A N Z E I G E

Eure zuletzt gesehene Show + Bewertung/Diskussion

  • wXw AMBITION 8 (11.3.2017)


    Erstrundenmatches


    Bobby Gunns vs. David Starr


    Starr war letztes Jahr nicht sehr überzeugend. Hier sah er besser aus. Beide grapplen ein bisschen und dann ist der Kampf auch schon vorbei bevor er richtig in Fahrt kommt.


    Jeff Cobb vs. WALTER


    Eine Top-Ansetzung. Das Match war auch Top, sofern man das über ein 2 Minuten-Match sagen kann. Sehr ärgerlich, denn hier wäre echt ein sehr gutes Match drin gewesen. Ich frage mich echt, was man damit bezwecken wollte: jeder weiß, dass Cobb einen vernichtenden Suplex hat. Ich hoffe, von den beiden findet man irgendwo noch ein richtiges Singles Match.


    Timothy Thatcher vs. Marius Al-Ani


    Das Match war dezent. In 6 Minuten kann eben doppelt so viel auf die Beine stellen wie in 3. Al-Ani ist ein talentierter Wrestler und macht sich hier ganz gut. Er zeigt keine Wundertaten, aber er kann Thatcher einen Kampf bieten. Thatcher sah exzellent aus: seine schmerzhaften Knöchel-Dreher, Clutches und natürlich der GROVIT~~~~ waren einfach klasse. Beide sind schlau genug den Kampf auf der Matte zu halten und bauen einen guten Kampf im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf.


    Matt Riddle vs. Mike Bailey


    Uff! Hier sieht man, wie problematisch Shootstyle sein kein. Erinnert ein bisschen an die holländischen Kickboxer bei RINGS. Kein schöner Kampf, denn Bailey wirkt sehr unsicher mit seinen Kicks und Riddle kann kein gutes Match um ihn aufbauen.


    Halbfinale


    Matt Riddle vs. Bobby Gunns


    Riddle macht Gunns in 30 Sekunden fertig. Nochmal: was soll das? Hat man kein Vertrauen in die eigenen Leute? Klar, Gunns steht rangmäßig weit unter Riddle. Dennoch wäre ein Match nett gewesen, da man einfach erwartet sowas auf einer Card vorzufinden und nicht nur Blitz-Squashes.


    Jeff Cobb vs. Timothy Thatcher


    Die beiden hatten vor Jahren bei irgendeiner US-Promotion ein sehr gutes Shootstyle-Match. Das hier war nicht ganz so gut, aber stark wie man sich das von den beiden erwartet. Match hatte eine gute Ringer vs. Submission-Spezialist-Geschichte die stark umgesetzt wurde. Die ganzen Spots in denen Cobb Thatcher mit seiner bloßen Power plättet waren simpel und klasse. Nennt mich einen Puristen, aber wie Cobb den versuchten Butterfly-Suplex abschüttelt oder Thatcher mit einem simplen Waistlock zerdrückt war um so viel genialer als jeder Shooting Star Press. Seine Cradle sah auch klasse aus und das Finish war auch gut aufgebaut. So schön kann Wrestling sein, wenn es denn mal länger dauern darf als 4 Minuten.


    Finale


    Timothy Thatcher vs. Matt Riddle


    Exzellenter Kampf. Vielleicht spielen da auch meine Befürchtungen eine Rolle, da ich Angst hatte wieder ein 3-Minuten Match oder so zu sehen, aber hier wurde alles richtig gemacht. Beide sind schlau genug, sich auf den Bodenkampf zu konzentrieren. Matt Riddle als super athletischer, flexibler Mattenkämpfer ist so viel besser als Spotmonkey-Riddle, und sein moderner MMA-Stil gegen Thatcher's Billy Robinson-Catch Wrestling war einfach WRESTLING wie es sein sollte. Faszinierend, dramatisch, technisch hochversiert und spannend. Außerdem gebührt den beiden eine Menge Kredit, da sie einen wirklich großartigen, dramatischen Finishing-Run aufbauen, aber dabei größtenteils am Boden bleiben. DAS ist smartes Wrestling! Riddle's Comeback mit den Kniestößen am Boden und seinen verzweifelten Versuchen dem Armlock von Thatcher zu entkommen ist zweifelsfrei das absolute Highlight seiner bisherigen Karriere. Das einzige Problem bei dem Kampf war das Finish, welches miserabel aussah, aber bis dahin hatte man ein absolutes Top-Match.


    Fazit:


    Die 3 Kämpfe mit Thatcher gehören zum besten was AMBITION je produziert hat. Das zeigt, wie gut Shootstyle sein kann, wenn man kompetente Worker bookt und diesen auch mehr als 5 Minuten Zeit lässt. Irgendwie ironisch dass Tas früher über IGF abgelästert hat und jetzt selber so IGF-Crap bookt. Naja, egal. Da es das alles jetzt im Stream gibt und man keine DVDs mehr kaufen muss ist die Frustration nicht mehr ganz so hoch. In dem Sinne: Thatcher, Riddle und Cobb sahen sehr gut aus, was zu erwarten war, vom ganzen Rest sah man fast nix.

  • A N Z E I G E
  • CZW - Opening Night - 13.02.1999


    1999 war ein sehr gutes Jahr für das Wrestling. Nahezu alles, was auch nur im Entferntesten mit "professional wrestling" gezeichnet war, würde Fans anlocken und die Hallen füllen. Man musste nur eben seine Niesche finden und ein Mann namens John Zandig wollte sich im Bereich "Hardcore, Ultraviolent, Underground" festsetzen und gründete daraufhin "Combat Zone Wrestling". Dafür gründete er sogar eine eigene Wrestling-Schule, mit seiner Erfahrung als aktiver Wrestler von über 10 Monaten war er wie dafür geschaffen, jungen Leute die Techniken und Feinheiten dieses grazilen Sports beizubringen. Und aus seiner Schule gingen einige Legenden des Sports hervor, wie bspw. Nick Gage, Lobo und Justice Pain.
    Aber mal Spaß beiseite, der Mann hatte eine klare Vision seiner Promotion, Anarchie und Chaos im Seilgeviert und er wollte "CZW" als Synonym für Wrestling, Ultraviolence und Chaos etablieren. Und man kann durchaus sagen, dass ihm das über die Jahre gelungen ist. Aber jede Promotion hat nun mal klein angefangen.
    Und an jenem Abend öffneten sich die Pforten zum allerersten Mal für eine Show der neuen Promotion "Combat Zone Wrestling", mit den passenden Namen "Opening Night".



    Was gleich mal auffällt, ist die miese Kameraführung. Es wirkt, als ob es irgendein Fan mit seinem Handy zufällig filmen würde.



    CZW Junior Heavyweight Title
    Singles Match
    The Sensational One (c) vs. Quicksilver

    Ich habe auch keine Ahnung, warum The Sensational One bereits den Gürtel mit sich trägt, es gab weder eine Ankündigung noch Kommentatoren, die eine Erklärung über die Umstände geben könnten.
    Das Match ist schnell vorbei, hat aber den völlig falschen Sieger. Quicksilver ist blass und langweilig und auch nicht sonderlich fähig im Ring. Während hingegen The Sensational One durchaus Potenzial im Ring und am Mic aufweist. Er bumpt sich wirklich quer durch den Ring, um das Match und seinen Gegner gut aussehen zu lassen. Zumindest hatte er den Gürtel vor dem Match nicht zu Unrecht.
    Nach dem Match attackiert er Quicksilver mit dem Gürtel und rächt sich somit für seine Niederlage.
    Quicksilver besiegt The Sensational One (6:40) - TITELWECHSEL !!!
    1/2*




    Tag Team Match
    Extreme Fahrenheit (Mr. Motion and Heart Breaker) vs. The King Pinz (Price and Schaeffer)

    Man muss sich diese Konstellation in etwa so vorstellen. Marty Jannetty und Shawn Michaels treten zu ihren schwächsten Anfangszeiten gegen die Authors of Pain an. Extreme Fahrenheit macht anfangs wirklich den Eindruck, als könnten sie was und ihre Ähnlichkeit mit den Rockers ist nicht von der Hand zu weisen. Die anfängliche Offensive von Fahrenheit ist ansehnlich, als dann aber die King Pins in ihre Offensive gehen, bedeutet das größte Gefahr für Leib und Leben. So viel Botches und hauptsächlich unsaubere Aktionen, die höchst gefährlich sind, habe ich noch nie in einem Match gesehen. Der Sieg erfolgt dann auch noch durch den Einsatz eines Bowling-Pins. Anstatt ihn aber damit eins über den Schädel zuziehen, was das Finish glaubhaft gemacht hätte, haut er den Pin irgendwo gegen die Schulter.
    Trotz allem, war es das mit Abstand beste Match an diesem Abend. Ich möchte nicht vorgreifen, aber besser wird es nicht mehr.
    The King Pinz besiegen Extreme Fahrenheit (9:27)
    3/4*




    Singles Match
    Ric Blade vs. Mr. Meaner

    Der Anfang zieht sich einfach nur vollkommen in die Länge. Meaner hat irgendetwas mit einem Teletubby-Stofftier, ich habe keine Ahnung, man kann es halt nicht erkennen bei dieser miserablen Kameraführung und Ausleuchtung. Blade ist ein weiterer Schüler von Zandig und bei seinem Warm-Up macht er recht vielversprechenden Eindruck, mit seinem Spagat auf den Ringseilen erinnert er schon fast an RVD, aber auch nur bis die Ringglocke ertönt und die beiden tatsächlich zur Sache gehen. Dann wird schnell klar, dass hier kein hochwertiges Wrestling zu erwarten ist. Meaner stallt immer wieder rum, will dem Match fernbleiben und das nervt einfach nur. Im Opener war das noch unterhaltsam bei The Sensational One, aber Meaner hat null Charisma und Glaubwürdigkeit. Die erste Offensive von Meaner ist so gefühlt erst nach 10 Minuten ein Flying Shoulder Tackle, bei dem man das Gefühl hat, das zahlreiche Schultern ausgekugelt wurden. Meaner siegt dann schließlich durch einen Michinoku Driver, zumindest sollte es einer werden.
    Mr. Meaner besiegt Ric Blade (7:29)
    1/4*




    CZW Iron Man Title
    Singles Match
    Derek Domino vs. Lobo (w/Zandig)

    Lobo ist ein weiterer Schüler aus Zandigs prestigeträchtiger Wrestling-Schule und auch er hat irgendwie vorher einen Gürtel gewonnen, den er nun verteidigen muss. Domino ist am Mic wirklich gut, wie er hier den Heel spielt und in wenigen Sekunden fast die gesamte Crowd gegen sich hat. Im Ring ist er allerdings eine große Enttäuschung, genauso wie Lobo, beide stolpern unbeholfen durch den Ring und während Domino immerhin noch mit Charisma und Heel-Work am Mic glänzt, sinkt Lobo fällig in die Bedeutungslosigkeit. Und ausgerechnet Lobo holt sich den Sieg dann auch noch durch einen lahmen Einroller.
    Lobo besiegt Derek Domino (4:50)
    1/4*




    CZW Tag Team Titles
    Tag Team Match
    John Dahmer & Jose Rivera Jr. vs. The Brothers of East L.A.

    Auch die Tag Team Gürtels wurden einfach wahllos irgendeinem Team in die Hand gedrückt kurz vor der Show, damit diese es nun verteidigen müssen. Zu dem Match klann ich leider nur wenig sagen, der Anfang im Ring ist zwar nicht wirklich gut, aber man kann zumindest erkennen, was geschieht. Als sich das Match dann aber nach draußen verlagert, bricht die Kameraführung völlig zusammen und man fast gar nichts mehr erkennen. Und zur absoluten Krönung findet der entscheidende Pinfall auch noch zu dem Zeitpunkt statt, in dem die Kamera gerade außerhalb des Ringes die Action (pure Dunkelheit....) filmt.
    The Brothers of East L.A. besiegen John Dahmer & Jose Rivera Jr. (9:50)
    1/4*





    Four Corners of Pain
    Justice Pain vs. Nick Gage vs. Derrick Domino vs. T.C.K.

    Endlich ist es Zeit für den Main Event, und auch wenn kein Titel auf dem Spiel steht, so wollen doch alle Teilnehmer eine gute Figur machen und den Sieg holen. Nick Gage ist ja ein sehr bekannter Name in der Historie von CZW und daher war es schon mal cool, ihn in seinen Anfangszeiten zusehen. Problem war auch hier wieder die völlig unfähige Kameraführung. Bei Vier Männern und viel Action außerhalb des Ringes kannst du einfach nicht alles einfangen und festhalten. Dieses Match ist aber auch der erste Moment, bei dem der Kameramann realisiert, "Scheiße, ich kann hier mit meinem Nokia 3210 gar nicht alles filmen, auch nicht mit der tollen Zoom-Funktion, ich müsste mal etwas rumlaufen. Also ich bin mir sicher die Fans vor Ort hatten eine tolle Zeit und sahen ein action-lastiges Match mit viel Trash und Gebrawle. Spricht ja auch nichts dagegen, jeder hat so seine Vorlieben. Wenn aber der Zuschauer zuhause an den TV-Geräten absolut nichts sehen kann und nur sporadisch mal eine Aktion mitbekommt, dann drückt das schon arg die gute Stimmung.
    Es war durchaus ein ansehnlicher Brawl, zumindest der Teil, der im Sichtfeld der Kamera lag und durchaus ein toller Main-Event, aber durch die angesprochenen Probleme einfach nur schwer zu verfolgen.
    Justice Pain besiegt Nick Gage, Derrick Domino und T.C.K. (14:03)
    *



    Fazit: Ich interessiere mich für die Anfänge von CZW und deren Streaming-Dienst bietet eine gute Gelegenheit mal etwas in den Archiven zu stöbern. Ich werde jetzt aber vermutlich die nächsten Events skippen und auf bessere Kamera-Technik warten, ich werde womöglich im Jahre 2000 wieder einschalten. Ich meine, machen wir uns nichts vor, der Event wäre auch mit HD-Kameras absolut grottig gewesen, aber es ist interessant mal zu sehen, wo CZW ihre Anfänge hatte. es war durchaus sehenswert, auf seine ganz eigene Art und Weise...

  • Beste Show. Hatte ich mir damals zu Beginn der CZWStudios mal gegeben und noch Pläne Heroes Of Wrestling anschließend zu schauen, glücklicherweise habe ich letztendlich nur das geschaut - und mit HOW bis heute gewartet. Absoluter Clusterf*ck von einer Debüt Show, aber wundervoll mal was so dermaßen schlechtes gesehen zu haben, gehört halt irgendwo auch dazu. ^^

  • CZW - Cage Of Death - 16.10.1999


    Eigentlich wollte ich ja direkt zur ersten Show ins Jahr 2000 springen, aber dann habe ich gesehen, dass das Jahr 1999 mit einem der berühmtesten Special Events von CZW abgerundet wurde, dem "Cage Of Death". Heutzutage immer ein Garant für abstruse Käfige mit Waffen und viel, viel Action und Blut. Da wollte ich mir diese Show auch noch mal ansehen.
    Und was gleich mal auffällt, es gibt nun eine stationäre Kamera auf Höhe des Ringes, was die Action im Ring zumindest besser einsehbar macht. Der Sound ist immer noch Kotzen, aber es gibt nun für jeden Wrestler auch "name plates" vor dem Match. Diese werden eingeblendet und man besser erkennen, wer wer ist. Also einige Verbesserungen, auch wenn immer noch nicht alles rund ist.



    Singles Match
    Big Slam vs. Jon Dahmer

    Big Slam ist ein zeimlich, großer und fetter Kerl, während Dahmer im Vergleich fast schon schmächtig wirkt. Und daher zeigt sich das typische Bild des "Davids gegen Goliath", allerdings auf sehr lahme umd langweilige Art und Weise. Ein absolut schwacher Start in die Show.
    Jon Dahmer besiegt Big Slam (4:24)
    DUD



    Singles Match
    Trent Acid vs. White Lotus

    Ich bin bei diesem Match echt hin und hergerissen. Einerseits zeigen beide viele Botches, Upfucks und mieses Timing, aber trotzdem sind sie sowas von bemüht, hier den Fans ein tolles WRESTLING-Match zu bieten. Also es wirkt zwar eher wie ein Trainingskampf, aber ich kann wirklich nur beiden applaudieren, dass sie sich solche Mühe gegeben haben. Auch den Matchablauf interessant und abwechslungsreich zu gestalten, am Anfang mit etwas Chain Wrestling, dann der Wechsel in eine packende Mittelphase und schließlich die Endphase mit einigen, spannenden Nearfalls. Also wie gesagt, es wirkte sehr stark choreographiert und einstudiert, aber die zwei haben sich wirklich Mühe gegeben.
    Nur muss ich das Ende nicht verstehen, es gab ein "time limit draw" nach 12 Minuten!!!??!!! Das ist doch völliger Unsinn, im ersten Match wird noch explizit auf ein Time Limit von 20 Minuten hingewiesen und dann im zweiten Match wird davon gar nichts mehr erwähnt und plötzlich endet das Match nach den angesprochenen 12 Minuten. Also ein völlig antiklimatisches Ende für ein Match, bei dem beide Aktuere stets bemüht waren, alles zu geben. Das muss man auch mal honorieren.
    Trent Acid vs. White Lotus - Time Limit Draw (12:00)
    *1/4



    Tag Team Match
    The Kashmerino Brothers (Johnny Kashmere & Robby Mireno) vs. Trent Acid & White Lotus
    Während Acid und Lotus noch ihren DRAW beklagen, kommen
    Johnny Kashmere & Robby Mireno raus auf die Stage und beschweren sich darüber, dass die zwei im Ring durch ihr "langes" Match ihnen die Zeit gestohlen haben. Die Kashmerino Brothers haben so eine Art Grease-Gimmick, schön mit passender Musik und offenbaren sich schnell als die Heels. Nach einigen, fast endlosen Minuten werden beide dann von Acid und Lotus attackiert und es kommt zu einem offiziellen Kampf. Wobei, viel geht hier nicht, der Brawl verlagert sich früher oder später in den Ring, wo ein Double DDT gegen die "Grease Brothers" zu einem schnellen Sieg führt.
    Joah, das war nix, völlig langweilig und belanglos.
    [b]Trent Acid & White Lotus besiegen The Kashmerino Brothers (Johnny Kashmere & Robby Mireno) (2:58)

    DUD[/b]


    CZW Junior Heavyweight Title
    Singles Match
    Ric Blade (c) vs. Nick Gage

    Warum hält eigentlich jeder Wrestler erstmal eine stundenlange Promo im Ring? Ich denke es ist zwar nachvollziehbar, weil es nun mal die einzige Chance wenigstens etwas Story in das bevorstehende Match zu bekommen, aber etwas nervig ist es trotzdem. Einfach weil es auch viel zu belanglos ist und nur Standard-Kost.
    Dafür ist das Matcht selbst gar nicht mal so schlecht, zumindest für damalige CZW-Verhältnisse. Ein paar nette flippy spots, die zwar nicht immer logisch in den Ablauf passen, aber dafür sauber und auf den Punkt ausgeführt sind.
    Irgendwie mischen sich dann TCK und Middknight ein, was einerseits zum "No Contest" und andererseits zu dem folgenden Match.
    Ric Blade (c) vs. Nick Gage - No Contest (8:00)
    **



    Singles Match
    Middknight vs. TCK

    Dieses Match ist dann leider wieder aller unterstes CZW-1999 Niveau und absolut grottig. Lange chair-shot Orgien und belangloses Gebrawle außerhalb des Ringes.
    Dafür muss man aber mal die Kamera-Technik loben, die zwar noch weit davon entfernt ist, wirklich hochwertig zu sein, aber auch Aktionen außerhalb des Ringes lassen sich nun recht gut erkennen und verfolgen.
    TCK besiegt Middknight (9:54)
    DUD




    CZW Heavyweight Title
    First Blood Match
    Wifebeater (c) vs. Zandig

    Nun steht der große World Title von CZW auf dem Spiel, der Gründer und Boss Zandig himself gegen den aktuellen Champion Wifebeater. beides sind große Namen in der CZW-Historie, keine Frage. Natürlich keine guten Pure-Wrestler, aber sie verstehen ihr Handwerk in Sachen Ultraviolence. Aber ein "First Blood" Match sollte doch recht schnell vorbei sein.
    Zumindest geht es direkt heftig zur Sache mit der Singapore Cane bspw. gegen Wifebeater. Das Match ist generell extrem hart und stiff geführt. Es ist zwar wirklich nicht gut vom wrestlerischen Standpunkt her, aber es ist zumindest "unterhaltsam" und "groß" allein schon wegen der zwei Teilnehmer. Für CZW-Fans sind es halt große Namen. Allerdings gab es einige Männer an diesem Abend in der Midcard/Undercard, die größere Wrestling-Skills an den Tag gelegt haben, als die zwei aktuell im Ring.
    Der Spot mit der Autotür ist noch recht erwähnenswert.
    Wifebeater (c) besiegt Zandig (8:01)
    3/4*



    CZW Iron Man Title
    Cage Of Death Match
    Justice Pain (c) vs. Lobo

    Endlich ist es Zeit für den Main Event und den namensgebenden Grund für diesen Event, den "Cage Of Death". Dieser ist jedes Jahr anders aufgebaut und auch bei der ersten Show hat er bereits ein charakteristisches Aussehen, wenn auch nicht zu vergleichen, mit einigen absurden aber guten Konstrukten in den Folgejahren.
    Und das Match selbst ist auch gar nicht schlecht. Klar, es lebt eher von der Stipulation und dem Einsatz der Konstruktion, aber es ist durchaus ansehnlich. Die Länge des Matches ist auch ok, es kommt keine Langeweile auf und es ist eine würdige Erstauflage dieser besonderen Matchart.
    Lobo besiegt Justice Pain (c) (18:10) - TITELWECHSEL !!!
    **1/4



    Fazit: Die Matches sind immer noch weit davon entfernt, wrestlerisch anspruchsvoll zu sein. Aber das ist halt auch gar nicht so der Anspruch von der Promotion. Sie will die Ultraviolent-Nische füllen und eben einfach nur unterhalten. Beides gelingt nicht immer, aber man muss trotzdem mal erwähnen, dass sich fast jeder im Roster wirklich Mühe gibt, den Fans eine gute Show zu bieten. Die vielen Promos vor den Matches stören mich persönlich zwar, sind aber gar nicht mal schlecht und absolut glaubwürdig. Noch ein weiterer Punkt, wo man merkt, dass sich alle viel Mühe geben. Die Kamera ist etwas besser geworden, die Belichtung ebenfalls, was aber immer noch stört ist der Sound. Da hier der Sound einfach nur über die Kamera mit aufgenommen wird, plärren die Entrance-Themes nur so durch die Halle und die kreischenden Fans stören den Zuschauer am heimischen TV natürlich auch eher.
    Nichtsdestotrotz, jeder gibt sich Mühe, das ist deutlich zu spüren und allein deswegen schon, muss man diese frühen Shows einfach mal gesehen haben, als CZW-Fan oder auch einfach nur als jemand, der sich für die Anfänge bestimmter Indy-Promotions interessiert.

  • MUGA Tokon V Special Edition Muga Special Commercial Tape


    90er Jahre MUGA. Wenn jemand noch ein 90er Jahre MUGA Commercial Tape ausser diesem hier rumliegen hat sollte derjenige mich kontaktieren, denn MUGA RULT.


    Katsushi Takemura vs. Shane Rigby (3.3.1998)


    Takemura war hier noch ein typischer Rookie in schwarzer Badehose. Shane Rigby ist wohl ein Catch-Wrestler der nicht viele Pro Wrestling Matches bestritten hat. Spielt aber keine Rolle, denn Rigby ist großartig. Das Match ist wie eine Mischung aus Amateurringen, Shootstyle und 80er Jahre NJPW, MUGA eben. Rigby ist großartig und nimmt Takemura die Matchzeit über mit seinen Catch-Skills außeinander. Rigby wirkt so eisenhart und gleichzeitig agil, hat eine tolle Ringer-brücke und astreine Technik, und so ergibt sich ein sehr unterhaltsamer 7 Minuten Squash. Wrestling braucht mehr Top-Athleten wie Rigby und weniger dünne Hanseln die sich nicht aus einer nassen Papiertüte herausringen könnten.


    Yuki Ishikawa & Osamu Nishimura vs. Tatsumi Fujinami & Shinichi Nakano (3.3.1998)


    YEAH BABY! Der Purist wird denken: "Hm, diese vier Männer in MUGA? Hier ist wohl eine Menge technisches Wrestling angesagt". Und der Purist hat RECHT! Dieses Match war ein echtes Sahnestück und hält genau was die Ansetzung verspricht. Jede Menge superslickes, technisch hochklassiges Mattenwrestling und scharfe Psychologie. Ishikawa passt perfekt zum MUGA-Stil und Fujinami hat eine seiner besseren Performances der 90er. Superintensiv ausgekämpfte Submissions bestimmen den Kampf. Auch Nishimura sieht top aus und war bereits 1998 offensichtlich bereits ein weltklasse Athlet. Die Highspots des Kampfes sind ein Powerslam von Nakano (Shinichi Nakano hat 3 Wrestlingmoves, aber jeden einzelnen führt er unglaublich gut aus) und ein Kneedrop vom obersten Seil von Fujinami der sich gewaschen hat. Mehr braucht es auch nicht - exzellenter Kampf.


    Tatsuhito Takaiwa vs. Katsuhiko Shoda (15.5.1998)


    Katsuhiko Shoda ist der zukünftige MAZADA. Den kennen einige vielleicht von der heutigen japanischen Indy-Szene als Rudo, der meist mit Mil Mascaras und anderen Lucha-Fossilien arbeitet. 1998 war MAZADA aber noch ein bulliger Amateurringer-Rookie und Fujinami's Junge. Das Match ist ein dezenter Rookie-Squash, Takaiwa knüppelt Shoda zusammen, der kriegt ein paar Takedowns und zeigt sich aufgedreht. Akzeptable Sache, wenn auch vorhersehbar.



    Osamu Nishimura vs. Masakazu Fukuda (15.5.1998)


    Wegen Matches wie diesen lohnt es sich, so alte obskure Tapes von kleinen Indy Shows zu kaufen. Wäre das hier NJPW, würden die beiden wohl 8 Minuten bekommen und einen Kampf zum vergessen abliefern. Aber das hier ist MUGA, deswegen geht der Kampf 18 Minuten und es kommt etwas großartiges heraus. Einige werden Fukuda vielleicht als den Typen kennen, der nach einem Elbow Drop von Shibata starb, aber man sollte Fukuda kennen, weil er ein echt talentierter Worker war. Fukuda ist mehr der Shooter, während Nishimura den klassischen NJPW Stil repräsentiert. Und das Match hier erinnert an eine technischere Version der 80er Jahre NJPW vs. UWF Kämpfe. Super intensives technisches Ringen, und die beiden erzeugen tolle Nearfalls mit Basic Moves wie Cobra Twist, Figure 4 oder Dropkick. Ein weiterer technischer Leckerbissen.


    Tatsumi Fujinami & Yuki Ishikawa vs. Hisakatsu Oya & Shinichi Nakano (15.5.1998)


    Ebenso wie das vorhergehende Tag hatte auch dieses Match eine Menge starkes Mat Wrestling mit ziemlich hohem Intensitätsgrad. Oya ist ein FMW-Typ, aber kann technisch ohne Probleme mithalten. Besonders gut waren hier die Interaktionen zwischen Ishikawa und Nakano, da Nakano größer und bulliger ist und somit Ishikawa mit vollem Einsatz gefordert war. Dieser Kampf war psychologisch nicht so high end wie das obige Tag, hatte aber ein sehr gutes Finish zwischen Fujinami und Oya.


    Fazit: sehr gutes Commercial Tape ohne einen schlechten Kampf und mit einigen echten Highlights. Der MUGA-Stil ist großartig.

  • CZW - Bloodbath - 08.01.2000



    Machen wir mal wieder einen kleinen Zeitsprung und sehen uns die erste Show aus dem Jahr 2000 an. Eigentlich hätte ich sie übersprungen, aber auf der Card war der ein oder andere interessante Name zu finden.


    Was leider gleich auffällt, die Kamera/Licht-Technik hat schon wieder dramatisch abgenommen im Vergleich zu "Cage Of Death". Vom Sound wollen wir erst gar nicht anfangen, der ist einfach nur zum davon laufen. Auf ins Vergnügen, sag ich mal.




    Tag Team Match
    Jon Dahmer & Trent Acid vs. The Kashmerino Brothers (Johnny Kashmere & Robby Mireno)

    Die Kashmerino Brothers haben mittlerweile einen Gimmick-Wechsel vollzogen. Weg von Grease-Verschnitt, hinzu Anzug-tragenden Geschäftsmännern mit Frank Sinatras "New York, New York", mit samt ihrem Papa als Manager im Schlepptau. Die Jungs sind übrigens über die Ferien zu echten Männern geworden, danke für die vielen Details....
    Das Match ist relativ unterhaltsam, eben auf eine sehr, sehr trashige Art und Weise. Die Brüder aus New York leisten wenig Gegenwehr und verlieren durch eine Ablenkung. Dahmers Begleitung hüpft außerhalb des Ringes auf einem Trampolin, was Mireno soweit ablenkt, dass er sich einfach einrollen lässt...
    Jon Dahmer & Trent Acid besiegen The Kashmerino Brothers (Johnny Kashmere & Robby Mireno)
    1/4*



    Singles Match
    Mercury vs. Reckless Youth

    Beide Männer versuchen hier wirklich ein Wrestling-Match auf die Beine zu stellen. Schön mit bisschen chain-wrestling zu Beginn und die Fans finden das einfach nur zum Kotzen. ^^
    Man sollte eben sein Publikum kennen. Im Match kommt nie so wirklich ein guter Fluss zu Stande, die Fans torpedieren jeglichen Ansatz mit dämlichen Chants, was die beiden Jungs immer wieder aus ihrem Konzept bringt.
    Reckless Youth besiegt Mercury
    3/4*



    Tag Team Match
    Big Mack Smack & Wifebeater vs. The Haas Brothers (Charlie Haas & Russ Haas)

    Ich wusste nicht, dass Charlie Haas einen Bruder hat und mit ihm sogar ein Tag Team am Laufen hatte. Haas war einer der Gründe, mir die Show doch anzusehen. Auf der anderen Seit haben wir Wifebeater, ein ziemlich bekannter und großer Name in CZW, kein guter Wrestler, aber der Kerl kann bluten, besser als nichts und für einen Legenden-Status bei CZW vollkommen ausreichend.
    Beide Teams zeigen aber genau das, was die Fans sehen wollen. Das anfängliche Wrestling im Ring verlagert sich schnell in einen handfesten Brawl außerhalb des Ringes, von dem Man leider nicht alles mitbekommt. Aber das, was zu sehen ist, ist zumindest ein ansehnlicher Brawl.
    The Haas Brothers (Charlie Haas & Russ Haas) besiegen Big Mack Smack & Wifebeater
    *



    CZW Junior Heavyweight Title Match
    Ric Blade (c) vs. Low Ki

    HOLY MOLY, LOW KI!!!!! Er steht einfach so weit über jedem einzelnen Wrestler im CZW-Roster, wie er hier mit Blade den Boden aufwischt und einen sicken Kick nach dem anderen rausholt. Blade ist auch ein guter Gegner, er beherrscht einige, solide Basics und Low Ki kann ihn zu einem wirklich ansehnlichen Match ziehen. Bis jetzt mit Abstand das beste CZW-Match seit Gründung der Liga. Low Ki war auch der zweite Grund, diese Show anzusehen. Die Fans lieben das Match und die sicken Aktionen von Low Ki.
    Ric Blade (c) besiegt Low Ki
    **1/2



    Six Man Tag Team Match
    Justice Pain & The Thrill Kill Kult (Diablos Macabre & Middknight) vs. Lobo, Nick Gage & TCK

    Dieses Multimen-Match ist das reine Chaos. Aber nicht dieses positive, ansehnliche Chaos, sondern genau das Gegenteil. Stühle, Fäuste, Tritte, viel Gebrawle und die Kamera schafft es absolut nicht, alles einzufangen.
    Justice Pain & The Thrill Kill Kult (Diablos Macabre & Middknight) besiegen Lobo, Nick Gage & TCK
    *3/4



    Singles Match
    Ian Rotten vs. Mad Man Pondo

    Im Main Event sollte eigentlich Zandig gegen Rotten antreten, aber auf Grund von Krankheit musste man einen Ersatz finden. Das Licht geht aus, dann wieder an und Mad Man Pondo steht im Ring, und durch die Halle geht ein Schweigen und mann kann sogar vereinzelt ein paar Grillen zirpen hören. Da hatte man sich wohl erhofft, aber damals war er wohl einfach noch nicht so over. Heutzutage ist Pondo ein großer Name, man muss den Kerl nicht mögen, aber er hat Charisma und kann bluten.
    Der Main Event liefert auch endlich die Begründung für den PPV-Titel, wobei ich das nicht gebraucht hätte. Beide bearbeiten sich mit Scheren und auch wenn die Fans jubeln wie bekloppt, das ist schon etwas heftig und übertrieben. Mit einem guten Ultraviolent-Match hat das absolut nichts zutun.
    Ian Rotten vs. Mad Man Pondo - No Contest
    DUD



    Die Show war wieder mal absolut schwach, schlecht produziert und die Matches waren auch keine Augenweide. Low Ki/Blade ist erwähnenswert, das war eine tolle Auseinandersetzung im Vergleich zu dem stumpfen Rest. Der Main Event war dann die absolute Negativ-Krönung, ich habe nichts gegen Blut, aber das war einfach nur mies. Trotzdem möchte ich nochmal betonen, dass sich fast jeder am Mikrofon den Arsch aufreißt, um den Fans eine gute Show zu liefern. Am Mic klappt das eigentlich auch immer ganz gut, die Promos sind zwar recht lang und stören den Fluss der Show, sind aber glaubwürdig und auf eine gute Art und Weiße leicht over-the-top, also so wie es nun mal sein muss im Wrestling.

  • Katsuyori Shibata vs. Tomohiro Ishii - NJPW G1 Climax 23 - Tag 4
    Schnelles Stiffes Match mit Chops, Kicks, Slams. Deren Brust war ja trotz Sonnenstudio knallrot gechoppt.
    Schöne Back Suplex - No Sell Phase. Für 5 Sterne allerdings zu kurz. Gut ging gut ab.
    ****1/2


    Hirooki Goto vs. Katsuyori Shibata - NJPW Dominion 6.22
    Wohl das stiffste Wrestling Match aller Zeiten. Das Ishii Match gefiel mir dennoch besser. Aufgrund der Slams. Hier gibts ja fast nur Kicks und Foremans. Der Headbutt war natürlich übel. Aber wenn man Ishii Match vorher gesehen hat, war das nur n Slugfest mit Headbutt als übles Highlight und schönen Running Dropkick in die Ecke ***3/4 wegen der guten Crowd.


    Hirooki Goto vs. Kenny Omega - NJPW G1 Climax 26 - Tag 19
    Der Goto hat ja n fantastisches Theme. Fast Attack On Titans meets Glorious.
    Schöne Chemie zwischen beiden. Gute Crowd, Finale, Big Time Feeling. Zwischendurch sellt Kenny immer wieder das Knie, Streckt es, beugt es, haut sich drauf. Mehrere großartige Sqequenzen: Wie Kenny ne Powerbomb in die Sitzereihe andeutet, und alle aufstehen ^^ Moves von Ibushi klauen.Den Choke via aufs Turnbuckle steigen und auf den Nacken fallen lassen entkommen. Dann die Finisher der ehemaligen Leader, samt One Winged Angel 8) Anschliessend die Promo mit japanisch Teil.
    *****

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  • Auf floslam.tv kann man eine Woche Shine 1 von 20.07.2012 Free ansehen. Habe das nun genützt. Einige Bekannte dabei hier mal der Card:
    Kimberly vs. Veda Scott


    Santana Garrett vs. Tina San Antonio


    Made In Sin (Allysin Kay & Taylor Made) vs. Su Yung & Tracy Taylor


    Cherry Bomb vs. Christina Von Eerie


    Jayme Jameson vs. Reby Sky


    Leva Bates vs. Mercedes Martinez


    Nikki Roxx vs. Rain


    Jazz vs. Sara Del Rey


    Leva trat als Spider-Man an. Insgesamt ein unterhaltsamer Event mit keinen schlechten Match. Richtig gut fand ich unter anderem den Opener, Santana Garrett vs. Tina San Antonio, Co Main Event und den Main Event. Teilweise schwacher Crowd aber dann wieder Stimmung. Lenny Leonard hat kommentiert. Wer den Event ansehen will hier der Link:
    http://www.floslam.tv/video/1002919-shine-1#.WXI1YojyhPY Nicht vergessen man kann den Event noch 6 Tage Free sehen.

  • A N Z E I G E
  • AJW - Big Egg Wrestling Universe 1994


    Disclaimer: Ich glaube, ich habe vor über zwei Jahren begonnen die Show zu reviewen. Ich weiß also nicht mehr genau, ob ich heute immer noch so kommentieren würde. Aber immerhin: Es ist geschafft!


    Zum Abschluss des Jahres 1994 gibt es noch diese Mega Show in den Annalen der Wrestlinggeschichte. Aber bevor hier überhaupt irgendwas losgeht, kann mir irgendjemand erklären, was das für ein Name für eine Wrestlingshow ist?! Big Egg Wrestling Universe?! Und warum zur Hölle sind diese AJW Shows so lang. Diese Show geht verdammt nochmal 10 Stunden. 10 Stunden. 10 Stunden. Haben die Damen damals so selten Auftritte gehabt oder warum immer diese Mörderzeiten bei AJW-Events?


    Aber bevor ich mich in Rage rede, schau ich mir lieber an, wie der Event zu Stande kam bzw. angekündigt wurde. Dabei stehen vor allem die geniale Hokuto und Aja Kong im Fokus. Die Pressekonferenzen spar ich mir hier allerdings größtenteils. Am Ende sehen wir dann die vielen Tausend Menschen in die Halle strömen – immerhin haben die Damen den Tokyo Dome hier mit 40.000 Leuten voll gemacht – richtig verrückte Kulisse. Die Show selbst beginnt dann mit dem Einzug der Gladiatoren mit den jeweiligen Bannern ihrer Liga: JPW, LLPW, FMW, WWF(!), AJW und noch einige mehr – Moment, ist da gerade jemand im Tigerkostüm mit eingelaufen? oO Und überraschend: Es gibt natürlich noch mehr Ansprachen – und nach nur 30 Minuten Vorgeplänkel geht es auch schon los. Wobei Losgehen heißt hier natürlich, dass die traditionellen Prä-Match-Interviews mit den schüchternen Mädchen gezeigt werden.


    Bomber Hikari & Chaparita Asari vs. Hiromi Sugo & Hiromi Yagi


    Bei dieser Show gibt es sogar die Entrances der Damen zu bewundern. Man muss schon sagen, dass die Stage richtig abgefahren aussieht. Allerdings bekomme ich hier schon einen kleinen Hinweis, warum die Entrances sonst nicht gezeigt werden – es passiert nicht so dolle viel. Allerdings zeigt Asari hier schon einen schönen Flick Flack. Nach dem fairen Handshake verpassen die JPW Damen Sugo & Yagi wiederum nicht so faire Dropkicks in den Rücken ihrer Gegnerin. Es entwickelt sich sehr schnell das erwartet flinke Match im typischen Joshi-Style. Ich kann es mir gar nicht ganz erklären, aber irgendwie finde ich das gerade ziemlich unterhaltsam. Vielleicht weil es nicht so sehr viele Wiederholung in den Moves gibt, vielleicht weil die Dropkicks mega hart sind, vielleicht weil Asari sehr athletisch ist und Starpotential hat, vielleicht aber auch weil ungefähr 0,176 Sekunden nach einem Logikfehler eine andere Aktion passiert und man daher keine Zeit hat das groß zu reflektieren. Nur der Bomber stört mich hier etwas. Aber insgesamt doch unterhaltsames Opening-Match.


    6,5/10


    Two On One Handicap Match
    Great Little Muta &Buta Genjin vs. Tomezo Tsunokake


    Ach die kleinen Kämpfer wieder – hey! Die kenn ich doch sogar! Das sind Lil Frank und Lil Buddha, die auch schon bei AJW St. Battle Final 1993 mit dabei waren. Und ähnlich wie da, packt es mich einfach nicht. Dazu kommen immer noch irgendwelche Botches und wenig witzige Comedy. Okay, ungefähr 2 Mal musste ich auch schmunzeln, aber auch hier ziehen sie das Match einfach deutlich zu lange. Wenn man solche Matches bookt, muss man einfach kurz und knackig die Highlights hier präsentieren. Ich verliere hier zumindest relativ schnell das Interesse.


    1,5/10


    AJW Junior Title Match
    Candy Okutsu (c) vs. Rie Tamada


    Nach ihrem Titelgewinn vor einem Jahr gegen die tolle Asari darf die immer noch blutjunge Okutsu nun ihren Titel also gegen die ähnlich junge Tamada verteidigen. Überhaupt sind sich die beiden von ihren Skillsets her schon sehr sehr ähnlich. Und so besteht auch der Matchaufbau aus einem simplen aber effektiven "Ich kann alles, was du kannst, nur besser"-Wechselspiel - sei es der Splash nach draußen, der Boston Crab oder der Splash im Ring. Das Match ist ein wenig zu kurz gehalten um richtig Spannung aufkommen zu lassen. Tamada überzeugt durch ihre Schnelligkeit, Okutsu durch ihre Balancefähigkeit. Das Ende mag ich dann nicht ganz so sehr, da nach einem Superplex vom Top Rope kein Cover folgt, sonder erstmal noch Suplex City Bichtes~ angesagt ist und erst danach Candy ihren Titel verteidigt. Trotzdem ein netter Fight.


    5,5/10


    KAORU vs. Minami Suzuka


    Ach ja die gute Minami und ich werden wohl einfach keine wirklichen Freunde mehr. Bei ihr zeigt sich so viel, was mich am Joshi häufig stört. Ich habe das Gefühl, dass bei ihr immer alles mit dem Holzhammer funktionieren muss. So startet das Match natürlich direkt mit einem TiltAWhirl-Backbreaker und es hagelt zwischendrin schon immer mal noch Power Bombs und Piledriver. KAOURU zeigt vor allem schöne Moonsaults sonst aber auch nicht viel mehr. Das Timing der beiden passt nicht wirklich, außer die Ohrfeigen-Sequenz wirkt vieles unrund. Komisch dass Meltzer gerade bei diesem Match ***1/2 Sterne auspackt. Mich haben die Matches davor besser unterhalten, aber immerhin sieht der Finisher von Suzuka stark aus.


    4/10


    Es folgen nun also ein Kickbox-Fight (ging über volle 5 Runden - technisch auch nicht wirklich schön anzusehen), 2 Mal Amateur-Wrestling (für die sie extra 2 Französinnen bekommen haben) und ein Shoot-Boxkampf (immerhin mit Kaouru Ito, die auch auf den letzten Cards normal wrestlet und hier gut eins eingeschenkt bekommt). Ob man das auf einer so vollen Card wirklich braucht, darf hinterfragt werden. Ich habe es größtenteils geskippt - immerhin ca. 1,5 Stunden Content.


    Chigusa Nagayo vs. Reggie Bennett


    Bereits zu dieser Zeit war Nagayo eine Legende, obwohl sie gerade erst 30 Jahre alt war. Hier erleben wir ein wenig Nagayo vs. Nakano II nur mit einer amerikanischen Rookie-Version von Bull Nakano. Das Match beginnt bereits auf der Rampe als sich Nagayo die ersten Schläge abholt und direkt mit bluten anfängt. Überhaupt gibt Nagayo alles um ihre Gegnerin wie ein barbarisches Wrestling-Monster aussehen zu lassen und sellt wie man es von ihr gewohnt ist wie eine Weltmeisterin. Bennett beeindruckt dabei allein von ihrer Statur aber macht auch im Ring keine schlechte Figur, obwohl sie noch ein wenig grün hinter den Ohren wirkt. Nagayo zeigt ein paar tolle Kicks, aber eigentlich dominiert Bennett mit ihren Power Moves. Das Ende kommt dann super überraschend und Nagayo gewinnt doch per (etwas gebotchtem Roll-Up). Vielleicht wirkt die gute Nagayo deswegen auch so enttäuscht und traurig danach? Man weiß es nicht…


    5/10


    Mikiko Futagami & Shinobu Kandori vs. Tomoko Watanabe & Toshiyo Yamada


    Wer hat sich denn nun wieder diese Ansetzung ausgedacht? Die toughest Joshi on Earth Kandori mit einer Random Partnerin gegen die kickende Kampfmaschine Yamada mit einer Random Partnerin. Witzigerweise wird dieser Umstand sogar in die Matchstory eingebaut, was es mir ja doch schon wieder sympathisch macht. Allen ist von Anfang an klar, dass es auf Yamada vs. Kandori hinausläuft und so werfen die beiden Damen die gegnerischen Partnerinnen auch gern mal aus dem Ring. Das ganze lockert sich in der Schlussphase ein wenig, aber so unscheinbar sie sind, Futagami und Watanabe machen erstmal nichts grundlegendes falsch. Aber es geht hier tatsächlich nur um die fiesen Submissions von Kandori gegen die Kicks von Yamada. Leider lässt letzteres ein wenig an Präzision vermissen, was dem Matcheindruck ein wenig schadet. Die Schlussphase ist Chaos pur, aber durchaus spannend gemacht. Am Ende gewinnt die fiese Submission hier doch. Am liebsten hätte ich jedoch trotzdem ein Singles-Match gesehen mit ein paar weniger Fehlern. Die Möglichkeit besteht zum Glück da Kandori und Yamada nach dem Match noch kurz aufeinander losgehen wollen.


    6,5/10


    UWA Women's Tag Team Title Match
    Las Cachorras Orientales (Etsuko Mita & Mima Shimoda) (c) vs. Michiko Nagashima & Yasha Kurenai


    Das zweite von insgesamt nur drei Title-Matches an diesem langen Abend geht also um den UWA Tag Title. Die Champs Las Cachorras Orientales (LCO) sind over wie Sau und kriegen sogar einen Special Entrance serviert, bei dem sie auf den Händen von kräftigen Männern hereingetragen werden. Eigentlich ungewöhnlich wie over die beiden sind, wenden sie im Kampf doch immer wieder auch Heeltechniken an und wirken überhaupt etwas überheblich. Das könnte allerdings auch daran liegen, da ihre Gegnerinnen einfach so unbekannt sind und nicht mehr annähernd eine Chance haben. Deswegen kommt bei mir auch nie ein Hauch von Spannung in den 20 Minuten Match auf. Alles wirkt irgendwie blutleer und emotionslos, jeder Piledriver und jeder Dive wirkt austauschbar. Am Ende gibt’s dann auch die Titelverteidigung und ich frage mich mal wieder wo hier die ***1/2 Sterne waren.


    4/10


    Bison Kimura & Jaguar Yokota vs. Lioness Asuka & Yumi Ogura


    Noch so ein Match aus der Kategorie: Warum diese Paarungen? Die legendären Jaguar Yokota und Lioness Asuka dürfen sich auf der Card auch nochmal austoben und zeigen gleich zu Beginn, dass sie nichts verlernt haben und sich im Ring blind verstehen. Das Match ist Standard-AJW-Booking und interessiert keinen. Hier gibt’s überraschenderweise mal einen Time-Limit-Draw. Das Match selbst ist unspektakulär trotz spektakulärer Suplex-Varianten. So kann man eine Card eben auch strecken. Immerhin sind jetzt die ersten 5 (!!!!!) Stunden voll gemacht. Und wir haben erst die Hälfte gesehen.


    4,5/10


    Da jetzt alle ziemlich erschöpft sind, gibt es in der Halle eine Pause, die zwei indische Wrestlerinnern mit einer kleinen 3 minütigen Trainingseinheit füllen dürfen. Schräg…
    Danach entschuldigt sich die legendäre Lucia Rijkers, die bis heute ungeschlagen im Boxen und Kickboxen ist bei ihren Fans, dass sie leider nicht antreten kann. Schade.
    Und endlich kommen wir zum spannendsten Teil des Abends! Die 8 Teilnehmerinnen am Turnier und deren einmalig zu gewinnender Gürtel werden vorgestellt. Mit Toyoda und Eagle sind zwar auch ein bisschen Kanonenfutter dabei, aber ansonsten sind alle dabei, die man sich so wünschen könnte.


    Blizzard Yuki vs. Mariko Yoshida


    Doch bevor das eigentliche Turnier losgeht, hat zunächst das Debüt von Blizzard Yuki das große Spotlight. Yuki ist eigentlich Sakie Hasegawa eine bisherige Mid- und Undercardlerin, die nun im Kung Fu-Mystik-Gimmick aufblühen soll. Dazu gibt es einen großen Entrance mit Choreographie und Stunt Double, wobei hier auch nicht alles so richtig zu funktionieren scheint. Im Match selbst wirkt die gute Yuki dann auch alles andere als eine spannende Debütantin. Sie scheint eher Probleme beim Atmen durch die Maske zu haben und Yoshida workt den größten Teil des Matches. Das Ende ist auch irgendwie merkwürdig und danach wirkt Yuki auch selbst nicht wirklich glücklich über ihr Debüt. Meltzer gab dem Match aus unerfindlichen Gründen übrigens 4*. Ich gebe die Hälfte.


    4/10

    VTOP Woman Tournament First Round Match
    Combat Toyoda vs. Yumiko Hotta


    Endlich endlich kann das Turnier dann auch mal losgehen. In der ersten Runde stehen sich die Kampfmaschine Combat Toyoda und die Kickmaschine Yumiko Hotta gegenüber. Ich war noch nie ein großer Toyoda-Fan und das bestätigt sich auch in diesem Kampf, obwohl sie sich wirklich Mühe gibt. Toyoda macht das, was sie am besten kann und zwar die Gegnerin mit Power Moves auf der Matte halten. Hotta hingegen macht eben das was Hotta macht und kickt die Farbe aus Toyodas Gesicht. Dabei zeigt sie hier aber auch deutliche Schwächen in der Präzision und botcht den ein oder anderen Kick leider. Toyoda hingegen mutiert im Mittelteil zur Submission Künsterlin und versucht Hottas Bein zu bearbeiten, was die kurz danach natürlich wieder vergessen hat. Das Finish steigert sich mit einem Power Move zum anderen immer mehr und ich schüttel immer mehr mit dem Kopf. Meltzer hingegen nickt fleißig und verteilt ****3/4 Sterne. Das Ende wirkt auch ein wenig anti-klimatisch, weil der Ref plötzlich beschließt dazwischen zu gehen und Hotta anscheinend keine Notwendigkeit sieht zu covern. Stattdessen nutzt Toyoda die Unruhe und gewinnt nach einem schnöden German Suplex. Immerhin direkt eine nette Überraschung zu Beginn und so richtig gut funktioniert Hotta als Face hier eh nicht.


    5,5/10


    Akira Hokuto vs. Eagle Sawai


    Man muss es nochmal sagen, so rein showtechnisch wird hier schon dick aufgefahren mit der riesigen Stage und den flashigen Kostümen: Allein Hokuto mit ihrem Samurai Schwert ist immer ein Highlight (die Musik wirkt hier allerdings merkwürdig off). Der Eagle fliegt hier also allein und versucht direkt seine Chance durch einen Ambush zu nutzen. Das gelingt sogar fast und Eagle kann nach einer Crucifix Powerbomb Hokuto zunächst dominieren. Der gelingt dann natürlich irgendwann doch das Comeback und es entwickelt sich das typische Geplänkel. Hokuto scheint allerdings ein wenig Probleme mit dem Gewicht ihrer Gegnerin haben und so gelingen ein Backdrop und auch die Northern Light Bomb nicht so richtig. Am Ende reicht dann doch aber genau dieser Move aus. Auch mal nett hier kein Finisher Overkill zu sehen, aber das Limbwork ist mal wieder nicht durchgezogen wurden und es muss auch immer nur eine Dame in der Offense sein. Sowas nervt mich dann doch - auch Meltzer vergibt nur 3,5 Sterne…Hokuto macht nach dem Match direkt noch ein paar Ansagen.


    5/10


    Aja Kong vs. Manami Toyota


    Das Muster Big Woman gegen Technikerin wiederholt sich jetzt jedoch schon langsam. Das nächste Match ist dann ja aber eigentlich schon sowas wie ein heimliches Finale, in dem mit Kong die amtierende Championesse und Toyota die Ikone schlechthin antreten. Und beide delivern auch ordentlich. Toyota macht das, was sie immer tut und legt los wie die Feuerwehr bis Kong sie erstmals unsanft auf die Matte befördert und mit dem Boston Crab da auch erstmal hält. In der Folge zeigt Kong dann auch tolle, variantenreiche Offense mit Piledrivern, Slam auf der Stage, einem Spear etc. pp., was Toyota durch ihren Kampfeswillen geradeso aushalten kann. Toyotas Gestik ist wie ihre Offense auch immer ein wenig übertrieben, aber sie gewinnt damit die 50.000 Zuschauer, die nur auf ihr Comeback entgegenfiebern. Das gelingt dann natürlich und wird direkt mit einem Splash durch einen Tisch gefeiert. Die darauf folgenden 5 Minuten sind mit das verrückteste, was ich bisher im Wrestling gesehen haben. Die Wucht mit der da einige der Powerbombs ausgeführt werden, ist mehr als sick und die Halle kocht wie verrückt. Beide geben auch hier vorwiegend Vollgas in ihrer Offense, aber insbesondere Kong zeigt hier doch ein paar tolle Feinheiten in ihrem Selling. Klares Match des Abends und generell ein Klassiker, bei dem es erfreulicherweise wenige Redundanzen gibt und die Wechsel in der Offense auch nachvollziehbar gestaltet sind. Eines der besten <20 Minuten Matches aller Zeiten.


    9/10


    Dynamite Kansai vs. Kyoko Inoue


    Im letzten Viertelfinale gibt es nun noch No-Nonsens Kansai gegen die durchaus populäre, aber eigentlich eher Tag Team Wrestlerin Kyoko Inoue. Beide werden jedoch von Anfang an als ebenbürdige Gegnerinnen dargestellt, die sich nicht schenken. Kansai zeigt ihre nasty Kicks genau so wie Inoue ihre Elbows immer wieder platziert. Für mich ist vor allem der Giant Swing auf der Stage besonders hängen geblieben, bei dem der Move plötzlich tatsächlich unfassbar gefährlich wirkt. Das Momentum des Matches schwingt immer wieder hin und her, allerdings verpassen es beide mir eine größere Story zu erzählen. Das ist allerdings schon meckern auf hohem Niveau und beide liefern hier gut ab. Ich habe das Gefühl, dass diese knapp 20 Minuten Matches für die erste Turnier-Runde eine super Idee waren, da alle 4 Kämpfer über die Dauer einen spannenden Schlagabtausch liefern konnten und dabei auch das berühmte hohe Tempo zeigen konnten. Kansai setzt sich hier wie erwartet durch. Für das Finish hätte ich persönlich nicht noch eine Top Rope Aktion gebraucht, aber dennoch ein ansehnliches Match.


    7,5/10


    Hikari Fukuoka & Megumi Kudo vs. Cutie Suzuki & Takako Inoue


    AJW hat also tatsächlich noch vier Damen gefunden, die bisher nicht auf der Card zu finden waren. Das Ganze hat daher ein wenig das Gefühl einer Resterampe. Hier ist auch von Anfang an klar, wer die Stars in dem Match sind - Cutie und Inoue platzen aus riesigen Luftballons heraus, während ihre Gegnerinnen nur den Standard Walkout haben. Trotzdem wollen Cutie und Inoue nicht als Team so recht funktionieren (in der Vergangenheit standen sie sich auch oft genug gegenüber). Dies ist allerdings der einzige Fakt, den man als so ein bisschen etwas wie eine Story bezeichnen kann. Und auch die hat mit dem Ausgang des Matches absolut nichts zu tun. Stattdessen gibt es munter abwechselndes Gekloppe ohne Sinn und Style. Das Momentum wechselt wie die Gesinnung von Big Show ohne nennenswertes Selling. Das Publikum ist leider auch tot. Das war leider nichts - trotz überraschenden Siegerinnen. Die Gewinner kriegen immerhin ein schickes Portraitfoto überreicht (?).


    4/10


    Great Sasuke, SATO & Shiryu vs. Gran Naniwa, Jinsei Shinzaki & Super Delfin


    Man kann es bereits jetzt schon erahnen, aber das Lineup dieser Veranstaltung ist einmalig und unfassbar. Neben den besten Joshi Wrestling sind nun auch noch Vertreter von Michinoku Pro Wrestling an der Reihe - allen voran natürlich Super Delfin und Great Sasuke, die nach dem großem Erfolg des Super J Cups over sind wie paniertes Schnitzel. Ich hatte dann auch ein stylistisch ähnliches Match-Up erwartet, bekam dann aber Comedy erster Güte. Vielleicht war es auch ganz gut, dass sie sich hier für ein wenig Abwechslung entschieden haben, da der Abend nun mal eindeutig den Ladies gehören soll. Und so zeigt vor allem Naniwa großes Comedytalent und heizt damit das Publikum immer wieder an. Wir sehen akrobatische Flips, beeindruckende Seiltänze (Shinzaki!) und natürlich die Dives nach draußen. Letztere wurden das gesamte Match über angeteast, so dass mir die Auflösung am Ende ein wenig zu low war. Die Wrestler agieren durchaus mit Freude, aber lassen ein wenig den Elan vermissen. Daher fehlt an manchen Stellen einfach der Biss bei den Transitions zwischen den Moves. Aber gute Unterhaltung war das allemal.


    6/10


    VTOP Woman Tournament Semi Final Match
    Akira Hokuto vs. Combat Toyoda


    Nach den kleinen Unterbrechungen kommen wir nun auch endlich zum Turnier zurück. Es geht auch gleich mit der Überraschungshalbfinalistin Toyoda los gegen Badass Hokuto. Beide teilen gleich ordentlich Blows aus und Hokuto knockt Toyoda mit einem Heelkick vom Apron. Kurz darauf revanchiert sich Toyoda mit einem Military Press nach draußen und schlägt daraufhin noch mit einem Tisch ein. Hier geht es also ordentlich zur Sache. Nach dem Toyoda dann einen Legdrop auf den Tisch verpasst, ist das Match plötzlich vorbei. Musste man nach all den Stunden also doch Zeit sparen? Hat sich Toyoda verletzt? So war es ein merkwürdig antiklimatisches Match. Schade.


    5/10


    VTOP Woman Tournament Semi Final Match
    Aja Kong vs. Dynamite Kansai


    Ohne große Umschweife geht es direkt mit dem zweiten Halbfinale weiter. Das Aufeinandertreffen von Kong und Kansai könnte auch gut und gerne bereits das Finale sein (-wie fast alle Matches mit Kong-Beteiligung). Der erste Staredown lässt auch direkt Big Time Feeling aufkommen. Und hallelujah, die beiden schenken sich im Match nichts; hier wird stiff quasi neu definiert. So hauen sich die beiden die Backfists und Kicks um die Ohren, dass es nur so klatscht. Im Mittelteil zeigt Kansai, dass sie auch ein bisschen Mat Wrestling kann, was aber eigentlich natürlich überflüssig ist. Zum Ende hin versuchen beide die Gegnerin auszählen zu lassen, was mir in so einem Match einfach nicht einleuchten will. Ich covere nach jedem Back Suplex, aber wenn meine Gegnerin ausgeknockt am Boden liegt, lass ich das lieber sein? Highlights sind dann aber auf jeden Fall der High Cross von Kansai und der Foot Stomp von Kong. Beides reicht im wilden Overbooking-Finish allerdings natürlich nicht zum Sieg. Stattdessen ist es dann doch eine Serie Backfist, die per Cover dann doch den Sieg bringt. Dann der Härte und Toughness der beiden Damen trotzdem ein guter Fight.


    7/10


    WWF World Women's Title Match
    Alundra Blayze (c) vs. Bull Nakano


    Hier gibt es erneut eine dicke Überraschung im Co-Main Event auf der Card: Man hat nicht nur Damen aus allen relevanten asiatischen und mexikanischen Promotionen sondern auch die WWF Championess Alundra Blayze mit am Start. Klar: Nakano ist bereits seit Anfang 1994 bei der WWF mit unter Vertrag und hat sich auch schon beim Summerslam 1994 ein Match mit Blayze geliefert. Dennoch überrascht mich der Move doch ein wenig, sie auch hier zu sehen. Alundra steigt hier erstmal mit einer etwas merkwürdigen Promo ein und erklärt mit einem abseitigem Grinsen, dass die bessere Lady den WWF Ladys Titel gewinnen sollte - aber zum Glück geht es hier ja nicht ums Promo halten. Richtig: Es geht um Motorräder! Und so darf Blayze zusammen mit 16 Motorradfahrern und einer USA Flagge die Halle betreten, was für eine großartige Inszenierung. Das Match hingegen ist ein wenig merkwürdig inszeniert. Bull dominiert Alundra Blayze quasi die ganze Zeit und schmeißt sie herum wie eine Schaufensterpuppe. Blayze hat ungefähr 3 Offensivaktionen im ganzen Match - die leider auch nicht so super intensiv aussehen wie bspw. bei einer Kansai. Und dann plötzlich nach 10 Minuten und einem Top Rope Leg Drop von Nakano ist das Ding auch vorbei und es gibt eine neue WWF World Women's Championess. Ein riesiger Schocker - eigentlich - aber da das Match eher wie ein Squash wirkte auch ein wenig antiklimatisch. Man muss sich das mal aus heutiger Sicht vorstellen, dass die WWE ihre Championess nach Japan zu einer anderen Promotion schickt und die dort einfach mal komplett beerdigt wird innerhalb von 10 Minuten. Eigentlich unglaublich. Das Match vom Slam war auf jeden Fall deutlich besser.
    4/10


    VTOP Woman Tournament Final Match
    Aja Kong vs. Akira Hokuto


    Endlich kommen wir zum Finale des Turnieres. Am Ende stehen hier auch die wahrscheinlich beiden besten Kandidatinnen für so einen Spot. Nachdem ich meine Zeit brauchte um mit Kong warm zu werden, finde ich sie inzwischen tatsächlich nur noch beeindruckend und denke, dass sie die beste Big Lady aller Zeiten ist. Und Hokuto ist sowieso ein absolutes Biest.
    Und bei zwei solchen Kontrahenten wird sich zum Matchbeginn nicht (nur) die Hand gegeben, sondern direkt noch ein paar Schellen ausgetauscht. Nette Begrüßung. Nachdem Hokuto direkt mit einem Tiger Suplex einsteigt, dominiert Kong dann trotzdem die Anfangsphase. Auch sie zeigt einen Backsuplex und einen nicen Elbow Drop. Danach beginnen ein wenig die Restholds, die Hokuto aber ganz gut sellt. Nachdem Kong Hokutos Bein für ein paar Minuten bearbeitet hat, ist es ironischerweise dann allerdings Kong, die sich am Knie verletzt. Nach einem gescheiterten Dive (!) von Kong, muss sie draußen einen Canonball von Hokuto einstecken und wird daraufhin erstmal am Knie behandelt. Eine doch recht überraschende Wendung im Match, die aber eben auch erstmal zu einer zweiminütigen Verletzungspause führt. In der Folge kann sich Hokuto ein wenig von ihrer Beinverletzung erholen und bearbeitet danach natürlich wie wild das verletzte Knie. Kong schreit vor Schmerzen, aber denkt natürlich nicht dran aufzugeben und auch zwei Northern Lite Bombs bringen nicht den Sieg für Hokuto. Einzig Kongs sicke Spinning-Backfist hilft noch als Gegenwehr gegen die furiose Hokuto. Doch auch da reicht die Offense nicht lang und es geht in eine zweite Verletzungspause. Durch die ganzen Unterbrechungen und das merklich gedrosselte Tempo verlieren mich die beiden hier am Ende doch sehr. Vielleicht ist Kong auch einfach nicht so gut geeignet als leidende Heldin – sie ist eben auch kein Kobashi. Das Finish plätschert dann ein wenig rein und Hokuto setzt sich dann nach 3 (!) Northern Lite Bombs nach etwas mehr als 20 Minuten gegen Kong durch. Mich hat die Verletzungsgeschichte auf jeden Fall nicht so sehr abgeholt. Vielleicht weil auch ein wenig die Reaktion von Hokuto auf das tapfere Kämpfen ausblieb. Stattdessen wartete sie brav die Behandlungspausen ihrer Gegnerin ab. Insgesamt muss man auch sagen, dass hier die Idee eines Turniers verschwendet wurde. Es gab keine durchgehenden Handlungsstrang über mehrere Matches hinweg und man konnte auch jedes Match gut einzeln verfolgen. Kein schlechtes Match, aber auch kein packendes Finale.


    6,5/10


    Man muss einfach sagen, dass die Show - unabhängig von der Matchqualität - einfach nur beeindruckend ist. Das Setting, die Größe, die Länge, die Vielfalt, ich glaube sowas ist einmalig in der Geschichte. Für Leute, die nicht so viel Zeit haben, reichts allerdings komplett nur das Turnier zu sehen. Hier zeigt Aja Kong auf jeden Fall, warum sie Legende ist mit drei guten bis legendären Matches. Dennoch verschenkt man ein wenig die Idee eines Turnieres, wie ich oben schon geschrieben habe. Insgesamt also eine historische Show mit einen High- aber ebensolchen Lowlights.


    Gibt es noch mehr Leute, die sich die 10 Stunden angetan haben?


    Aktuelles PPV-Ranking


    Top 10
    [list=1]1. NWA Clash Of The Champions 6 1989
    2. NJPW Super J Cup 1994
    3. NWA Clash Of The Champions 9 1989
    4. NWA Battle Of The Belts II 1986
    5. WWF / AJPW Wrestling Summit 1990
    6. WWF Summerslam 1994
    7. WWF Wrestlemania X 1994
    8. NWA Chi-Town Rumble 1989
    9. AJW Dreamslam 1 1993
    10. WCW Wrestle War 1992 / AJW Big Egg Wrestling Universe 1994
    [/list=1]
    Worst 5


    [list=1]14. WCW Wrestle War 1991
    15. AJW Mid Summer Typhoon 1992
    16. NWA Wrestle War 1989
    17. ICW/AAA When Worlds Collide 1994
    18. WCW Great American Bash 1991 [/list=1]

  • Zitat

    Original geschrieben von Dude89:


    Gibt es noch mehr Leute, die sich die 10 Stunden angetan haben?
    [/B]


    ^^ Allein dass du es geschafft hast macht dich zu einem Hall of Fame würdigen Poster. Glaube die Leute damals waren die ganze Zeit in der Halle gefangen.


    Nagayo war in den 90ern absolut süchtig nach Blading. Leider ging es bald nach dieser Riesenshow mit dem japanischen Damencatchen bergab. Kurz darauf konnte AJW wegen des Einbruchs der japanischen Wirtschaft seine Wrestler nicht mehr bezahlen was zur Zersplitterung der Szene und zur Gründung vieler kleiner Ligen führte.

  • Habe mir vorhin die Kevin Steen Show mit Chris Hero angeguckt. Ich weiß leider nicht so genau, wann die aufgenommen wurde. Chris Hero wurde zum Zeitpunkt der Aufnahme jedenfalls relativ frisch bei NXT entlassen und sieht noch ziemlich gut und gesund aus. Sie reden unter anderem darüber, dass Johny Gargano ihm kurz nach der Entlassung bei einer Show einen Pedigree verpasst hat, den Hero dann bei 1 ausgekickt hat. Kevin Steen sagt hier auch, dass er sich NXT eigentlich nie anguckt, weil es ihm schwer fallen würde, alle seine Freunde dort zu sehen und er niemals so nah an der WWE dran war wie bspw. Chris Hero oder Sami Zayn. Vor dem Hintergrund, dass sich das wenige Zeit später völlig umgedreht hat, war das interessant zu hören. Auch erzählt Hero hier, dass er bei CZW damals vor Wut aufgehört hat als Justice Pain bei "CZW H8" sich zuerst einen füchterlichen (Shoot-)Brawl im Main Event mit Nick Gage geliefert hat und danach Drake Younger dafür herhalten musste das Publikum zu beruhigen. Justice Pain hat dann Drake Younger im spontan angesetzten Match fast das Genick gebrochen als er ihn total sloppy über das dritte Ringseil in einen Stacheldraht-Tisch befördert hat. Alles im allen nett anzuschauen, wenn man die entsprechenden Charaktere ein bisschen kennt.

  • Vielleicht werde ich das Posting noch editieren und ein detaillierteres Review abgeben aber fürs erste mal ganz grob:


    Chaotisches aber verdammt spaßiges Event. Die GCW-Crowd sorgt (wahrscheinlich zum Dank des Alkohols) für eine geniale Stimmung. Die Matches waren allesamt sehr unterhaltsam und es wurde alles geboten. Von Spotwrestling mit Tricks und Flips bishin zu Ultraviolence mit reichlich Blut wobei der Schwerpunkt definitiv auf Hardcore ausgerichtet war.


    Rangliste:


    1. Jun Kasai vs. Alex Colon
    2. G-Raver vs. Matt Tremont
    3. Nick Gage vs. SHLAK
    4. AJ Gray vs. Facade vs. Grim Reefer vs. Jungle Boy vs. Orange Cassidy vs. Teddy Hart
    5. KTB vs. Nate Webb
    6. Eric Ryan vs. Jimmy Lloyd vs. Markus Crane
    7. Eli Everfly vs. Shane Mercer
    8. Chris Dickinson vs. Tony Deppen



    Spaßige Veranstaltung die man sich geben kann. Vor allem wenn man Fan der alten CZW-Zeit ist wird man sich bestens aufgehoben fühlen.

  • Hardcore Homecoming - November Reign
    05.11.2005
    ECW Arena, Philadelphia



    Es ist das Jahr 2005 und ECW ist in aller Munde. Die WWE gab den Fans mit dem legendären One Night Stand einen starken PPV während Shane Douglas mit seiner Hardcore Homecoming eine Ergänzung ins Leben rief.
    Und genau davon gab es nun einen weiteren Teil.
    Veröffentlicht wurde das ganze auf DVD von Big Vision Entertainment, welche in der Vergangenheit DVDs verkauften für XPW, CZW und WSX. Klingt zwar besonders aber BVE war ein planloser Haufen, dem es nur ums Geld ging.
    Anyways, November Reign war ein solides Event. Durch die ECW Arena, die ECW Fans (Shoutouts an den Hat-Guy) und natürlich den ECW Originals hat man eine sehr authentische Atmosphäre aufbauen können.
    Nun lebt ein Event nicht nur davon sondern vor allem von den Matches und diese waren okay. Es war kein 5*-Leckerbissen dabei aber dennoch in Ordnung.
    Zwar finde ich NR bei weitem nicht so gut wie den ersten HH-Event aber besser als die Extreme Reunion Show Jahre später.
    Wie üblich meine Rangliste:


    1. Steel Cage Match: Justin Credible vs. Jerry Lynn (weil Jerry Lynn)
    2. Taipei Death Match 2: Axl Rotten vs. Ian Rotten (blutiges Massaker, welches die Fans begeisterte. Ian Rotten sogar mit einer soliden Leistung.)
    3. Dog Collar Chain Match: Shane Douglas (w/ Francine) vs. Pitbull Gary Wolfe (Story > Wrestling)
    4. Balls Mahoney vs. Kronus (war durchschnittlich aber imo besser als die Matches, die gleich folgen.)
    5. Danny Doring vs. Blue Meanie
    6. CW Anderson vs. Matt Hyson (aka Spike Dudley) (fing eig. gut an aber endete ziemlich schnell. Verwirrendes Match)


    Wie gesagt, nicht so stark wie der erste HH-Event aber auch kein totaler Reinfall. Auf der Platinum-Edition gibt es zudem Matches von Sabu, Terry Funk, Chris Benoit und Co. aus XPW, Random Indys usw.

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