A N Z E I G E

Fragen, die ich immer schon mal beantwortet haben wollte #2

  • Zitat

    Original geschrieben von Patrick Rain:
    Nur weil ich irgendwelche seltsamen Challenges, Video von Möchtegern-Stars oder schlechte 08/15 Pop-Musik nicht kenne oder mag, heißt es noch lange nicht, dass ich "Elitär" o.ä. wirken möchte ;)


    Hab ich auch nicht gesagt O_o
    Es ging mir nur darum, dass dieser Satz "Dafür bin ich zu alt" heute viel zu schnell fällt, wenn man mit einer Sache nichts anfangen kann.

  • A N Z E I G E
  • Zitat

    Original geschrieben von Spunke:

    Wird mir eh immer viel zu schnell "Dafür bin ich wohl zu alt" gesagt. Liest man ja gerade im Entertainment und Games Bereich immer wieder. Ist für mich im Grunde nur ne Ausrede wenn man sich mit etwas nicht beschäftigen, oder es minderwertig reden möchte. Damit versuchen sich viele einfach auf ne höhere Stufe als die jüngeren Leute zu stellen.


    :thumbup:
    Eine beliebte Ausrede unseres inneren Schweinehund.
    Ab einem gewissen Alter kommt dann die Bequemlichkeit und Faulheit dazu. ;)


  • „Wieso weiß ich eigentlich nichts über Kunstgeschichte? Gut, ich habe zwar noch nie ein Kunstmuseum oder eine Ausstellung besucht, mit Geschichte beschäftige ich mich nicht und ein Buch darüber gelesen oder mich anderweitig informiert habe ich auch noch nicht aber ich denke es liegt am Alter.“

  • Es liegt doch einfach daran, dass durch das Internet bzw. die Art, wie wir es nutzen, wir uns primär mit den Dingen befassen, die uns auch primär interessieren.


    Ich will jetzt nicht wieder auf dem Wort "Blase" herumreiten, aber am Ende des Tages haben wir heute doch viel tieferes Wissen in unseren Lieblingsinteressengebieten.


    Im Bereich Musik kommen mittlerweile so viele Lieder die Woche raus, dass es kaum mehr möglich ist über sein Lieblingsgenre hinweg up to date zu bleiben. Früher war das nicht so, da hatte ich keine Kenntnis davon, wenn ein 16 Jähriger aus Castrop Rauxel einen guten Track aufgenommen hat. Heute erfahre ich es und höre ihn mir an. Beschäftige mich gegebenenfalls auch mit dem Menschen. Dadurch bekomme ich aber kaum mehr mit, wenn die Rolling Stones in einem anderen Musikgenre eine Single veröffentlichen. Wie auch? Meine maximale Zeit für Musik geht für Rap drauf.


    Beim Sport gestaltet es sich ähnlich. Früher habe ich neben Fußball (BuLi+CL) noch Basketball (NBA) und Football (NFL) verfolgt. Heute habe ich die Möglichkeit meinen Lieblingssport Fußball bis ins unendliche zu verfolgen. Ob Amateurfußball oder internationale Topligen, ich kann mir alles reinziehen. Da bleibt keine Zeit mehr für Basketball oder Football.


    Und sachlogisch sind meine sozialen Kontakte auch entsprechend tief in einigen Themen (meistens sachlogisch in den gleichen wie ich) drin, aber dafür kaum mehr in anderen. Daher bekomme ich auch über soziale Kontakte wenig aus anderen Bereichen mit.


    Das liegt in meinen Augen nicht am Alter oder dem Meiden von sozialen Medien. Das ist die heutige Zeit und die Art, wie wir die Möglichkeiten des Internets nutzen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Spunke:
    Hab ich auch nicht gesagt O_o
    Es ging mir nur darum, dass dieser Satz "Dafür bin ich zu alt" heute viel zu schnell fällt, wenn man mit einer Sache nichts anfangen kann.


    Doch, da es für dich im nächsten Satz eben nur eine Ausrede dafür ist, weil man sich über andere Stellen möchte. So kommt für mich zumindest dein Post rüber.
    Das ist bei mir z.B. nun nicht der Fall.

  • Zitat

    Original geschrieben von Patrick Rain:
    Doch, da es für dich im nächsten Satz eben nur eine Ausrede dafür ist, weil man sich über andere Stellen möchte. So kommt für mich zumindest dein Post rüber.
    Das ist bei mir z.B. nun nicht der Fall.


    Ich sagte, dass es bei vielen so ist. Natürlich nicht bei allen ;)

  • Es ist irritierend, wenn sich in einem alleinstehenden Satz "Selbe" auf ein Hauptwort bezieht. Beispiel:


    - Wir haben dasselbe Problem mit dem Automotor wie letztes Jahr.
    - Wir haben schon wieder Probleme mit dem Automotor. Das Selbe wie letztes Jahr.


    Letzteres wäre aber falsch da man wie Spunke schon schrieb "das selbe" nicht verwendet. "Das Gleiche wie letztes Jahr" würde dann wieder stimmen.

  • A N Z E I G E
  • Es gibt das Adjektiv "selb" nicht. Entsprechend gibt es auch "das selbe" bzw. "das Selbe" nicht. Man kann sagen, es ist gleich, es ist identisch, aber nicht: es ist selb.


    Es gab früher das Wort "selb" (dabei handelte es sich aber auch nicht um ein Adjektiv, es wurde nur wie ein Adjektiv gebeugt). Von "selb" sind nur die Formen selber und selbst von der starken Beugung übrig geblieben und von der schwachen Beugung eben derselbe, dieselbe, dasselbe und dieselben. Diese fungieren heute als (Demonstrativ)-Pronomen (ob sie tatsächlich Demonstativpronomen sind, darüber kann man streiten, funktional sind sie es).


    Das sind alles eigenständige lexikalische Wörter. Es ist nicht so, dass da ausnahmsweise ein Artikel mit einem Adjektiv zusammengeschrieben wird. Etwas ähnliches ist schon viel früher z.B. auch bei einem anderen Demonstrativpronomen passiert: diese/r. Ursprünglich gebildet aus dem einfachen Demonstrativpronomen (der/die/das) mit der Nachsilbe -si/-se. Da käme heute niemand auf die Idee zu schreiben: "Es ist die Se." Und genauso wie es "es ist diese" heißt, heißt es auch "es ist dieselbe". Der Unterschied ist nur, dass wir heute bei diese/r (scheinbar) am Ende beugen und bei derselbe immer noch den ursprünglichen Artikel anpassen. Grundsätzlich aber ist es das Gleiche. Grammatisch ist "derselbe" das Gleiche wie "dieser" und nicht das Gleiche wie "der gleiche".



    Zitat

    Original geschrieben von Saft in Dosen:
    Es ist irritierend, wenn sich in einem alleinstehenden Satz "Selbe" auf ein Hauptwort bezieht. Beispiel:


    - Wir haben dasselbe Problem mit dem Automotor wie letztes Jahr.
    - Wir haben schon wieder Probleme mit dem Automotor. Das Selbe wie letztes Jahr.


    Letzteres wäre aber falsch da man wie Spunke schon schrieb "das selbe" nicht verwendet. "Das Gleiche wie letztes Jahr" würde dann wieder stimmen.


    Dasselbe bzw. das Gleiche bezieht sich in deinem Beispiel nicht unmittelbar auf ein Hauptwort, sondern ist abstrakt. Das Hauptwort ist ja Probleme. Entsprechend:


    Wir haben wieder Probleme mit dem Motor, ...


    (es sind) die gleichen wie letztes Jahr.
    (es sind) dieselben wie letztes Jahr.
    (es ist) dasselbe wie letztes Jahr.
    (es ist) das Gleiche wie letztes Jahr.


    Man erkennt es auch an der Groß- und Kleinschreibung bei gleich. Es ist (abstrakt) das Gleiche, aber es sind die gleichen (Probleme).


    Im Zweifelsfall einfach gleich "gleich" verwenden, da es sowieso semantisch meistens dann die bessere Wahl ist. Gleich benutzt man bei Vergleichen, dasselbe bei Identität im engeren Wortsinn. In diesem Beispiel sind es streng genommen eben nicht dieselben Probleme, schon allein deshalb, weil sie zeitlich ein Jahr auseinander fallen. Die Probleme jetzt werden mit den Problemen von letztem Jahr verglichen, sie gleichen sich. Deswegen ist es semantisch besser zu sagen: Es sind die gleichen wie letztes Jahr.


    Man kann trotzdem dieselben sagen. Das ist nicht kategorisch falsch. Dieselben Probleme wäre dann eine Umschreibung für dieselbe Art von Problemen. Es gibt nur mit die gleichen eine passenden Ausdruck dafür, der keiner Umschreibung bedarf. Wenn man es benutzt, dann aber natürlich "dieselben". Es sind dieselben, die wir letztes Jahr schon hatten. Genauso wie: Es sind diese/die, die wir letztes Jahr schon hatten.



    Zitat

    Original geschrieben von Cameron Grimes:
    Ich dachte wirklich, dass es das Selbe gibt. :lol:


    Edit: Hier wirds auch erklärt, dass es das Selbe doch gibt: https://dict.leo.org/forum/vie…d=1415339&lp=ende&lang=de



    Ich sehe nicht, dass das dort irgendwo so erklärt wird. Der Fragesteller macht nur den gedanklichen Fehler, dass er "dasselbe" mit "das gleiche" verbindet statt mit "dieses". Er schließt aus der semantischen Ähnlichkeit eine grammatische Ähnlichkeit. Aber es ist überhaupt nichts Ungewöhnliches, dass wir semantisch Gleiches mit grammatisch Ungleichem ausdrücken können. Das fängt schon bei der einfachen Substantivierung von Adjektiven an. Es ist klein – es ist ein Kleines. Semantisch weitgehend identisch, grammatisch komplett verschieden, das eine ein Substantiv, das andere ein Adjektiv. Und genauso ist es hier. Wir können etwas semantisch Gleiches mit zwei grammatisch unterschiedlichen Dingen ausdrücken. Mit einem Adjektiv ("das gleiche") und mit einem Pronomen ("dasselbe").


    Es gibt bei der semantischen Unterscheidung zwischen dasselbe und das gleiche ein häufig genutztes Beispiel: Der Kellner fragt den Gast, was er wolle, der Gast deutet auf einen Teller am Nebentisch und sagt "dasselbe". Der Kellner nimmt dem Gast am Nebentisch den Teller weg und gibt ihn dem neuen Gast.
    Der Gast in diesem Beispiel könnte aber bei seiner Bestellung auch auf den Teller deuten und sagen: "ich will dieses". Oder: "Ich will das." Inhaltlich will er vier mal das Gleiche bestellen. Drei mal benutzt er dafür ein Pronomen: "Ich will das/dasselbe/dieses." Einmal benutzt er ein Adjektiv: Ich will das gleiche". (Er könnte je nach Kontext auch noch andere Adjektive benutzen, z.B. "ich will das kalte", wenn am Nachbartisch zwei Leute sitzen, wo einer etwas Kaltes und der andere etwas Warmes hat.)


    Die gedanklichen Schwierigkeiten kommen nur daher, dass es bei dasselbe/derselbe/dieselbe/dieselben 4 feststehende unterschiedliche lexikalische Wörter für die unterschiedlichen Geschlechter gibt und es nicht ein Wort gibt das "normal" gebeugt wird. Das für sich ist bei einem Pronomen überhaupt nicht ungewöhnlich, sondern der Normalfall, wie schon die einfachen Demonstrativpronomen zeigen: der, die, das, die. Da wird auch nichts am Ende gebeugt. (Und auch bei "dieser/diese/dieses/diese" ist es genauso, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, als würde da nur "dies" gebeugt.) Gebeugt werden Adjektive, wie eben "gleich". Würde es ähnlich wie bei diese/r heißen "derselber Mann, derselbe Frau, derselbes Buch, derselbe Bücher", hätte da keiner gedanklich Schwierigkeiten. Dann würden wir nicht auf die Idee kommen, eine Analogie zu "der gleiche" zu ziehen. Auf diese falsche Analogie kommt man nur dadurch, dass "derselbe" so ähnlich klingt, als wäre da ein Artikel mit einem Adjektiv. Derselbe, dieselbe, dasselbe und dieselben sind aber Pronomen, die wir genauso verwenden wie die Demonstrativpronomen der/die/das/die und dieser/diese/dieses/diese.


    Entsprechend braucht man sich übrigens auch keine Gedanken über Groß- und Kleinschreibung und Substantivierung machen. Pronomen werden im Deutschen immer kleingeschrieben.

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