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AWA Wrestlerock Rumble


AWA - Promotional Tape 1986.


Musik und Wrestling - irgendwie gehört das ja auch schon seit jeher zusammen. Das war immer so. Das wird auch immer so bleiben. Was wären zum Beispiel Wrestler ohne ihre Entr... Nein wartet. Diesen ganzen Unsinn habe ich euch doch schonmal erzählt. Also halte ich jetzt einfach die Klappe, spare mir das monumentale Intro und komme direkt zur Sache.


Wisst ihr: Manchmal ist es gar nicht so einfach diese Crapeinträge hier zu machen. Nicht unbedingt aus dem Grund, weil es manchmal schwierig ist auf Knopfdruck witzig zu sein. Oder eben aus richtig schlechtem Zeug auch eine brauchbare Menge an Pointen herauszuziehen. Außerdem kann man nicht immer genau definieren, warum etwas crap ist. Es kommt zwar jederzeit so herüber, aber diese Crappiness in Worte zu fassen, fällt wirklich schwer. Andere Male braucht es einfach lange Erklärungen, warum genau ein Angle, ein Character, Gimmick, Wrestler oder Merchandiseartikel nun letztendlich eigentlich so schlecht ist. Das ist wahrlich nicht immer einfach und bei Zeiten ein harter Job. Um es salopp zu sagen: Manche Wrestlingideen sind Hirnsprünge der Schwachsinnigkeit und trotzdem nur schwer darzustellen.


Dieser Eintrag gehört nicht dazu.


Das ist so sicher wie die Tatsache, dass ich Millionär werde, wenn ich meinen eigenen Kot sammeln, den entstandenen Scheißhaufen zu Bret Hart Skulpturen verarbeiten und zu Wucherpreisen nach Kanada exportieren würde.


Ja. So sicher ist das.






Wir gehen zurück in die 80iger Jahre und stellen fest, dass eine mit dem Bankrott kämpfende AWA sich dadurch zu retten versucht, den Metrodome in Minneapolis mit dem WrestleRock 1986 zu füllen. Da in diesem Gebäude ungefähr 600 Fantastilliarden Menschen Platz finden, ist es ein sehr riskantes Vorhaben, welches durchaus den sofortigen Knockout der Company bedeuten könnte. Trotzdem hält man es dort für eine gute Idee. Ein bisschen Größenwahn steckt wohl in jeder Wrestlingcompany.


Die WWF dachte wenige Jahre später ja auch, Hogan gegen Slaughter wäre der ganz große finanzielle Wurf. Und was wurde draus? Man musste in eine kleinere Halle ziehen, Hogan besiegte Slaughter, der turnte Face und wir müssen Sgt. Laughter BIS HEUTE ertragen wie er salutiert, während ekliger Patriotismus ihn von hinten begattet. Und das obwohl Slaughter - besonders farblich - eigentlich eher aussieht wie ein Kotzeimer.



Doch zurück zur AWA: Dem großen Vorbild der WWF nach, releaste Verne Gagnes Promotion kurz vor dem PPV eine Musikkassette mit 2 Hit Songs (so zumindest die Information auf dem Cover) in der Hoffnung den PPV richtig promoten zu können. Von den beiden Tracks ist aber nur einer interessant, denn wie vorher Vince McMahon ließ nun Verne Gagne ein Video zu dem Song drehen: THE WRESTLEROCK RUMBLE!


Und wow, war das eine Shitbombe. Ich weiß nicht wieso, aber Wrestlingpromotions und Musikvideos - das geht einfach niemals gut. Das ist einfach total sicher. Ganz sicher. So sicher wie die Tatsache, dass der Fake Bret Hart Midget von 1997 am Stadtdenkmal von Montreal an seinen Hoden aufgehängt wurde. Zumindest nachdem ihn tausende Kanadier... ... ... Armer Kerl.


Dieser Song hier ist wirklich wow. Ein echter Stinker! Problemlos auf dem gleichen Niveau wie das komplette Hulk Rules! Album, im großen und ganzen vermutlich nur noch geisteskranker. Wobei gerade das es ja irgendwie so toll macht. Das ist schon zutiefst paradox.


Zum Lied an sich sei gesagt, dass sich der Beat im Ungefähren so anhört, als ob jemand sein altes Casio Keyboard auf Funky Demo Mode gestellt hat, nachdem derjenige es vorher ein paar Mal gegen die Wand schmetterte.







Das Video an sich startet mit Killer Ken Resnick, der hier eine Art hippes Intro hinlegt, obwohl er eigentlich aussieht wie ein Gebrauchtwagenhändler und eigentlich auch so rappt. Und wie cool ist ein rappender Gebrauchtwagenhändler? Richtig!


Gar nicht cool. Vor allem nicht, wenn er nicht mal ansatzweise on beat ist. Wobei auch das ihn nicht wesentlich cooler machen würde.


Ihr versteht schon.



Oder wie wärs mit Wayne und Garth hier? Die beiden rappenden Midnight Rockers sind ein heimliches Highlight dieses Tracks. Sie teilen uns mit, dass sie Bock auf Partys haben.






Nun, Party heißt bei den Rockers wohl bei Luftballonambiente im lokalen Fast Food Imbiss abzuhängen. Zumindest will man uns das hier weismachen.


20 Jahre später ist Marty ein kalkweißes Drogenwrack, der so oft entlassen wie für dieses Video ausgelacht wurde und Shawn irgendeine skurile Mischung aus erfürchtiger Gottesjünger und koksabhängiger Infantilist.


Aber hey! PARTAY!



Dieses Video hatte einfach alles. Keiner der großen AWA Stars war sich zu schade mitzuwirken. Wie z.B. Jerry “Crusher” Blackwell. Mordsmäßiger Superheel. Hier schüchtert er seine Gegner ein, indem er eine Holzlatte per Big Splash zerbricht. Eine Holzlatte, die in der Luft hängt! Wie hat er denn das mit seinen 200kg hinbekommen, diese spärliche Holzlatte mit nur einem Big Splash zu zerstören? Der Typ ist Heel, gar keine Frage!


Im Ernst Leute: Eine Holzlatte, die zudem frei in der Luft hängt, mit einem Splash zu zerbrechen, wirkt zumindest auf mich nicht gerade einschüchternd. Das würde sogar Teddy Long hinbekommen (na ja, okay, wenn man ihm Gewichte in die Taschen steckt, oder so).







Zu sehen waren außerdem Doppelgänger diverser Las Vegas Legenden, die das Produkt grinsend over bekommen sollten. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wenn irgendein Random Elvis-Impersonator mir sagt, ich solle mir AWA Pay-Per-Views bestellen, dann nehm ich gleich zehn. Oder was?



Genauso verhält sich das übrigens mit irgendwelchen Playboy Playmates. So läufts eben. Die sagen mir was ich tun soll und ich mache es.


WAS HABEN DIE SICH DENN BITTE GEDACHT HIER?!?!?!







Jetzt wirds ganz durchgeknallt.


Als nächstes bekommen wir Curt Hennig und Scott Hall in Speedo-Unterhosen, die im absoluten Pornostar Look gemütlich aus einem Pool spazieren, wo sie sich vermutlich vorher eingeseift haben oder so. Wüsste nicht, was zwei Typen mit Speedos sonst allein in einem Pool machen wollen.


Die beiden stolzieren jedenfalls sehr selbstsicher und vor allem rappend die Poolstufen hinauf, bis irgendwelche Frutten ihnen Handtücher reichen. Hall und Hennig sehen aber ehrlich gesagt eher so aus, als würden sie gleich ihre Unterhosen herunterziehen um zu „Do The Hustle!“ lustige kreisförmige Schwingbewegungen mit ihren Lümmeln zu machen.


Man nannte Hall damals ja nicht umsonst den Kreiserich von Kreisistan. Und Curt den Propella-Fella.


Übrigens sind die beiden die fast einzigen Leute im Video, die nicht vor einem Mikrofon in der Aufnahmekabine rappen müssen, sondern an einem Pool stehen dürfen. Das wollte ich nur erwähnt haben.



Barry Windham und Mike Rotundo hatten vor den beiden schonmal eine ähnliche Rolle. Aber mal ehrlich: Irwin R. Schyster und der Stalker lassen die Stengel kreisen? Das kann ja nicht funktionieren!







Hey, was wäre ein AWA Musikvideo ohne einen Auftritt von Larry Zbyszko? Na ja. Um einen Alkoholiker ärmer wahrscheinlich.


Aber glaubt es oder glaubt es nicht: Larry kann rappen und macht hier einfach eindeutig den besten Job von allen. Das war zwar auch nicht schwer, aber er macht es so gut, dass ich ihm sogar einen gewissen Flow nachsagen würde.



Wir müssen dann noch durch den Part von Greg Gagne ...







... ehe wir letztlich zu Verne Gagne kommen, der natürlich auch noch persönlich ans Mikrofon steppen darf oder muss um irgendwas von seinem 5434. Comeback zu murmeln.


Ich denke dies wäre im Gegensatz zu diesem Musikvideo die weitaus bessere Idee gewesen, um wirklich Promotion zu machen.



Ihr seht, manchmal ist es echt einfach, diese Einträge zu erstellen. Crap bleibt eben Crap - manchmal ist es so easy!


Mir fällt übrigens auf: Jeder in diesem Video ist inzwischen tot oder drogenabhängig. Hm.


Nachwirkungen der psychischen Pein?


- Prince

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