Glacier VS Wrath
Dies war ein weiterer Aufbaukampf für Wrath, den man zu dieser Zeit echt versuchte zu pushen. Zu diesem Zweck hatte man auch wieder seinen alten Rivalen Glacier ausgegraben, der Wrath und Mortis zu früheren Zeiten regelmäßig gesquasht hatte. Diesmal lief es irgendwie umgekehrt. Glacier zeigte in achteinhalb Minuten absolut nichts. Wirklich, außer einem Kick an den Kopf nach etwa sieben Minuten, gar nichts. Und seine Schläge und Tritte verkaufte Wrath auch nicht. Sprich, dies war ein absoluter Squash, den Wrath nach achteinhalb Minuten mit dem Pumphandle Slam into a Powerslam (Meltdown) gewann. Ein wenig Abwechslung hätte sicher nicht schlecht getan, denn so kam das Match beim Publikum nur wenig bis gar nicht an. Kein guter Auftakt.
[TIME: 8'23 Minuten - RATING: 1/4*]
Stevie Ray (with Vincent) VS Konnan
Dafür ging es aber gleich vielversprechend weiter. Ich liebe diese Bonus-Matches, mit denen uns die WCW im Jahre 1998 beglückte. Beide zeigen auch das fantastische Match, das man von ihnen Erwarten konnte. Highflying, Submission-Wrestling, Matwork: dieses Match hatte einfach alles, was das Fan-Herz begehrt. Nonstop Action, High ... ach, wen verarsch ich hier? Das Match war einfach grottig. Man versuchte wohl zwanghaft etwas zum Thema nWo vs Wolfpac in den PPV einzubringen und griff sich die beiden erst besten Midcarder, die verfügbar waren. Heraus kam das. Beide schlugen und traten ohne viel Sinn und Verstand aufeinander ein. Trauriger Höhepunkt des ganzen war das lahme Finish, als nämlich Konnan auf Stevie Ray einschlug und dann ohne ersichtlichen Grund den Referee attackierte. Zuvor ging das Eingreifen von Vincent mal wieder gründlich nach hinten los, als nämlich Stevie Ray den Gummi-Knüppel abbekam. Nach dem Match kam es noch zu Streß zwischen Stevie Ray und seinen Bruder Booker.
[TIME: 6'53 Minuten - RATING: DUD]
Ernest Miller & Sonny Onoo VS Perry Saturn & Kaz Hayashi
Insgesamt nun schon das dritte Match in Folge, bei dem man sich fragt, was das bei einem PPV zu suchen hatte? So schön es ist, neue talentierte Gesichter in der Cruiserweight Division zu sehen, so sollte man diese doch bitteschön auch entsprechend einsetzen. Ernest Miller ist jemand, der bei einem PPV nichts verloren hat und Sonny Onoo ist jemand, der nichts in einem Wrestling-Ring verloren hat. Dementsprechend ließ sich Perry Saturn leistungsmäßig stark nach unten ziehen, denn auch er zeigte rein gar nichts. Das Match hatte sogar ein Vorgeschichte (ungewöhnlich, ich weiß). Es fing nämlich damit an, daß Sonny Onoo gegen seinen damaligen Schützling Kaz Hayashi turnte und dieser Rache wollte. Jedoch mischte sich Miller ein und daher brauchte Hayashi einen Partner. Aus diesem Match entstand dann die tolle Fehde Saturn/Miller, die in einem Match bei Starrcade "gipfelte". Dieses Match konnten Ernest Miller & Sonny Onoo für sich verbuchen, als nämlich Onoo Saturn nach einem Front Kick von Ernest Miller pinnte. Einfach nur schlecht.
[TIME: 8'04 Minuten - RATING: DUD]
CW Titel Match
Juventud Guerrera (Champion) VS Billy Kidman
Na ja, jetzt sollte es doch endlich aufwärts gehen, oder? Juventud Guerrera war frisch zu Eddie Guerreros Latino World Order (LWO) geturnt. Die LWO wurde von Guerrero gegründet, da die mexikanischen Wrestler seiner Meinung nach nicht genug Chancen in der WCW bekommen würden. Nicht nur seiner Meinung nach ... In Wirklichkeit war die LWO nur eine Möglichkeit für Bischoff, die Mexikaner ruhig zu stellen. Nach Guerreros Verletzung (Autounfall) Anfang Januar 1999 zerfiel die Gruppierung aber wieder. Vor dem Match gab es noch eine Auseinandersetzung zwischen Juvi und Eddie auf der einen und Rey Misterio jr auf der anderen Seite. Misterio war auch in der LWO und der eigentliche Herausforderer, der aber zu Gunsten Juventuds auf den Shot verzichten mußte. Das Ganze führte zu einem 3 Way Dance bei Starrcade. Aber ich bin schon wieder zu weit. Erst mal dieses Match. Beide zeigen ein recht schönes und schnelles Match mit einer guten Mischung aus Highflying und technischen Counter-Wrestling. Auch nutzten beide die Vorteile, die der Aufbau der drei Ringe bot und wrestleten in allen drei. So zeigte Guerrera einen Double Springboard von einem Ring in den anderen und Kidman eine entsprechende Headscissors. Am Ende griff Rey Misterio jr ein. Er hielt bei einem Headscissors-Versuch von Juventud Guerrera Kidman fest, so daß Juvi auf den Rücken knallte. Nach der Shooting Star Press war das Match vorbei und der Titelwechsel perfekt. Gutes Match!
[TIME: 15'28 Minuten - RATING: ***1/2]
Scott Steiner (with Buff Bagwell) VS Rick Steiner
Habe mich entschloßen, dieses ... ähm ... Segment mal als Match zu werten. Immerhin hatten beide ihren Auftritt und es gab so etwas wie einen Referee. Rick wurde vom Giant zum Ring geleitet, der ihn aber eher trug. Zuvor war Rick Steiner nämlich von der gesamten nWo attackiert worden. Das "Match" war eher ein Handicap Match, da nämlich die ganze Zeit Buff Bagwell eingriff. Dies war dann zu viel für Bill Goldberg (der als amtierender World Champion mal wieder kein Match hatte), denn er stürmte in den Ring und attackierte die beiden nWo'ler. Damit endete das Match wohl in einer Art No Contest. Am Rating sieht man hoffentlich, was ich von solchen Segmenten halte. Wenigstens war es kurz.
[TIME: 2'30 Minuten - RATING: -*]
Als nächstes sollte es zum Match Scott Hall gegen Kevin Nash kommen, doch als Hall im Ring war, wurde er vom zukünftigen nWo B-Team attackiert. Kevin Nash half seinem Ex-Partner, doch lehnte das Versöhnungsangebot Halls ab. Süß. Übrigens wurden die Fans, die diesen PPV geordert hatten, hier um das zweite angekündigte Match gebracht. Hätte ich mich satt, wenn ich dafür 30$ ausgegeben hätte.
TV Titel Match
Chris Jericho (Champion) (with Ralphus) VS Bobby Duncum jr.
Nitro-Match Nummer Vier. Vorgeschichte war, daß Jericho sich in einem Match der beiden auszählen ließ. Als Revanche dafür wurde er von Duncum jr als praktisches Päckchen verschnürt. Na ja, wem das als Aufbau einer Fehde ausreicht, warum nicht. Die Fans allerdings sahen das wohl ziemlich ähnlich, denn sie reagierten doch eher verhalten. Das Match selber war auch eher bescheiden und vor allem Jericho blieb weit hinter seinen Fähigkeiten zurück. Allerdings passen die beiden vom Stil her auch nicht so gut zusammen. Eigentlich müßte man sagen "paßten", denn bekanntlich ist Bobby Duncum jr vor nicht allzu langer Zeit (ich glaube 2000 oder 2001) verstorben. Neben der Formation der West Texas Rednecks waren dies seine einzigen 15 Minuten Ruhm im nordamerikanischen Wrestling. Egal, Jericho gewann das Match, nachdem er Bobby Duncum jr den TV Titel über den Schädel hauen konnte. Insgesamt ein deutliches Anzeichen, daß man nicht so recht wußte, was man mit Jericho anstellen sollte.
[TIME: 13'21 Minuten - RATING: *1/2]
60 Men Battle Royal
Ich werde mir selbstverständlich nicht die Mühe machen, alle 60 Teilnehmer an dieser Battle Royal aufzulisten. Das ganze war keine typische Over the Top Battle Royal, vielmehr konnte man auch schon durch einfaches Verlassen des Ringes oder auch durch Pin oder Aufgabe ausscheiden. Auffällig lediglich, daß der große Meister persönlich, nämlich Hogan fehlte. Was nun folgte war das übliche, chaotische und unübersichtliche Rumgekloppe. Im Ring Nummer 3 räumte Kevin Nash auf und er schmiß einen nach dem anderen raus. Frage mich gerade, wer zu dieser Zeit wohl der Booker der WCW war? Schon nach knapp 3 drei Minuten war Nash allein im Ring. Wenigstens trug das alles zur Übersichtlichkeit bei, da nur noch zwei Ringe im Auge behalten werden mußten. Aber nicht mal das gelang den Produktionsleuten. Nach gut zehneinhalb Minuten blieben waren 40 Mann ausgeschieden und es ging in einen Ring. Als erstes flogen die Cruiserweights raus, so daß nur noch die beiden nWo-Fraktionen sowie die Horsemen, Wrath, Booker T und Scott Hall übrig blieben. Nach 16 Minuten kam Bam Bam Bigelow durch das Publikum, wurde aber von den Wrestlern im Ring aus diesem vertrieben. Goldberg kam zum Ring und er und Bam Bam mußten von einigen Sicherheitsleuten getrennt werden. Die letzten sechs Mann im Ring waren Nash, Hall, Giant, Malenko, Benoit und Luger. Der Giant ging als nächster, als ihn nämlich alle anderen fünf Wrestler rausschmißen. Benoit und Malenko waren erwartungsgemäß die nächsten. Verantwortlich hierfür waren Luger und Nash. Dieser war es auch, der Luger und Hall gemeinsam eliminierte und damit die Battle Royal gewinnen konnte. Damit würde er bei Starrcade auf den amtierenden und bis dahin unbesiegten Champion Bill Goldberg treffen.
[TIME: 23'37 Minuten]
No DQ Match, US Titel Match
Bret Hart VS Diamond Dallas Page (Champion)
Dies war im Grunde Brets erster richtiger Main Event in der WCW. Das Jurassic Park Match und das Wargames Fiasko jetzt mal nicht mit eingerechnet. Leider war es nur ein US Titel und kein World Titel Match. Das Match war nicht schlecht, wie man es aber von beiden aber nicht anders erwarten konnte. Wenn es etwas kürzer gewesen wäre, wäre es sogar richtig gut gewesen. Aber so plätscherte es leider ein wenig dahin. Am Ende gab es wieder einmal den obligatorischen Ref-Bump. In der Zwischenzeit nahm Bret Hart ein Foreign Object und schlug DDP damit nieder. Der nWo-Hampelmann (lies: Referee) zählte nun den 3 Count. Doch ein WCW Referee ließ das Match weiterlaufen und DDP konnte das Chaos nutzen um den Diamond Cutter zum Sieg und zur Titelverteidigung zu zeigen.
[TIME: 18'56 Minuten - RATING: **1/4]
FAZIT & STATISTIK
Und wieder ging es klar abwärts im Vergleich zum Vormonat. Zwar gab es mit Juvi vs Kidman ein sehr gutes Match, doch leider war es das dann auch schon. Es erreichte zwar noch nicht die nahezu epischen Tiefen eines Fall Brawl, doch mit Sicherheit war dies einer der schlechtesten PPV's, die die WCW abgeliefert hat!
[MATCHES: 8]
[MATCH OF THE NIGHT: Juventud Guerrera vs Billy Kidman]
[GESAMTE MATCH ZEIT: 97'12 Minuten]
[GESAMTBEWERTUNG: *]