A N Z E I G E

Diesel unter 1,00€/Liter - Füllt ihr schon die Kanister ab?

  • Irgendwie stellt man es fest, zuckt resigniert mit den Schultern und tankt dann doch voll. Man kann ja nicht anders, wenn man Pendler oder sonst irgendwie auf das Auto angewiesen ist. Und man fragt sich, wieso sich eigentlich niemand aufregt, mal auf den Tisch haut oder zuständige Behörden nicht reagieren:
    In den vergangenen 6 Wochen gingt der Preis für den Liter Superbenzin um 10 Cent rauf und kostet nun um die 1,50€. Damit sind wir in etwa bei dem Niveau von vor 2 Jahren.
    Die Mineralöl-Konzerne rechtfertigen diese Steigerung mit der Abschwächung des Euro gegenüber dem Dollar. Der Preis für ein Barrel Rohöl liegt derzeit bei 95 Dollar.
    Aber kann das wirklich diesen Anstieg rechtfertigen?
    Ein weiteres Argument stellt wie so häufig die gestiegene Nachfrage in China dar. Wenn die Nachfrage nach Rohöl in China binnen 6 Wochen um 6% steigt, nenn ich das ein echtes Wirtschaftswunder.
    Was dann wohl wahrscheinlicher ist, ist die Einführung des neuen Kraftstoffs E10. Statt wie bisher 5% werden dem Ottokraftstoff demnächst 10% Bioethanol beigemischt. Das passiert, weil die EU damit die Umwelt schonen möchte, denn Bio-Ethanol wird aus nachwachsenden Rohstoffen produziert, und ist damit (wenn man die Herstellung aussen vor lässt jedenfalls..) "Co2-Neutral".
    Das macht allerdings den Sprit um ca 3% teurer. Und die Energie-Ausbeute ist nicht ganz so gut, wie beim Erdöl-Ethanol, weswegen der Verbrauch der Autos um 2-3% steigt, wenn sie mit E10 unterwegs sind.
    Und nur 90% aller Autos vertragen den neuen Kraftstoff. Bei anderen sind Motorschäden zu befürchten, Gummidichtungen werden angegriffen. Es gibt aber Listen, welche Autos mit E 10 problemlos fahren und welche nicht.
    Nun, hätte man die Wahl, würde man natürlich einen Kraftstoff, der teurer, weniger leistungsfähig ist und zudem noch die Lebensdauer des eigenen Wagens gefährdet, nicht ohne weiteres dem gewohnten Superbenzin vorziehen.
    Die Tankstellenbetreiber sind aber verpflichtet, eine Quote von 6,25% (bezogen auf den Energiegehalt) mit E10 umzusetzen. Sonst drohen Strafen von rund 90 Cent pro Liter Benzin. Da ist es besser, man legt sich schonmal ein Polster an, sicher ist sicher. Und wenn der Umwelt-Aspekt für den Endverbraucher nicht Kaufanreiz genug ist, muss man es eben über den Preis regulieren. Wenn E10 das selbe kostet wie Super, oder gar billiger wäre, würde man die Quote erfüllen. Dafür würde zwar schon eine Preiserhöhung von 4 Cent reichen. Aber mangels Alternativen kann man auch ruhig gleich 10 Cent nehmen, denn schließlich war da ja noch China und der Dollar. Und der harte Winter. Aber erstmal hoch damit, auch wenn es das neue E10 fast noch nirgends gibt, die Umstellung der Tankstellen ist nämlich schwieriger als erwartet.
    Es protestiert ja niemand, und tanken müssen trotzdem alle. Bis ein Aufschrei durch's Volk geht, dauert es ein paar Wochen, so lange kann man sich in Ruhe die Taschen füllen, während der Deutsche noch mit Dioxin und Hochwasser beschäftigt ist. Und die Bundesregierung? Naja, bei Mehreinahmen an Steuern führen wohl dazu, dem nicht allzuschnell entgegenzuwirken.


    Warum machen wir das eigentlich mit? Haben wir überhaupt Alternativen?

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  • A N Z E I G E
  • E10 soll doch den jetzigen Super-Preis bekommen und Super dafür dann teurer werden. Wobei man sich dann schon langsam überlegen sollte, ob man wirklich viel Auto fahren muss. Nicht lang und wir sind bei 1,6X pro Liter.

  • Das ist doch alles nur eine riesengroße Schweinerei. Ich hab im Herbst noch teilweise für unter 1,30 getankt und dann ging es langsam immer weiter nach oben. Pünktlich zu den Winterferien gingen wie durch ein Wunder dann die Preise mal wieder nach oben und stabilisieren sich jetzt bei um die 1,50 obwohl das Rohöl nicht so teuer ist wie noch vor 2 Jahren. Ich bin z.B. auf das Auto angewiesen und finde das ganze einfach nur eine Frechheit und frage mich, warum da niemand von offizieller Seite mal einschreitet.

  • Die Frage ist halt: Was wäre denn ein gerechtfertigter Preis für einen Liter Benzin?
    Du schreibst ja selbst im Ausgangsbeitrag "Niveau von vor 2 Jahren". Von daher kann man das jetzt positiv oder negativ beurteilen... Positiv: Nicht teurer als in der Vergangenheit. Negativ: Schon wieder so teuer wie in der Vergangenheit.
    Das große Problem beim Benzin ist eben dass es ein klassisches Komplementärgut ist. Wer ein Auto hat will (oder muss) damit fahren und ist dementsprechend auf Benzin angewiesen. Alternativen wie Gas oder Elektro sind im Umbau oder in der Neuanschaffung immer noch sehr teuer und schrecken deswegen ab.
    Zur Ausgangsfrage ob der neue E10 Kraftstoff schuld ist: Sicher spielt das auch eine Rolle. Aber nicht alleine. Für nachhaltige und umweltschonende Benzinherstellung bin ich gerne bereit etwas mehr zu zahlen. Aber gerade da ist das E10 Projekt wohl noch nicht ganz ausgereift... ich vertrete da die Einstellung vom ADAC: Es muss einfach im insbesonderen sichergestellt sein, dass die CO2-Bilanz vom Anbau bis zur Verwendung auch tatsächlich positiv ausfällt. Warten wir mal ab was die Zukunft bringt bevor wir vorschnelle Urteile fällen.

  • Antwort zur Ausgangsfrage: JA


    Erklärung: Nicht nur dass die die Entwicklung des neuen Treibstoffes hochrechnen plus die höheren Kosten zur Herstellung das beste ist ja auch noch dass man 3% mehr verbrauch hat. Einfach nur noch zum kotzen diese Preistreibereien....

  • Ich sehe das auch nur als Masche um den Kunden weiterhin das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wie ein Kraftstoff umweltfreundlicher sein kann, wenn man dafür Regenwälder - und sonstige Flächen worauf sonst Nahrung angebaut würde - abholzen muss, kann ich auch nicht nachvollziehen.


    Mein Auto verträgt den Kraftstoff zwar lt. Liste, aber ich werde damit trotzdem haushalten und sehen wie die Preisentwicklung sich dort verhält. Ich warte auf die ersten Verbraucher die Motorschäden melden, obwohl ihr Auto auf diesen Listen steht.

  • Ich würde z.B. liebend gerne aufs Auto verzichten und auch lieber in ner größeren Stadt mit nem anständigen Bhf und einer guten Anbindung an den Nahverkehr wohnen, aber ich bin einfach nur aufs Auto angewiesen. Daher macht mich das ganze einfach nur aggressiv.

  • Ich bin auf mein Auto angewiesen um zur Arbeit zu kommen, von daher kommen Alternativen wie z.B. ÖPNV nicht in Frage. Das E10 Ethanol ist in meinen Augen nicht für diesen Preisanstieg verantwortlich. Vielmehr geht es wieder darum, den Autofahrer zu schröpfen, da, wie Frank es gesagt hat, es sich um ein Komplementärgut handelt und halt sehr viele Leute ein Auto benötigen. Alternative Treibstoffe wie Gas oder Strom lohnen sich IMO nur bei einer Umrüstung direkt beim Kauf eines Neuwagens, bei älteren gebraucht würde sich diese Investition kaum ammortisieren.


    Unabhängig davon wundert es mich, dass man erst jetzt über die 1,50 EUR Marke gesprungen ist. Man hat ja im Dezember krampfhaft den Preis bis max. 1,49 EUR gehalten, man hat wohl auf irgendeine (unsinnige) Begründung gewartet wie z.B das Euro-Dollar-Verhältnis. Das der Staat nicht eingreift sollte ja nicht wundern, er verdient ja bestens daran mit, und zwar gleich mit 3 Steuern. Verschärfend kommt ja hinzu, dass der Rohölpreis AFAIK niedriger liegt als noch vor 2 Jahren (vor zwei Jahren meine ich bei ca. 110 $ / Barrel) und trotzdem der Preis gleich hoch ist (ja ja, die gestiegenen Beschaffungspreise und der schwache Dollar, ich weiß :rolleyes: )


    Was mir generell aufgefallen ist, im Vergleich zu früher, dass die Preissprünge innerhalb einer Woche extremer geworden sind. Bei mir hier war es schon einmal so, dass innerhalb eines Tages der Preis von 1,42 EUR am Morgen auf 1,49 EUR am Mittag & Nachmittag anstieg und abends bei 1,45 EUR landete. Könnte mir das einer mal rational erklären?


    Abseits von der Thematik: Sollte dieser Thread nicht vielleicht ins Deluxe?

  • Was spricht denn gegen ein bißchen ersthafte Diskussion im Free&Fun?
    Ich denke, das einzige, was man tun kann, ist konsequent beim billigsten Anbieter zu tanken. Aber eine günstige Tankstelle zu erwischen, gleicht in den letzten Monaten wirklich einem Glücksspiel. Da liegen Tankstellen 2km, aber 7 Cent auseinander. Eine Stunde später kann es schon umgekehrt sein. Derartig massive Preissprünge im Stundentakt von 5,6 oder 8 Cent rauf oder runter gab es meiner Meinung nach früher nicht. Da hat man sich schon aufgeregt, wenn es von einem Tag auf den anderen plötzlich 4 Pfennig/Liter mehr waren. Heute geht das viel willkürlicher in großen Sprüngen auf- und in kleinen wieder abwärts, und niemand erwartet mehr eine Erklärung. Fragt man beim Tankwart nach, warum es seit morgens 6 Cent teurer wird, lautet die Antwort "Weiß nicht, wir kriegen die Preise von der Zentrale".
    Es gibt immer weniger kleine, freie, unabhängige Tankstellen, und immer mehr Ketten, die sich zusammentun und die Preise untereinander absprechen. An dieser Stelle sollte seitens der Regierung mal eingegriffen werden. Gegen andere Preisabsprachen wird doch auch vorgegangen. Der Markt kann sich so nicht regulieren, und am Ende leidet die Wirtschaft.

  • A N Z E I G E
  • Zitat

    Original geschrieben von 2. Vorsitzende:
    Derartig massive Preissprünge im Stundentakt von 5,6 oder 8 Cent rauf oder runter gab es meiner Meinung nach früher nicht. Da hat man sich schon aufgeregt, wenn es von einem Tag auf den anderen plötzlich 4 Pfennig/Liter mehr waren.


    Bin zwar nicht betroffen, da ich keinen Führerschein besitze. Aber das hier angesprochene Phänomen ist mir auch aufgefallen, früher waren solche Preissprünge innerhalb von manchmal Stunden nicht an der Tagesordnung, da wurde der Benzinpreis manchmal über zwei Wochen lang nicht geändert.


    Wie diese ultrakurzfristigen Änderungen zustande kommen, würde mich auch mal interessieren...

  • Ich hab hier auf der Arbeit ständig eine Tankstelle im Blick und man kann voraussagen, wann die Preise hoch und wann sie niedrig sind.


    Ganz besonderes Phänomen ist dabei die Feierabendzeit. Gegen 15.30 Uhr ist der Preis plötzlich 3-8 Cent höher, gegen 20.30 Uhr sinkt er wieder um die gleiche Zahl.


    Da kann mir keiner sagen, dass das keine Abzocke ist.

  • "Früher" war es mal so, dass Sprit besonders Montags morgens günstig war. Da habe ich dann auch meist getankt, war eine Ersparnis um 6-7 ct. Mittlerweile gilt aber auch das nicht mehr. Ich tank meist nur noch 10-20 Liter und hoffe drauf dass ich mal einen günstigeren Tarif zum volltanken finde. Die Rechnung geht effektiv aber vermutlich eher selten auf. ;)
    Bis zur nächsten Freien Tankstelle wären es hier einige Kilometer, das würde sich eher nicht rentieren.


    Den regelmäßigen Anstieg sieht man natürlich vor Feierabend, vorm Wochenende und vor Feiertagen/ Urlaubszeiten. Und das lässt sich nicht mit gestiegenen Ölpreisen oder sonst was rechtfertigen. Das ist pure Abzocke und nichts anderes. Mittlerweile kostet der Liter Diesel so viel wie der Liter Super vor ein paar Monaten.

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