ZitatOriginal geschrieben von Ernesto1986:
Irgendwie fühle ich mich gerade, wie die Realkeeper, die nach der Jahrtausendwende mit der Straßenattitüde der Berliner (und) Writer nicht mehr klar kamen, aber wenn ich heute Diskussionen lese oder bei youtube schaue, in denen es darum geht, wer real ist, versinke ich in Scham.
Welchen Wert hat diese Diskussion in einem Jahr, in dem auf dem Splash 20.000 Menschen Sido (Ich heb ab - Nichts hält mich am Boden) frenetisch feiern und zu Nas keine 1.000 Leute kommen? Was ist diese Realness und können (fast) Millionäre, die überteuerte Boxen mit Plastikkram an ihre Fans verticken, um zu Marketingzwecken eine Woche auf der 1 zu charten, überhaupt real sein? Kann Hip Hop im Internet real sein, wenn die Ursprünge so konträr sind und nimmt das allen jüngeren Leuten die Chance auf eine reale Hip Hop Kultur?
Fragen, die niemand und besonders ich nicht beantworten kann. Aber eines weiß ich: Weder ein WOW-spielender Aquariumliebhaber, der sich an eine arabische Großfamilie verkauft hat und maximal Haus auf Maus reimen kann, noch ein aufgepumpter Möchtegernausländer mit gefärbten Haaren, falschem Vornamen, der rappen im Kinderzimmer gelernt hat und auch kein ehemaliger Sprayer mit V-Ausschnitten bis zum Bauchnabel, der die Entstehung "seiner" Musik nur noch begleitet, hat irgendwas mit der Attitüde gemein, um die es zu meiner Jugendzeit ging.
Daran ändert kein "krasser Rücken", die besten Skills oder eine Graffiti Vergangenheit (Respekt dafür), die Jahrzehnte zurückliegt, etwas.
WOW,genial geschrieben und so wahr.