A N Z E I G E

Der 1.BuLi-Diskussionsthread #8

  • Zitat

    Original geschrieben von Richie McCaw:
    Fortlaufende Entwicklungen sind zwar da, aber das war früher nicht anders als heute.
    Man schaue sich einfach nur mal aus jedem Jahrzehnt ein Spiel einer WM an. Der Fussball 1978 war nicht näher an dem von 1998, als das heute bei 1998 und 2017 der Fall wäre.


    Klar ist es ein ewiger Entwicklungsprozess. Jedenfalls mein subjektives Empfinden (das meiner Erinnerung nach allerdings auch von objektiven Statistiken zu Laufleistung, durchschnittliche Zeit mit Ball am Fuß etc. gestützt wird, die ich freilich jetzt nicht suchen und vorweisen kann) ist aber, dass der Sprung in den letzten zehn Jahren besonders signifikant ist. In den 80er, 90er bis hinein in die 00er-Jahre gab es meines (natürlich plakativen) Erachtens nach noch kaum sportwissenschaftlichen Einfluss auf Trainingssteuerung, Ernährung, Regeneration etc., das wurde alles halt so gemacht "wie immer" und ein übliches Training bestand aus 5:2, Torschuss und Abschlussspiel. Heute wird schon in der Landesliga oft taktischer und intensiver gearbeitet, selbst am Stammtisch weiß man, was ein abkippender Sechser ist und die Top-Clubs beschäftigen einen fast endlos großen Staff mit Videoanalysten, Statistikern und Leistungsdiagnostikern. Wenn sich ein Nagelsmann oder ein Mourinho mit einem Ribbeck, Rehhagel oder Bernd Krauss über Taktik unterhalten, wage ich zu behaupten, dass die Letztgenannten wenig verstehen werden.


    Und vor diesem Hintergrund kann ich mir eben auch schwer vorstellen, dass ein Typ wie Veh Lust und Engagement hat, den Fußball 2017 bis ins Letzte aufzusaugen und auch weiß, welcher italienische Zweitligist ein interessantes IV-Talent in seinen Reihen hat, das schon bei der U17-WM überzeugt hat oder warum eine gute Trefferquote in Dänemark weniger für die Qualität eines Stürmers spricht als eine in Polen.

  • A N Z E I G E
  • Wie gesagt, Entwicklungen gab es immer. In Sportwissenschaftlicher Hinsicht ist da in den letzten 10 Jahren tatsächlich viel passiert. Dafür liefen Verteidiger früher nur 3 Meter neben dem ballführenden Spieler her und später gab es dann tatsächlich Zweikämpfe. ;)


    Ist letztlich ja auch reine Erbsenzählerei, da ich deine Kernaussage im Hinblick zu Veh ja nicht unwesentlich teile.

  • Das größte Problem bei einem Sportdirektor wie Veh sehe ich in der Trainerbesetzung. Veh ist ja nun durchaus jemand, der mit den Trainerposten nicht abgeschlossen hat (weinte ja noch vor Monaten, dass statt ihm selbst Drittligaabsteiger einen Job in der 1. Bundesliga bekommen...) - jegliche Rückendeckung verliert dadurch schon an Glaubwürdigkeit. Ich möchte jedenfalls keinen Job haben, bei dem einer meiner engsten Mitarbeiter vermutlich lieber meinen Job hätte (oder beide zusammen) und evtl. gar darauf spekuliert, während ich dann nur bis Sommer den Untergang verwalten darf

  • Lothar Matthäus hat sich zur Veh-Verpflichtung geäußert: "Er hat eine gewisse Ruhe in sich, ist voll dabei, hat die Erfahrung, kann auf Spieler zugehen und den Trainer unterstützen. Das war die richtige Wahl – der 1. FC Köln hat einen absoluten Fachmann bekommen."


    Diskussion beendet.

  • Zitat

    Original geschrieben von Delaney:
    Lothar Matthäus hat sich zur Veh-Verpflichtung geäußert: "Er hat eine gewisse Ruhe in sich, ist voll dabei, hat die Erfahrung, kann auf Spieler zugehen und den Trainer unterstützen. Das war die richtige Wahl – der 1. FC Köln hat einen absoluten Fachmann bekommen."


    Diskussion beendet.


    Da bringt sich jemand als potenzieller Trainer ins Gespräch. Das gefällt mir.

  • Zitat

    Original geschrieben von Raul Bobadilla:
    Klar ist es ein ewiger Entwicklungsprozess. Jedenfalls mein subjektives Empfinden (das meiner Erinnerung nach allerdings auch von objektiven Statistiken zu Laufleistung, durchschnittliche Zeit mit Ball am Fuß etc. gestützt wird, die ich freilich jetzt nicht suchen und vorweisen kann) ist aber, dass der Sprung in den letzten zehn Jahren besonders signifikant ist. In den 80er, 90er bis hinein in die 00er-Jahre gab es meines (natürlich plakativen) Erachtens nach noch kaum sportwissenschaftlichen Einfluss auf Trainingssteuerung, Ernährung, Regeneration etc., das wurde alles halt so gemacht "wie immer" und ein übliches Training bestand aus 5:2, Torschuss und Abschlussspiel. Heute wird schon in der Landesliga oft taktischer und intensiver gearbeitet, selbst am Stammtisch weiß man, was ein abkippender Sechser ist und die Top-Clubs beschäftigen einen fast endlos großen Staff mit Videoanalysten, Statistikern und Leistungsdiagnostikern. Wenn sich ein Nagelsmann oder ein Mourinho mit einem Ribbeck, Rehhagel oder Bernd Krauss über Taktik unterhalten, wage ich zu behaupten, dass die Letztgenannten wenig verstehen werden.


    Und vor diesem Hintergrund kann ich mir eben auch schwer vorstellen, dass ein Typ wie Veh Lust und Engagement hat, den Fußball 2017 bis ins Letzte aufzusaugen und auch weiß, welcher italienische Zweitligist ein interessantes IV-Talent in seinen Reihen hat, das schon bei der U17-WM überzeugt hat oder warum eine gute Trefferquote in Dänemark weniger für die Qualität eines Stürmers spricht als eine in Polen.


    Genau das ist der Punkt, warum ich Veh als Besetzung so katastrophal finde. Aus seinen recht kritischen Bemerkungen gegenüber dem "Hype", auf junge Trainer anstelle der alten Garde zu setzen, spricht aus meiner Sicht eine klar erkennbare Skepsis gegenüber allen modernen sportwissenschaftlichen Trainingsmethoden oder Analysetools. Gerade letzteres ist für mich für einen Sportdirektor in 2017 einfach schon ein K.O.-Kriterium, vor allem da es beim FC nicht mal ein besonders ausgefeiltes Scouting-Team gibt, stattdessen wird der Vertrag mit Chefscout/Kaderplaner Jakobs vermutlich auch nicht verlängert.


    Das ist echt alles aktuell eine Rückkehr in die ganz schlimmen 00er-Jahre bei uns.

  • Bei aller (vielleicht auch) berechtigter Kritik an Veh, hat er wie jeder neue beim FC eine faire Chance verdient. Für die Wintertransfers wird er wohl noch nicht komplett alleine verantwortlich sein, deshalb muss man wohl erstmal den Sommer abwarten, was er so für neue Spieler für den Wiederaufbau an Land ziehen kann. Hoffe nur das er nicht dasselbe Phänomen wie Volker Finke mitbringt und irgendwann dem Trainer in seine tägliche Arbeit reinreden will.

  • A N Z E I G E
  • Wer ist denn derzeit beim FC für die Kaderplanung für den Winter verantwortlich? Ein neuer Mann kann sich ja unmöglich in so kurzer Zeit einen Überblick verschaffen und auch dementsprechend Transfers vorbereiten und tätigen. Zumindest nicht mit Sinn und Verstand.
    Die Planungen für die Wintertransferperiode müssen grundsätzlich ja schon stehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Mailandfahrer:
    Genau das ist der Punkt, warum ich Veh als Besetzung so katastrophal finde. Aus seinen recht kritischen Bemerkungen gegenüber dem "Hype", auf junge Trainer anstelle der alten Garde zu setzen, spricht aus meiner Sicht eine klar erkennbare Skepsis gegenüber allen modernen sportwissenschaftlichen Trainingsmethoden oder Analysetools. Gerade letzteres ist für mich für einen Sportdirektor in 2017 einfach schon ein K.O.-Kriterium, vor allem da es beim FC nicht mal ein besonders ausgefeiltes Scouting-Team gibt, stattdessen wird der Vertrag mit Chefscout/Kaderplaner Jakobs vermutlich auch nicht verlängert.


    Das ist echt alles aktuell eine Rückkehr in die ganz schlimmen 00er-Jahre bei uns.


    Das ist aber auch viel Interpretation. Erstmal ist doch klar, dass er als älterer Trainer nicht im Interview sagt man solle doch die jungen bevorzugen. Vielleicht hätte er sich den Spruch mit dem Drittligatrainer und so sparen können.
    Aber daraus zu schließen, dass er jetzt alle neueren Trainingsmethoden als Humbug abtut und von Taktik und Spielern keinerlei Ahnung hat, wie hier teilweise geschrieben wird, naja.

  • Zitat

    Original geschrieben von fingerinpo:
    Das ist aber auch viel Interpretation. Erstmal ist doch klar, dass er als älterer Trainer nicht im Interview sagt man solle doch die jungen bevorzugen. Vielleicht hätte er sich den Spruch mit dem Drittligatrainer und so sparen können.
    Aber daraus zu schließen, dass er jetzt alle neueren Trainingsmethoden als Humbug abtut und von Taktik und Spielern keinerlei Ahnung hat, wie hier teilweise geschrieben wird, naja.


    Veh hat sich auch mal öffentlich darüber geärgert, dass jeder jüngere Trainer gleich als Konzepttrainer bezeichnet wird. Dies setzte Veh zur Folge ja voraus, dass jeder erfahrenere Kollege kein Konzept habe.


    Insofern würde ich das nicht allzu sehr überbewerten. Ich bin einfach gespannt.

  • Das erinnert doch jetzt zwangsläufig an die letzte Abstiegssaison des Effzeh mit Volker Finke als Sportdirektor. Kann mir nicht vorstellen, dass dieses Experiment funktionieren wird. Schon allein, weil Veh doch immer wieder den Eindruck gemacht hat menschlich nicht unbedingt astrein zu sein.
    Egal wie das jetzt diese Saison ausgeht, lange wird Köln so oder so nicht in der zweiten Liga bleiben. Trotz allem ist es aber einfach extrem schade wie man die gute Ausgangslage nach der letzten Saison immer weiter systematisch gegen die Wand fährt.

  • Zitat

    Original geschrieben von fingerinpo:
    Das ist aber auch viel Interpretation. Erstmal ist doch klar, dass er als älterer Trainer nicht im Interview sagt man solle doch die jungen bevorzugen. Vielleicht hätte er sich den Spruch mit dem Drittligatrainer und so sparen können.
    Aber daraus zu schließen, dass er jetzt alle neueren Trainingsmethoden als Humbug abtut und von Taktik und Spielern keinerlei Ahnung hat, wie hier teilweise geschrieben wird, naja.


    Aber genau das war ja der Kontext. Dass eben Trainer wie Nagelsmann oder Tedesco moderne Trainingsmethoden und sportwissenschaftliche Analyse in die tägliche Arbeit miteinbeziehen und er das als viel zu sehr gehypt sieht. Und das alles in dem Zusammenhang, dass er wann das letzte Mal erfolgreich war? Erste Amtszeit in Frankfurt, so 2013/14? Und als Sportdirektor sogar noch gar nicht.


    Ich kann mir wirklich überhaupt nicht vorstellen, wie ein Armin Veh den Neuaufbau des Vereins in leitender Rolle gestalten will.



    Aber klar, Arti hat schon Recht, seine Chance kriegt er. Ich finde es nur gleichzeitig dann abenteuerlich, wie unserer jahrelang erfolgreichen sportlichen Führung im Nachhinein jegliche Kompetenz abgesprochen wird, weil sie in der Sommerpause Fehler gemacht haben.

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