A N Z E I G E

Bundestagswahl 2017

  • Zitat

    Original geschrieben von Kir Royal:
    Jeder kann doch den Test machen? Was hat nun Merkel in 12 Jahren Kanzlerschaft alles erreicht? Was ist besser geworden für den Bürger? Wo haben euch persönlich Politiker in eurem Leben geholfen oder etwas Gutes getan mit irgendeiner Reform? Was ist denn besser geworden unter Schröder oder Merkel?


    Zunächst einmal scheinen sehr viele Leute, diesen Test positiv zu bescheiden, ansonsten würde Frau Merkel jetzt nicht zum dritten Mal wieder gewählt werden. Auch direkte Umfragen kommen regelmäßig zu dem Ergebnis, dass es mehr Leute heute besser geht als vor 10 Jahren als umgekehrt.


    Aber darüber hinaus ist dein Test nicht besonders geeignet für die Bewertung der politischen Arbeit. Er ist zunächst einmal von grundauf egoistisch. Wenn mein Bürgermeister in meinem Dorf dafür sorgt, dass ein Kindergarten gebaut wird, der den hier lebenden Eltern das Leben erleichtert, demonstriere ich doch nicht vor dem Rathaus dagegen oder wähle stattdessen nächstes Mal den rechtsradikalen Kandidaten, nur weil ich selbst keine Kinder habe und daher nicht von diesem politischen Projekt profitiere.
    Desweiteren ist eine Bundeskanzlerin nicht meine Putzfrau. Wenn meine Wohnung dreckig ist, muss eine Putzfrau engagieren und nicht eine neue Bundeskanzlerin wählen. Ganz im Gegenteil, als Liberaler würde ich sogar sagen: Eine Bundeskanzlerin hat gefälligst überhaupt nicht in mein Leben einzugreifen, sondern sich um das Land zu kümmern. Dafür wird sie gewählt. Und da gerät dein Test dann außerdem an eine praktische Schwierigkeit. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr niedrig. Profitiere ich davon nun oder nicht? Selbst wenn ich davon ausgehe, dass es ohne die Politik Schröders und Merkels ein paar Millionen mehr Arbeitslose gäbe, wäre mein persönlicher Arbeitsplatz davon betroffen? Und wäre die neue Straße, die mir jeden Tag meinen Arbeitsweg um 10 Minuten verkürzt auch gebaut worden, wenn 100 Milliarden weniger im Haushalt wären? Etc.
    Ich kann Bundespolitik doch nicht auf einen Einzelnen herunterbrechen. Weil der Ansatz erstens schon falsch ist, weil er zu egoistisch ist. Wenn es durch die Politik 80 Millionen im Land besser geht und einem schlechter, was sagt das aus, wenn ich mir den einen anschaue? Und weil der Ansatz zweitens falsch ist, weil er die Aufgabe von Bundespolitik völlig verklärt. Große allgemeine politische Maßnahmen kommen nur sehr mittelbar bei einem einzelnen Bürger an und mit sovielen Zwischenschritten, die eigene Wirkungen entfalten, dass man als Einzelner für einen einzelnen Fall nur sehr selten überhaupt bewerten kann, ob und inweit es eine Kausalität gibt.

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    Original geschrieben von Kir Royal:
    Naja, es ist schon totaler Quatsch, immer die AfD mit der NSDAP-Machtergreifung zu vergleichen.


    Wenn Union und SPD nicht wollen, dass die AfD nicht gewählt wird, sollen Union und SPD bitte bessere Politik machen. Haben sie nicht gemacht und auch die nächste, große Koalition wird wieder nur Politik für die Eliten und die Konzerne machen. [...]


    Wenn die Parteien der Weimarer Republik nicht gewollt hätten, dass man die NSDAP wählt, hätte man ja auch bessere Politik machen können...:rolleyes: das ist doch kein Argument. Auch damals hätte man die NSDAP verhindern können, wenn man stärker gegen diese vorgegangen wäre BEVOR sie über 40% hatte. Die kam ja nicht aus dem Nichts, sondern war ja schon ein paar Jahre aktiv. Stell dir vor die AfD und NPD fusionieren zur NPAFD oder so. Da ist die NSDAP nicht mehr weit weg. ;)

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    Original geschrieben von Kane:
    Na ja, es wird wenige Menschen geben, sie sich zu 100% mit einem Wahlprogramm identifizieren können, ich persönlich kann das auch nicht, werde aber natürlich dennoch wählen gehen. Es ist an sich auch in Ordnung für sich selbst Schwerpunkte zu setzen, das Problem bei der AfD ist einfach dass ich nicht nachvollziehen kann wie man die Partei wählen kann selbst wenn einem bestimmte Punkte gefallen, es sind eben auch andere Punkte dabei die absolute KO Kriterien für eine Partei sind bzw. für meinen Geschmack sein sollten.


    Inwiefern schränkt dein "Na ja" nun meine Aussage ein? Genau das was du hier beschreibst, ist das was ich mit Hinterfragen des übrigen Programms und den Kandidaten auch anspreche.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jesse:
    Zunächst einmal scheinen sehr viele Leute, diesen Test positiv zu bescheiden, ansonsten würde Frau Merkel jetzt nicht zum dritten Mal wieder gewählt werden. Auch direkte Umfragen kommen regelmäßig zu dem Ergebnis, dass es mehr Leute heute besser geht als vor 10 Jahren als umgekehrt.


    Dann zähle doch mal bitte 20 Sachen auf, die in den letzten 15 Jahren besser geworden sind durch politische Maßnahmen?


    Als ich Abi gemacht habe und einen Studienplatz gesucht habe, kamen dank der Bolonia-Reform die ersten Bachelor-Studiengänge. Konnte man früher im Grundstudium noch zwei Jahre pennen, weil die Noten nicht zum Schnitt gezählt haben, hat man das im Bachelor-Studium geändert. Ohne guten Bachelor-Schnitt bekommt man bis heute keinen Platz im Masterstudium. Dazu war ich genau die Generation, die mal Studien-Gebühren bezahlen musste.


    Danach im Job: Befristete Arbeitsverträge. Gibt es auch erst seit 2005. Wenn ich mal arbeitslos werden sollte, gibt es mittelfristig Hartz4. Hatten wir bis vor 2004 auch nicht. Rente gibt es auch immer später. Wenn ich dann private Altersvorsorge betreibe, macht das Draghi mit seiner Geldpolitik kaputt. Der Politik ist es egal. Die freut sich über niedrige Zinsen durch Draghis Politik.


    Was ist denn bitte besser geworden für den normalen Arbeitnehmer? Zähle doch mal bitte ein paar Dinge konkret auf!


    Und so geht es doch ewig weiter. Mieten in den Großstädten werden unbezahlbarer für Menschen mit kleineren Einkommen. Was heute Grundstücke und Eigentumswohnungen seit der Finanzkrise kosten, ist auch jenseits von gut und böse. War ja nicht vorhersehbar, dass die Leute dann ihr Ersparnisse in Immobielien anlegen, wenn es auf der Bank keine Zinsen mehr geben wird.


    Dann die beiden großen Krisen: Finanzkrisen und Flüchtlingskrisen. Hat die EU komplett versagt. Deutschland auch. Bis heute sind beide Probleme nicht gelöst. Man hat sich halt damit abgefunden. Die Kosten trägt die Allgemeinheit.


    Was ist denn besser geworden? Sind die Staatsschulden kleiner geworden? Wird die Infrasturktur besser oder schlechter in Deutschland? Wird die Schere zwischen arm und reich größer oder kleiner? Ist die Umsatzsteuer die letzten 15 Jahren gestiegen oder gesunken? Hat man mal den sog. Mittelstandsbauch korrigiert im Steuertarif? Hat sich die Bundesregierung aus internationalen Kriegen rausgehalten?


    Was ist denn real besser geworden für die durchschnittlichen Bürger? Zähle doch mal bitte etwas konkretes auf! Wo hat die Politik den Bürgern irgendetwas verbessert?

  • Besser geworden? Es gibt den Mindestlohn und die gleichgeschlechtliche Ehe!
    Oh, Moment, das waren die 2 Dinge, die Merkel der SPD zugestehen musste.


    Ansonsten muss ich dich leicht korrigieren bzw dir widersprechen:
    - Befristete Verträge gibt es schon viel länger als 2005. Die Politik tut da allerdings GAR NICHTS dagegen, weder SPD noch CDU. Nur der Europäische Gerichtshof hat erzwungen, dass es da langsam mal Obergrenzen gibt (10 Jahre / 15 Verträge...) :(
    - 2 Jahre im Studium pennen..... Hmmm, kommt wohl aufs Studium an.... Außerdem können sich das auch nur die Leute leisten, wo es beim Studium nicht auf Kosten und Dauer ankommt...
    - Die Hartz-Scheiße und den Riester-Kram (Der eigentlich nur den Anbietern = Banken/Versicherungen was bringt) ist zur Schröder-Zeit entstanden. Merkel hat aber nix dran geändert, sondern kann immer wieder loslassen "kommt ja von der SPD"....


  • Dass mit dem "Pennen" war ironisch gemeint. Wenn man sich im Grundstudium eine "4,0" mal leisten konnte ohne dass der Schnitt hinüber war, hat das doch auch Vorteile.


    Und hatten wir wirklich schon "unbegründete, befristete Arbeitsverträge" vor der Agenda 2010? Falls ja, dann habe ich hier einen Fehler gemacht. Sorry.


    Ich will hier die AfD nicht schön reden, aber irgendwo muss doch die "Wut" der Leute herkommen. Anstatt die Wut der Menschen aber politisch abzumildern, werden die AfD-Wähler als Nazis beschimpft und dann wundern wir uns, dass die AfD-Wähler teilweise noch wütender werden.

  • Du zählst Probleme auf, welche eigentlich nur eine linke Partei lösen würde, aber statt dessen wird eine rechte Partei gewählt. Geht es daher wirklich um Probleme und deren Lösung? Oder haben die Eliten einfach nur gewonnen, da sie arme Menschen gegen noch ärmere Menschen ausspielen und die AfD Teil des Systems ist, damit die Armen nicht irgendwann mal ein Stück vom Kuchen abkriegen.

  • @KirRoyal: "Wut" hat aber eben nur ein kleiner teil der bevölkerung, währund Du regelmässig ein bild zeichnest, das ganz Deutschland in dunkelheit hüllt.


    Du hast selbst die beispiele genannt - Trump, Le Pen, Brexit...


    das die AfD hierzulande auf vergleichsweise magere 10% kommt ist imo ein ausdruck dessen, das CDU/SPD eine verhältnismässig gute arbeit machen. (im vergleich zu USA, FRA, UK)


    was in den letzten jahren besser geworden geworden ist:


    -mindestlohn
    -die SV beiträge sind stabil
    -lohn- und rentenniveau steigt
    -keine steuererhöhungen
    -ausgeglichener haushalt
    -kontinuierliche abkopplung von fossilen energieträgern


    schau mal in die vergangenheit zurück und finde mal solche perioden. gerade Steuern/SV Beiträge/Haushalt waren fast immer problemkinder.


    und dann sollte man vielleicht auch mal schätzen, was wir bereits haben - ein gesundheitssystem, das jeden am fortschritt der modernen medizin teilhaben lässt (steigende lebenserwartung!). das gleiche gilt für unser bildungssystem.


    und auch die bewältigung einer grossen krise, die wir selbst nicht direkt verursacht haben (Flüchtlinge), ist nicht so selbstverständlich, wie es hingenommen wird. gerade wenn man an die ängste der wutbürger denkt (kosten für flüchtlinge, konkurrenz um arbeitsplätze) - die so bisher nicht eingetreten sind.

  • Zitat

    Original geschrieben von Kir Royal:
    Ich will hier die AfD nicht schön reden, aber irgendwo muss doch die "Wut" der Leute herkommen. Anstatt die Wut der Menschen aber politisch abzumildern, werden die AfD-Wähler als Nazis beschimpft und dann wundern wir uns, dass die AfD-Wähler teilweise noch wütender werden.


    Politiker der Alternazive für Deutschland werden als Nazis beschimpft, wenn sie entsprechende Dinge sagen. Ich muss hier wohl keine ganz aktuellen Aussagen/Interviews/Auftritte des Herrn Spitzenkandidaten Gauland zitieren/verlinken, um das zu verdeutlichen, oder? Und Gauland ist kein Einzelfall, sowas kommt TÄGLICH, ich denke, über diese Tatsachen muss man nicht diskutieren.


    Mit Sicherheit kann man nicht jeden AfD-Wähler als "Nazi" bezeichnen. Aber manche sollten einfach mal ihr Hirn einschalten, bevor man solchen Leuten seine Stimme gibt.


    Befristete Arbeitsverträge gibts schon ewig, die sachgrundlose BEsfristung wurde 1985 eingeführt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Kir Royal:
    Dann zähle doch mal bitte 20 Sachen auf, die in den letzten 15 Jahren besser geworden sind durch politische Maßnahmen?


    Mal angenommen, ich spiele das Spiel mit, würdest du mir umgekehrt genau so viel nennen was schlechter geworden ist und Dinge, die nur für "Konzerne" besser geworden sind? ;)


    Zitat

    Als ich Abi gemacht habe und einen Studienplatz gesucht habe, kamen dank der Bolonia-Reform die ersten Bachelor-Studiengänge. Konnte man früher im Grundstudium noch zwei Jahre pennen, weil die Noten nicht zum Schnitt gezählt haben, hat man das im Bachelor-Studium geändert. Ohne guten Bachelor-Schnitt bekommt man bis heute keinen Platz im Masterstudium.


    Okay, das ist natürlich furchtbar. Das Studium als Schlafplatz wegzunehmen ist ziemlich gemein, das muss ich zugeben. Am Ende müssen Studenten noch ... ich weiß nicht ... studieren oder so. Das wäre natürlich der Untergang der Republik.


    Aber wenn wir gerade dabei sind: Es gibt heute etwa 50% mehr Studenten als vor 15 Jahren. Und das trotz Wegfalls der Schlafgelegenheit.


    Zitat

    Was ist denn bitte besser geworden für den normalen Arbeitnehmer? Zähle doch mal bitte ein paar Dinge konkret auf!


    Er hat eine Arbeit. Das ist schon mal eine wesentliche grundsätzliche Verbesserung, ohne die Details dann uninteressant sind. Viele Leute arbeiten heute in Gleitzeit und können so ihre Arbeitszeit freier gestalten, als das noch vor 15 Jahren möglich war. Die Leute haben heute mehr Urlaubstage als früher und mehr als international üblich. Es gibt heute deutlich mehr Betriebsräte als vor 15 Jahren. Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat wurde eingeführt. Jemand der sich auf einen Job bewirbt, darf heute nicht mehr aufgrund seines Geschlechts, seiner Herkunft, etc. abgelehnt werden. Ein Arbeiter muss heute vor den Auswirkungen seiner Arbeit wie Lärm, Schmutz, etc. effektiv geschützt werden. Arbeiter sind Angestellten heute weitgehend gleichgestellt. Es gibt einen gesetzlichen Mindestlohn.


    Jetzt sind wir dann langsam schon bei den von dir geforderten 20 Punkten und haben erst einen kleinen Bereich thematisiert.


    Zitat

    Sind die Staatsschulden kleiner geworden?


    Die Neuverschuldung ist deutlich kleiner geworden, ja.


    Zitat

    Wird die Infrasturktur besser oder schlechter in Deutschland?


    Besser.


    Zitat

    Hat sich die Bundesregierung aus internationalen Kriegen rausgehalten?


    Aus dem Irakkrieg zum Beispiel ja. Aber gerade ging es doch noch um den normalen Bürger. Der zieht doch nicht in den Krieg.


    Zitat

    Was ist denn real besser geworden für die durchschnittlichen Bürger? Zähle doch mal bitte etwas konkretes auf! Wo hat die Politik den Bürgern irgendetwas verbessert?


    Überall in Deutschland, jeden Tag. In einer kleinen Gemeinde in meiner Nähe wurde zum Beispiel gerade erst die Schule umfangreich saniert. In einer anderen Gemeinde wird gerade eine Umgehungsstraße gebaut, die die Lärmbelastung der Bewohner deutlich reduziert. Die Gemeinde, in der ich lebe, wurde vor kurzem an die Autobahn angeschlossen, was mir schon in der kurzen Zeit einige Stunden Lebenszeit im Auto erspart wird. Wir haben jetzt im Übrigen auch einen Bäcker und einen richtigen Lebensmittelladen, der die Versorgerung der Bevölkerung erleichtert. In der Gesamtgemeinde gibt es jetzt in der Innenstadt mehr Parkplätze und kostenloses W-LAN für alle. Ich kenne jemand, der erst kürzlich in eine Wohnung gezogen ist, die die Gemeinde dieses Jahr neu gebaut hat. Im Landkreis sind in den letzten Jahren 100 neue Lehrkräfte eingestellt worden ...


    Ich könnte jetzt noch ewig fortfahren. Aber es gibt einfach zu viele Dinge, die Politiker in Deutschland jeden Tag tun, für die Bürger, aus persönlicher Überzeugung und mit dem Antrieb, etwas zu verbessern. Und ich bin dankbar, dass es so viele Leute gibt, die das tun, obwohl es umgekehrt viele Leute wie dich gibt, die in ihnen das personifizierte Böse sehen.

  • A N Z E I G E
  • Zitat

    Original geschrieben von Jesse:
    Mal angenommen, ich spiele das Spiel mit, würdest du mir umgekehrt genau so viel nennen was schlechter geworden ist und Dinge, die nur für "Konzerne" besser geworden sind? ;)


    In Momenten wie diesen vermisse ich hier im Forum einen "Bedanken" oder "Gefällt mir"-Button! Danke für diesen Beitrag!


  • Vom Mindestlohn bekommt man später als Betroffener auch Altersarmut. 40% der Bürger haben weniger Realeinkommen als vor 20 Jahren. Der ausgeglichene Haushalt wird doch den Sparern ohne Zinsen finanziert! Die schwarze Null hat sich Schäuble nicht erarbeitet!


    Im Gesundheitswesen hat man 2006 die Fallpauschalen eingeführt. Vor 10 Jahren wurden schon Statistiken publiziert, dass ärmere Bürger im Schnitt auch 10 Jahre früher sterben. Da hat doch mal Prof. Lauterbach von der SPD 2007 ein gutes Buch geschrieben!


    Die Wirtschaft wächst Jahr für Jahr, gleichzeitig können wir uns politisch immer weniger leisten. Ich fand das Konzept nicht schlecht, dass es der nächsten Generation besser gehen sollte. Der heutigen Generation sollte es besser gehen als der älteren Generation und unseren Kindern sollte es noch besser gehen.


    Aktuell verteilen wir den Wohlstand - in Form von Geld - eindeutig von unten nach oben. Das ist kein faire Verteilung nach Leistung in einer angeblichen Leistungsgesellschaft!


    Zitat

    Original geschrieben von Jesse:
    Mal angenommen, ich spiele das Spiel mit, würdest du mir umgekehrt genau so viel nennen was schlechter geworden ist und Dinge, die nur für "Konzerne" besser geworden sind? ;)


    Habe ich doch schon ... :/


    Zitat

    Original geschrieben von Jesse:
    Überall in Deutschland, jeden Tag. In einer kleinen Gemeinde in meiner Nähe wurde zum Beispiel gerade erst die Schule umfangreich saniert. In einer anderen Gemeinde wird gerade eine Umgehungsstraße gebaut, die die Lärmbelastung der Bewohner deutlich reduziert. Die Gemeinde, in der ich lebe, wurde vor kurzem an die Autobahn angeschlossen, was mir schon in der kurzen Zeit einige Stunden Lebenszeit im Auto erspart wird. Wir haben jetzt im Übrigen auch einen Bäcker und einen richtigen Lebensmittelladen, der die Versorgerung der Bevölkerung erleichtert. In der Gesamtgemeinde gibt es jetzt in der Innenstadt mehr Parkplätze und kostenloses W-LAN für alle. Ich kenne jemand, der erst kürzlich in eine Wohnung gezogen ist, die die Gemeinde dieses Jahr neu gebaut hat. Im Landkreis sind in den letzten Jahren 100 neue Lehrkräfte eingestellt worden ...


    Dein Bankkonto wird größer, wenn eine Schule gegründet oder eine Umgehungsstraße gebaut wird? Vielleicht regen sich manche Bürger auch über den Lärm der Schulkinder oder über den Lärm der Autos auf? Da werden sich nicht alle Bürger freuen.
    Was du beschreibst, sind doch deine subjektive Meinung. A freut sich über den Radweg vor der Tür, B ärgert sich darüber. Deshalb macht doch Politiker XY noch keinen guten Job.


    Objektiv wird mein Wohlstand größer, wenn mein Konto oder meine Rentenansprüche steigen. Objektiv wird mein Wohlstand kleiner, wenn mein Einkommen kleiner wird. Geld ist eine objektive Größe. Wohlstand wird in Geld gemessen.


    Lebensqualität ist eine subjektive Größe. Für jeden von uns unterschiedlich. Objektiv können wir nur die Quantität der Einkommen messen.


    Von deiner Schule profitieren die Lehrer, die für ihre Tätigkeit bezahlt werden und das Bauunternehmen, dass das Gebäude gebaut hat. Ob die Schüler gerne in diese Schule gehen, ob sie sinnvoll unterrichtet werden und ob die Schüler später etwas von diesem Wissen haben, ist völlig offen. Das weiß heute niemand. Der Lehrer hat aber heute real wegen dieser Schule Geld auf dem Konto ;)


    Geld ist die einzig objektive Größe um Wohlstand zu messen. Der Unternehmer berechnet seinen Gewinn auch in Geld. Er rechnet es nicht in die Länge einer Umgehungsstraße um !


    Wenn die Wirtschaft wächst, dann wächst auch die Geldmenge. Wenn die Geldmenge wächst und viele Bürger haben - in Geld gerechnet - real weniger als vorher, ist das Geld irgendwo hin verschwunden ...


    Wohlstand wird in Geld gemessen. Denn Lebensqualität kann ich mit einer Zahl (Quantiät) kaum ausdrücken und damit auch schlecht vergleichen. Heute ist jemand arm, wenn er weniger als Summe X im Monat zur Verfügung hat. Ob er gratis W-Lan hat oder ob vor seiner Tür eine Grundschule gebaut wird, interessiert die Statistik nicht.


    Wir sollten in einer Gesellschaft den wachsenden Wohlstand in Form von Geld nach der Leistung fair verteilen. Der Wohlstand wächst jährlich. Verteilen tun wir ihn aber von Fleißig nach Reich. Das ist das Problem, dass politisch nicht behoben wird, egal welche Parteien regieren.


    Beispielweise rechnet Prof. Bontrup in seinen Büchern vor, dass wir seit den 80er Jahren die Arbeitszeiten Schritt für Schritt hätten reduzieren sollen (bei vollem Lohnausgleich) um die Produktivitätsgewinne durch die Industrialisierung fairer verteilen zu können.


    Ist sage jetzt nicht, dass das unbedingt eine sinnvolle Lösung ist. Aber solche Vorschlägen werden den Wählern politisch garnicht mehr angeboten. Und das rächt sich dann irgendwann, wenn dann links- oder rechtspopulstische Parteien gewählt werden. Ohne Hartz4, das schlechte Krisenmanagement bei der Staatsschulden- und Flüchtlingskrise, hätte sich Linkspartei (wenn wir mal die WASG betrachten) und die AfD nicht gegründet!

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