Die Show startete mit einem Rückblick auf die Herausforderung von Eric Bischoff an Vince McMahon. Wow, wie schnell doch bei Uncle Eric die Verzweiflung Einzug hielt. An Vince seiner Stelle hätte ich mir den Spaß gemacht und wäre bei Slamboree erschienen. Die dummen Gesichter von Bischoff & Co wären es sicher wert gewesen! Ansonsten kann man diese Aktion Bischoffs nur als lächerlich bezeichnen.
TV Titel Match
Fit Finlay (Champion) VS Chris Benoit
Wo bitte lag das Problem, Benoit zum Champion zu machen? Wiese wurde es stattdessen Fit Finlay? Nicht, daß ich was gegen Finlay habe. Nein, wrestlerisch hat er so einen Titel voll verdient. Aber diese dumme Angewohnheit der WCW, Leute aus der Versenkung zu holen, um ihnen einen Titel zu geben (Iaukea, Finlay etc.), ohne sie vorher oder nachher zu pushen, habe ich nie gemocht! Zumal man hier mit Benoit einen hervorragenden Mann in Wartestellung hatte. Aber erst mal zum Match. Dieses blieb nämlich IMO etwas hinter den Erwartungen zurück. Beide zeigten zu Beginn etwas Matwrestling, bevor sich das Match nach draußen verlagerte. Nach dort versuchte Benoit einen Tope gegen Finlay zu zeigen, doch dieser ließ Benoit stattdessen gegen einen Stuhl springen. Benoit kann solche kleinen Sachen immer unheimlich stiff erscheinen lassen. Ebenso wie den Baseball Slide Finlays in seinen Nacken. Benoit konnte den Cripplers Crossface zeigen, doch Finlay kam ins Seil. Kurze Zeit später zeigte dieser stattdessen seinen Tombstone Piledriver und das Match war vorbei.
[TIME: 14'53 Minuten - RATING: **]
Brian Adams (with Vincent) VS Lex Luger
Wow. Keine Worte können meiner übergroßen Vorfreude über dieses Match Ausdruck verleihen. Eigentlich schon verwunderlich, wie over Luger damals bei den Fans war. Um so verwunderlicher, daß die WCW ihn nicht entsprechend einsetzte. Aber hey, es ist die WCW, über die wir hier reden! Luger wurde zu dieser Zeit in recht bedeutungslose Fehden mit diversen nWo Mitgliedern verwickelt und verlor in dieser Zeit viel seiner Heat. Das Match ist ungefähr so, wie ich es erwartet habe: grottig. Ihre Auseinandersetzungen in der WWF gefielen mir übrigens besser. Aber damals war Adams ja auch noch etwas motiviert, da ihm das Geld wohl nicht in seinen untalentierten Ar... geblasen wurde. Luger siegte mit dem Torture Rack.
[TIME: 5'05 Minuten - RATING: DUD]
15 Men Cruiserweight Battle Royal
Ziel dieser Battle Royal war es, einen Gegner für Chris Jericho später am Abend zu finden. Und irgendwie klappte das ja auch. Jericho selbst stellte die Teilnehmer in seiner unnachahmlichen Art vor. Diese waren: Super Calo, Chavo Guerrero jr., Cyclope, Damien, El Dandy, El Grio, Juventud Guerrera, Marty Jannetty, Billy Kidman, Evan Karagous, Lenny Lane, Psicosis, Silver King, Johnny Swinger, Villano IV. Tja, zu dieser Battle Royal gibt es nicht viel zu sagen. Außer vielleicht, daß Cyclope der Sieger war, als sich nämlich Juventud Guerrera selber eliminierte. Cyclope demaskierte sich anschließend und zum Vorschein kam, sehr zu Jerichos Schrecken: Dean Malenko.
[TIME: 8'29 Minuten]
CW Titel Match
Chris Jericho (Champion) VS Dean Malenko
Dieses Rematch von Uncensored startete direkt nach der Battle Royal. Unglaublich, wie das Publikum auf dieses Match reagiert! Aufgepaßt, WWF: gute Storylines, im Ring und außerhalb talentierte Wrestler, dies ist alles was eine gute und erfolgreiche Cruiserweight Divison braucht. Erstaunlich auch, welche Publikumsreaktionen Dean Malenko beim Publikum hervorruft! Liegt aber nicht zuletzt an Jericho, welcher sich in den letzten Wochen vor Slamboree ständig über Malenko lustig machte und ihn mit teilweise fiesen Sprüchen runtermachte. So einfach geht's. Malenko legte so auch einen heißen Start in diesem Match hin und ließ Jericho nicht viele Chancen. Überhaupt war das Match eher ein Squash von Malenko, denn schon nach recht kurzem Kampf konnte er Jericho im Texas Cloverleaf zur Aufgabe zwingen. Technisch gutes, aber recht kurzes Match, welches vor allem von seiner unglaublichen Heat lebt. Machmal ist diese einfache Form des Wrestling doch die beste: ein gut aufgebauter "heißer" Herausforder jagt einen verhaßten, feigen, hinterhältigen Champion. Die Freude Malenkos hielt aber nicht lange an, denn Jericho fand Mitte und Wege, Malenko von seinem Titel zu trennen. Doch dazu ein andern mal mehr.
[TIME: 7'00 Minuten - RATING: ***1/2]
Als nächstes wurde vor die Halle zur "Vinnie Mac Cam" geblendet, die eine weiße Limousine einfing, in welcher angeblich Vince sitzen sollte. Wow, diese Spannung ... sie wird unerträglich. Waren die Aktionen der DX gegen die WCW noch originell und lustig, so wirkte diese einfach nur peinlich und panisch. Übrigens brachte Tony Schiavone hier einen ganz guten Spruch: "Wenn jetzt Jim Ross aussteigt und den Koffer trägt, wissen wir es ist Vince."
Bowery Death Match
Raven VS Diamond Dallas Page
Bowery Death Match bedeutet ein Death Match im Käfig mit allerlei Plunder, der benutzt werden darf. Und was bekommt man, wenn man zwei Brawler in den Käfig steckt und sie somit aus ihrer "natürlichen Umgebung" reißt? Richtig, ein für deren Verhältnisse schwaches Match. Das ganze ist natürlich ein Rematch von Spring Stampede, wo sich ja Raven in einem völlig überbookten Match den US Titel von DDP holen durfte, nur um ihn einen Tag später an Goldberg zu verlieren. Raven wurde von der Riot Squad zum Ring begleitet, vier vermummte "Polizisten", die ihm von JJ Dillon zur Verfügung gestellt wurden um ihn vor Übergriffen des "großen Unbekannten" zu schützen, welcher Raven in letzter Zeit immer wieder attackiert hat. Nach ca. zehn Minuten mittelmäßigen Pseudo-Hardcore Aktionen im Käfig ging der Referee KO, woraufhin das Flock, allen voran Reese zum Ring kam. Diese nahmen dann die Riot Police auseinander, wurden jedoch von Hammer attackiert und mit einem STOP Sign außer Gefecht gesetzt, bevor er sich verzog. Später kamen dann Horace und Kidman in den Ring, wurden aber von DDP mit Diamond Cutters außer Gefecht gesetzt. Nach einem solchen konnte sich dann auch Raven nicht mehr erheben und fiel dem 10 Count zum Opfer. Wie schon im Vormonat, so war auch dieses Match deutlich überbookt. Nach dem Match wurde Raven von einem Mitglied der Riot Police attackiert, welches sich als Mortis und dann als Chris Kanyon zu erkennen gab. Wenigstens ein Lichtblick, obwohl das Publikum wenig mit ihm anfangen konnte.
[TIME: 14'39 Minuten - RATING: *1/2]
Eddie Guerrero (with Chavo Guerrero jr.) VS Ultimo Dragon
Ein weiteres Match, daß Chavo jr. die Freiheit von Onkelchen Eddie bescheren sollte. Nachdem im Vormonat Chavo gegen den Dragon verloren hatte, wollte dieses mal Eddie zeigen, wie man es richtig macht. Und das gelang ihm auch. Auf den Weg dahin sprang ein recht gutes Match heraus, welches in der ersten Hälfte von Matwrestling geprägt wurde und in der zweiten Hälfte von der es umgebenden Storyline. Nach ca. zehn Minuten wollte Ultimo Dragon den Dragon Sleeper zeigen, doch Eddie konterte mit einem eigenen. Bei diesem hatte er jedoch die Beine auf dem Seil, was Chavo gar nicht gefiel. Im darauf folgenden Streit schlug der Dragon aus Versehen Chavo nieder. Kurze Zeit später konnte Eddie mit dem Frogsplash gewinnen. Danach attackierte Chavo den Japaner. Kurze Zeit nach diesem Match begann die Storyline kindisch zu werden.
[TIME: 11'10 Minuten - RATING: ***]
Und wieder die Vinnie Mac Cam. Diesmal wurde der Umkleideraum gezeigt. Wie gesagt, lächerlich. Obwohl das Schild "The Reason for the Ratings" schon irgendwie rulte ...
US Titel Match
Perry Saturn VS Bill Goldberg (Champion)
Goldberg hatte sich ja den US Titel in einer Nacht-und-Nebel Aktion beim Nitro nach Spring Stampede von Raven geholt. Na ja, wenns die Ratings erfordern. Deshalb sollte es bei Slamboree eigentlich zu einem Gauntlet Match Goldberg vs Flock kommen, doch Saturn wollte allein antreten. Damit wurde übrigens der Split des Flocks eingeleitet. Das Match war leider nicht so gut, wie das von Spring Stampede. Lag vor allem daran, daß Goldberg diesmal mehr in der Offensive war, was nur seine wrestlerische Begrenztheit verdeutlichte. Nach dem Spear und dem Jackhammer war Schluß.
[TIME: 7'02 Minuten - RATING: *]
Die nun folgende Farce werde ich gar nicht mit großen Worten bedenken, da nun das "Match" Bischoff vs McMahon anstand. Michael Buffer sagte beide an, doch Bischoff ernannte sich kurzerhand zum Sieger wegen Nichterscheinens. Tja und für so einen Scheiß bricht man alle bestehenden Storylines? Tja, ein echter "Geistesblitz" der WCW ...
Guest Referee Roddy Piper
Bret Hart VS Randy Savage
Dies war sozusagen das erste Aufeinandertreffen der nWo Schwarz-Weiß und des Wolfpacs, auch wenn Bret Hart nur ein "assoziiertes Mitglied" der nWo war. Das Match wurde angesetzt, nachdem der Hitman den Macho Man in dessen Titelverteidigung gegen Hogan angegriffen und so für den Titelverlust gesorgt hatte. Dies war angeblich das allererste Aufeinandertreffen der beiden, wobei mir da spontan die Survivor Series 1989 einfallen. Aber da das kein Single Match war (ebenso wie die Rumbles 1989 und 1990), bin ich mal ganz ruhig. Das Match litt doch ziemlich unter Savage`s Knieverletzung. Darauf konzentrierte sich auch der Hitman. Nur gelegentlich durfte auch Savage die eine oder andere Aktion zeigen. Ein kurzer Brawl in den Zuschauern verpufft dank schlecht gewählter Kameraeinstellung wirkungslos. Am Ende schlägt Hart Piper mit einem Schlagring nieder, Hogan kommt an den Ring und attackiert Savage. Dieser wird von Hart in den Sharpshooter genommen, doch Piper sieht den Schlagring, den nun Savage hat und disqualifiziert Savage. Enttäuschendes Match.
[TIME: 16'39 Minuten - RATING: *1/4]
Tag Team Titel Match
Sting & Giant VS Outsiders (Champions) (with Dusty Rhodes)
An diesem Match sieht man fast schon die ganzen negativen Auswirkungen des nWo Splits. Alles, was einigermaßen Heat hatte und mehr als 250 Pfund wog, wurde zu einer der beiden Fraktionen geturnt. Auch innerhalb der beiden nWo wurde munter hin und her geturnt. So kam es auch, daß in diesem Match zwei Wolfpac Mitglieder gegen einen WCW'ler und ein Mitglied der nWo Hollywood antraten. Interessant war vor dem Match eigentlich nur die Frage, wieviele Drinks Hall innehaben würde. Ich tippe mal auf ein halbes Dutzend ... einen fünftel Roberts sozusagen. Wie bei diesen vier Männern zu erwarten, war das Match alles andere als gut, wenn auch relativ spannend. Den Outsiders gelang es lange Zeit Sting im Ring zu halten, bis dieser mit dem Giant wechseln konnte. Von nun an war es Kevin Nash, der im Ring gehalten wurde und auf den Hot Tag hinarbeitete. Dieser kam jedoch nicht, stattdessen versuchte sich Nash an der Powerbomb. Dabei wurde er jedoch von Hall mit dem Tag Team Gürtel attackiert. Um Turn 387 von und zur nWo komplett zu machen. Der Pin für den Giant war nur noch Formsache.
[TIME: 14'46 Minuten - RATING: 3/4*]
FAZIT & STATISTIK
Tja, wrestlerisch sicher ein Rückschritt im Vergleich zum Vormonat, so begannen auch die ständigen Turns auf Dauer zu nerven. Dies war nämlich nicht erst eine Erfindung von Vince Russo. Lediglich zwei gute Matches und ein halbwegs gutes sind doch etwas dürftig. Der bisher schlechteste PPV des Jahres 1998 der WCW.
[MATCHES: 9]
[MATCH OF THE NIGHT: Chris Jericho vs Dean Malenko]
[GESAMTE MATCH ZEIT: 99'43 Minuten]
[GESAMTBEWERTUNG: **1/2]