A N Z E I G E

WCW Roadwild 1998

Kommentatoren sind Tony Schiavone, Mike Tenay und Bobby Heenan


Barbarian (with Jimmy Hart) VS Meng
Na, das ist doch mal eine Art, einen PPV zu beginnen. Beide traten lange als Tag Team an, bevor man sich nun entgültig entschloss, Meng als unbesiegbares Monster zu pushen. Unbesiegbar natürlich nur für Undercarder und einige Midcarder ... Wer jetzt ein wildes Gekloppe erwartet hatte, der wurde natürlich vollauf befriedigt, obwohl es speziell in den ersten Minuten einige nette Suplessen zu sehen gab, so zu Beispiel einen Belly-to-Belly Suplex vom Barbarian gegen Meng vom Top Rope, welcher fast schon ein Overhead BtB Suplex war. Aber am Ende ließ doch die Kondition sichtbar nach, so daß es gut war, daß Meng dieses Match gewinnen konnte, als nämlich der Barbarian im Tongan Death Grip gepinnt wurde.
[TIME: 4'49 Minuten - RATING: 1/2*]


Streetfight
Disco Inferno & Alex Wright (with Tokyo Magnum) VS The Public Enemy

Ah, wo hatte man denn diese vier Leutchen ausgegraben? Das Match startet als normales Match, in dem Rocco Rock und Johnny Grunge auf Grund ihrer Veranlagung schlecht aufgehoben sind. Als dann beide Teams Mülltonnen, Tische und Leitern ins Spiel brachten, wurden die Regeln in Streetfight-Regeln geändert. Hier fühlten sich die Techniker Alex Wright (das Wort Techniker kommt mir hier nur schwer über die Lipp ... Tasten) und Disco Inferno natürlich nicht so wohl. Man merkt es auch an der Qualität. Das dritte Mitglied der Dancing Fools (diesen Titel haben sich die WCW Booker, auch genannt Booking Fools, einfallen lassen) Tokyo Magnum versucht auch einzugreifen, trifft aber nur Alex Wright. Dieser verlässt daraufhin den Ring. Das gibt PE Zeit, 3 Tische übereinander zu stellen und Disco draufzulegen. Nachdem fünf Minuten damit verplempert waren, sprang Rocco auf Disco und durch die Tische. Grunge schleifte Disco in den Ring und pinnte ihn.
[TIME: 15'27 Minuten - RATING: 1/2*]


Triangle Match, Falls Count Anywhere Match
Raven (with Lodi) VS Chris Kanyon VS Perry Saturn

Das erste vielversprechende Match dieser Veranstaltung. Das ganze begann als Auseinandersetzung zwischen Raven und Chris Kanyon, in die das damals noch Flock-Mitglied Perry Saturn langsam mit reingezogen wurde. Insgesamt eine der besseren Fehden des Jahres 1998. So auch dieses Match. Zuerst schien es so, als könne Raven entspannt zusehen, wie sich Kanyon und Saturn gegenseitig bekriegten, doch schon bald gingen beide auf Raven los. Leider verzichtete die WCW mal wieder auf den Einsatz von etwas Blut. Nicht, daß ich darauf stehe, doch würde das diese Art von Matches doch etwas glaubwürdiger machen würde. Weiter ging es zur Rampe, wo Kanyon Raven einen Piledriver verpasste. Nach einer Clothesline von Saturn gegen beide von der Rampe herunter ging es wieder zurück zum Ring. Dort gab es dann die für einen 3 Way Dance typischen Aktionen, wie den Double Sleeper oder den Double Chinbreaker. Das Ende war mal wieder chaotisch, als nämlich Lidi und Horace eingriffen, sich dabei aber gegenseitig ausschalteten. Dann verpasste Horace Raven auch noch einen unabsichtlichen Schlag mit einem Stop Sign, was Saturn dazu nutzte, ihn nach dem Death Valley Drives zu pinnen. Kanyon hatte sich schon vorher mit einem Splash von den Ringaufbauten herunter selber außer Gefecht gesetzt. Insgesamt ein sehr gutes Match, welches aber nicht ganz an das Triple Jeopardy von Uncensored heran kam.
[TIME: 12'27 Minuten - RATING: ***1/2]


Psicosis VS Rey Misterio jr.
Dies war ein Match um den Top Herausforderer Spot auf den Cruiserweight Titel. Um diesen gab es ja später in der Show noch ein Match zwischen Chris Jericho und Juventud Guerrera. Doch zuerst zu diesem Match. Beide hatten ja schon Klasse Matches gegeneinander, doch dieses zählte definitiv nicht dazu! Zwar zeigte man technisch ganz ordentliches Wrestling, doch fehlten die Highspot-Elemente fast völlig. Lag vielleicht daran, daß Reys Verletzung zu dieser Zeit IMO immer noch nicht ganz ausgeheilt war. Rey Misterio beendete das Match mit einem Springboard Huracanrana. Clevere Entscheidung, da ja der Gewinner (Face) auf den Champion (also Heel? Jericho?) treffen sollte, und man die Entscheidung des CW Titel Matches so nicht vorweg nahm.
[TIME: 13'39 Minuten - RATING: **3/4]


TV Titel Match
Stevie Ray (Champion VS Chavo Guerrero jr.

Durch die Verletzung Bookers wurde der TV Titel einfach mehr oder weniger an seinen Bruder Stevie Ray abgegeben ... er ist ja auch ein würdiger Champion. Storylinemäßig verteidigte Stevie den Titel einfach für seinen verletzten Bruder. Dieses Match war Gott-Sei-Dank kurz und schmerzlos. Nach einigen Comedy-Einlagen und viel weglaufen Chavos beendete Stevie Ray das Match mit dem Slapjack (eine Art Pedigree).
[TIME: 2'39 Minuten - RATING: -*]


Als nächstes stand Rick Steiner vs Scott Steiner auf dem Plan, doch als Rick im Ring war, wurde Scott Steiner von Buff Bagwell auf einer Trage auf die Entrance Stage gefahren, wo Bagwell verkündete, daß Scott Steiner4 nicht antreten könne. JJ Dillon setzte das Match daraufhin für Fall Brawl erneut an, und drohte Scott an, diesen für immer zu sperren, falls er nicht zu Fall Brawl antrete. Als ob sich noch ein einziger für das Match interessiert hätte. Man hätte das sofort nach dem Split machen sollen und nicht erst kostbare Monate verschwenden sollen. Dann kam auch noch Ricks Verletzung dazu und alle Heat war weg ...


Brian Adams (with Vincent) VS Steve McMichael
Ein Bonus Match. Toll! Waren Jim Duggan und Reese gerade nicht verfügbar? Aber was soll's. Geschehen ist nun mal geschehen ... Aber um ehrlich zu sein, fällt mir zu diesem Match nicht mal was gescheites ein, was ich schreiben könnte. Dass das Match technisch gesehen ein Witz war, kann sich jeder denken. Wie toll das Publikum reagiert hat, ist sicher auch klar. Obwohl Sturgis da ja immer etwas anders tickt ... Also bleibt nur noch zu erwähnen, daß Steve McMichael nach dem Mongo Spike (Tombstone Piledriver) Cru ... errr Brian Adams pinnte. Zuvor gab es noch das Eingreifen Vincents, das aber typischerweise nach hinten los ging. Mit und um McMichael sollten die Horsemen aufgebaut werden, doch das ganze irgendwie flach.
[TIME: 6'33 Minuten - RATING: DUD]


CW Titel Match, Guest Referee Dean Malenko
Chris Jericho (Champion) VS Juventud Guerrera

Das Cruiserweight Titel war dieses mal ziemlich hoch in der Card angesetzt. Bei diesem PPV aber auch kein Wunder. Außerdem beendete dieses Match auch direkt mehrere Storylines. Zum ersten mal die Auseinandersetzung zwischen Dean Malenko und Chris Jericho, zum anderen konnte Guerrera endlich Rache nehmen für den Verlust seiner Maske. Das Match war mit sechzehneinhalb Minuten recht lang, und beide versuchten ein eher technisches Match zu zeigen. So gab es also auch recht wenig Highflying und High Risk Moves zu sehen. Trotzdem war das Match recht gut. Zwar nicht mehr, aber auch nicht weniger: Dean Malenko spielte am Anfang eigentlich keine größere Rolle. Auffällig war nur, daß er sehr langsam zählte, was auch manchen Near Falls nicht so gut tat, die Zuschauerresonanz betreffend. Und davon gab es vor allem in den letzten vier bis fünf Minuten so einige. Gegen Ende vergriff sich Jericho mehrere Male an Dean Malenko, der aber überraschend ruhig blieb. Als der auf dem Turnbuckle sitzende Jericho ihn aber trat, spielte Malenko aber Katapult für den heranstürmenden Juvi, der eine Headscissors gegen Jericho zeigte und damit gewann. Juvi sollte den Titel eine Zeit behalten, und ihn dann an Kidman verlieren. Auf Jericho warteten größere Aufgaben: der TV Titel ... Und ein Jahr später feierte er dann sein Debut in der WWF, obwohl ihm Bischoff einen Push und eine Titelregentschaft versprach, sollte er in der WCW bleiben.
[TIME: 16'25 Minuten - RATING: ***]


9 Men Battle Royal
Eigentlich sollte das ja eine reine nWo Battle Royal sein, aber da man mal wieder keine Verwendung für seinen World Heavyweight Champion hatte, wurde Bill Goldberg kurzerhand mit in die Battle Royal genommen. Auch sehr clever, in eine Auseinandersetzung der Heelgruppe (nWo Hollywood) gegen die Faces vom Wolfpac Goldberg mit reinzunehmen und damit die Faces praktisch zu Heels zu machen. Die weiteren Teilnehmer waren für die nWo Hollywood Scott Hall, The Giant, Curt Hennig und Scott Norton (toll, wieso kein weiteres Bonus-Match?). Für das Wolfpac waren Kevin Nash, Lex Luger, Konnan und natürlich Sting. Nicht, daß man diese Battle Royal dafür nutzte, einen Gegner für Goldberg aufzubauen . Aber wie auch, da ja mittlerweile schon wahre Machtkämpfe Backstage gab, wer Goldie die erste Niederlage beibringen würde. Letztendlich gewann Booker Nash und schon bald sollte die WCW diese Entscheidung bereuen. Aber das war noch etwas weiter in der Zukunft. Diese Battle Royal gewann natürlich Goldberg, indem er als letztes den Giant pinnte. Und damit ging auch dieser potentielle Main Event hin..
[TIME: 7'58 Minuten]


Hulk Hogan & Eric Bischoff (with Liz & The Disciple) VS Diamond Dallas Page & Jay Leno (with Kevin Eubanks)
Nein, zwei Basketballer waren nicht genug. Diese waren wenigstens noch voll austrainierte Sportler. Nein, es musste jetzt auch noch ein schwabbeliger, untrainierter, untalentierter Möchtegern sein. Und Jay Leno war auch noch dabei! Aber ich muss ehrlich sagen, daß dieses Match besser ist, als ich das in Erinnerung hatte. Zwar mangelte es an Wrestlingaktionen, doch ist es immer wieder erstaunlich, was eine Hot Crowd so alles wettmachen kann! Und wenn Hogan und DDP gegeneinander im Ring waren, war es sogar fast erträglich. Alles in allem war es aber, wie würde unser gemeinsamer Freund, der bewunderungswürdige Wolfgang Stach sagen, ein gut durchchoreografiertes Match. Recht hat er. Am Ende brawlten Hogan, DDP und der Disciple außerhalb, während im Ring Kevin Eubanks Eric Bischoff einen Diamond Cutter verpasste und Jay Leno den Pin machte. Na ja, sind wir gnädig und geben einen fetten viertel Stern als Bewertung. Warum? Wie schon gesagt. Gute Choreographie sorgte für ein gewisses Maß an Spannung, Hogan war zur Abwechslung mal sehr aktiv im Ring und die Fans waren MEGAHOT. Dazu gab es mehr Moves als in so manch anderen WCW Main Event (denke da vor allem an Uncensored, dessen ME nichts von allem hatte). Eines der wenigen ordentlichen Hogan-Matches in der WCW.
[TIME: 14'33 Minuten - RATING: 1/4*]


FAZIT & STATISTIK
Dieser Event knüpfte nahtlos an Bash at the Beach an, was ja bekanntlich nicht unbedingt eine gute Sache ist. Außer dem 3 Way Dance und den beiden Cruiserweight Matches war nichts gutes dabei und selbst diese Matches boten nichts wirklich neues. Erstaunlich, wie sich schlechte Backstage-Stimmung sich auf die Leistung im Ring auswirken kann.
[MATCHES: 9]
[MATCH OF THE NIGHT: Raven vs Chris Kanyon vs Perry Saturn]
[GESAMTE MATCH ZEIT: 94'30 Minuten]
[GESAMTBEWERTUNG: *1/2]

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