A N Z E I G E

Fragen, die ich immer schon mal beantwortet haben wollte #2

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  • Zitat

    Original geschrieben von Euro-Adler:
    Soll zum Jahreswechsel aber auch in anderen Bundesländern gelten, soweit ich das mitbekommen habe.


    Und ich hörte genau das Gegenteil, dass es weiterhin nur in Schleswig-Holstein erlaubt sein soll. Kam irgendwann im Sommer die Meldung und merkte ich mir aus irgendeinem unerfindlichen Grund ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Leipziger:
    Geplant ist ja ein Verlustlimit von 1000 Euro und ein maximal Einsatz von 1 Euro. Bin gespannt wie die Casinos darauf reagieren.


    Gibt sicherlich vorher noch mehrere Luxusreisen, gerade jetzt wo fast alles leer ist lässt sich da doch was deichseln. Im juristisches Graubereich ist man doch so oder so bereits...

  • Warum macht man es eigentlich nicht für Betreiber von Spielhallen, Onlinecasinos usw. unattraktiver in dem man die Summe, die als Gewinn beim Betreiber verbleiben darf, reduziert? Das müsste doch helfen, dass weniger von den Scheissdingern weitermachen..

  • Zitat

    Original geschrieben von Indy26:
    Warum macht man es eigentlich nicht für Betreiber von Spielhallen, Onlinecasinos usw. unattraktiver in dem man die Summe, die als Gewinn beim Betreiber verbleiben darf, reduziert? Das müsste doch helfen, dass weniger von den Scheissdingern weitermachen..


    Weil Lobbyarbeit funktioniert, und am Ende immer die Mär vom mündigen Kunden erzählt wird.


    Und am Ende stimmt es ja auch, dass jeder mit seinem Geld machen darf, was er will. Das Problem ist immer, dass die Dosis das Gift macht, und jeder das Recht hat, sich unvernünftig zu verhalten. Dabei ist es egal, ob es Alkohol, Glücksspiel, Prostituierte oder Böller sind, mit denen man sein verdientes Geld verbrennt.


    Grundsätzlich ist es auch gut so, dass es wirklich jedem frei steht, zu tun, was er mag. Es ist immer eine Frage der Kontrolle, gerade bei Suchtverhalten und da muss mehr getan werden, und zwar vor allem damit, dass mal politisch der "Suchtbeauftragte" mit jemand besetzt wird, der Ahnung von der Materie hat, und auch einen Gestaltungswillen besitzt, und nicht nur als "Sprungbrettposten" gesehen wird, auf den man irgendwen setzt, der in irgend einer Form Karriere machen soll, und nicht komplett fachfremd ist. Da gab es ja in den letzten Jahren genug Diskussionen um den Posten, man erinnere sich an die brillante Frau Mortler.


    Am Ende steht aber immer das Geld. Denn auch der Staat verdient am Glücksspiel nicht schlecht. und zwar egal ob Onlinecasino, Pferderennbahn (dazu kann ich auch einen langen Vortrag halten) oder eben Automatencasino. Und zu allem Überfluss hängt auch noch der 'harmonisierte EU-Markt' über allem, und auch da möchte man keine schlafenden Hunde wecken. Denn Malta, Griechenland oder sonst wer, wird im Zweifel doch sehr liberale Regeln festsetzen, und wozu das führt, sieht man zum Beispiel an Facebook in Irland.


    Insofern sind alle mit dem Status Quo zufrieden. Da wird erst Bewegung reinkommen, wenn Gacha-Mechaniken in Videospiele unter Glücksspiel fallen und DANN ein massiver öffentlicher Druck entsteht.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Edgar Neubauer:
    Magst du was dazu sagen oder verlinken?


    Ich denke, die Steuerpolitik in in Irland und in Malta sollte weitgehend bekannt sein. Hauptsächlich geht es mir darum, dass sich einzelne Mitgliedsstaaten als Steueroasen anbiedern. Das haben wir natürlich auch bei uns im kleinen in den Kommunen, die in der Gewerbesteuer sich teils horrend unterbieten um irgendetwas ansiedeln zu können.


    Um jetzt das Facebook-Beispiel zum Ende zu bringen, so musste der EuGH urteilen, dass die irische Regierung auf Nachzahlungen bestehen muss. Das Thema ging doch in den letzten Jahren oft genug durch die Medien.


    Und Malta erwähne ich da, da dort ja einige Online-Casions sitzen, mit relativ laxen Regelungen. Früher war da auch noch Gibraltar groß im Geschäft. Hauptursache ist, dass es eben keine einheitliche EU-Vorgaben gibt oder momentan politisch gewollt sind. So lange sich über Glücksspiel gut Gelder waschen lassen, wird sich eben da auch nichts ändern. Und wenn es die de facto Öffnung des deutschen Marktes über eine "nichtkontrolle" geben würde, stünde irgendwo ein EuGH-Verfahren, dass über die allgemeine Rechtmäßigkeit des Glückspielstaatsvertrages urteilen würde, und da einheitlichen EU-Regularien forciert werden könnten, die keiner will.


    Am Ende geht es um einen Haufen Kohle, und alle 'Mächtigen', also alle außer den Spielern, sind aktuell mit dem Status quo ziemlich zufrieden. Daher wird sich da eben freiwillig niemand bewegen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Kapitän Ahab:
    Ich denke, die Steuerpolitik in in Irland und in Malta sollte weitgehend bekannt sein.


    Keine Ahnung warum du davon ausgehst, dass das weitgehend bekannt sein sollte.
    Ich z.B. habe nicht den blassesten Schimmer von Steuerpolitik, weder hier noch sonstwo.


    Zitat

    Original geschrieben von Kapitän Ahab:
    Um jetzt das Facebook-Beispiel zum Ende zu bringen, so musste der EuGH urteilen, dass die irische Regierung auf Nachzahlungen bestehen muss. Das Thema ging doch in den letzten Jahren oft genug durch die Medien.


    Die irische Regierung muss auf Nachzahlungen von Facebook bestehen?
    Und das Ganze steht wohl in einem Zusammenhang mit Online-Casinos bzw. Glücksspiel im allgemeinen?
    Sorry, aber ich verstehe hier grad ernsthaft nur Eisenbahnhaltestelle.

  • Zitat

    Original geschrieben von Edgar Neubauer:
    Keine Ahnung warum du davon ausgehst, dass das weitgehend bekannt sein sollte.


    Weil die Steuerpolitik von Irland im Bezug auf Firmen wie Facebook, Google und Apple einfach sehr viele Schlagzeilen hatte und sehr prominent in der Presse vertreten war?



    Zitat

    Original geschrieben von Edgar Neubauer:
    DUnd das Ganze steht wohl in einem Zusammenhang mit Online-Casinos bzw. Glücksspiel im allgemeinen?


    Es war ein Beispiel für die verschiedenen Vorgehensweisen und Interessen der einzelnen EU Länder und die hast du auch beim Thema Online-Casino und Glücksspiel.

  • Zitat


    Keine Ahnung warum du davon ausgehst, dass das weitgehend bekannt sein sollte.
    Ich z.B. habe nicht den blassesten Schimmer von Steuerpolitik, weder hier noch sonstwo.


    Das ist in etwa so Mainstream, wie die CumEx-Geschäfte, Panama-Papers oder auch die Umsatzsteuererstattungen bei Grenzübertritt. Das hat es ja alles thematisch schon in die heute-show geschafft. Also durchaus Mainstream. Aber wenn man um Milliarden bescheißt, interessiert es eben kein Schwein.



    Zitat


    Die irische Regierung muss auf Nachzahlungen von Facebook bestehen?
    Und das Ganze steht wohl in einem Zusammenhang mit Online-Casinos bzw. Glücksspiel im allgemeinen?
    Sorry, aber ich verstehe hier grad ernsthaft nur Eisenbahnhaltestelle. [/B]


    Da besteht kein direkter Zusammenhang, sondern es ist eine Analogie. Und zwar geht es um gewisse EU-Regularien, die den gemeinsamen Binnenmarkt betreffen. Bis auf wenige Ausnahmen, wenn es um Marktzugänge geht, sollen alle EU-Mitglieder gleichwertig sein. Das heißt, für dein Unternehmen soll es egal sein, ob es in Malta sitzt, oder in Berlin. Der Zugang zu den Wirtschaftsmärkten soll überall möglich sein. Das Unternehmen da dann gerne in innereuropäische Steueroasen flüchten, ist da nur logisch.


    Und jetzt die Analogie zum Glücksspielmarkt. Wenn ich jetzt in Dtld. das Glücksspiel extrem reglementiere hindert es ein Unternehmen nicht, sich eine Lizenz in einem Billigland zu besorgen und das ganze dann europaweit anzubieten. Damit beschädige ich dann nur meine eigene Industrie, und damit meine eigenen Steuereinahmen.


    Und dem gegenüber steht auch noch eine mögliche Klage, gegen den Glücksspiel-Staatsvertrag, der sich eben auch an EU-Recht halten muss. Da ist wirklich schwer zu klären, ob der überhaupt bestand haben kann. Entsprechende Klauseln bei staatlichen Lotterien im EU-Raum wurden ja schon gekippt. Das heißt, du darfst auch beim spanischen Lotto mitspielen und bist gewinnberechtigt. Daher ist in dem Bereich schon die Tendenz vorgegeben.


    Grundsätzlich gilt auch immer, dass du mit deinem Geld machen darfst was du willst. Im Glücksspiel geht es vor allem um Transparenz. Wenn du deine Chancen kennst, zu gewinnen, so wird jeder liberale Richter urteilen, dass du in der Lage bist, zu entscheiden ob das Spiel etwas für dich ist oder nicht. Das ist eben die Geschichte vom mündigen Kunden. Und da sind die Regeln dann eindeutig.


    Die Gewinnchancen müssen offen gelegt werden, und dann ist gut.


    Das man natürlich über ein Werbeverbot reden könnte, ist eine ganz andere Geschichte, gerade auch bei Wettanbietern. Aber auch da geht es eher schleppend voran. Sieht man ja an der Macht der Tabakindustrie, die immer noch ein komplettes Werbeverbot in Dtld verhindern können.

  • Zitat

    Original geschrieben von Indy26:
    Warum macht man es eigentlich nicht für Betreiber von Spielhallen, Onlinecasinos usw. unattraktiver in dem man die Summe, die als Gewinn beim Betreiber verbleiben darf, reduziert? Das müsste doch helfen, dass weniger von den Scheissdingern weitermachen..


    Das löst das Problem ja (vermutlich) nicht. Man treibt diese Leute dann nur weiter in die Hände von unregulierten Betreibern, wo dann nur noch Kriminelle statt der Staat daran mitverdient.

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