch bei der Erwartungshaltung oder Akzeptanz von Streiks das es in manchen Branchen ja auch recht schnell gehen kann. Als Beispiel mal die Flughafenbranche (Piloten, Flugbegleiter, Bodenpersonal usw.). Die haben vor Corona ja gefühlt im Wechsel jedes Jahr mal irgendwo gestreikt und damit den Flugverkehr lahmgelegt, was natürlich dann auch Prominent in den Nachrichten war. Und dann kamen ja auch recht flott Einigungen zu Stande.


    Warum klappt das da als Mittel aber nicht im Pflegebereich oder bei den Erziehern...

  • Zitat

    Original geschrieben von Salvatore:
    Ein große Problem ist glaub ich auch bei der Erwartungshaltung oder Akzeptanz von Streiks das es in manchen Branchen ja auch recht schnell gehen kann. Als Beispiel mal die Flughafenbranche (Piloten, Flugbegleiter, Bodenpersonal usw.). Die haben vor Corona ja gefühlt im Wechsel jedes Jahr mal irgendwo gestreikt und damit den Flugverkehr lahmgelegt, was natürlich dann auch Prominent in den Nachrichten war. Und dann kamen ja auch recht flott Einigungen zu Stande.


    Warum klappt das da als Mittel aber nicht im Pflegebereich oder bei den Erziehern...


    Naja, Fluggesellschaften können relativ schnell und effektiv Kosten-Nutzen-Rechnungen aufstellen.
    Imageschaden + Kosten für Rückerstattungen vs. Höhere Lohnkosten.


    Kommunen rechnen da sicherlich etwas anders und langsamer.


    Ohne das jetzt werten zu wollen.


    Traurig ist doch, dass entsprechendes Personal im sozialen Sektor so verzweifelt ist, dass sie zu so einem Schritt scheinbar gezwungen werden. Das spricht wirklich nicht für uns als Gesellschaft.

  • Zitat

    Original geschrieben von Ernesto1986:
    Ok. Schade.


    Das Bedauern kann ich nicht zurückgeben.
    Ich habe weder Zeit noch Lust, mich mit deinen überheblichen und pseudo-differenzierten Wortverdrehereien zu beschäftigen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Tom Mickel:
    Das Bedauern kann ich nicht zurückgeben.
    Ich habe weder Zeit noch Lust, mich mit deinen überheblichen und pseudo-differenzierten Wortverdrehereien zu beschäftigen.


    Unrecht hat er aber nicht. Grundsätzlich ist es immer schwierig, Streiks auf den Rücken Dritter auszufechten, wie es bei Kitas nun mal der Fall ist. Denn diese „Volltrottel“ und „Ignoranten“, die ihre Kinder in die Kitas bringen, sind nicht für den Tarifabschluss zuständig - müssen aber die größte Suppe auslöffeln. Warum sich nicht mal was anderes überlegen - so wie die japanischen Busfahrer, die, wenn sie streiken, einfach keine Fahrkarten kassieren. Wenn man in die Richtung kreativer wird, steigt auch die Akzeptanz der Forderungen in der Gesellschaft. So ist es ein sehr schmaler Grat auf dem man wandelt und das ab einem Punkt die Stimmung kippt ist vorprogrammiert.

  • Zitat

    Original geschrieben von Sonnenwirt:
    Unrecht hat er aber nicht. Grundsätzlich ist es immer schwierig, Streiks auf den Rücken Dritter auszufechten, wie es bei Kitas nun mal der Fall ist. Denn diese „Volltrottel“ und „Ignoranten“, die ihre Kinder in die Kitas bringen, sind nicht für den Tarifabschluss zuständig - müssen aber die größte Suppe auslöffeln. Warum sich nicht mal was anderes überlegen - so wie die japanischen Busfahrer, die, wenn sie streiken, einfach keine Fahrkarten kassieren. Wenn man in die Richtung kreativer wird, steigt auch die Akzeptanz der Forderungen in der Gesellschaft. So ist es ein sehr schmaler Grat auf dem man wandelt und das ab einem Punkt die Stimmung kippt ist vorprogrammiert.


    Falls das nicht richtig rüber kam: Ich finde es sogar nachvollziehbar, wenn Betroffene das Risiko in Kauf nehmen und in den Streik gehen.
    Ich störe mich nur daran, dass ein Mensch, der eine faktisch zutreffende Aussage trifft, aufgrund dieser als "Ignorant" und "Volltrottel" bezeichnet wird.

  • Selbstverständlich sind nicht alle Eltern von Kita Kindern Trottel und/oder Ignoranten.
    Meiner Erfahrung nach hat der absolut überwiegende Teil Verständnis für die Situation der Mitarbeiter und auch für Maßnahmen des Arbeitskampfes und ist weit davon entfernt ihnen den Verlust ihres Arbeitsplatzes in die Schuhe zu schieben.

    Einmal editiert, zuletzt von Unregistriert ()

  • Zitat

    Original geschrieben von Ernesto1986:
    Auch wenn es leichter wäre, aber die Opfer von Streiks sind selten die Bonzen sondern meist die, die man nicht treffen sollte. Und besonders in diesem Fall kann die individuelle Entscheidung für oder gegen den Streik andere Existenzen bedrohen.


    Aber wer ist am Ende daran schuld? Die bösen Arbeitnehmer weil sie streiken oder der Arbeitgeber der sich einfach weigert zu verhandeln und dann öffentlichkeitswirksam wie der Münchener OB bei Twitter postet das Streiks ja gar nicht gehen in diesen Zeiten.


    Es sind die Arbeitgeber die sich auf Corona und dem Rücken der Kunden ausruhen wollen und einfach keinerlei Bereitschaft zur Verhandlung zeigen

  • A N Z E I G E
  • Als Mensch mit Kind in der KiTa oder Krippe (und gleichzeitig Vorstands eines Elternvereins einer Krippe - also de facto auch Arbeitgeber in dem Bereich) kann ich auch mit Blick auf die anderen Eltern sagen, dass das grundsätzliche Verständnis für Streiks sehr hoch ist. Wir zahlen unseren Erziehern derzeit faktisch 14 Monatsgehälter, auch weil wir in unserem Haushalt als kleine Einrichtung in Niedersachsen - mit relativ hoher kommunaler Förderung im Krippenbereich - recht flexibel sind. Ansonsten orientieren wir uns an den aktuellen Tarifen und gehen auch alle Erhöhungen mit. Das ist aber natürlich eine Flexibilität, die Kommunen eher nicht haben. Daher verstehe ich auch, dass diese etwas behäbiger sind und mit Blick auf die kommenden Jahre erstmal finanziell vorsichtig sind. Nichtsdestotrotz befinden sich derzeit einige Arbeitnehmer in Tarfiverträgen, wo allein die geringe Vergütung plus eher problematische Arbeitsbedingungen dazu führen, dass sich ein Personalmangel quasi verselbstständigt. Neben den mittlerweile deutlich spürbaren Folgen des demographischen Wandels und der Misere im Bildungssystem, das kaum Bildungsaufsteiger produziert.

  • Zitat

    Original geschrieben von Timeus:
    Aber wer ist am Ende daran schuld? Die bösen Arbeitnehmer weil sie streiken oder der Arbeitgeber der sich einfach weigert zu verhandeln und dann öffentlichkeitswirksam wie der Münchener OB bei Twitter postet das Streiks ja gar nicht gehen in diesen Zeiten.


    Es sind die Arbeitgeber die sich auf Corona und dem Rücken der Kunden ausruhen wollen und einfach keinerlei Bereitschaft zur Verhandlung zeigen



    Das ist jetzt sehr pauschal, aber im Kern natürlich richtig.
    A ist Schuld, B ist betroffen und will für sein Recht einstehen und schadet dadurch C.
    Das ist eine richtig blöde Situation und ich bin ein großer Verfechter des Streiks als legitimes Mittel im Arbeitskampf.
    Dennoch muss sich B in dieser Situation der Tatsache bewusst sein, dass er mit seinem Streik C und damit einem komplett "Unschuldigen" schadet.


    In diesem speziellen Fall muss man eben berücksichtigen, dass durch die Pandemie viele Arbeitsverhältnisse prekär geworden sind und davon zu einem nicht unerheblichen Teil gerade die Personengruppe betroffen ist, welche auf die Betreuung in KiTas angewiesen ist.

  • Es sollte in diesem Fall aber nunmal relativ offensichtlich und hochgradigst fragwürdig sein, wenn ausgerechnet A sich hier öffentlichkeitswirksam über B und dieses moralische Dilemma äußert, da er nunmal kein Umbeteiligter oder Geschädigter ist sondern massiv von diesem moralischen Druck profitiert.

  • Zitat

    Original geschrieben von Tinga:
    Es sollte in diesem Fall aber nunmal relativ offensichtlich und hochgradigst fragwürdig sein, wenn ausgerechnet A sich hier öffentlichkeitswirksam über B und dieses moralische Dilemma äußert, da er nunmal kein Umbeteiligter oder Geschädigter ist sondern massiv von diesem moralischen Druck profitiert.


    Warum? Auch wenn man ihn für die Situation sicherlich mitverantwortlich machen kann, ist es sein gutes Recht auf einen unliebsamen Fakt hinzuweisen.
    Die Gegenseite hat ja nun auch vor sich fragwürdig zu verhalten und verliert damit auch nicht ihr Recht darauf, Fakten zu benennen.
    "Hochgradig fragwürdig" ist es in meinen Augen, wenn A versucht das Problem zu leugnen. Dann soll er auch dafür kritisiert werden aber eben nicht für das Feststellen eines Faktes.
    Es muss doch auch im Jahr 2020 noch möglich, sich darauf zu verständigen, dass ein moralisch fragwürdiges A-Loch die Wahrheit sagen darf, ohne dafür angefeindet zu werden.

  • Klar, aber gleichzeitig kann man die Intention in der Bennenung dieses Faktes kritisieren, da dies ja nicht aus Suche nach der Wahrheit, sondern im Sinne des Eigennutzes geschieht. Das darf man natürlich in einer Tarifauseinandersetzung, aber das darf man dann natürlich auch kritisieren, auch weil A ja ebenfalls versucht, B moralisch zu diskreditieren.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!

A N Z E I G E