A N Z E I G E

Präsidentschaftswahl USA 2016

  • Zitat

    Original geschrieben von space1980a:
    Rasse? Bioliogisches Merkmal? Willkommen im 21. Jahrhundert :rolleyes:


    Definition von Rassismus gemäss Duden (aus dem 21. Jahrhundert):


    Zitat

    1. (meist ideologischen Charakter tragende, zur Rechtfertigung von Rassendiskriminierung, Kolonialismus o. Ä. entwickelte) Lehre, Theorie, nach der Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen Merkmalen hinsichtlich ihrer kulturellen Leistungsfähigkeit anderen von Natur aus über- bzw. unterlegen sein sollen
    2. dem Rassismus entsprechende Einstellung, Denk- und Handlungsweise gegenüber Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen Merkmalen

  • A N Z E I G E
  • Dir ist aber doch klar, dass Islamophobie so oder so schnell zu Rassismus führt, oder?
    Oder ist es Zufall, dass es erst seit AfD, Pegida & Co. ein kurdischer Freund von mir immer wieder als Moslem beschimpft wird, obwohl er offiziell Jeside und in Wirklichkeit Agnostiker ist?



    Und wie unterscheidet man eigentlich einen indischen Buddhist von einem indischen Moslem?
    Gar nicht mehr, wie hier zu sehen:
    http://www.nydailynews.com/new…-oregon-article-1.2559207


    Also bitte, jedem ist klar, dass Trump hier die rassistische Karte spielt, weil er weiß, dass viele schlicht keine dunkelhäutigen Einwanderer in den USA mehr sehen wollen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Skyclad:
    Nun ja, da sollte man erst mal die Fakten abwarten.
    In München wurde ja auch von Islamismus geschwafelt, bis sich herausstellte, dass der Mörder ein rechtsextremer Breivik-Anhänger war ...


    Und selbstverständlich kann man bei Ablehnung einer ganzen Religionsgemeinschaft von Rassismus reden - bei Trumps "Einreiseverbot für alle Muslime" muss man es sogar - denn wie soll das funktionieren? Die einzige Variante wäre, auf Namen und Aussehen zu schauen, und das ist wiederum rassistisch.
    Oder wie will ein syrischer Atheist mit dem Namen Abdul beweisen, dass er Atheist und kein Moslem ist?


    Natürlich hast Du Recht, dass man erstmal vorsichtig sein sollte. Bei 11.000 Schusswaffentoten pro Jahr kann es natürlich auch sein, dass es ein "normales" Gewaltverbrechen war. Andererseits kann ich auch verstehen, dass sich die muslimische Gemeinde in New York aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Stimmung in den USA Sorgen macht. Eine Stimmung, die vor allem von Donald Trump angeheizt wird, wie auch die Daily Show diese Woche aufgezeigt hat (vor allem 7:50).

  • Zitat

    Original geschrieben von Rocco Siffredi:
    Definition von Rassismus gemäss Duden (aus dem 21. Jahrhundert):


    Dann brechen wir es doch mal ganz einfach herunter: Wo fängt für dich Rassismus an in der Sprache?
    Welche Aussagen/Sätze müssten bei dir fallen damit du dir denkst: "Puh..das war aber schon rassistisch bzw. könnte man rassistisch interpretieren" ?


    Es ist nun einmal eine Art des (z.B. struktureller) Rassismus, wenn du annimmst dass jemand ein islamistischer Terrorist sein könnte bloß weil er Mohammed, Ahmed etc. mit Vornamen heißt und dunkle Haut/Haare hat. Und eigentlich wurde die Person selbst jedoch in den USA geboren, ist somit amerikanischer Staatsbürger.


    Das schlägt in die gleiche Kerbe von strukturellem Rassismus wie die Vorurteile gegenüber PoC, denen man als privilegierer Weißer (männlich evtl. noch dazu) eine verminderte Intelligenz und stärkerem Hang zur Kriminalität und Aggression attestiert. Ist beides Rassismus und beides scheisse und beides Dinge, die Trump ganz offen praktiziert mit seiner ekelhaften Rhetorik.


    Ganz ernsthaft: wer DAS nicht erkennt bei Trump & Konsorten, der möchte das wohl auch einfach nicht erkennen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Skyclad:
    Dir ist aber doch klar, dass Islamophobie so oder so schnell zu Rassismus führt, oder?


    Bei einigen Personen mag Islamfeindlichkeit zu Rassismus führen, bei anderen nicht. Deine Einzelbeispiele ändern nichts an der Tatsache, dass Islamfeindlichkeit und Rassismus zwei paar Schuhe sind und auch als solche betrachtet werden müssen.



    Zitat

    Also bitte, jedem ist klar, dass Trump hier die rassistische Karte spielt, weil er weiß, dass viele schlicht keine dunkelhäutigen Einwanderer in den USA mehr sehen wollen.


    Das ist absoluter Schwachsinn. 2013 kamen von 41 Mio im Ausland geborener amerikanischer Einwohner, 11.5 Mio aus Mexiko, 2.3 Mio aus China und 2 Mio aus Indien. Der Rest vorwiegend aus Lateinamerika und Ostasien. Abgesehen von Indien, dessen Bevölkerung zum Grossteil nicht muslimisch ist, handelt es sich nicht um dunkelhäutige Einwanderer. Des weiteren ist der Bevölkerungsanteil von Afroamerikanern über die letzten Jahrzehnte stabil bei c.a. 12% geblieben. Und genau gegen diese Bevölkerungsgruppe scheinen ja nach wie vor rassistisch motivierte Ressentiments vorhanden zu sein. Nur immigrieren heutzutage verhältnismässig wenige Afrikaner in die USA. Eine verringerte Einwanderung wird also so gut wie gar nichts am Bevölkerungsanteil von Dunkelhäutigen ändern.
    Hinzu kommt, dass Donald Trump sich nie negativ über Schwarze geäussert hat und unter afroamerikanischen Politikern und Prominenten Unterstützung bekommt. Ihm Rassismus vorzuwerfen, ist schlicht unhaltbar.


    Zitat

    Original geschrieben von Vic:
    Dann brechen wir es doch mal ganz einfach herunter: Wo fängt für dich Rassismus an in der Sprache?
    Welche Aussagen/Sätze müssten bei dir fallen damit du dir denkst: "Puh..das war aber schon rassistisch bzw. könnte man rassistisch interpretieren" ?


    Rassimus fängt bei mir da an, wo eine Person aufgrund ihrer biologischen Eigenschaften beleidigt, ausgegrenzt oder diskriminiert wird.


    Zitat

    Es ist nun einmal eine Art des (z.B. struktureller) Rassismus, wenn du annimmst dass jemand ein islamistischer Terrorist sein könnte bloß weil er Mohammed, Ahmed etc. mit Vornamen heißt und dunkle Haut/Haare hat. Und eigentlich wurde die Person selbst jedoch in den USA geboren, ist somit amerikanischer Staatsbürger.


    Donald Trump stellt Muslime unter einen Generalverdacht, da er annimmt, von ihnen ginge aufgrund ihres Glaubens ein erhöhtes Sicherheitsrisiko aus. Ich halte diese Generalisierung auch nicht für sinnvoll – mit Rassismus hat das trotzdem nichts zu tun. In deinem zweiten Satz bestätigst Du es ja selber. Die Staatsbürgerschaft korreliert nicht zwangsläufigerweise mit der Religion genauso wenig wie die Hautfarbe.
    Ein Beispiel zum Schluss: Pierre Vogel ist nicht dunkelhäutig und trotzdem würde Trump ihn mit Sicherheit nicht in die USA einreisen lassen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Rocco Siffredi:
    [...]


    Donald Trump stellt Muslime unter einen Generalverdacht, da er annimmt, von ihnen ginge aufgrund ihres Glaubens ein erhöhtes Sicherheitsrisiko aus. Ich halte diese Generalisierung auch nicht für sinnvoll – mit Rassismus hat das trotzdem nichts zu tun. In deinem zweiten Satz bestätigst Du es ja selber. Die Staatsbürgerschaft korreliert nicht zwangsläufigerweise mit der Religion genauso wenig wie die Hautfarbe.
    Ein Beispiel zum Schluss: Pierre Vogel ist nicht dunkelhäutig und trotzdem würde Trump ihn mit Sicherheit nicht in die USA einreisen lassen.


    Lies mal das


    https://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus


  • Rocco, lies bitte noch einmal meinen Beitrag. Ich wollte keine selbstgeschriebene Wiki-interpretation von Rassismus, sondern konkrete Sätze als Beispiel. Mit deiner Antwort weichst du gerade einfach nur aus.

  • Rocco, ich finde deine Argumentation hier, dass es sich nur um Rassismus handeln kann, wenn es um eine andere "Rasse" und deren biologische Unterschiede geht, schon ziemlich hänebüchen. Es gibt nun wirklich genug Rassismusdefinition, die sich nicht rein auf äußerliche und biologische Unterschiede berufen, sondern auch auf kulturelle.


    Sich hier hinter irgendwelcher semantischen Korinthenkackerei zu verstecken, um sagen zu können. "Haha, nach dieser Definition war das aber technisch gar kein Rassismus", ist doch ziemlicher Unsinn. Ich verstehe weder, inwiefern das entsprechende Aussagen besser macht, noch warum es so wichtig ist, dort definitionsgetreu zwischen rassistischen, fremdenfeindlichen oder sonstigen Aussagen zu unterscheiden.


    Einfach das Wort Araber mit dem Wort Moslem auszutauschen, macht eine rassischte Aussage nicht auf einmal zur fundierten Religionskritik. Würde ich beispielsweise beaupten, dass alle Polen klauen, wäre das eben rassistisch. Auch wenn der Pole ansich keine "Rasse" ist, die sich von mir unterscheidet oder irgendein Diebstahl-Gen hat.


    Zitat

    Original geschrieben von Rocco Siffredi:
    Das ist absoluter Schwachsinn. 2013 kamen von 41 Mio im Ausland geborener amerikanischer Einwohner, 11.5 Mio aus Mexiko, 2.3 Mio aus China und 2 Mio aus Indien. Der Rest vorwiegend aus Lateinamerika und Ostasien. Abgesehen von Indien, dessen Bevölkerung zum Grossteil nicht muslimisch ist, handelt es sich nicht um dunkelhäutige Einwanderer. Des weiteren ist der Bevölkerungsanteil von Afroamerikanern über die letzten Jahrzehnte stabil bei c.a. 12% geblieben. Und genau gegen diese Bevölkerungsgruppe scheinen ja nach wie vor rassistisch motivierte Ressentiments vorhanden zu sein. Nur immigrieren heutzutage verhältnismässig wenige Afrikaner in die USA. Eine verringerte Einwanderung wird also so gut wie gar nichts am Bevölkerungsanteil von Dunkelhäutigen ändern.
    Hinzu kommt, dass Donald Trump sich nie negativ über Schwarze geäussert hat und unter afroamerikanischen Politikern und Prominenten Unterstützung bekommt. Ihm Rassismus vorzuwerfen, ist schlicht unhaltbar.


    Machst du das eigentlich absichtlich? Dir musst doch bewusst sein, dass mit "dunkelhäutig" nicht nur Afro-Amerikaner gemeint sind. Auch wenn dies wahrscheinlich technisch so definiert werden kann und auch irgendwo mal wurde. Du versteifst dich dann auf diese Interpretation und ignoriert vollkommen den Kontext und die eigentliche Intention der Aussage. Hm, ich glaube ich erkenne ein Muster in deiner Diskussionsführung. ;)


    Zusammenhänge zwischen dem Plan eine Mauer zu bauen und Trumps Aussagen über Mexikaner siehst du nicht? Erst recht nicht im Zusammenhang mit Rassismus? Wirklich?
    Man kann also nur ein Rassist sein, wenn man etwas gegen Leute aus Afrika hat?

  • Zitat

    Original geschrieben von Vic:
    Rocco, lies bitte noch einmal meinen Beitrag. Ich wollte keine selbstgeschriebene Wiki-interpretation von Rassismus, sondern konkrete Sätze als Beispiel. Mit deiner Antwort weichst du gerade einfach nur aus.


    "Als Afroamerikaner bekommen Sie in unserer Unternehmung keine Anstellung", "In diesem Restaurant werden keine Schlitzaugen bedient", "Neger werden in unserem Verein aus Prinzip nicht aufgenommen", "an dieser Universität dürfen nur 50%> der eingeschriebenen Studenten weiss sein" etc. pp.


    Reicht das?



    @ Matrix 3:16


    Natürlich lässt sich darüber streiten, wer die Deutungshoheit über den Begriff "Rassismus" ausübt. Die Definition gemäss Duden habe ich bereits vorgelegt. Die Schlussfolgerung nach Albert Memmi akzeptiere ich nicht. "Rasse" ist ein klar definierter Begriff in der Biologie, welcher mit Kultur und Religion nichts zu tun hat. Es ist Albert Memmi, welcher den Rassismus-Begriff auf kulturelle und religiöse Dimensionen ausweitet.
    Damit impliziert er entweder, Kritik an anderen Kulturen seien ausschliesslich rassistisch motiviert, während die tatsächliche Kritik nur dazu diene, den eigenen Rassismus zu "verbergen", oder aber, er hält es für sinnvoll, den Rassismus-Begriff auf Religion und Kultur auszuweiten, weil einige Rassisten berechtige oder unberechtigte Kritik an anderen Kulturen oder Religionen äussern. Beides ist meiner Meinung nach unakzeptabel.
    Seine Definition von Rassismus ist ein Paradebeispiel dafür, wie versucht wird, dem Totschlagargument „das ist rassistisch!“ auf fortan neuen Anwendungsgebieten, welche mit eigentlichem Rassismus nichts zu tun haben, Legitimation zu verschaffen. Gerade solche Definitionen schreien danach, missbraucht zu werden um sich nicht mit der eigentlichen Kritik auseinandersetzten zu müssen.

  • A N Z E I G E
  • Bevor ich jetzt auf Ghostface Chillah's Post eingehe. Bitte stimmt euch ab, wer auf meine Beiträge nun antwortet. Momentan nehmen hier 4-5 Personen zu meinen Beiträgen Stellung. Diese Stellungnahmen haben teilweise +/- den selben Inhalt und ich habe nicht die Zeit (und auch nicht die Lust), auf jeden einzelnen einzugehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Ghostface Chillah:
    Rocco, ich finde deine Argumentation hier, dass es sich nur um Rassismus handeln kann, wenn es um eine andere "Rasse" und deren biologische Unterschiede geht, schon ziemlich hänebüchen. Es gibt nun wirklich genug Rassismusdefinition, die sich nicht rein auf äußerliche und biologische Unterschiede berufen, sondern auch auf kulturelle.


    Dahingehend habe ich mich schon geäussert in meiner Antwort auf Matrix.


    Zitat

    Sich hier hinter irgendwelcher semantischen Korinthenkackerei zu verstecken, um sagen zu können. "Haha, nach dieser Definition war das aber technisch gar kein Rassismus", ist doch ziemlicher Unsinn. Ich verstehe weder, inwiefern das entsprechende Aussagen besser macht, noch warum es so wichtig ist, dort definitionsgetreu zwischen rassistischen, fremdenfeindlichen oder sonstigen Aussagen zu unterscheiden.


    Das hat nichts mit Korinthenkackerei zu tun. Mir ist es wichtig, dass Begriffe welche mit schweren Anschuldigungen einhergehen, wie "Rassist" oder "Nazi" mit Bedacht verwendet werden. Inwiefern sich Feindlichkeit gegenüber einer Weltanschauung von Rassismus unterscheidet, habe ich ebenfalls in einem früheren Post festgehalten.


    Zitat

    Einfach das Wort Araber mit dem Wort Moslem auszutauschen, macht eine rassischte Aussage nicht auf einmal zur fundierten Religionskritik. Würde ich beispielsweise beaupten, dass alle Polen klauen, wäre das eben rassistisch. Auch wenn der Pole ansich keine "Rasse" ist, die sich von mir unterscheidet oder irgendein Diebstahl-Gen hat.


    Nicht alle Menschen arabischer Herkunft sind Moslems, weshalb der Austausch ein entscheidender Unterschied darstellt.
    Bezüglich deines Beispiels, ist die Ausweitung des Rassismus-Begriffs auf die Nationalität weitaus weniger problematisch. Denn: Nationalitäten definieren sich nicht durch bestimmte Weltanschauungen. Sie sind geographischer & staatspolitischer Natur. Einem Polen kann nicht das Verhalten seiner Landsleute oder jenes des Staates vorgeworfen werden. Schliesslich ist er a) als Pole geboren und b) gehen mit der polnischen Staatsbürgerschaft keine weltanschaulichen Ansichten einher, welche von besagtem Staatsbürger geteilt werden sollten. Des weiteren ist die Änderung der Nationalität sehr oft mit grossem bürokratischem, teilweise auch finanziellem Aufwand verbunden. Bei einem biologischen Merkmal, wie z.B. der Hautfarbe, ist eine Änderung fast unmöglich. Von einer Religion, sprich einer Weltanschauung, kann man sich jedoch jederzeit problemlos distanzieren. Und genau deswegen darf Verurteilungen von Menschen verschiedener Rassen oder in diesem Fall auch Nationalitäten nicht gleichgestellt werden, mit der Verurteilung von Angehörigen gewisser Religionsgemeinschaften. Hier besteht ein entscheidender Unterschied.


    Zitat

    Machst du das eigentlich absichtlich? Dir musst doch bewusst sein, dass mit "dunkelhäutig" nicht nur Afro-Amerikaner gemeint sind. Auch wenn dies wahrscheinlich technisch so definiert werden kann und auch irgendwo mal wurde. Du versteifst dich dann auf diese Interpretation und ignoriert vollkommen den Kontext und die eigentliche Intention der Aussage. Hm, ich glaube ich erkenne ein Muster in deiner Diskussionsführung. ;)


    Nicht alle Mittel- und Südamerikaner sind Dunkelhäutig (was Du unter "dunkel" verstehst, nicht afrikanisch in diesem Fall). Es gibt dunkelhäutige, hellhäutige und Mischlinge. Gerade deshalb ist es schwachsinnig, hier mit Rassismus zu argumentieren.


    Zitat

    Zusammenhänge zwischen dem Plan eine Mauer zu bauen und Trumps Aussagen über Mexikaner siehst du nicht? Erst recht nicht im Zusammenhang mit Rassismus? Wirklich?
    Man kann also nur ein Rassist sein, wenn man etwas gegen Leute aus Afrika hat?


    Anscheinend überqueren viele Lateinamerikaner die amerikanische Grenze illegal. Dies stellt eine Form von Gesetzesbruch dar welcher derzeit nur schwer zu verhindern ist. Eine Mauer würde, gemäss Donald Trump, die Anzahl Gesetzesbrecher, also illegale Migranten, reduzieren. Inwiefern diese Idee sinnvoll ist, steht hier nicht zur Debatte. Was die Forderung nach kontrollierter Migration und Bekämpfung illegaler Migration mit Rassismus zu tun hat, musst du mir erklären. Da sehe ich keinen Zusammenhang.


    Zitat

    Man kann also nur ein Rassist sein, wenn man etwas gegen Leute aus Afrika hat?


    Nein. Ich weiss nicht, wie Du darauf kommst.

  • Zitat

    Original geschrieben von Rocco Siffredi:
    Dahingehend habe ich mich schon geäussert in meiner Antwort auf Matrix.


    Memmi ist ja nun wirklich nicht der einzige, der den kulturellen Part in den Rassismus-Begriff mit einbringt. Diese oder ähnliche Definitionen findet man nun wirklich häufiger. Im normalen Sprachgebrauch hat der kulturelle Teil auch definitiv seinen Einzug in den Rassismus-Begriff gefunden. Vermehrt wird mittlerweile auch von ethnischer Diskriminierung (was du als Rassismus definierst) und Rassismus (inkl. kulturellen) gesprochen.


    Ob der Duden, mit seinen Kurzerklärungen, da die allgemeingültige Definitionsquelle ist, für ein eher etwas schwammiges Konzept, welches sich über die Jahrhunderte immer wieder veränderte und für das ein Kontext immer sehr wichtig ist, wage ich auch zu beweifeln.


    Auch die Idee, dass Rassismus nur auf tatsächlichen biologischen Unterschieden und nicht auch auf falschen Wahrnehmungen und Vorurteilen basieren kann, halte ich für fragwürdig. Was ist denn mit Leuten, die tatsächlich der Meinung sind, dass Weiße Europäer größere/bessere Gehirne haben als beispeilsweise Afrikaner? Sind das keine Rassisten, weil ihr Rassismus nicht auf echten Unterschieden basiert?


    Zitat

    Original geschrieben von Rocco Siffredi:
    Das hat nichts mit Korinthenkackerei zu tun. Mir ist es wichtig, dass Begriffe welche mit schweren Anschuldigungen einhergehen, wie "Rassist" oder "Nazi" mit Bedacht verwendet werden. Inwiefern sich Feindlichkeit gegenüber einer Weltanschauung von Rassismus unterscheidet, habe ich ebenfalls in einem früheren Post festgehalten.


    Ich finde schon, dass das eine gewisse Korinthenkackerei ist.


    Wenn ich deine Argumentation richtig verstehe:
    a) Ich stelle den Afrikaner nicht ein, weil ich keine Schwarzen mag --> Rassismus
    b) Ich stelle den Afrikaner nicht ein, weil ich glaube, dass alle Afrikaner klauen --> kein Rassismus


    Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege, aber praktisch macht es halt keinen Unterschied und "also nach der Duden-Definition wäre das technisch halt kein Rassismus" macht die Sache nicht besser.


    Zitat

    Original geschrieben von Rocco Siffredi:
    Nicht alle Menschen arabischer Herkunft sind Moslems, weshalb der Austausch ein entscheidender Unterschied darstellt.
    Bezüglich deines Beispiels, ist die Ausweitung des Rassismus-Begriffs auf die Nationalität weitaus weniger problematisch. Denn: Nationalitäten definieren sich nicht durch bestimmte Weltanschauungen. Sie sind geographischer & staatspolitischer Natur. Einem Polen kann nicht das Verhalten seiner Landsleute oder jenes des Staates vorgeworfen werden. Schliesslich ist er a) als Pole geboren und b) gehen mit der polnischen Staatsbürgerschaft keine weltanschaulichen Ansichten einher, welche von besagtem Staatsbürger geteilt werden sollten. Des weiteren ist die Änderung der Nationalität sehr oft mit grossem bürokratischem, teilweise auch finanziellem Aufwand verbunden. Bei einem biologischen Merkmal, wie z.B. der Hautfarbe, ist eine Änderung fast unmöglich. Von einer Religion, sprich einer Weltanschauung, kann man sich jedoch jederzeit problemlos distanzieren. Und genau deswegen darf Verurteilungen von Menschen verschiedener Rassen oder in diesem Fall auch Nationalitäten nicht gleichgestellt werden, mit der Verurteilung von Angehörigen gewisser Religionsgemeinschaften. Hier besteht ein entscheidender Unterschied.


    Es ist ja schön, dass du diese Unterscheidung triffst und weisst, dass nicht jeder Araber ein Moslem ist. Du scheinst es aber für völlig unmöglich zu halten, dass Leute die aus dem arabischen Raum kommen oder auch nur so aussehen, von vielen Leuten grundsätzlich als Moslems wahrgenommen werden.


    Wenn man Newsreports liest in denen Sikhs als Moslems beschimpft und angegriffen werden oder bei dem jesidischen Freund eines Users hier, dann muss man leider feststellen, dass bei "Islamfeindlichkeit" eben auch oft eine große Menge dumpfer Rassismus mitschwingt. Worauf basieren diese Leute ihr Verhalten, welches ja anscheinend kein Rassismus ist? Auf der Kritik der Weltanschauung ihres Opfers, welche sie natürlich genau kennen oder dann doch auf wahrgenommenen biologischen Unterschieden? Du kannst nicht einfach völlig ignorieren, dass es eben auch biologische Unterschiede zwischen den absoluten Mehrzahl von Nicht-Moslems und Moslems gibt, und sämtliche Anfeindungen damit abtun, dass man sich ja eigentlich nur auf die Religion bezieht.


    Mit deiner Argumentaion lässt sich halt jeglicher Rassismus gegenüber Arabern ganz billig als "Religionskritik" verkaufen. Natürlich ist nicht jede Kritik am Islam rassistisch, aber genauso wenig verschwindet Rassismus, weil man das Wort Religion oder Weltanschauung nebenbei fallen lässt.


    Zitat

    Original geschrieben von Rocco Siffredi:
    Nicht alle Mittel- und Südamerikaner sind Dunkelhäutig (was Du unter "dunkel" verstehst, nicht afrikanisch in diesem Fall). Es gibt dunkelhäutige, hellhäutige und Mischlinge. Gerade deshalb ist es schwachsinnig, hier mit Rassismus zu argumentieren.


    Unter "dunkelhäutig" verstand ich ganz einfach "dunkler" als der Prototyp WASP-Amerikaner. Es spielt aber absolut keine Rolle, wie dunkel oder hellhäutig irgendein Latin-Amerikaner ist. Es geht darum, dass sie als anders gegenüber dem gemeinen US-Amerikaner dargestellt und wahrgenommen werden. Anders auf Grund ihrer biologischen aber auch auf Grund ihrer (teilweise falsch wahrgenommenen) kulturellen Unterschiede.


    Zitat

    Original geschrieben von Rocco Siffredi:
    Anscheinend überqueren viele Lateinamerikaner die amerikanische Grenze illegal. Dies stellt eine Form von Gesetzesbruch dar welcher derzeit nur schwer zu verhindern ist. Eine Mauer würde, gemäss Donald Trump, die Anzahl Gesetzesbrecher, also illegale Migranten, reduzieren. Inwiefern diese Idee sinnvoll ist, steht hier nicht zur Debatte. Was die Forderung nach kontrollierter Migration und Bekämpfung illegaler Migration mit Rassismus zu tun hat, musst du mir erklären. Da sehe ich keinen Zusammenhang.


    Das Problem das Trump hat, scheint aber nicht zu sein, dass da Leute illegal über die Grenze kommen, sondern was für Leute da illegal über die Grenze kommen. "They’re bringing crime. They’re rapists. And some, I assume, are good people"


    Da siehst du ernsthaft keinen Zusammenhang zu Rassismus?


    Zitat

    Original geschrieben von Rocco Siffredi:

    Nein. Ich weiss nicht, wie Du darauf kommst.


    Nunja, du hast erklärt, dass Trump kein Rassist ist, weil er nichts gegen Afrikaner/Afroamerikaner hat.

  • Zitat

    Original geschrieben von Ghostface Chillah:
    Memmi ist ja nun wirklich nicht der einzige, der den kulturellen Part in den Rassismus-Begriff mit einbringt. Diese oder ähnliche Definitionen findet man nun wirklich häufiger. Im normalen Sprachgebrauch hat der kulturelle Teil auch definitiv seinen Einzug in den Rassismus-Begriff gefunden. Vermehrt wird mittlerweile auch von ethnischer Diskriminierung (was du als Rassismus definierst) und Rassismus (inkl. kulturellen) gesprochen.


    Ob der Duden, mit seinen Kurzerklärungen, da die allgemeingültige Definitionsquelle ist, für ein eher etwas schwammiges Konzept, welches sich über die Jahrhunderte immer wieder veränderte und für das ein Kontext immer sehr wichtig ist, wage ich auch zu beweifeln.


    Auf meine Erklärung, warum ich die Integration von Kultur und Religion in die Spannweite des Rassismus für problematisch halte und mit welcher Motivation diese Verbindung zu machen versucht wird, bist Du nicht eingegangen. Und genau darum geht es. Dass dieser Begriff im normalen Sprachgebrauch manchmal auf Kultur und Religion bezogen eingesetzt wird, ist kein Argument. Aber ich schätze, in diesem Punkt werden wir uns nicht einig.


    Zitat

    Auch die Idee, dass Rassismus nur auf tatsächlichen biologischen Unterschieden und nicht auch auf falschen Wahrnehmungen und Vorurteilen basieren kann, halte ich für fragwürdig. Was ist denn mit Leuten, die tatsächlich der Meinung sind, dass Weiße Europäer größere/bessere Gehirne haben als beispeilsweise Afrikaner? Sind das keine Rassisten, weil ihr Rassismus nicht auf echten Unterschieden basiert?


    Die Annahme, Menschen seien aufgrund ihrer biologischen Merkmale (hier die schwarze Haut, welche anscheinend mit kleinerer Hirnmasse korreliert) gegenüber einer zu vergleichenden Rasse (hier die weisse) unterlegen, ist die Definition von Rassismus. Ich weiss nicht wie Du darauf kommst mir vorzuwerfen, dies nicht als Rassismus klassifizieren zu wollen.


    Zitat

    Ich finde schon, dass das eine gewisse Korinthenkackerei ist.


    Wenn ich deine Argumentation richtig verstehe:
    a) Ich stelle den Afrikaner nicht ein, weil ich keine Schwarzen mag --> Rassismus
    b) Ich stelle den Afrikaner nicht ein, weil ich glaube, dass alle Afrikaner klauen --> kein Rassismus


    Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege, aber praktisch macht es halt keinen Unterschied und "also nach der Duden-Definition wäre das technisch halt kein Rassismus" macht die Sache nicht besser.


    Das ist in keinster Weise meine Argumentation. Du scheinst mich falsch zu verstehen. Bei beiden Beispielen handelt es sich um Rassismus. Es wird davon ausgegangen, dass Schwarze aufgrund ihrer genetischen Veranlagung, welche auf die dunkle Hautfarbe zurückzuführen ist, einerseits weniger intelligent sind und sich daher andererseits animalischer verhalten, was das Risiko erhöht, dass sich diese Personen vermehrt "unsittlich", in diesem Fall, kriminell, verhalten. Des weiteren ist das eine rassistisch motivierte Diskriminierung, weil die Hautfarbe für eine potenzielle Einstellung ausschlaggebend ist.



    Zitat

    Es ist ja schön, dass du diese Unterscheidung triffst und weisst, dass nicht jeder Araber ein Moslem ist. Du scheinst es aber für völlig unmöglich zu halten, dass Leute die aus dem arabischen Raum kommen oder auch nur so aussehen, von vielen Leuten grundsätzlich als Moslems wahrgenommen werden.


    Natürlich werden diese Menschen grundsätzlich als Muslime wahrgenommen. Schliesslich bildet diese Glaubensgemeinschaft die Mehrheit im arabischen Raum. Die Chance ist damit sehr hoch, dass ein Araber auch tatsächlich Moslem ist. Die Menschen grundsätzlich als solche wahrzunehmen, ist doch keine Form von Rassismus. Im Zweifelsfall fragt man die Person nach ihrem Glauben und hat dann Klarheit.


    Zitat

    Wenn man Newsreports liest in denen Sikhs als Moslems beschimpft und angegriffen werden oder bei dem jesidischen Freund eines Users hier, dann muss man leider feststellen, dass bei "Islamfeindlichkeit" eben auch oft eine große Menge dumpfer Rassismus mitschwingt. Worauf basieren diese Leute ihr Verhalten, welches ja anscheinend kein Rassismus ist? Auf der Kritik der Weltanschauung ihres Opfers, welche sie natürlich genau kennen oder dann doch auf wahrgenommenen biologischen Unterschieden? Du kannst nicht einfach völlig ignorieren, dass es eben auch biologische Unterschiede zwischen den absoluten Mehrzahl von Nicht-Moslems und Moslems gibt, und sämtliche Anfeindungen damit abtun, dass man sich ja eigentlich nur auf die Religion bezieht.


    Natürlich basieren sie ihr Verhalten darauf, dass sie offensichtlich ein Problem mit dem islamischen Glauben haben. Darum beschimpfen sie die Menschen ja auch als "scheiss Moslems" und nicht als "scheiss Schwarze", "scheiss ethnische Araber" oder "scheiss Neger".


    Zitat

    Mit deiner Argumentaion lässt sich halt jeglicher Rassismus gegenüber Arabern ganz billig als "Religionskritik" verkaufen. Natürlich ist nicht jede Kritik am Islam rassistisch, aber genauso wenig verschwindet Rassismus, weil man das Wort Religion oder Weltanschauung nebenbei fallen lässt.


    Wie gesagt, solange sich die Kritik oder Beleidigung dezidiert auf die Religion bezieht, ist das kein Rassismus. Was ist so schlimm daran, einen solchen Vorfall nicht als Rassismus zu klassifizieren? Dass es sich nicht gehört, einen Menschen als "scheiss Moslem" zu bezeichnen, ändert sich doch deswegen nicht.


    Zitat

    Unter "dunkelhäutig" verstand ich ganz einfach "dunkler" als der Prototyp WASP-Amerikaner. Es spielt aber absolut keine Rolle, wie dunkel oder hellhäutig irgendein Latin-Amerikaner ist. Es geht darum, dass sie als anders gegenüber dem gemeinen US-Amerikaner dargestellt und wahrgenommen werden. Anders auf Grund ihrer biologischen aber auch auf Grund ihrer (teilweise falsch wahrgenommenen) kulturellen Unterschiede.


    Schön, dass das geklärt ist. Wie der US-Amerikaner diese Menschen wahrnimmt spielt hier aber keine Rolle. Die Diskussion drehte sich darum, ob Donald Trump als Rassist anzusprechen ist.



    Zitat

    Das Problem das Trump hat, scheint aber nicht zu sein, dass da Leute illegal über die Grenze kommen, sondern was für Leute da illegal über die Grenze kommen. "They’re bringing crime. They’re rapists. And some, I assume, are good people"


    Da siehst du ernsthaft keinen Zusammenhang zu Rassismus?


    Den ersten Teil von Trumps Aussage hast Du bewusst weggelassen. ;) "When Mexico is sending their people, they are not sending their best, they are not sending you. They are sending people who have lots of problems, They’re bringing crime. They’re rapists. And some, I assume, are good people."


    Mexikaner, welche nicht zu den Besten gehören, aber anscheinend viele Probleme haben, als Mörder, Vergewaltiger und "teilweise nette Menschen" zu bezeichnen ist vielleicht geschmacklos, provokativ oder gemein, hat aber mit Rassismus nichts zu tun. Als rassistisch liesse sich diese Aussage allenfalls klassifizieren, wenn er behauptet hätte, alle Mexikaner seine aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihrer biologischen Komposition, Mörder und Vergewaltiger. Das hat er nie getan.


    Zitat

    Nunja, du hast erklärt, dass Trump kein Rassist ist, weil er nichts gegen Afrikaner/Afroamerikaner hat.


    Ich habe erklärt, dass Donald Trump kein Rassist ist, weil er nie etwas rassistisches gesagt hat. Die Tatsache, dass er von Afroamerikanern unterstützt wird, sollte lediglich meine Aussage unterstreichen und ist als Zusatzinformation zu werten, nicht als eigentliche Rechtfertigung. Du willst Trump als Rassisten entlarven – daher liegt die Beweislast bei Dir.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Rocco Siffredi:
    Das hat nichts mit Korinthenkackerei zu tun. Mir ist es wichtig, dass Begriffe welche mit schweren Anschuldigungen einhergehen, wie "Rassist" oder "Nazi" mit Bedacht verwendet werden. Inwiefern sich Feindlichkeit gegenüber einer Weltanschauung von Rassismus unterscheidet, habe ich ebenfalls in einem früheren Post festgehalten.


    Und in dem Kontext halte ich es dann für sehr fragwürdig, wenn du die Definition von Memmi nicht teilen willst. Damit implizierst du, dass die Diskriminierung von Muslimen oder anderen Religionen keine schwere Anschuldigung ist, wie es Rassismus wäre. Und das ist für mich eine Verharmlosung Außerdem habe ich im Diskussionsverlauf ein wenig das Gefühl, dass du dich dumm stellen willst. Dass Trump in seinem Wahlkampf stets darum bemüht ist, nicht nur ein kulturelles, sondern auch ein äußerliches/geographisches Bild von Muslimen zu zeichnen, sollte dir nämlich schon deutlich aufgefallen sein. Und dann ist es auch nach deiner Definition Rassismus.

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