Triangle Match, CW Titel Match
Juventud Guerrera VS Rey Misterio jr. VS Billy Kidman (Champion)
Das Match begann mehr als Handicap Match, denn als Triangle Match. Kidman und Misterio schlossen sich gegen Juventud Guerrera zusammen, doch schon bald gingen auch diese beiden aufeinander los und es entwickelte sich ein sehr gutes 3 Way Match zwischen diesen drei fantastischen Wrestlern. Alle drei zeigten wunderbar getimte Double Team Moves. So zum Beispiel eine Springboard Headscissors von Juventud gegen Rey, der auf Kidmans Schultern saß. Schon in den ersten Minuten gab es etliche Nearfalls, die aber jeweils vom dritten unterbrochen wurden. Wie viele 3 Way Matches, so war auch das etwas spottig, doch das störte nicht wirklich. Was störte, war die fehlende Resonanz des Publikums. Nach 14 Minuten zeigte Billy Kidman die Shooting Star Press nach außerhalb auf beide Gegner. Danach kam Eddie Guerrero zum Ring und half seinem Schützling Juvi, doch Rey mischte auch mit und drehte das Cover einfach um, so daß Billy Kidman Juvi pinnen und den Titel so verteidigen konnte. Mit einem klaren Finish und etwas mehr Zuschauerresonanz, wäre das Match sicher NOCH etwas besser gewesen.
[TIME: 14'56 Minuten - RATING: ****]
CW Titel Match
Eddie Guerrero VS Billy Kidman (Champion)
Nach dem ersten Match bekam Eddie einen Wutanfall, auf den Christian stolz gewesen wäre. Er beleidigte Misterio und Guerrera, da sie es nicht geschafft haben, Kidman zu schlagen. Kurzerhand forderte er Billy Kidman zu diesem Match heraus. Dieser nahm an und los ging es. Ja, so mag ich meine unangekündigten Matches! Juventud Guerrera und Rey Misterio blieben am Ring, um Eddie bzw. Kidman zu unterstützen. Dieses Match war bei weitem nicht so spottig wie das erste. Vielmehr zeigten beide schönes technisches Wrestling, bei dem aber eigentlich nie Langweile aufkam. Am Ende griffen sowohl Rey Misterio als auch Juventud Guerrera ein, was damit endete, daß Eddie plötzlich in der richtigen Position für die Shooting Star Press. Nach dieser hieß der Sieger dann auch Billy Kidman. Gutes Match! Guter Auftakt für diese Starrcade. Doch leider sollte es nicht so weitergehen. Ganz im Gegenteil ...
[TIME: 10'49 Minuten - RATING: ***3/4]
Norman Smiley VS Prince Iaukea
Was zum Teufel? Wer bitte hat beschlossen, daß diese beiden so etwas wie PPV Zeit verdient haben? Wrestlerisch hätte es Smiley zweifellos, doch leider ging er zu diesem Zeitpunkt den Fans völlig am A.... vorbei – von seinem Tänzchen mal abgesehen. Und mit einem Ausbund an wrestlerischen Unvermögen wie Prince No Heat, konnte er noch nicht mal ein akzeptables Match aus dem Hut zaubern. Schlimmer war noch, daß sich dieses Match unendlich in die Länge zog, bevor Smiley das Match mit dem Chickenwing Submissionhold nach elfeinhalb (!) Minuten gewinnen konnte. Ich bin mir sicher, wenn man genauer geschaut hätte, hätte man durchaus den einen oder anderen talentierten Wrestler als Gegner für Norman gefunden. Dieser war übrigens mitten in einem Heelturn, doch wie erwähnt interessierte das die Fans nicht wirklich. Wenn, dann wurde er mehr bejubelt als ausgebuht. Aber das Aufbauen von Wrestlern war noch nie die Stärke der WCW und gelang nur in den seltensten Fällen.
[TIME: 11'33 Minuten - RATING: 3/4*]
Scott Hall kam zum Ring und meinte 1998 sei nicht sein Jahr gewesen (Stimmt!) und daß er nur sich selbst etwas beweisen müße und das 1999 sein Jahr werden würde (Na ja ...). Mein Eindruck war jedoch, daß er mal wieder nicht ganz alleine im Ring war ...
Ernest Miller (with Sonny Onoo) VS Perry Saturn
Mal wieder ließ sich Saturn von seinem Gegner auf dessen wrestlerisch eher schwaches Niveau herabziehen. Dies ist IMO übrigens auch die größte Schwäche Saturns. Er ist nicht in der Lage, einen schwachen Gegner zu einem guten Match zu tragen. Da man sich dieser Schwäche vielleicht bewußt war, hielt man dieses Match recht kurz und fügte einige Comedy-Einlagen hinzu. Am Ende wollte Sonny Onoo eingreifen, doch sein Kick traf Miller. Dieser traf vor Wut Onoo mit einem Kick und Saturn konnte diese Situation ausnutzen, um den Death Valley Driver gegen The Cat zu zeigen. Schlimmes Match.
[TIME: 7'07 Minuten - RATING: 1/2*]
Ric Flair hypte noch einmal sein Match gegen Eric Bischoff heute Abend. Wo bitte besteht der Sinn in solchen Interviews? Die Leute, die damit angesprochen werden sollen, nämlich potentielle PPV Käufer, können damit eh nicht erreicht werden! Das anschließend folgende Bischoff-Video ist allerdings gut gelungen!
Brian Adams & Scott Norton (with Vincent) VS Jerry Flynn & Fit Finley
Das Match kam laut Schiavone zustande, weil alle vier über aktuelle Japan-Erfahrung verfügen (Norton war, wenn ich mich net total irre, amtierender IWGP Champion). Toll! Das taten Dean Malenko, Chris Benoit und eine handvoll anderer, talentierter Wrestler auch. Warum nicht stattdessen diese einsetzen. Warum Adams? Warum Flynn? Warum Norton (IWGP Champion hin oder her, der Mann suckt einfach)? Muß wohl was mit mangelnden kreativen Ideen seitens der WCW zu tun haben ... Entsprechend toll war auch dieses Match, das die beiden nWo'ler nach einer Powerbomb von Norton gegen Jerry Flynn gewinnen konnten. Nächster großer Schwachpunkt der WCW zu der Zeit: der Mangel an Tag Teams!
[TIME: 8'56 Minuten - RATING: DUD]
Auch Eric Bischoff durfte seinen Senf zum bevorstehenden Match zwischen ihm und Ric Flair abgeben. Auch er konnte nichts wirklich interessantes oder gar neues mitteilen. Vielmehr ging er allen mit seinen eher bescheidenen Mic-Work auf die Nerven.
TV Titel Match
Chris Jericho (with Rufus) VS Konnan (Champion)
Wieder ein Match, das auf dem Papier weitaus besser aussah als in der Realität. Und das war bestimmt nicht Jerichos Schuld. Beide kämpften ohne rechte Motivation hin und her und überhaupt war das Match recht lieblos zusammengebookt. Nach siebeneinhalb Minuten war dann auch schon Schluß, als nämlich Chris Jericho im Tequilla Sunrise aufgab. Für Jericho war das von der Fehde gegen Saturn mal abgesehen der letzte größere Auftritt in der WCW, bevor er dann im Sommer 1999 zur WWF wechselte. Auch Konnan sollte nach der Wiedervereinigung der nWo, bei der er ja auf der Strecke blieb, mal wieder kurz in die Bedeutungslosigkeit versinken, in die er gehört.
[TIME: 7'20 Minuten - RATING: *]
Eric Bischoff VS Ric Flair
Der vorläufige Höhepunkt dieser recht langsam aufgebauten Fehde. In den letzten Monaten hatte Bischoff ja mehrere Male öffentlich beleidigt und gedemütigt. Trauriger Höhepunkt war dann aber sicher der Herzinfarkt-Angle, als sich Flair bei einem Interview so aufregte, daß er einen Herzanfall erlitt (in der Story). Das ganze war aber auch so etwas wie ein Reality-Angle, da sich Flair und Bischoff auch privat zu dieser Zeit alles andere als gut verstanden (wenn ich mich nicht täusche stand sogar die eine oder andere Klage im Raum). Da es über Ric Flair heißt, er könne sogar gegen einen Baumstamm wrestlen und ein gutes Match liefern, so bedeutet dieses Match wohl, daß Eric Bischoff schlechterer wrestlet als ein Baumstamm ist. Na bitte, ich wußte es immer ... Schon interessant zu sehen, wie Flair die schwachen Schläge und Tritte Bischoffs versuchte zu verkaufen. Leider gab es in diesem Match nichts weiter als das. Von beiden. Nach gut fünf Minuten ging der Referee zu Boden und das Ende des Matches war schon voraus zu sehen. Und so kam dann auch Curt Hennig an den Ring gerannt, als Bischoff sich gerade im Figure Four befand. Er gab Bischoff einen Schlagring, womit dieser Flair niederschlug und ihn danach pinnte. Bin ich der einzige, der diese Booking-Entscheidung anzweifelte?
[TIME: 7'08 Minuten - RATING: DUD]
The Giant VS Diamond Dallas Page
Dies sollte das letzte Match des Giants vor seinem Wechsel zu WWF sein. Diese Fehde entstand im Fahrwasser der DDP vs Bret Hart Fehde. Bisher endeten die Auseinandersetzungen der beiden damit, daß DDP den Chokeslam kassierte. So kam es nun zu diesem Match. Schon früh brawlten beide etwas außerhalb des Ringes umher. Wieder im Ring, versuchte DDP den Diamond Cutter anzubringen, doch der Giant setzte mit seiner Power dagegen. Nach etwa drei Minuten übernahm der Giant denn auch die Initiative in diesem Match, was nicht wirklich hilfreich war. So gab es nun in den nächsten Minuten vor allem Restholds zu sehen. Nach zehn Minuten oder so ging dann der Referee zu Boden (was fürn Schock) und Bret Hart kam zum Ring. Doch sein Stuhlschlag verfehlte DDP und traf stattdessen den Giant. Doch das folgende Cover DDP's führte nicht zum gewünschten Erfolg. Vielmehr konnte der Giant sich wieder dank seiner Kraft den Vorteil erkämpfen und setzte zum Chokeslam vom Top Rope an. Doch diesen konterte DDP in den Diamond Cutter und war damit der Sieger des Matches. Erträglich, wenn man nur die ersten und die letzten beiden Minuten betrachten würde. Doch leider waren es fast dreizehn.
[TIME: 12'45 Minuten - RATING: *1/2]
No DQ Match, World HW Titel Match
Kevin Nash VS Bill Goldberg (Champion)
Dies war das Match, in dem die WCW einen Schritt machen sollte, den sie schon bald bitter bereuen sollte. Durch die Niederlage gegen Nash verlor die WCW ihren einzigen noch vermarktungsfähigen Top-Draw. Sicher war dieser Schritt irgendwann einmal unvermeidlich, doch diese Niederlage war zu früh. Zumal man nicht wirklich mit einer guten Alternative aufwarten konnte. Doch das Match. Dieses war geprägt von Power-Moves der beiden Teilnehmer, was ja eigentlich nicht weiter verwunderlich war. Für die beiden Beteiligten war es sogar ein recht ordentliches Match, das vor allem von dem lautstarken Zuschauerzuspruch lebte. Allein diese Reaktion der Fans auf Goldberg hätte die WCW darauf aufmerksam machen sollen, daß sie gerade dabei war, einen großen Fehler zu machen. Am Ende jedoch griffen mal wieder Hinz & Kunz ein (Disco Inferno, Bam Bam Bigelow), bevor dann Scott Hall Goldberg mit einem Elektroschocker bearbeitete. Der Pin für Nash nach der Jacknife Powerbomb war nur noch Formsache. Neue Champion damit Kevin Nash. Schon am nächsten Tag bei Nitro allerdings sollte er den Titel freiwillig an Hogan abgeben und die nWo sich neu formieren. Schwaches Ende eines recht akzeptablen Matches.
[TIME: 11'19 Minuten - RATING: *1/4]
FAZIT & STATISTIK
Tja, hier hatte die WCW ganz stark angefangen, dann aber um so stärker nachgelassen. Wäre der Event nach den ersten beiden Matches vorbei gewesen, wäre es eine bombige Starrcade gewesen! Das ist es auch, was ich allen empfehlen würde: Nach der ersten halben Stunde das Band anzuhalten. Aber wenigstens war beim Rest nichts wirklich schlechtes dabei – aber halt auch nix annähernd gutes.
[MATCHES: 9]
[MATCH OF THE NIGHT: Juventud Guerrera vs Rey Misterio jr vs Billy Kidman]
[GESAMTE MATCH ZEIT: 91'53 Minuten]
[GESAMTBEWERTUNG: *1/2]