ZitatOriginal geschrieben von Johann Ohneland:
Man manövriert sich halt in ein massives Dilemma. Man kann so viele Intensivbetten schaffen, wie man will, wenn man kein Personal hat, um diese zu betreuen, dann kann man es auch lassen. Diese Gruppen sind relativ schlecht bezahlt und/oder werden als berufliche Durchgangsstation betrachtet, so dass man die eigentlich notwendige Qualität nicht sicherstellen kann. Das kann man teilweise durch Arbeitskraftimporte aus dem Ausland auffangen, aber auch nur bedingt - was auch das moralische Problem des Brain Drain aus anderen Ländern mit sich bringt. Ich kann das Argument mit den leeren Kassen durchaus nachvollziehen, allerdings stimmt es auch, dass das in den letzten 20 Jahren eigentlich immer behauptet wurde. Das macht die Arbeitgeberseite nur bedingt glaubwürdig, auch weil es natürlich zur Tariffolklore gehört. Vielleicht macht es ja Sinn, höhere Tarifgruppen von den Erhöhungen auszunehmen? Ich bin TVL-13 Stufe 2. In diesen Gehaltsstufen schlagen natürlich prozentuale Tariferhöhungen auch deutlich stärker auf den kommunalen Haushalt durch. Wäre durchaus bereit z.B. ne Tarifrunde auszusetzen, wenn dafür die unteren Tarifstufen angehoben werden können oder ähnliches. Würde wahrscheinlich das gesamte Tarifsystem irgendwie aushebeln und keine Ahnung, ob das klug ist. Aber ich finde durchaus, dass die höheren Gehaltsstufen was beitragen könnten.
Das hat man in der letzten Tarif Runde im EH gemacht, um die Schere nicht weiter auseinander gehen zu lassen. Nur hat man die Erhöhung im zweiten Jahr prozentual voll angerechnet und mit dem Festbetrag aus dem ersten Jahr, war man am Ende trotzdem Gesamt über der Erhöhung der normalen Mitarbeiter.
Aber ja, das wäre eine "schonendere" Erhöhung der Löhne, die vor allen den Leuten hilft, wo es gebraucht wird, wenn man ab einer gewissen Gehaltsstufe eine Nullrunde macht.