Erschienen in 1999.
Seht ihr, es gibt so viel unnützes Wrestling Merchandise, dass man damit dutzende Turnhallen füllen könnte, seien es die vibrierende Actionfigur von Kevin Nash, die ECW Nintendo Spiele oder das Hulk Hogan Badesalz. Wenn es um Bücher geht, dann ist Chynas „If They Only Knew“ weit vorne - genauso wie das folgende Exemplar. Wir präsentieren euch: The Complete Idiot's Guide to Pro Wrestling.
Wenn ihr an dieses Buch gekommen seid, könnt ihr mit Fug und Recht behaupten, dass ihr den Zoll ausgetrickst habt - denn prinzipiell ist dieser zu Blatt gebrachte Totalcrap so ziemlich das Anthrax unter den zu verschiffenden Überseebüchern. Die tödlichen Toxine, die von dem Buch ausgestrahlt werden, sorgen für eine generelle Verdummung eines jeden braven Fans. Nun, wenn ihr euch trotzdem nicht entblödet habt, wirklich Geld für ein Produkt auszugeben, auf dem Lou Albano abgebildet ist, habt ihr es vermutlich ohnehin nicht anders verdient. Also nehmt gefälligst hin, was jetzt auf euch zukommt:
Ihr öffnet schließlich dieses Buch - es sollte euch gleich komisch vorkommen zu sehen, dass ausgerechnet Lou Albano und Bert Sugar Odds einen Pro Wrestling Guide veröffentlichen. Fragt mich bitte nicht, wie es ihnen möglich gemacht wurde, eine öffentliche Plattform für ihre wirren Gedanken zu bekommen, aber es ist so. Und um es kurz zu machen: Dieses Werk bereitet Kopfschmerzen - nein wartet - eigentlich schmerzt dieses Buch sogar im ganzen Körper. Es ist so erschreckend dämlich, dass man sich fragt, wieso nicht gleich jeder beliebige 4jährige ein Werk über dieses Geschäft verfassen darf.
Dieses Buch hat soviele negative Kritikpunkte, dass man kaum weiß, wo man anfangen soll. Das passt aber, denn das Buch weiß es ebenfalls nicht.
Im Normalfall beginnen Wrestlingbücher mit einem eigenen Kapitel, welches sich mit der Erklärung des Businesses (Stichwort: Was ist real/fake?) beschäftigt. Der Idiots Guide befasst sich zumindest auf einer Seite damit und legt u.a. dar, dass Matchausgänge vorbestimmt wären. Schon im folgenden Teil teilt uns Albano dann allerdings mit, wie genau er die Videobänder von Matches seiner Gegner studieren würde, um deren Schwächen ausfindig zu machen. Versteht ihr? Es ist Kayfabe, OBWOHL klargemacht wurde, dass die Matches abgesprochen sind. Grund?! Noch viel schlimmer: „Heels“ werden in diesem Buch als BADDIES bezeichnet. Ja, richtig - BADDIES!
Es wird noch schlimmer: Dieses Buch bietet Listen von Stereotypen wie "A Tribe of Indians on the Warpath" und "A Gaggle of Goose Stepping Germans" - theoretisch eine gute Idee, aber bei ungefähr vier dutzend Rechtschreibfehlern findet KEIN MENSCH DER WELT auch nur irgendeinen Namen wieder. Sucht doch mal nach Butch Reid (richtig: Reed) oder Ray Misterio (richtig: Rey Mysterio). Das lässt sich ja sicherlich noch verkraften. Aber wenn aus Tatanka mal eben Tanaka wird, oder The Rock als Rocky MELVIN geführt wird (und das denke ich mir WIRKLICH nicht aus), dann sollte man wirklich ernsthaft überlegen, ob man je wieder einen Stift in die Hand nehmen will um überhaupt irgendwas zu schreiben. Habe ich erwähnt, dass Owen Hart und Curt Hennig den „Dropkick“ als ihren „Wining Move“ gelistet haben?
Wisst ihr: Sicherlich sollte man dieses Buch hassen und dementsprechend verbannen - aber eins muss Lou und seiner kongenialen Klobürste zugestanden werden: Für IDIOTEN gibt es wirklich keinen besseren Guide!
- Prince