Dies soll später mal der Thread für alle MMA Begriffe werden, die momentane Version ist erst ein Anfang. Mir ist bewusst, das man einige Begriffe noch viel weiter ausschlachten kann, jedoch soll es sich hierbei ja nur um ein kleines Nachschlagewerk handeln und kein Buch für Profis. Fragen, Verbesserungen, Erweiterungen und Vorschläge werden gerne angehört, berücksichtigt und übernommen. Also schießt los!
Stand Up (Standkampf)
Punch – Schlag mit der Faust. Kann als Gerade (Straight), Haken (Hook) oder Aufwärtshaken (Uppercut) geschlagen werden. Jene Schläge sind auch zum Körper möglich. Berühmt ist zB der von Bas Rutten bekannte Livershot (Körperhaken zur Leber).
Kick – Tritt mit dem Fuß oder Schienbein, bei dem die Hüfte mit in die Bewegung einfließt. Kann zum Oberschenkel (Low Kick), Körper/Rippen (Body Kick) oder zum Kopf (Head Kick) erfolgen. Die schmerzfreie (für sich) und effektive Varinante erfolgt mit dem Schienbein, nicht mit dem Fuß! Wobei es Kampfstile gibt, bei denen es üblich ist, mit dem Fuß zu treffen, zB Karate. Desweiteren gibt es auch den Push Kick, der oft im Muay Thai vorkommt. Dieser kann ähnlich wie der Jab im Boxen funktionieren, indem man den Gegner damit auf Distanz hält.
Southpaw (Stance) - Rechtsausleger (Grundhaltung)
Die klassische Box-Stellung des Linkshänders: der rechte Fuß steht voran, die rechte Hand ist die Führhand (mit der Jabs verteilt werden) - die übliche Position des Linksauslegers nennt sich schlicht orthodox. Da die Rechtsauslage eher untypisch ist, da es weitaus seltener vorkommt, "unorthodox".
Muay Thai Clinch – Die Hände des Angreifers befinden sich im Hinterkopf/Nackenbereich des Gegners, so ist er in der Lage ihn in jeder erdenkliche Richtung zu steuern. Aus dieser Position kann er gezielt Knie zu Kopf oder Körper landen.
Wrestling (Ringen):
Takedown (TD) - den Gegner aus der Balance bringen, mit dem Zeil ihn auf die Matte zu bringen und im Idealfall in der Oberlage, auf ihm zu landen. Klick
Sprawl – die Abwehr des Takedowns bzw. Shots des Gegners. Dabei wirft man die Beine nach hinten und verlagert sein Gewicht auf den Kopf/Oberkörper des Gegners, sodass dieser nicht in der Lage ist, die Beine zu erreichen, um einen weiteren Takedown zu versuchen bzw. durchzuführen. Klick
Clinch – den Körper des Gegners mit einem oder beiden Armen festhalten, um Schläge zu verhindern bzw. um einen Takedown, Throw (Wurf) oder Slam auszuführen.
Dirty Boxing – Schläge aus dem Clinch
Cagepressing – den Gegner aus dem Clinch gegen den Käfig pressen. Oft verwendet, um einen Takedown zu erzielen. Hier tritt häufig „Dirty Boxing“ auf, um den Gegner weich zu klopfen.
Groundfighting (Bodenkampf):
Submission (Sub) - den Gegner durch Hebelgriffe, an Arm, Bein oder Schulter bzw. durch Griffe bei denen die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn unterbunden wird, zur Aufgabe zu zwingen.
Info: Würgegriffe sind in der UFC verboten! Nur Blutgriffe sind erlaubt.
Ground and Pound (GnP) – das Schlagen auf Kopf oder Körper des Gegners aus der Oberlage. Kann aus Guard, Half Guard, Side Control oder Full oder Back Mount erfolgen.
Lay and Pray (LnP) – aus der Oberlage auf dem Gegner liegen und an keiner vorteilhafteren Position zu arbeiten, bzw. gezielte Schläge zu landen, um den Kampf aus der Position zu beenden. Kurz: Nur leblos auf dem Gegner herumliegen, um so die Runde bzw. den Kampf ohne große Anstrengungen und Risiken für sich zu entscheiden.
Sweep – möglich aus dem Stand sowie am Boden. Im Stand erfolgt in der Regel ein Takedown oder Throw, bei dem dem Gegner die Beine weggezogen oder gekickt werden. Am Boden kommt der Sweep zum Einsatz um eine Grapplingposition zu kontern, bzw. seine Position zu verbessern, zb. aus der Unterlage in die Oberlage. Klick
Guillotine Choke - Bei diesem Choke wird der Kopf des Gegner unter die eigene Achsel genommen. In den meisten Fällen versucht die aktive Person dann den Gegner in dessen Guard zu ziehen, um so den Körper seines Gegners zu kontrollieren und ihm an einer Befreiungsaktion zu hindern. Der Druck dieses Holds, kann durch die Unterstützung der Hüfte, des Ausführenden, verstärkt werden. Der Griff ist auch im Stand, oft mit dem Gegner gegen die Käfigwand gepresst, möglich. Der Arm wird gegen die Halsschlagader gedrückt, um die Blutzufuhr zu unterbinden. Die Hände greifen hierbei einander, damit für einen festen Griff und guten Halt gesorgt ist. Eine genauere Definition findet ihr HIER.
Positionen am Boden:
Guard – Eine Person liegt mit dem Rücken flach auf der Matte und hält den Gegner, mit den Beinen um dessen Körper geschlossen, fest. Von hier aus sind viele Submissions möglich, wie der Armbar oder Triangle Choke. Jene Submissions kommen oft aus der Open Guard, überkreuzen sich die Beine des Kämpfers in der Unterlage, spricht man von einer Closed Guard. Klick
Half Guard - Der Angreifer sitzt in der Oberlage auf einem Bein des Gegners und isoliert dieses dabei bzw. der Kämpfer in der Unterlage umklammert mit seinen Beinen ein Bein des Gegners um zu verhindern, das dieser seine Position verbessern kann. Jene vorteilhaftere Positionen sind Side Control oder Full Mount. Häufigster Aufgabegriff hier ist die Kimura, welche jedoch auch vom Kämpfer aus der Unterlage anwendbar ist, in der Regel um einen Sweep zu ermöglichen und selbst in der Oberlage zu landen. Klick
Side Control – Der Angreifer liegt im 90 ° Winkel in der Oberlage auf dem Gegner. Von hier aus hat er zahlreiche Möglichekeiten seinen Gegner zu attackieren, sei es mit Knien, Ellenbogen, Punches oder Submissions. Ein Positionenswechsel (Transition) in die Mount oder North South Position ist möglich. Klick
North South – Beide Kämpfer bilden eine „Linie“. Der Kopf des Gegners in der Oberlage befindet sich in der Nähe des Bauches, des Kämpfers aus der Unterlage. Gleiche Position für den Kämpfer aus der Unterlage. In der UFC spielt diese Position allerdings eine untergeordnete Rolle, da Knie zum Kopf eines Gegners am Boden verboten sind! Klick
Mount – Die oft als beste Position am Boden bezeichnet wird. Von hier aus sind Schläge aus der Oberlage am gefährlichsten, da der Kämpfer aus der Unterlage nicht in der Lage ist, seinen Gegner (wirkungsvoll) zu treffen. Auch von hier sind viele Submissions möglich, am häufigsten tritt die Armbar auf. Klick
Stile:
Boxer – jemand der einen starken Boxhintergrund besitzt, bzw. seinen Kampfstil stark darauf geprägt hat. - Rampage Jackson, Jr. Dos Santos
Striker – jemand der seine Kämpfer gerne im Stand behält und in der Lage, ist alle 8 Waffen (Hände, Ellenbogen, Fuß und Knie) einzusetzen. - Anderson Silva
Wrestler - Jemand der durch seinen Wrestlinghintergrund versucht die Kämpfe durch seine Takedowns auf die Matte zu verlagern und den Gegner hier durch Ground and Pound zu besiegen. - Brock Lesnar, Matt Hughes
Submissionfighter - Jemand mit fantastischen BJJ Fähigkeiten. Versucht seine Gegner oft durch Sweeps im Stand oder „pulling Guard“ auf die Matte zu bringen und den Kampf hier durch Aufgabe zu gewinnen. Die Position spielt hierbei keine ausschlaggebende Rolle, ein guter BJJler kann Kämpfe aus der Oberlage, sowie Unterlage für sich entscheiden. - Demian Maia, Nogueira Brüder
MMAler - Der aktuelle Trend im MMA neigt dazu, das jeder Kämpfer auch wirkliche alle Kampfstile beherrscht und aus jeder Lage einen Kampf beenden kann. - GSP
Sprawl and Brawl(er) - Ein Striker mit gutem Wrestlinghintergrund, der sein Wrestling dazu nutzt, um das Wrestling des Gegners zu kontern (oft durch den Sprawl) und den Kampf so im Stand zu halten und hier zu punkten. - Chuck Liddell, Mirko Cro Cop
MMA Slang:
(für jemanden) rooten - jemanden anfeuern / abfeiern
(auf dem) Bandwagon (sitzen) - Der Bandwagon-Effekt wird auch "Mitläufer-Effekt" bezeichnet. Sitzt jemand auf einem Bandwagon, so ist er schlicht und einfach ein extremer Fan dieses Kämpfers und unterstützt sie. Ein Bandwagon ist also etwas ähnliches wie ein Fan Club. Warwagon ist theoretisch das gleiche in grün, nur mit einer kleinen Steigerung und dem Wörtchen "Krieg" davor. In anderen Sportarten ist ein Bandwagon Fan oft jemand, der nur solange Fan einer Person / eines Vereins ist, solange dieser auf der Siegerstraße fährt. Bei einer Niederlage, springen diese sofort ab und suchen sich einen neuen Wagon. BILD
Can - Eine "Can" ist ein Kämpfer der lediglich als Kanonenfutter dient, um die Bilanz des anderen Kämpfers aufzupolieren oder jemand der seine besten Tage bereits lange hinter sich hat. (Can Shamrock) Dieses Phänomen tritt sehr oft beim Boxen auf, im MMA findet man solche Beispiele häufiger in Japan.
(jemanden) rocken - Wird ein Kämpfer gerockt, so bedeutet das, dass jene gerade einen schweren Treffer, oft zum Kopf, genommen hat und stark benommen ist.
done - Spricht man davon das ein Kämpfer "done" ist, so meint man, dass er durch mit seiner aktiven Laufbahn ist und er wahrscheinlich keine großen Erfolge mehr feiern wird. Es wäre besser für ihn und seine Gesundheit die Handschuhe an den Nagel zu hängen. Ein aktuelles Beispiel wäre Chuck Liddell.
shot - Ist ein Kämpfer shot, so meint man damit, das der Sport schwere körperliche Folgen an ihm hinterlassen hat. In der Regel ist dieses deutlich an der Sprache eines Kämpfers feststellbar. Auch die Bewegungsabläufe sind nicht mehr so spritzig und flüssig wie einst. Ansonsten trifft die Definition von "done" hier gleichermaßen zu. Chuck Liddell ist auch hier ein gutes Beispiel für den MMA Bereich, schaut man sich Interviews von früher und heute an, so ist der Unterschied erscheckend.
Punch drunk - Wie das Wort "drunk" schon sagt, klingt die Aussprache eines "punch drunken" Kämpfers, als hätte er sich gerade die Kante gegeben. Jedoch ist in diesem Fall nicht der Alkohol ausschlaggebender Faktor, sondern zahlreiche Schläge gegen den Kopf. Da sich das Sprachzentrum im vorderen Bereich des Gehirns befindet und Punches hier am häufigsten einschlagen, wird jener Teil besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Resultat der Fighter ist shot. Oft lassen die Nehmerfähigkeiten dieses Kämpfers auch nach.
KTFO - Knocked The Fuck Out - ein gewaltiger, brutaler KO. Gonzaga vs. Cro Cop / Evans vs. Liddell
Gun Shy - Gun Shy ist ein Kämpfer der sehr vorsichtig agiert und keine großen Riskiken eingeht. Ein gutes Beispiel im MMA ist zb. Cro Cop. Früher bekannt als rücksichtsloser Striker, heute nur noch ein Schatten seiner selbst. Er sieht zwar alle "Openings" kann jedoch nicht zuschlagen / "den Abzug an der Waffe ziehen". Der KO den er gegen Gonzaga nehmen musste, ist tief in / mit seinem Inneren verwurzelt.
weiteres:
Decision – Punktentscheidung. Tritt ein, nachdem die volle Rundenzeit absolviert wurde. Tritt in Form der einstimmigen ( unanimous decision / UD) oder geteilten (split decision / SD) Punktentscheidung auf. In seltenen Fällen kann es auch zu einem Draw (Unentschieden) kommen. Da es den Punktrichtern (Judges) jedoch "eingebläut" wird, keine 10-10 Runden zu geben, kommt diese Situation kaum vor.
Unanimous Decision - Alle Judges werten den Fight für den gleichen Fighter
Majority Decision - Zwei Judges werten den Fight für den gleichen Fighter, der andere Judge wertet es als Draw
Split Decision - Zwei Judges werten den Fight für Fighter A, der andere Judge wertet den Fight für Fighter B
Unanimous Draw - Alle Judges werten den Fight als Draw
Majority Draw - Ein Judge wertet den Fight für einen der beiden Fighter, die beiden anderen Judges werten den Fight als Draw
Split Draw - Judge 1 wertet den Fight für Fighter A, Judge 2 für Fighter B und Judge 3 wertet es als Draw
cut(ting) weight – Gewicht abkochen (um zB das Gewichtslimit einer Gewichtsklasse zu erreichen)
Cut – Platzwunde, kann in einem extremen Fall, zum Abbruch des Kampfes führen, zb. wenn das Blut ins Auge des Betroffenen fließt und somit seine Sehfähigkeit beeinträchtigt.
Rubber Match - Ist das dritte Aufeinandertreffen zweier Rivalen. Zwischen beiden steht es bisher 1:1, Kampf 3 wäre hier das Rubber Match. Bsp.: Frank Mir vs. Brock Lesnar III
Ring Rost - Ein Kämpfer hat Ring Rost, nachdem er über einen längeren Zeitraum, oft auf Grund einer Verletzung, nicht aktiv im Ring bzw. Octagon stand. Oft kann er in diesem Fall sein ursprüngliches / volles Leistungspotential nicht ausschöpfen. Beispiel: Shogun Rua im Fight gegen Mark Coleman
Stone - Massen-/Gewichtseinheiten die in der Regel bei den britischen UFC Events vorkommt
Catchweight - Quasi ein Mittelding zwischen zwei Gewichtsklassen. Beim Kampf zwischen Rich Franklin und Wanderlei Silva von UFC 99 hat Franklin zuvor noch im Middleweight und Silva im LHW gekämpft. Das Niemand einen Vorteil durch das ungewohnte Gewicht bekommt, einigt man sich dann auf ein Gwicht, welches zwischen den beiden Gewichtsklassen liegt.
Manchmal wird auch ein Catchweight festgelegt, wenn ein Kämpfer kein Gewicht machen kann. Ein Beispiel dafür ist Thiago Alves gegen Matt Hughes gewesen.
P4P - Pound For Pound - Wird größtenteils im Zusammenhang mit "P4P Best Fighter" benutzt, was dann heißt, der gewichtsklassenübergreifend beste Fighter.
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