A N Z E I G E

WWF Breakdown 1998: In Your House

Kommentatoren sind Jim Ross & Jerry Lawler


Owen Hart VS Edge
Direkt ein nettes Match zwischen zwei Kanadiern. Wurde wohl extra fürs Publikum gemacht, denn einen richtigen Hintergrund gab es meines Wissens nach nicht. Aber Owen gegen einen ebenfalls guten Techniker war immer sehenswert. So auch hier. In den ersten zwei Minuten dachte man es zwar noch nicht, aber danach entwickelte sich ein technisch gutes, spannendes Match. Beide durften mal zeigten, was sie könnten, wenn sie wollen ... und man sie vor allem einmal ließe. Stelle mir gerade vor, wie gut Owen heutzutage bei den ganzen Middleweights der WWF aufgehoben wäre. Aber es sollte ja halt nicht sein. So gut das Match war, so selten dämlich war das Finish. Der damals den Fans noch nicht bekannte Christian kam zum Ring und lenkte Edge ab. Dieser wurde von Owen zum 3 Count aufgerollt. Da ziehen wir doch spontan mal einen halben bis nen ganzen * fürs Finish ab. Das Ganze lief auf die Gründung der Brood heraus, während man für Owen nicht wirklich eine Storyline hatte.
[TIME: 9'17 Minuten - RATING: ***]


Too Cool VS Al Snow & Scorpio
Nachdem die Storyline im Juni verkorkst worden war, versuchte man sie nun in Husch-Husch Manier zu retten und Al Snow zurückbringen. Am RAW vor dem PPV besiegte er Sgt. Slaughter und war somit wieder in der WWF. Nach dem Match half ihm Scorpio gegen Pat Patterson & Gerald Brisco. Dann besann man sich ja Gott-sei-dank darauf, wie man damals die Storyline versaut hatte und ließ Snow & Scorpio gegen Too Cool antreten. Das Match war nicht so toll. Ziemlich unlogisch gebookt und vor allem Scorpio versaute ne Menge Moves. Allen voran einen Dropkick, bei dem er einen Stuhl als "Rampe" benutzen wollte. Der Stuhl rutschte aber weg und Scorpio segelte unkoordiniert mit einem Dropkick in Brian Christoffers Hinterteil. Dieser fiel zusätzlich noch mit dem Hinterkopf auf den Stuhl. Am Ende dann scherte sich der Referee nicht mehr um legal oder illegal im Ring befindliche Wrestler und zählte munter jeden Pinversuch. Dies meinte ich mit unlogisch. Aber nach dem Snow Plow gegen Scott Taylor war dann Schluss. Blödes Match irgendwie.
[TIME 8'06 Minuten - RATING: *]


Michael Cole durfte als nächstes den Undertaker und Kane interviewen, der die interessante Frage stellte, wer denn den entscheidenden Pinfall gegen Steve Austin zeigen dürfe.


Marc Mero (with Jacqueline) VS Droz
Schild des Tages: "Mero is a Zero". Dank einer Verletzung, dem zweifelhaften Booking der WWF, vor allem aber dem Geltungsbedürfnis seiner Frau, stimmte dies mittlerweile sogar. Aber sogar für Leute in Meros Position gab es noch Leute, die man squashen konnte. Genau das war es dann auch: ein Squash ohne viel Inhalt. Auch Jackie mischte fleißig mit. Das Match war eigentlich nicht ganz einen Stern wert, aber da Mero nach langer Zeit mal wieder die Shooting Star Press zeigte – und eine schöne noch dazu – können wir großzügig sein. Mero gewann übrigens nach dieser Aktion.
[TIME: 5'12 Minuten - RATING: *1/4]


Falls count anywhere Match
Bradshaw VS Vader

Vaders Bestrafung ging in diesem Match weiter. Nach Mark Henry durfte er heute gegen Bradshaw antreten. Diesen versuchte man mit aller Verzweiflung bei den Fans over zu bringen. Gelang ehre weniger; und auch der neue Look (kurzes Haar, ohne Bart) half da weniger. Lag vielleicht auch mit am Brawl 4 All Turnier, in dem Bart Gunn ja so einige WWF Karrieren sabotierte – vor allem die von Ross-Liebling, dem ach-so-stiffen Steve Williams ... Doch mal wieder schweife ich ab. Vader wirkte naturgemäß etwas unmotiviert. In den ersten Minuten brawlte man etwas um den Ring herum, bevor es nach fünf Minuten wieder ins Geviert zurück ging. Dort wurde etwas Brawling Light geboten. Danach kam die ultimative Bestrafung für Vader, als Bradshaw locker und leicht aus dem Big Splash vom Top Rope und der Vader Bomb auskicken durfte. Für Vader jedoch war nach der Clothesline from Hell gefolgt von einem Neck Breaker Schluss. Dies war meines Wissens das letzte Match für Vader in der WWF zumindest das letzte irgendwie wichtige. Schade eigentlich, aber so richtig wusste man ja nie, wie man ihn einsetzen sollte.
[TIME: 7'57 Minuten - RATING: 1/2*]


D-Lo Brown VS Gangrel
Ein weiteres Match ohne wirkliche History dahinter. Auch hier ging es also darum, einen Neuling bei einem PPV zu präsentieren und gleichzeitig D-Lo Brown unterzubringen. Dieser hatte kurz zuvor den European Titel an X-Punk verloren. Auf jeden Fall merkte man auch, daß Gangrel vom wrestlerischen weit davon entfernt ist gut zu sein. Da auch D-Lo jemanden braucht, um gute Leistungen aus ihm rauszukitzeln, sah man hier nur ein recht mittelmäßiges Match. Ein richtiger Fluss im Match kam nicht zustande und alles wirkte irgendwie gestückelt. Zum Ende griff – mal wieder! – jemand ein, dieses Mal war es Mark Henry. Dieser zog bei einem Whip In das Seil nach unten, beförderte Gangrel so nach außen und splashte ihn gegen den Ringpfosten. Im Ring musste D-Lo nur noch Lo'Down zeigen und war damit der Sieger des Matches.
[TIME: 7'50 Minuten - RATING: *1/2]


Triple Threat Match, Cage Match
Ken Shamrock VS Mankind VS The Rock

Der Gewinner dieses Matches würde der neue #1 Herausforderer auf den WWF Titel sein. Das Match fand schon beim RAW vor dem PPV statt, doch damals schickte McMahon Undertaker und Kane in den Ring um alle drei Mann zu attackieren. Daher heute das Re-Match im Cage. Das war übrigens noch der alte blaue Stahlkäfig und noch nicht der Maschendrahtkäfig. So ging es denn los. Geboten wurde ein schönes Cage Match, in dem es dank der gebotenen Non-Stop Action nie langweilig wurde. Zuerst verbündeten sich jeweils zwei Wrestler gegen ihren dritten Gegner. Doch das gab man schon bald auf und es hieß dann wirklich jeder gegen jeden. In den ersten zehn Minuten gab es relativ wenig Near Falls, lediglich Ken Shamrock wollte die Tür benutzen und The Rock über den Käfig klettern. Doch wurde dies verhindert. Später im Matchverlauf konnte Ken Shamrock bei beiden den Ankle Lock ansetzten, doch konnte auch dieser Move jeweils abgebrochen werden. Auch Rockys Double Peoples Elbow war nicht vom Erfolg gekrönt. Auch Mick Foley durfte seinen Big Bump zeigen, als er vom Käfigrand mit dem Elbow Drop The Rock verfehlte. Nach etwa 17 Minuten brachte Ken Shamrock bei einem Fluchtversuch einen Stuhl mit in den Ring, mit dem ihn Mankind letztendlich selber KO schlug. Während dieser aus dem Käfig klettern wollte pinnte The Rock Ken Shamrock und war damit #1 Herausforderer auf den HW Titel. Wie gesagt, ein nettes Match, in dem es auf Grund der Konstellation (Triple Threat Cage Match) viele seltsame und einzigartige Moves zu sehen gab.
[TIME: 18'49 Minuten - RATING: ****]


Dustin Runnels VS Val Venis (with Terri Runnels)
Nach dem man sich entschlossen hatte, das Goldust-Gimmick zu streichen, suchte man verzweifelt nach einer Storyline für den guten Dustin. Deshalb fing er irgendwann an, ihn mit Schildern "He's coming back" und ähnliches durch die Gegend laufen zu lassen. Doch wie zu erwarten floppte das Gimmick des Widergeborenen Christen. Deshalb gab man ihm diese Fehde mit Val, der sich schon bald in diversen Filmchen Dustins Frau Terri angelte. Nun aber kurz zum doch recht enttäuschenden Match. Dieses war nämlich nicht so gut, wie man es erwarten konnte. Wie schon bei Vader vs Bradshaw, so wirkte auch dies irgendwie nicht "wie aus einem Gus". Nach einem langen Sleeperhold um die 5- bis 6-Minuten Marke dachte man ja, es würde besser werden, aber das Match blieb langweilig. Noch kein WCW Main Event Niveau, aber immerhin. Val gewann nach dem Money Shot. Und schon bald sollte Er zurückkehren: Goldust. Beide hatten dann bei Judgment Day ein Remacht, welches besser war, wenn ich mich recht erinnere.
[TIME: 9'09 Minuten - RATING: *1/4]


Jeff Jarrett & Southern Justice VS X-Pac & New Age Outlaws
Jeff Jarrett hier schon im neuen Look, mit dem er später ja auch WCW Champion wurde, obwohl sogar Joe mit dem Schraubenschlüssel von der Ring-Crew mehr over war ... aber Jarrett war schon immer Russos Liebling. Eigentlich verwunderlich, denn eigentlich steht er Russos Booking ja genau entgegen: wenig Charisma, guter Wrestler. Für Russo's Booking-Stil wäre umgekehrt besser. Gleich zu Beginn des Matches griffen die Outlaws (kamen durch die Zuschauer) Southern Justice und Jarrett an. Im Match selber gab es dann gute Phasen und weniger gute Phasen. man darf jetzt dreimal raten, an wem das gelegen haben könnte. Kleine Hilfe: es war nur gut, wenn ein spezielles Mitglied des Heel-Teams im Ring war. So blubberte man sich denn auch zum Finish, bis dann nach neun Minuten Billy Gunn zum ersten Mal in den Ring kam. Zu dieser Zeit versuchte man zum ersten mal Billy als Single-Wrestler zu pushen. Dazu deutete man einen Split der DX und einen Heelturn Billys an. Doch dann bekam man – zu Recht – kalte Füße und verzichtete darauf. Jedenfalls beendete Billy das Match fast im Alleingang. Nach dem Fame-Ass-Er pinnte er Dennis Knight. Zuvor hatte Jarrett X-Pa noch die Gitarre über den Schädel gezogen, wonach dieser eine Augenverletzung sellte.
[TIME: 11'15 Minuten - RATING: *3/4]


World HW Titel Match, Triple Threat Match
Undertaker VS Kane VS Steve Austin (Champion)

McMahons Sonderregel in diesen Triple Threat war, daß der Undertaker und Kane sich nicht gegenseitig pinnen dürfen. Also eher ein Handicap Match als ein Triple Threat Match. Austin griff den Undertaker gleich während dessen Einzug ein und beschäftigte sich im Ring erst einmal mit Kane. Doch schon bald erholte sich der Undertaker und man brawlte zu dritt etwas im und außerhalb des Ringes. Schon nach zwei Minuten zeigte Austin den Stunner gegen Kane, doch der Undertaker unterbrach das Cover und man bearbeitete Austin zu zweit. Nach etwa sechs Minuten kam es dann zum ersten Mal zu Krach zwischen Kane und dem Undertaker. Doch hielt dies nicht lange an und stattdessen herrschte in den nächsten Minuten gepflegte Langeweile, als die beiden Heels Austin mit verschiedenen Würgegriff-Varianten im und außerhalb des Ringes bearbeiteten. Gääähn. Zum ersten Mal 1998 hörte man bei einem WWF Main Event Boring-Rufe. Nach 15 Minuten erwachten die Fans (und ich auch) aus ihrer Lethargie, denn ein Pinversuch des Undertakers wurde von Kane unterbrochen. Kurze Zeit später tat der Undertaker das selbe und die beiden "Brüder" schlugen nun aufeinander ein. Auch das hielt nicht lang an, aber wenigstens wurde das Match jetzt wieder einen Hauch besser. In der Folgezeit prügelten noch alle drei etwas aufeinander ein, bis der Undertaker und Kane den Double Chokeslam zeigten und Austin gleichzeitig pinnten. Vince McMahon kam zum Ring und schnappte sich den Titel, während Austin die Stooges (Slaughter, Brisco, Patterson) auseinander nahm. Am Ende fuhr ein glücklicher McMahon in einer Limousine samt Gürtel auf und davon. Schwaches Match, nette Story, aber zu viele zu langweilige Phasen.
[TIME: 22'04 Minuten - RATING: 1/2*]


FAZIT & STATISTIK
Zwei nette Matches sind leider nicht genug, um über den schwachen Main Event und die ansonsten eher uninteressante und bedeutungslose Undercard hinwegzutäuschen. Bestenfalls Mittelmass.
[MATCHES: 9]
[MATCH OF THE NIGHT: Mankind vs The Rock vs Ken Shamrock]
[GESAMTE MATCH ZEIT: 99'39 Minuten]
[GESAMTBEWERTUNG: **1/2]

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