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WWF In Your House 9 - International Incident

Die neunte Ausgabe des 2-stündigen In Your House Events fand am 21. Juli 1996 im General Motors Place in Vancouver, British Columbia statt. Der Event wurde von Vince McMahon, Jim Ross und Jerry Lawler kommentiert.


The Smoking Gunns (w/ Sunny) vs The Bodydonnas
Storyline war, dass sich die ehemalige Managerin der Bodydonnas – Sunny – immer das Tag Team angelte, welches gerade die Tag Title hatte. Sunny war übrigens noch jung und knackig und verfügte noch nicht über ein Hinterteil, welches einem Brauereipferd zur Ehre gereicht hätte. Anyway, die Bodydonnas konterten mit einem Sunny Double, welches dummerweise von einem Kerl gespielt wurde. Sein/Ihr Name – Cloudy. Zum Glück merkte man wie Katie-Vick-grottig dieser Angle war und schickte Cloudy vor diesem PPV in die Wüste. Gut das ...
Das Match liefert den perfekten Grund, die Heel-Gunns zu hassen – da hilft auch die Rasur der Porno-Rotzbremsen nichts !!! Während die Bodydonnas die ersten 3 Minuten damit zubringen, gegen ihre Gegner wechselnd Arm Bars, Wrist Locks und ähnliche Aktionen zu zeigen, die bei Steamboat/Flair nur deshalb Spass machten, weil sie SINNVOLL in den Matchablauf eingebunden waren, verdingen sich die Gunns mit Kick-n-Punch Offense. Fast 10 verdammte Minuten lang. Wie die Offiziellen so jemals etwas Großes in Billy entdeckt haben wollen, ist mir ehrlich schleierhaft. Ich tippe da stark auf Pat Patterson. Anyway, in den letzten Minuten ist der Beatdown gegen Skip wenigstens interessant anzuschauen weil gut gemacht. Dennoch gelingt Skip der Wechsel zu Zip, der aber auch recht schnell wieder einstecken muss. Bart nimmt ihn zum Sidewinder hoch, doch statt Billy kommt Skip mit einem Dropkick angeflogen und Zip kann Bart covern. Billy war outside mit Sunny beschäftigt. Wahrscheinlich erzählte er ihr über eine Marketing-Idee, die ihn einfach in den Main Event bringen musste ...
1/2* - War das erste Match einfach nur kurz, war dieses Match einfach nur schlecht. Keine vernünftige Offense der Gunns während ihrer LANGEN Beatdown Phase, nicht viel mehr von den Bodydonnas. Ein äußerst garstiges Match. (13:12 Minuten)


Mankind vs Henry Godwinn (w/ Hillbilly Jim)
Eigentlich sollte hier Jake Roberts gegen Mankind antreten, doch war Jake Roberts "verletzt". Wahrscheinlich jedoch pennte er einfach nur besoffen unter einer Brücke und wusste nicht wer und wo er war. Das Schicksal kann so grausam sein ... zu den Zuschauern, denn ihnen wurde ein noch schlechtere Wrestler als Roberts in diesem Stadium als Gegner Mankinds präsentiert – der Schweinefarmer Henry Godwinn. Man kann förmlich die Beule in McMahons Hose aus seinem Kommentar zu diesem Match hören, ob seiner "genialen" Gimmick Idee. Aus so einer Laune heraus wurde wohl auch Stephanie gezeugt ...
Zu meiner großen Überraschung präsentiert sich Henry Godwinn doch nicht als der langweilige Wrestler, zu dem ich ihn in der Einleitung gemacht habe. Zwar dominiert Mankind einen Großteil des Matches, doch Godwinn hält gut mit und seine Workrate läßt nichts zu wünschen übrig. Zusätzlich nimmt er auch noch einen Neckbreaker auf dem blanken Hallenboden (von Foley aber so Save ausgeführt wie möglich). Der Spot des Matches aber natürlich von Foley selber, nämlich ein Bump mit dem Rücken vom Apron auf den Hallenboden. Ouch. Danach geht es in den Ring zurück, wo Foley den Slop Drop verhindern kann und stattdessen die Mandible Claw zum Sieg ansetzt. BTW, Mankinds zwei Musiken rulen!
** - Eigentlich ist dieses Match alles, was man von 7 1/2 Minuten mit Beteiligung Mark Canterburrys erwarten kann. Alles andere als hochklassig, aber äußerst kurzweilig. Dazu noch ein schöner Bump von Foley. Das Match mit Suffke wäre um Längen schlechter geworden – WORD! (6:34 Minuten)


Steve Austin vs Marc Mero (w/ Sable)
Beide trafen schon beim King of the Ring aufeinander und zeigten ein 18-minütiges Match of the Night. Na ja fast zumindest, denn da war ja auch noch der Main Event. Austin siegte und sollte dann auch noch der King of the Ring werden. Der Rest dürfte jedem bekannt sein. Mero hatte weniger Glück. 1997 warf ihn eine Verletzung zurück, von der er sich nie wirklich erholt hat. Zudem drängte sich seine Frau Rena Mero (auch bekannt als Sable) mehr und mehr in den Vordergrund. Ich denke, meine Abneigung gegen den blassen, blonden Bimbo ist bekannt ...
Das Match beginnt sehr verbissen mit einem Punchduell. Für einen ehemaligen Boxer schlägt Mero übrigens sehr mädchenhaft. Vielleicht traut er sich auch einfach nur nicht, da er Austin schon beim KOTR eine böse Platzwunde zugefügt hatte. Anyway, Austin beginnt zu dominieren und zeigt einen erfrischend von Technik geprägten Kampf. Wie sehr ich DIESEN Austin vermisse ... Auch lockt er Mero in eine Finte, in dem er vorgibt wieder eine Platzwunde im Mund zu haben, nur um den verwirrten Mero dann einen Augenstecher zu verpassen. Gegen Ende hin zieht das Match noch einmal mächtig an, allerdings wird es teilweise schon etwas spottig. Mero mit einem schönen Senton nach außen und einer Standing Shooting Star Press vom Apron. Auf jeden Fall sehenswert. Im Ring geht allerdings eine Kopfschere vom Top Rope daneben und Mero muss im zweiten Versuch (und Ablenkung von der am Ring auftauchenden Marlena – auch bekannt als Terri, the Slut) einen Stunner nehmen, welcher seiner erneute Niederlage gegen Austin besiegelt.
***1/4 – Ein sehr interessantes Match, das aber nicht ansatzweise an das fantastische Match beim King of the Ring heranreichen konnte. Dazu störte mich einfach die vergleichsweise kurze Matchzeit, das spottige Finish und das dieses Match unbedeutend genug war, es zum Einleiten einer neuen Fehde (Mero/Goldust) zu missbrauchen. (10:50 Minuten)


Goldust (w/ Marlena) vs The Undertaker (w/ Paul Bearer)
Auch diese beiden hatten im Jahr 1996 eine viel vergessene Fehde. Viel vergessen daher, weil sie parallel zu Takers Fehde gegen Mankind lief. Taker hier noch in Begleitung der fetten Qualle, Paul Bearer, der mir – zugegebenermaßen – damals noch nicht so mit seiner Nutzlosigkeit auf die Nüsse ging wie vor allem nach seinem Comeback 2004. Überhaupt zeichnen sich beide Valets vor allem durch ihre Nutzlosigkeit aus. Wobei ich für Marlena wenigstens noch anderweitig Verwendung hätte ...
Ein wenig Stalling in allen Ehren, aber was Goldust hier betreibt, grenzt fast schon an Verarschung des zahlenden Kunden. Nach gut 2 Minuten setzt der Taker dem mit einem Schlag an die Kehle ein Ende. Doch leider zieht sich das Match noch 10 Minuten weiter. Und außer Kicks, Punches, ein wenig Würgen hier und da gibt es überhaupt nichts zu sehen. Ab und zu hört man Paul Bearer quieken wie eines Sau, die gerade abgestochen wird und in mancherlei Hinsicht passt das Bild ja ganz gut. Vor lauter Langeweile verpatzt man zu guter Letzt auch noch das Finish. Der Taker zeigt den Tombstone gegen Mankind und wartet nun darauf, von einem von unten durch den Ring brechenden Mankind nach unten gezogen zu werden. Doch verpasst dieser seinen Einsatz oder hat Probleme und es vergehen einige Sekunden, bis der Taker dann doch covert und somit die entstandene pause ziemlich amateurhaft aussehen läßt. Goldust wird daraufhin disqualifiziert.
1/4* - Was für ein garstiges Match. Hier gab es Langweile pur – dafür aber reichlich und nur vom Feinsten! Das Match hätte man gut und gerne 5 Minuten verkürzen können, ohne was von der Story zu verlieren. Keinen guten Eindruck machte auch das miserable Timing beim Finish. (12:07 Minuten)


Vader, Owen Hart & Davey Boy Smith (w/ Jim Cornette) vs Shawn Michaels, Ahmed Johnson & Sid (w/ Jose Lothario)
Alle 6 hatten zu dieser Zeit diverse Fehden am Kochen. 8, wenn man die beiden Manager mitzählt, 9 wenn man Daveys Frau Diana noch mit dazu nimmt. Allerdings kommt man wieder nur auf 8, wenn man Sid wieder abzieht – aber das sieht jetzt langsam nach höherer Mathematik aus, also lasse ich es mal lieber bleiben. Sid jedenfalls ist der Ersatzmann für den Nichtskönner Ultimate Warrior, der die Company mal wieder im Stich gelassen hatte, weil der Mimose mal wieder was nicht gepasst hat. Ersetzt hat man ihn durch Sid, der durch diesen Run als Face zum ersten und einzigen mal wirklich cool rüberkam ...
Shawn beginnt für sein Team gegen Vader und sieht überraschend gut gegen den Riesen aus den Rocky Mountains aus. Gegenwehr Vaders erschüttert den HBK nicht wirklich, vielmehr zeigt Shawn wunderbares Highflying gegen Vader. Dann kommt Sid in den Ring und hinterlässt auf seine Art und Weise Eindruck beim Publikum – er räumt zum lautesten Pop des Abends im Ring auf. Das die Offense äußerst dürftig aussieht, spielt da nur eine sehr untergeordnete Rolle. Ich kann nicht sagen, warum – aber Sid Version 1996 rulte einfach derbe! Danach wogt das Match lange hin und her, wobei man vor allem Ahmed Johnson zum Großteil herauslässt. Sein Pearl River Plunge gegen den Bulldog zum Beispiel sah alles andere als gut aus ... Furchtbar, was man 1996 außer Sid und HBK alles einen Push gab. Dann ist aber die große Zeit des HBK angebrochen, denn nach knapp 15 Minuten tat dieser, was er am besten konnte und immer noch kann – sich als Opfer der Offense der Gegner zur Verfügung zu stellen. Wenige spielen das Opfer so perfekt wie Shawn Michaels. Doch auch das hat ein Ende und nach 22 Minuten Matchlaufzeit ist es an Sid und Ahmed Johnson, gegen Camp Cornette aufzuräumen. Shawn ist auch recht schnell wieder mit von der Partie und findet sich allein mit Vader im Ring, während die anderen 4 außerhalb brawlen. Eine Unaufmerksamkeit kann Cornette dazu nutzen, Shawn in einer Ecke fest zu halten. Big Splash und Vader Bomb folgen und bringen Camp Cornette den Sieg ein.
***3/4 – Sehr feines 6 Men Tag Team Match, dem man genügend Zeit gab, sich zu entwickeln. MVP des Matches war ganz klar Shawn Michaels, der dieses Match zusammenhielt. Überrascht hat hier auch Sid und die Reaktionen, die er vom Publikum bekam. Alles in allem aber ein sehr gutes Matches, welches obendrein auch noch das Michaels vs Vader Match beim Summerslam sehr gut hypen konnte. (24:32 Minuten)


Overall:
Der Event gefiel mir weit besser, als ich das in Erinnerung hatte. Der 6 Men Tag Team Main Event ist absolut einen Blick wert und auch das Austin/Mero Match ist sehenswert (auch wenn hier das Match beim KOTR um Langen besser war). Überrascht hat mich auch Mankind/Gowinn, wo letzterer sehr zu meiner Überraschung nicht abstank, sondern sich mit Mankind einen interessanten Brawl bot. Diese drei Matches machen bereits mehr als die Hälfte eines 2 Stunden PPVs aus so dass es kaum ins Gewicht fällt, dass die restlichen Matches eher schwächelten. Alles in allem kann man hier eine vorsichtige Empfehlung aussprechen.

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